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P. b. b. Erscheinungsart und Verlagspostamt Kitsbühel eamta9, 9. fltoi 1964 T3rei 1.20 etiin9, Zcbrebeuggebür 50.— e 15. Zorianq, 21t. 19 6a., 9 Ruroline so., 10. 2IntDnin Mo., 11. oangOlf TIL, 12. antraflug Mi., 13 6etbatiu Do., 14. 23onifütiuo er.. 15. opie Am 30. April 1964 fand im großen Sitzungssaal des Rathauses die Anbots- eröffnung für den Neubau des Kranken- hauses in Kitzbühei statt. Anwesend wa- ren Bürgermeister Hermann Reisch mit den Mitgliedern des Bauausschusses, die Vertreter de- anbietenden Firmen und der Projektionsverfasser Dipl.-Ing. Architk[ Andreas Herdey. Anbote wurden für fol- gende Arbeiten abgegeben: Baumeiste rarbeiteii Zimmererarbeiten Daehdeckcrarbeiten Spenglerarbei ten weitcrs für die Aufzüge, für die Ein- richtung der Küche und der Waschküche. Die niedrigste Anbotsumme na'-'h den noch nicht überrechneten Offerten beträgt für alle angegebenen Arbeiten 7,161.000 Schi!- ling. Der umbaute Raum beträgt zirka 14.000 Kubikmeter und die verbaute Flä- che 1 135 Quadratmeter. Die Anbote wur- den dem Projektsverfa'sser I)ipl.-ing. 1-1er- dey zur Überrechnung abgetreten. Nach Erledigung dieser Tätigkeit wird sich der Kitzbüheler Gemeinderat in einer außer- ordentlichen und öffentlichen Sitzung, an der auch die Bürgerschaft teilnehmen kann, noch einmal mit dein Gesamt- projekt, befassen. Vom Stadtamt erfahren wir, daß die Anbotsummen auf die Mit- glieder des Bauausschusses sehr beruhi- gend gewirkt haben. Auf Grund dieser Anbotsummen ist zu rechnen, daß das vorausberechu etc Baukapital von 18,3 Mil- lionen Schilling als obere Grenze der Kosten für das Gesamtprojekt nicht über- schritten wird, auch nicht einschließlich der erheblichen Honorare. Diese Tatsache ist sehr bedeutungsvoll, vor allem im Hin- blick auf ähnliche Projekte in anderen Städten Tirols. Als sehr erfreulich konnte auch bei der Anbotseröffnung festgestellt werden, daß hinsichtlich der Baumeister- arbeiten zwei einheimische Baufirmen als „Bestbieter" an der Spitze liegen. Der Finanzierungsplan kann, wenn kei- ne unvorhergesehenen Ereignisse eintre- ten, von der Stadtgemeinde erfüllt wer- den. Im Finanzierungsplan eingeschlos- sen ist ein sehr hohe: Betrag, welchr aus der ‚.Bausteineaktion" erfließen soll in dieser Beziehung ist jedoch ein gewisser Optimismus berechtigt, da schon in die- sem Winter aus diesen freiwilligen Spen- den 1cr Bürgerschaft und der Freunde Kitzkühels die Millionengrenze über- schritten werden konnte! (Stan3 vom 28. April: i,073.693 Schilling!) Aus dci Projektsunterlagen: Der Baukörper umfaßt einen drei - geschossigcii Bettentrakt für 82 Betten und zehn SLuglingsbettchen in der Eiä- ehe 59.8() x 13.85 Meier und einen gegen Nord3stell (Jlornsei te) vorgeschobenen cl)enlalls dreigeschossigen Behandiuiigi--- trakt (26,2-35 x11.59 Meter). Das Gebäude wird auf (Jein der Stadtgemeinde gch- renden G :un dstück in Nachbarschaft des Altersheimes im Ausmaß von 5085 Qua- dratmeter errichtet. Das Baugelände liegt 20 Meter über der Talsohle und kamm weithin eingesehen werden. Auf diesem Geländeabschnitt wurden