Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 I<itzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Mai 1964 tern schulden ihin für die exakte Vor- bereitung der Firmlinge, die Einrichtung einer Buben-Jungschar und die Minisiran- tenrunden bereits nach welligen Wochen der Tätigkeit herzlichen Dank. Im Anschluß an die allgemeine Aus- sprache ergab sich die Möglichkeit der Aussprache zwischen Klasscnkhrkräften und den Eitern, wozu sich die Lehrkräfte Frau Edith Mößl, Fräulein Annemarie Kaufmann und Herr Hans Wir t en- berger stellten. Wie angeregt und interessant der El- ternabend durch diese beinahe persönliche Kontaktaufnahme verlief, beweist die Tatsache, daß die Diskussion zwischen den Eltern der Schüler 3a und Lehrer Wirteriberger zwei Stunden in Anspruch nahm und eine Reihe von allgemein in- teressierenden Fragen aufgeworfen wurde, wobei eine erfreuliche Sachlichkeit die Grundlage bildete. In dieser Verständi- gung zwischen den Erziehenden und in der Information über allgemein wesent- liche Schulfragen sehen die Eltern de Chance zur weiteren Verbesserung des Verhältnisses zwischen Schule und El- ternschaft. Elternabende, in der nun be- gonnenen Form sind in vielen Oreu Osterreichs längst eine Selbstverständlich- keit geworden. Im neuen Schulgesetz ist verankert, daß die Eltern enger mit der Schule zusammenarbeiten, wie ja auch das Mitspracherecht in den Schulausschüs- sen und Bezirksschulräten gesichert ist. Die Eiter der Drittklaßler gestatten sich, auf diesem Weg für die Durchfült- Ein herzlicher Willkomrngruß der Ei- rung des Elternabends den Schulleitungen tern galt hochw. Herrn Kooperator Josef und Klassenlehrern zu danken und erwar- Wielewski, der trotz der umfangreichen ten die nächste Einladung zur Aussprache.. Vorbereitungsarbeiten für die \ isitation die der Fortbildung und damit der Zu- sich zur Aussprache Zeit nahm. Die El- kunft ihrer Kinder dient. hält eine 1 lauptsticge und kein Punkt in den Räumen ist vom Stiegenhauswei- ter als 25 Meter entfernt. Zur Operation werden die Kranken in fahrbaren Betten in die Operationsabtei- Jung geführt. Ja einem Aufwachraum wird der Frischoperierte bis zur normal verlaufenden Pflege behandelt. Die intcrene Behandlung der Kranken erfolgt a111, den Bei tenstationen l)ZW. in Zum zweitenmal veranstalteten die beiden Schulleitungen der Knaben- und Mädchenvolksschule einen Elternabend für die Erziehungsberechtigten der dritten Klassen. Es war erfreulich fest- zustellen, wie groß das Interesse der El- ternschaft und wie sachlich die Debatten waren. Schulleiter Peter Brandstätter in- formierte die Eltern über die Auswirkun- gen des Schulgesetzwerkes 1962, vor alkm über die gesetzlich fundierte zweizügige Hauptschule, die jedem Begabten den Aufstieg ermöglichen soll und die Gleich- stellung unserer Kinder mit denen in an- deren Bundesländern bringt, wo der Be- such der Hauptschule und damit die Möglichkeit späterer Berufsausbildung nach deren Anforderungen seit langem möglich ist. Kitzbühel ist I-Iauptschul- pfliehtssprengel. Für Kinder, die haupt- schulreif erklärt wurden, besteht daher die Verpflichtung zum Besuch dieser Schule, sofern sie nicht eine allgemein- bildende höhere Schule besuchen. in Tirol haben sieh bereits mehrere Hauptschul- pflichtssprengel grundsätzlich über die Er- richtung von Sprengelhauptsehulen ge- einigt. Schulleiter Brandstätter beleuchtete in Dem Tiroler Jungbürgerhuch, heraus- gegeben vom Land Tirol und von den Gemeinden Tirols, redigiert von Wolf- gang Pfau n d 1er (hin-Verlag Innsbruck 1963), entnehmen wir das Gelöbnis der Jungbürger. Dieses lautet: Jeh gelobe, meinem Vaterland ‚thster- reich, meinem Heimatland Tirol und meiner Heimatgemeinde die Treue zu halten. ich gelobe, meine Rechte als Bürger eines demokratischen Staates zu wahren, meine staatsbürgerU ehen Pflich- ten zu erfüllen und meinen Mitmen- schen in Not beizustehen." Wie war das nun im alten Kitzbühel? Uns ist der Inhalt des Bürgerschwures