Kitzbüheler Anzeiger

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100 Jahre Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Die weiße breite Flügelhaube dominiert In Liebe und Barmherzigkeit Ein schönes kindliches Fest war vo- büheier Elementarschulen. In der Heim- riges Jahr wieder die Nikolausfeier im i küche wirkt Küchenchef Schwester Mat- Marienheim zu Kitzbühel. Sie fand am thilde Druckenbacher. 100. Jahrestag des Bestandes des Mutter- Außerdem unterhält das Marienheim hauses der Barmherzigen Schwestern lii ein Mädchenpensiona t und beherbergt Salzburg-Mülln statt. Der Nikolaustisch seit Beginn des Schuljahres 1963-64 wie- war mit Spielsachen und Süßigkeiten für derum ein Klassenzimmer. die Kinder gedeckt. Die Kinder führten In unserem Bezirk sind 40 Barmherzige Reigen auf und sangen Adventlieder; im dem Schwestern tätig. Was wären jene Spi- Reigen und zum Lied begleitet auf täler, Heime, Kindergärten und Schulen Klavier von Schwester Oberin Maria 1 ohne diese? Würden sie einmal in einen Consulata Ziller und in der Gesamt- des Kinder- Streik treten, es gäbe ein Meer von Trä- leitung glänzte die Leiterin Schwester Daddäa Ebenthaler, neu. Wo stammen diese „Töchter d r gartens welche kürzlich vom Herrn Bundespräsi- christlichen Liebe", wie sie offiziell ge- deuten auf Grund ihrer Verdienste mit nannt werden, her? dem Titel Erziehungsrat ausgezeichnet In unsere Diözese kamen sie durch wurde. Kardinal Erzbischof von Schwarzenberg. Der Feier wohnten Bürgermeister Her- Am 20. August 1844 begannen sie ihre mann Reisch, Vizebürgermeister Geb- Tätigkeit im Krankenhaus zu Schwarzach hart Härting, Gemeinderat Direktor im Pongau. Am 5. August 1863 wurde Karl Grißmann mit ihren Gattinnen das Mutterhaus in Salzburg-Mülln ein- und Fachinspektor Pepi Mössner der geweiht. Das Jahr 1882 brachte eine be- Stadtgemeiiide bei. Die beiden Gönner deutsame Änderung. Auf Wunsch der des Kindergartens Photograph Toni Schwestern erfolgte die Vereinigung mit Rothbacher und Gartenarchitckt Karl der weltweiten Institution des hl. Vinzenz Berger hielten die Ereignisse in Licht- V011 Paul mit dem Mutterhaus in Paris. bildern fest. Im Mittelpunkt der klei- 1 Die geistliche Leitung wurde den Mis- nen Schar stand der hl. Nikolaus sionspriestern des hl. Vinzenz, den Laza- Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Jäimer 1964 Elektronenrechner für das Jubilaums-Hahnenkammrennen Die Org.-Leitung des KSC teilt mit: Die Ergebnisermittlung bei dem 25. internationalen Hahnenkamm-Skirennen am 18. und 19. Jänner wird heuer erst- mals mittels einer elektronischen Rechen- anlage der 1. B. M. durchgeführt werden. Das einmalige bei dieser überaus schnellen Resultat- und Reihungsermitt- lang wird jedoch die Tatsache darstellen, daß die 1. B. M.-Elektronenrechner sieb gar nicht in Kitzbühel, sondern im olym- pischen Rechenzentrum in Innsbruck be- finden werden. Techniker der 1. B. M. werden daher ein elektronisches Daten- übertragungssystcm zwischen dem Renn- ziel und den 100 Kilometer entfernten elektronischen Rechenmaschinen errich- ten. über gewöhnliche Telephonleitungen werden die Rechenautomaten in Inns- bruck von Kitzbühel aus direkt mit Lauf - Das Marienheim Kitzbühel und die darin tätigen Schwestern sind aus dem Bild der Stadt Kitzbühel nicht mehr weg- zudenken. Gerade im 100. Gründungsjahr des Mutterhauses erlangte das Heini eine Bedeutung, die in weite öffentliche Kreise hineinreicht, im Marienheim sind nicht nur der städtische Kindergarten, sondern auch die Nähschule unter der Lei- tung von Schneidermeisterin Schwester Dom i n k a Nindi und die „Aktion Jugend- beschäftigung' untergebracht unter der Leitung der Wirtschaftslehrerin Schwe- ster Hedwig Moser, und auch die Koch- schule der Abschlußklassen der Kitz- daten gefüttert werden, in Sekunden- bruchteilen die