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Samstag, 18. April 1964 Kitzbüheler Anzeiger denien (darunter auch Jugendliche im Aller von 15—l7Jahren)eiderleiGe- Neuer Bez • rKsussdw» er Osterr. Jugendbewegung i Le 7 Kitzbühel seuieeiits vtirtiurgeiieiiu auf !lrJJeflSEJidi- Einstimmige Resolution hi der Angelegenheit Pipeline Paß Thuni—Kössen ze zu vermitteln. Betriebe, die entsprechende Stellen für eine Ferialheschäftigung frei haben, werden ersucht, diese den zuständigeii Arbeitsämtern ehestens bekanntzugeben. Schüler und Studenten, die sich für eine Feri alarbei t interessieren, werden gleichfalls gebeten, sich bei den Arbeits- ämtern vormerken zu lassen. Hafnermeister Josef Schmidl zum Gedenken Am 2. April 1964 starb im Kitzbühe- ler Stadtspital nach kurzer Krankheit Hafnermeister Josef Schmidl im Alter von erst 62 Jahren. Zu seiner Beerdi- gung und Einsegnung, die von Stadt- pfarrer Dr. Joseph Kreuzer vorgenommen wurde, fanden sich seine vielen Freunde sowie die Offentlichkeit ein, um diesem aufrechten Handwerksmeister die letzte Ehre zu erweisen. Voran schritten die Heimkehrer und Kaiserjäger mit ihrer Fahne, gefolgt von einem starken Zug der Stadtfeuerwehr, beide Formationen mit Fahnen, sodann die Fahnenträger des Meistervereins, des Gesellenvereins und des Kolpingwerkes. Hinter all diesen Fah- nen ist Meister Schmidl auch oft gesehnt- teil. An der Beerdigung nahmen weiters teil der Bürgermeister mit dem Gemeinde- ratrat, die Leitung des Kolpinghauses, die Mitglieder der „Siebenerlei Handwerker- zunft", seine Kollegen der Hafnerinnung und eine große Zahl Leidtragender. Am offenen Grabe sprach Bezirksfeuerwehr- kommandant Peter Wieser die Abschieds- worte. Meister Josef Schmidl war ein Mitbür- ger, der seinem Handwerk alle Ehre machte und auch in der Offentlichkeit tätig war. Außer seiner Vereinstätigkeit wirkte er als Gemeinderat und als Er- satzmann. Viele Stunden seiner Freizeit widmete er der Volkspartei und früher der christlichsozialen Partei, deren In- teressen er in seiner betont stillen Art vertrat, ohne bei seinem Gegner anzuek- ken. Er hielt seiner Partei bis zum Tode die Treue. Der Verstorbene war viele Jahre Se- nior des Gesellenvereins und seit 11 Jah- ren Verwalter des Kolpinghauses und ge- rade für diese Tätigkeit opferte er viel Zeit auf. Besuchet das Iiitzbiiheler }ielmatnutseuwl Alfons-Walde-Galerie 100 Jahre Skipionier Franz Reisch Stadt- und Bezirksgeschichte, Volkskunst, Volkskunde, Uistorisclier und urgeschichtlicher Bergbau, Wintersport. Eintritt S 3.—. Am Sonntag, 12. April 1964 fand in Flarischs Hotel Goldener Greif aer Be- zirksjugendtag der Oesterreichischen Ju- gendbewegung Kitzbühel statt. Art der Ta- gung nahmen auch Landeshauptmanns teil- vertreter Prof. Dr. Gamper, LA. Bür- germeister Leonhard Manzl, Bezirks- schulinspektor Walter Bodner, Landes- bäurin Anini 1 -lechenberger und der Innsbrucker Gemeinderat Sepp Hummel sowie Vertreter des Bauernbundes, des Wirtschaftsbundes und des Arbeiter-, Be- amten- und Amigestell tenbundes teil. Die Versammlung wählte folgenden neuen Be- zirksausschuß: Bezirksobmann: Friedhelm Ca pell a r i, 26 Jahre alt, Schlosser- und Mechaniker- meister Stellvertreter: Hans Fuchs, Bauer zu Un- terlitzl in Itter, und Bezirksjungbauern- obmann und Hans Wirte nbe rge r, Volksschullehrer; Wirtenberger wurde gleichzeitig zum Geschäftsführer be- stellt. Kassier: Webermeister Georg B ernste i- ner, Westendorf, Beirat im Bezirks- ausschuß des Wirtschaftsbundes Schriftführer: Wirtschaftsberater Hans Staffner, Kirchberg Beiräte: Bezirksleiterin der Jungbäuerin- nen und Landwirtschaftslehrerin Sera- phine Putz, Kitzbühel, und der Orts- obmann