aus der Zeit, in welcher Ferdinand 1. als römischer König über die österrei- chischen Länder herrschte (1531-1556): (Aus „Die älteren Stadtrechtsquellen von Kitzbühel" von Dr. Ferdinand Kogler) „Ich N. pin burger worden zu Kütz- pühl also, das ich meinen allergenedigi- sten herren herrn Ferdinanden Remi- sehen kinig als regierentem landtfur- sten und derselben erben, auch der stat Kützpühl in allen obligen ge- horsam, trew und gewärtig, haimlich und offenlich sein will, der stat Kütz- pühl frumben befidern und schaden wenden on aller stat, alle freyhaiten, briefliche gerechtigkeiten und alte guete gewonhai tu nach meinem högs ton ver- mögen und verstandt halten, den frombten nit underschlaipff geben und in irn handlung nit tau und gemain haben oder befürdrung geben und die mitburger 011 irn gewern, handlungen, kauffen und verkhauffen nit verhint- tern, alles treulich und ongeverlich, das pit ich mir got zuheiffen und allen heiligen." Uber die Bürger- und inwohner- aufnahme im 16. und 17. Jahrhundert in Kitzbühel schrieb Dr. Eduard Widmoser - ciii gebürtiger Kitzbüheler - der sich durch wissenschaftliche Arbeiten um die Erforschung unserer Stadtgeschichte be- reits einen Namen gemacht hat - in den Tiroler Heimatblättern (1949 Heft 3/4) u. a. folgende interessante Einzelheiten: „In der mit telal terlicheim Stadtw i rt- wirtschaft, die auch den ersten Jahrhun- derten der iNetizeit fortwirkte, stand als oberster Grundsatz die Selbstge1Iügsdm keit, (las heißt die Befriedigung des wirt- schaftlichen Bedarfes aus der Stadt selbst und aus dem zu ihr gehörigen 'Wirt- scha ftsgebiet. Ein weiterer wichtiger Grundsatz war die auskömmliche Nahrung eines jeden Bürgers, wir würden heute sagen, die Sicherung eines angemessenen Lebensstandards. Somit ergab sieh daraus für die Stadt einerseits eine Beschränkung im \Vachstum andererseits die Verhinde- rung einer Ii berfiilhmng der einzelnen Be- rufe. Kurz gesagt: An die Bürger- und inwohne raufn ahme waren bestimmte Vor- iussetzungen geknüpft. Im allgemeinen teilten sich die Bewoh- ier einer Stadt in früherer Zeit in Bür- er und Inwohner. Nur die erstgeuann- en genossen das volle Bürgerrecht, das sie entweder ersitzen, bei Zugezogenen iach Jahr und Tag, oder das sie durch ausdrückliche Aufnahme in den Bürger- verband erwerben konnten. Voraussetzung für die Erteilung des Bürgerrechts war der Besitz einer Hofstadt in der Stadt, genauso wie in der Landgemeinde nur der (]en Behandlungsräumen der Ambulanten- abt cilung. Alle \Viiisehaftsgüter werden hi das Erdgeschoß eingeliefert. Damit kann die Versorgung des Krankenhauses ohne Stö- rung des medizinischen Teiles durch- geführt werden. Eine Berührung des \Virt- schaftsvcrkchrs mit dem Kranken oder ilem Besucher wird vermieden. Im Erd- geschoß mird eine Kapelle eingebaut. Kitzbüheler Eltern melden sich zu Wort seinem Referat auch die Bedeutung der Soiiderschule, die nicht mehr als eine Hilfe für das weniger befähigte Kind ist, und den Erfolg der Schuireifeunter- suchung. Besonders dankbar waren die Eltern für die Einsicht in die vielen Miig- 1 ichkeiten der schulischen Ausbildung nach der Pflichtschule. In einer angereg- ten Diskussion wurde zu den aufgewr- fenen Problemen Stellung bezogen und der 'Wunsch ausgesprochen, derartige El- ternabende, wie sie für einige Klassen durchgeführt wurden, allgemein einzufüh- ren und regelmäßig abzuhalten. Die El- tern zeigten dabei \'erstäiidnis für die Bemühungen der Schulleituen und Lehr- kräfte, den Kontakt im Interesse der Kinder zu verbessern. In der Schule un- serer Zeit bringt andererseits auch die Lehrerschaft den Problemen des Eltern- hauses das notwendige Interesse entgegen, handelt es sieh doch bei der Erziehung um ein kompaktes Problem, das die Ge- schlossenheit, der Erziehenden voraussetzt. Die Bürger- und lnwohneraufnahme im alten Kitzbühel Zu den bevorstehenden Jungbürgerfeiern in unserem Bezirk
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen