Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 16. Mai 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Karl Koller schreibt Muttertag-Festabend im Kolpinghaus us drm fernen Süden": 1 Das Kitzbühelerfest am 27. Juni „Der vorjährige Erfolg hat gezeigt, daß diese Veranstaltung sowohl der einheimi- schen Bevölkerung als auch den Gästen Freude bereitete. Gleichzeitig wurde der Beweis erbracht, daß mit ein bißchen Idealismus und gu- tem Willen viel erreicht werden kann. Es tut gut zu wissen, daß es noch immer Menschen gibt, die ihre Zugehörigkeit zur schönen Heimat auf solche selbstlose Wei- se bekunden. Vereine und Mitwirkende des vorjähri- gen Festes haben ihre Teilnahme wieder zugesagt und als Termin wurde der Samstag, 27. Juni 1964 bestimmt. Bei schlechter Witterung wird es auf Sonntag, 28. Juni verschoben! Zur Verschönerung unseres Festes soll in diesem Jahr auch eine ausländische Volkstumsgruppe engagiert werden. Diese Programmbereicherung liegt in den be- währten Händen von Toni Praxmair und wir dürfen uns, wenn der Abschluß klappt, schon heute auf diese „Sonder- einlage" freuen. Der Reinertrag des Vorjahres soll au- ßerdem für den Bau einer großen Tri- büne vor dem Hotel Tief enbrunner Ver- wendung finden. Die Vorbereitungen sind, wie man sieht, angelaufen und so wollen wir hoffen, daß uns Petrus auch in diesem Jahre gut ge- sinnt ist, so daß das Fest wieder erfolg- reich durchgeführt werden kann. Grüße an die Leser! Karl Koller." (der- zeit am Lido.) kelstadt Münchens herabgedrückt, oh- ne daß sich im materiellen Rechtsbestand etwas geändert hätte. Der Streit Herzogs Ludwig des Bärti- gen mit seinem Sohne Ludwig der Höck- rige hatte neuerdings eine Bestätigung der Privilegien und Freiheiten seitens des letzteren zur Folge. In einer in Kitzbühel ausgestellten Urkunde vom ii. Dezem- ber 1444 (freytags vor s. Lucientag - Original-Pergament im Stadtarchiv Kitz- bühel) bezeugt er, daß Bürgermeister und Gemeinde der Stadt Kitzbühel ihm als Verweser und Statthalter seines Vaters gehuldigt haben, bis er sich mit ihm vertragen hätte, und bestätigt darauf ihre Privilegien und Freiheiten. Im Jahre 1447 erlosch mit Ludwig dem Bärtigen die Linie Bayern-Ingol- stadt. Deren Länder und Gebiete, dar- unter auch Kitzbühel, fielen in die Linie Bayern-Landshut und verblieben im Besitz derselben bis zum Aussterben die- ses Zweiges des Wittelsbachischen Hauses im Jahre 1503. Dieser Anfall an Bayern-Landshut hat- te naturgemäß wieder eine Bestätigung der Privilegien und Freiheiten seitens des Es bleibe im Herzen euch Sonne zurück! Diesem hohen, vorgesteckten Zie- le diente die Abfolge eines von Frau Oberlehrerin Maria Laner mit ju- gendlicher Begeisterung und reicher pä- dagogischer Erfahrung vorbereiteten und glänzend durchgeführten Festprogramms, das ausschließlich von unserer Jugend bestritten wurde. Auf der mit feinem Ge- schmack wundervoll gezierten Bühne hör- ten wir die in gepflegter Sprache vorge- tragenen Darbietungen: Den „herzlichen Willkommgruß" (Evi \Vinkler), die ver- mittelnde Spielansage (Margret Griß- mann), die „Huldigung an unsere Mütter" (Elfriede Foidl) mit. den „Glückwünschen". (Inge Pletzer, Resi Foidl). - Atemlos lauschend, nahmen die Anwesenden die formvollendete, unverkennbar tief beein- druckende Festansprache unseres HH Stadtpfarrers Dr. Kreuzer auf: „Licht und Schatten über dem Leben unserer lieben Mütter, und weiter gespannt, im Verhältnis zur himmlischen Mutter und zur Mutter Kirche." Fürwahr, das war einmalig! Der aus dankbaren Herzen kommende reiche Beifall bewies es. - Nun zogen vor den Blicken der zahl- reichen Besucher - der Saal erwies sich wie immer als viel zu klein - die mit fast künstlerischer, schauspielerischer Aus- druckskraft gebotenen Theaterstücke vor- über. (Die Darsteller stehen im Alter von 8 bis 12 Jahren.) Zunächst das sinn- volle, reizende Märchenspiel in drei Auf- Zügen „Im Zauberreich des Bergkönigs" mit bester, erfolgreicher Besetzung: Resi Foidl als Geißhirtlein; Inge Pletzer als Burgele, das Bauerntöchterchen; Margaret Grißmann als machtvoller Bergkönig neuen Landesfürsten Herzog Heinrich des Reichen zur Folge. Zunächst bestä- tigt er in einem allgemeinen Briefe vom 12. Juli 1447 mehreren benannten Or- ten, die ihm schon gehuldigt haben, dar- unter auch der Stadt Kitzbühel, ihre her- gebrachten Rechte und Freiheiten (Vi- dimierte Abschrift der Äbte Johannes zu Attl und Heinrich zu Rott vom 18. Juli - erichtag nach s. Margaretentag - mit deren beider Siegel im Stadtarchiv Kitz- bühel) und stellte überdies am 28. Juli desselben Jahres für Kitzbühel einen be- sonderen Konfirmationsbrief aus. (Am „freitag nach s. Jacobstag - Pergament mit Siegel im Stadtarchiv Kitzbühel.) Nach dem Tode Herzog Heinrichs des Reichen stellte dessen Sohn Herzog Ludwig der Reiche zu Kitzbühel am 10. Oktober 1450 eine neuerliche ganz all- gemein gehaltene Bestätigungsurkunde aus (Samstag nach Dionisii - Original im Stadtarchiv). Herzog Ludwig der Reiche hat ferner in Kitzbühel auch für seine Länder die im all- gemeinen erlassene Ordnung des Kauf- handels auf dem flachen Lande vom 15. Dezember 1459 kundgemacht (abgedruckt erstmals von Dr. Kogler), die darauf hin- und die herzigen Zwerge. Rübezahl wird von der Opferbereitschaft des Geißhirt- leins überwunden und schenkt ihm Glücks- ring und Freiheit. - Das zweite Spiel war ein köstliches Lustspiel: „Sopherl als Haushalthilfe in der Stadt." Ein viel versprechendes, außerordentliches Komi- ker-Talent verriet Sonja Zimmermann in der Rolle des Sopherl. Das war groß- artig! Sehr gut gefielen: Inge Pletzer als ideale Schriftstellerin, Christl Pla- ner als reizvolle Zigeunerin, Evi Wink- ler als kernige, schlagfertige Bäuerin und Zt Ftny GotI, sowie die Geschwister Foidl als Frl. Irma und Stubenmädchen Fanni. Die kleinen Schauspielerinnen ernteten viel Beifall. - Aber was wäre ein Festabend ohne Musik? In vornehm-liebenswürdi- ger Weise stellte Vater Koch seine künstlerisch hochbegabten Söhne zurVer- fügung. Es braucht nicht erst gesagt zu werden, daß den so beliebten Künstlern bei jedesmaligem Auftreten ein nicht zu überbietender, begeisterter Beifall entge- genbrandete. Es war herrlich! So run- dete sich das Bild dieses Abends zu ei- nem reichen Gewinde liebender Dank- barkeit! Eine unvergleichliche Atmosphäre voll Harmonie und Verstehens erfüllte den Saal. Möge dieses Klima immerzu beglückend den rauhen Alltag umgeben! ausgeht, den Handelsverkehr der Land-s sassen auf dem flachen Lande zu Gunsten der Städte und Märkte zu beschränken. Danach soll es jedem Bauern und armen Mann, der außerhalb der Städte und Märkte gesessen ist, zwar freistehen, Wein, Tuch und Eisen in das Land ein- zuführen, der Verkauf sollte aber nur auf den offenen Märkten der Städte und Märkte vor sich gehen können. Nur hin- sichtlich der Hauserzeugnisse an groben Loden und Tuch und der im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb gewonnenen Produkte soll dieser Marktzwang nicht bestehen und ebenso sollte di3 Deckung des Hausbedarfes nicht an den Einkauf auf dem Markt gebunden sein, sondern frei erfolgen können. Um Preissteigerun- gen hintanzuhalten, soll jeder Fürkauf sowie das Ankaufen und Ausführen von Getreide verboten sein. Ebenso ist der Ausschank von Wein außerhalb der Ta- fernen untersagt. Gegen Ende des Jahres 1473 hat Her- zog Ludwig in Schlichtung eines Streites zwischen den Bürgern von Kitzbühel und den Insassen rings herum (bis Kössen - „Chessen") neuerdings den Handelsver-
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