des AABB in Oberndorf Ge- meinderat Peter W örgartner, Säge- arbeiter. Als Referenten wurden bestellt: Paul Landmann, Bauer zu Steinberg in Oberndorf, und Bezirksobmannstcllvertre- ter der Jungbauern Hans Erharter, Jung- bauer zu Steindl, Westendorf, Gemeinde- rat isi dor Huber, Rauchfangkehrermei- ster und Kaufmann in St. Johann, Chri- stian Widmoser, Bauer in St. Ulrich, und Gebietsobmann Berufsschullehrer Leo Ts churts chenthaler, Kitzbühel, und der Jungbauer zu Sina-ieben Stefan Ritter, ebenfalls Kitzbühel. Der bisherige Bezirksobmann Peter Koidl, Kitzbühel, wurde auf Grund sei- ner Verdienste um die Jugendbewegung einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Der Landeshauptmannstellvertreter über- reichte Koidl das Tiroler Jubiläumsbuch 1809 bis 1959 mit einer persönlichen Widmung des Herrn Landeshauptmanns [Jkonomierat Eduard Wailnöfer. Landeshauptmannstellvertreter Professor Dr. Gamper hielt das Hauptreferat und beleuchtete die gegenwärtige kritische po- litische Situation. Seine klaren und auf- schlußreichen Ausführungen wurden von der Versammlung mit Beifall aufgenom- men. 'Von der Tagung wurden im Einverneh- men und mit Billigung der hohen Ehren- gäste folgende Resolutionen einstimmig beschlossen. 1. „Die Errichtung einer Erdölleitung durch den Bezirk Kitzbühel auf der Strecke Paß Thurn—Kössen ist eine einschneidende wirtschaftliche Frage. Der Bezirk als Fremdenverkehrsgebiet könnte daraus keinen unmittelbaren Vorteil ziehen. Andererseits ist die be- kannte Gefahr durch Leitungsschäden gegeben. Im gesamtwirtschaftlichen In- teresse wäre die unbedingte Verhinde- rung eines solchen Projekts jedoch kurz- sichtig. Grundlage für konkrete Verhandlun- gen mit Gesellschaften müßte ein ehest verabschiedetes Pipeline-Gesetz sein, in dem vor allem auf dauernde Sicher- heitsvorkehrungen und Schadenersatz- forderungen bedeutender Wert liegen mußte. Die gewerbebehördliche Geneh- migung müßte insbesondere alle Vor- kehrungen für die Sicherung der Was- serversorgung zur Voraussetzung ha- ben. Unbedingt müßte eine Vorkehrung für echte Notstandsfälle in der nneröster- reichischen Versorgung mit Treibstoff im Wege der Rückvergütung aus der Raffinerie und die grundsätzliche Mög- lichkeit des Einbaues einer Raffinerie- anlage in Osterreich gegeben sein. Bei der Führung der Trasse ist ins- besondere auf fremdenverkehrswichtige Anlagen Bedacht zu nehmen, bei den privatrechtlich-en Vereinbarungen müs- sen die Entschädigungen der dauern- den Beeinträchtigung Rechnung tragen. Der Bezirkstag der Osterreiehischen Jugendbewegung - Junge Generation in der Volkspartei - fordert die ehe- sten gemeinsamen Schritte der Gemein- den des Kitzbüheler Achentales zu- sammen mit den Interessenvertretun- gen der Wirtschaft und der Land- wirtschaft zur Sicherung des Ein- baues der genannten Vorkehrungen in die weiteren Verhandlungen." 2. Die Delegierten des ordentlichen Be- zirksjugendlages Kitzbühel erwarten: Die unbedingte Bereitschaft zur vollen Assoziierung mit dem gemeinsamen euro- päischen Markt der Wirtschaftsgemein- schaft unter Anerkennung aller seiner Zielsetzungen, jedoch bei Wahrung der Neutralität Osterreichs. Die rasche Lösung des Wohnungspro- blems. Die Bewahrung der rechtsstaatlichen Grundsätze im Interesse der persönlichen Freiheit des einzelnen Staatsbürgers. Geeignete Maßnahmen zur Stärkung der staatsbürgerlichen Erziehung, insbesondere die Einführung der bereits bewährten Jun gb ü rg er feiern. Maßnahmen zur Sicherung des Ertrages der Arbeit und der Stabilität des Schil- lings und der sozialen Errungenschaften. Den verstärkten Schutz und die För-
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