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Samstag, 1.8. April 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Für alle Festgäste aus der Salzburger Heimat richtete die Heimatdichterin „Platten-Lisei' herzliche Gedichte an Pfarrer Pichler und betonte, die Heimat- gemeinde Pfarrwerfen habe sich „alle Rechte vorbehalten, stimme aber an- gesichts der in Häriiig gegebenen Tat- sachen gerne der Ubersiedlung zu. Die Festtafel lockerte ein von Kinder- garten-Schwester Ruperta zusammen- gestellter kleiner „Festzug der Kinder' auf, der sehr originell war und dem neu- en Pfarrer eine ‚.Tabeniake1spende' über- brachte. In Gedichtform kleidete auch Stadt- pfarrer Dr. Kreuzer seine Gedenk- worte für den ‚.Moarknecht', nach ihm ergriff der Obmann des Pfarrkirchen- rates Kitzbühel Gemeinderat Josef Ober- hauser das Wort, dankte ebenfalls im Namen der Kitzbüheler und wünschte Pfarrer Pichler recht viel Erfolg im neuen Wirkungskreis. Abschließend nahm Pfarrer Peter P ich- [er selbst das Wort, um allen zu danken, die zur festlichen Gestaltung der Instal- liening beitrugen. Sein erster Dank frei- lich galt dem Herrgott und seinen lieben Eltern, die diesen Tag nicht mehr erle- „Rupertibote'. 5. April 1964: „Seit nunmehr 15 Jahren wirkt Geist- lieber Rat Pfarrer Franz Schiefer als Seelsorger in Waidring. Es ist daher ai der Zeit, einmal seine Verdienste zu wür- digen und unsere Dankbarkeit zu bezeu- gen. Es braucht nicht viele Worte: Ein Gang durch den gepflegten Friedhof, ein Blick in die herrlich restaurierte Pfarr- kirche oder ein Besuch im schönen Saal des neugebauten Pfarrheimes zeigen, mit welcher Tatkraft und Umsicht sich unser Hochwürdiger Herr Pfarrer für das Wohl der Pfarrgemeinde einsetzt. Daß auch der Widum einer durchgreifenden Renovic- rting unterzogen wurde, sei nur der Voll- ständigkeit halber noch vermerkt. Für ihn als Seelsorger in einer wirt- schaftlich nicht günstig gestellten Land- gemeinde bestand ja keine Möglichkeit, öffentliche Mittel zur Finanzierung all dieser Vorhaben in ausreichendem Maße aufzutreiben. In zäher und mühevoller Kleinarbeit mußte Schilling um Schilling, Stein um Stein zusammengebracht wer- den. Wir wünschen unserem Herrn Pfar- rer noch viele Jahre erfolgreichen Wir- kens in der Gemeinde Waidring." Am 18. Juli 1954 feierte Pfarrer Schie- fer in Waidring sein 25jähriges Priester- jubiläum. Zu diesem Priesterfest erhielt der „Anzeiger" eine Zuschrift, welche wir heute unseren verehrten Lesern wieder in Erinnerung bringen wollen: „Liebe Waidringer! Ich beglückwünsche euch zu eurer schönen Kirche und zu eurem Pfarrer. Es ist nicht überall so wie in \Vaidring. Anderswo mußte Kir- ben durften. Besonders dankte er seinem Vorgänger, von dessen Arbeit die Saat aufzugehen beginne und in dessen Sinn er nach seinen Kräften weiterarbeiten werde. Für die Kitzbüheler war es eine reine Freude, zu sehen, wie sich Pfarrer Pichler in den eineinhalb Monaten der Tätigkeit bereits die Zuneigung seiner Pfarrkinder erworben hat, gleichzeitig aber über alle Kitzbüheler Angelegenhei- ten (insbesondere durch den „Anzeiger') noch Bescheid weiß. Der starke Besuch der Installierung durch Kitzbüheler hat bewiesen, daß man hier den pflichteifri- gen, unermüdlichen Seelsorger, der von mehreren Festrednern anläßlich der In- stallierung als bester Kooperator der Erz- diözese bezeichnet wurde, ungern schei- den sah, ihn aber auch zur Führung ener eigenen Seelsorgergemeinde aufrichtig be- glückwünschte. Besonderen Respekt flößte allen Besuchern der Installierung die Tat- sache des päpstlichen Ernennungsdekre t ein, da dies eine ganz seltene Erschei- nung ist. Die Kitzbüheler hoffen, daß die Kon- takte zwischen den alten Knappenorten vertieft werden und wünscht in Dankbar- keit Pfarrer Peter Pichler Gottes reichsten Segen im neuen Wirkungskreis. chengut verkauft werden, nur, um das Kirchendach zu erneuern! Dort werden sich Nachdenkliche wohl sagen müssen: was werden unsere Nachkommen einmal sagen, daß wir nicht imstande waren, die Gotteshäuser, die unsere Vorvorfah- ren in Pracht erbaut hatten, zu erhalten? Was aber in Waidring geschehen ist, ist nicht nur Erhaltung, das ist Aufbau! Hal- tet weiter fest z'samm, wie es der Diecht- 1er Blas in seinein Reim beim Festmahl so nett g'sagt hat, dann wird Waidring, das schon durch die Verdienste von Vater Obermoser im Land berühmt geworden ist, auch auf diesem Gebiet ein Leuchtturm." Pfarrer Franz Schiefer feierte 1929 in seiner Heimatgemeinde Muhr im Lungau seine Primiz. Er wirkte als Kooperator in Achenkirch, in Landshut, in Adnet und durch acht Jahre als Heilstättenseelsor- ger in Grafenhofen, zwei Jahre in l)ürn- berg und von 1940 bis 1946 in St. Johann, dort insbesondere 1945 als Lazarettseel- sorger. Dann war er in Itzling Stadt- kooperator und in Oberalm Provisor und Fachlehrer für bäuerliche Volkskunde. Am 21. November 1948 wurde er zum Pfarrer in Waidring installiert. Der unvergeßliche Pfarrer Anton Waltl machte unseren Pfarrherrn von Waidring mit einem Reim auch in unserer Zeitung berühmt und zwar wegen eines Autounfalles im Frühsommer 1954. Pfar- rer Schiefer ist ja ein begeisterter Auto- fahrer und Alpinist und ein Freund der Segelflieger. Was schrieb denn Anton Waltl damals zum „Glimpflich abgelaufe- nen Autounfall des Waidringer Pfarrers?" ‚.Was seh ich da am Straßenrand? Die Trümmer liegen uinanaud. Hier liegt das Auto, dort der Fahrer; Und seh' ich recht? Es ist ein Pfarrer. Er liegt am Bauch und frühstückt Staub Und als Gemüse Gras und Laub Wie einst im Paradies die Schlange. 0, lieber Freund, Du machst mir bange. Ich mache meine Himmelsreise Doch lieber nach Aposteiweise, Dort komm ich hin auch ohne Tank, Mit Tugendduft, nicht mit Gestank. Komm ich auch nicht mit Eleganz, Dafür ist meine Hose ganz. Ich komm auch so zur rechten Zeit Und kriege dann nicht den Bescheid: ‚Wie, Du kommst heute schon gefahren? Dich träf' es erst in 20 Jahren"»' Weitere Kitzbüheler Lokalnachrichten Bunter Abend im Kolpingsaal Die Oesterreichische Jugendbewegung Kitzbühel plant für Donnerstag, 30. April 19641 20 Uhr, im Kolpingsaal einen Bun- ten Abend, in dem namhafte heimische Volkskünstler oder Gruppen mitwirken werden. Es lohnt sich, den Termin vorzumer- ken: Donnerstag. 30. April, Bunter Abend der OeJB. Schülereinschreibung an der Knaben- und Müdchenvolksschule Kitzbühel Die Einschreibung der Schulanfänger für das Schuljahr 1964/65, das sind alle Kinder, die in der Zeit vom 1. September 1957 bis 31. August 1958 geboren sind, findet am Montag, 27. April 1964 im Volksschulgebäude von 14 bis 17 Uhr statt. Zivilschutzstab in Kitzböhel gebildet Aufklärungsvortrag am 21. April beim Eggerwirt Am 14. April 1964 wurde im Rat- haus unter dem Vorsitz von Bürgermei- ster Hermann Reisch der Ktzbüheler Zivilschutzstab gebildet. Diesem Stab ge- hören an: Gemeinderat Karl Grißmann als Obmann, Gemeinderat Hans Brett- auer als Stellvertreter und folgende Mit- glieder: die Gemeinderäte Andre Ober- nauer und Franz Feiersinger, Spren- gelarzt Dr. Hubert Spielberger, Tier- arzt Dr. Johann Polland; für das Bau- wesen Ing. Norbert Cufer; für das Elek- trowesen: städt. Elektromeister Herbert H as elw a nt er; für das Wasserwesen: In- stallateurmeister Helmut Raaber; für die Feuerwehr: Bez.-Kommandant-Stv. Stefan Brunner, für das Transportwesen: Trans- portunternehmer Hans Maria eher; für das Veryflegungsamt Kaufmann Sebastian Klingler; als Vertreter der Bauernkam- mer: Ing. Josef Wörgötter; als Vertre- ter der Schulen: Volksschullehrer Robert S eh w an ing er; als Vertreter des Roten Kreuzes: Obmannstellvertreter Blasius Geistlicher Rat Fraz Schiefer - 15 Jahre Pfarrer in Wcüdring
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