bisher nur Bau- ten '17 on geringer Höhen- und Länger:- ausdehnung errichtet. Es galt daher bei der Flanumig den Charakter dieser offenen Bebauung im Interesse des Gesamtbildes der Stadt zi erhalten. Durch das ver- hältnismäßig knappe Grundstiickausmaß, das keine Isolierung des Bauwerkes er- laubt, wurde die Einhaltung dieser Be- dingung roch zwingender. Der Komplex des neuen Krankenhauses wird also städtebaulich als niedrige-, 1 anggestrc cker Baukörper der allgeniei - nen Bebauung eingeordnet und pirallel zu den Schichtenlinjea des Geländes orieL- l.iert. Mit der liöhenentwicklung von drei Geschossen wird auch der richtige Mai"-- stab zu den benachbarten Gebäuden eia- gehalten. Arehitel-etniiisch wird die niedere und lagerhaftc Form d-es Baukörpers m:t durchlaufenden Parapetstreifen noch lx- tont. Die Flauptproportion der Fessade wird durch das Gegeneinanderstellen der glatten, zu cen mit Balkonen versehenen Flächen gebildet, während der abwech- selnde Rhythmus der schmalen und brei- ten Fensterpfeiler eine lebendige Wirkung erzeugt. Die in der notwendigen Größe d imeiisi onierten Fenster der Kranken- zimmer bestimmen dazu den äußeren Ein- druck des Krankenhauses als Pflege- und Genesungsstätte. Der Bettentrakt und der vorgescho- bene Behandlungstrakt werden von einem gemeinsamen flachen Satteidach über- spannt, 1111(1 die wechselnde Tiefe des Ge- bäudes wird durch die wechselnde Höhe des Firstes plastisch geformt. Der in Kitz- bühel übliche 1)achüberstand an Traufe und Giebel wird mit Holz verschalt, wo- mit eine alte konstruktive Gewohnheit auch hier ihren technischen Sinn und ihre architektonische Wirkung erhält. Die wenigen Farben, das Braun des holzes, das Weiß der Fenstcrpfeiler und ein lichtes Grün der Parapete werden die materialmäßige Ausbildung des Gebäudes noch unterstreichen. Das Gebäude wird SO in das geneigte Gelände gestellt, daß das Erdgeschoß auf der Südseite (5 tadiseite) 4G Zentimeter unter der Geländeoberfläche zu liegen kommt. Die Traufenhöhe beträgt talseitig zehn und bergseitig sieben Meter. Die Fundierung des Gebäudes wird aus Einzel- und Streifenfundamei- ten mit teil- weiser leichter Stahlbewehrung bestehen. Die Wände des Erdgeschosses werden in Stahlbeton und zwar als Sperrbeton aus- geführt und auf der lnnensete mit einer ausreichenden \\ ärmeisolieruiig versehen. Die tragenden Innenwände des Erd- geschosses und alle aufgehenden Geschoß- wände werden in Schal ungssteinmnauer- werk ausgeführt. Alle Decken werden als Stahlbetondeckeni verlegt und zwar teil- weise in Ortbeton und teilweise in Fertig- teilen. Alle Außenmauern werden mit wetterfestem Putz versehen. Das Dach wird als KaI tdech in Holz- konstruktion mit einer Neigung entspre- chend den Kitzbiiheler Baugewohnheiten ausgeführt und an seinen auskragenden Seiten mit Holz verschalt. Die Eindek- kung erfolgt mit Flachdachufannen auf belüftetem Unterdach. Der Sonnenschutz erfolgt durch Markisen. Das Gebäude er- Kitzböheler Krankenhaus im entscheidenden Stadium Bisherige Anbotsummen wirkten auf den Baucusschuß „beruIig.nd"
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