Ergebnisse und Reibun- gen ermitteln und sofort an eine an- geschlossene Schnelidruckanlage im Ziel- raum nach Kitzbühel zurückmelden. Der Schnelldrucker schreibt direkt auf eine eingespannte Matrize, die gleich zur Ver- vielfältigung der Reihungen verwendet wird. Wenige Augenblicke später werden die anwesenden Sportreporter bereits die fertigen Zwischen- und Endreihungen in Händen haben. Auch die alpine Zweier- kombination wird elektronisch ermittelt werden, so daß mit Abschluß des Rennens die gesamte inoffizielle Reihung zur Ver- fügung stehen wird. Sämtliche mittels der Elektronenrechner ermittelten Ergeb- nisse sind zunächst inoffiziell, erst nach Ablauf der Protestfristen erstellt die Re- chenanlage die offiziellen Ergebnisse. men somit auch die Tracht der eigent- lichen Vinzentinerinnen mit dem blauen Kleid und der weißen breiten Flügel- haube an. Natürlich machte das in der 01 fentlichkeit einiges Aufsehen: „Jetzt fangen auf einmal die Barmherzigen Schwestern auch an, sich neumodisch zu kleiden!" so konnte man damals sagen hören. Heute zählt die Salzburger Provinz fast 500 Schwestern, von denen 40 im Bezirk tätig sind. In Kitzbühel: 5 im Stadtspital, 5 im Ma- rienheim und 3 im Altersheim In St. Johann: 3 im Bezirkskrankenhaus und 2 im Kindergarten In Kirchberg: 2 im Gemeindespital In Hopfgarten: 5 im Gemeindespital In Itter: 2 in der Volksschule in Westendorf: 2 im Altersheim und 1 in der Volksschule in Fieberbrunn: 3 im Altersheim 'In Küssen: 3 in der Schule In Brixen: 3 im Altersheim und 1 in der Volksschule Die Barmherzigen Schwestern sind die größte religiöse Gemeinschaft der katho- lischen Kirche. Sie zählt heute 47.000 Mitglieder. Man findet sie auf der ganzen Welt. Außerdem gibt es noch 15.000 bis 20.000 Vinzenzschwestern, die nicht mit Paris vereinigt sind. Sie sind das „Mei- sterwerk des hl. Vinzenz von Paul und seiner ihm ebenbürtigen Mitarbeiterin, der hl. Luise von Marillac". Ergriffen vom Mitleid mit der Not der Menschen in dem vom 30jährigen Krieg und den Aufstän- den erschütterten Frankreich gründeten sie 1633 zu Paris diese vom besten Geist des Christentums erfüllte Gemeinschaft sich Gott weihender Mädchen. Die Schwe- stern sollten aber in das Leben der Welt gestellt sein und nicht in der Klausur eines Klosters leben. „Die Liebe Christi drängt uns" überall dort Hilfe zu bringen, wo Menschen von Not gedrückt sind. Man findet darum bei den Barmherzi- gen Schwestern Menschen aller Klassen und sie finden alle eine ihren Kräften entsprechende Beschäftigung. Nach dem Willen der heiligen Stifter soll die Barm- herzige Schwester das beschauliche Leben des Gebetes mit der arbeitenden Tä- tigkeit verbinden. Die Barmherzige Schwester ist Maria und Martha in einer Person. Sie liebt Gott mit der Kraft ih- rer Arme und im Schweiß ihres An- gesichts. Es ist besonders bei der heu- tigen übermäßigen Beanspruchung ein Be- ruf, der den ganzen Menschen bean- sprucht, der aber zu Großem führt und darum auch hochstrebende Menschen be- glücken kann. Das „Marienheim" in Kitzbühel wurde wie uns Vater Laucher, der heuer vor Weihnachten seinen 85. Geburtstag feiern konnte, von einem Kooperator Schreier gebaut. Dieser erwartete eine große Erb- schaft von seiner Mutter aus Amerika; die Erbschaft war jedoch bedeutend klei- ner und so geriet dieser edle Priester in arge Schulden und Bedrängnisse. Vor diesen erlöste ihn das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern. Der Kinder- garten im Marienheim wurde am Niko1aus tag, 6. Dezember 1909, eröffnet. Initia- tor war Stadtkooperator Maximilian Rin- gelschwendter. Hießen die Kinder unter Kooperator Schreier die „Schreierkinder" - damals war das Marierheim noch ein Waisenhaus - so erhielten sie unter Präses Ringeischwendter den Namen „Ma- rienkinder".
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