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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Mai 1964 Den Müttern ein paar frohe Stunden Am 7. Mai 1964 - Christihiminel- fahrtstag - veranstalteten die Sozialisten in Kitzbühel, Kirchberg und Hopfgarten gutbesuchte Muttertagsfeiern. Manch betagtere Mutter kam in alter Gewohnheit an der Seite ihres Mannes, während die jüngeren Mütter an diesem Tag die Väter als „Babysitter" zu Hause ließen. In Kitzbühel begann die Veranstaltung zu Ehren der Mütter bereits um 14 Uhr im Naturfreundehaus in der St.-Johanner Straße. Der Saal war übervoll und als Obmannstellvertreter Josef Köchler den Nachmittag mit herzlichen Worten eröff- nete, fühlten sich die Gäste sofort in aus- gezeichneter Stimmung. Dazu trug auch noch die musikalische Untermalung durch die Kofier-Musikanten aus Oberndorf bei. Als Adele Obermayr am späten Nach- mittag die Stadt Kitzbühel verließ, um sich nach Hopfgarten zu begeben, bedank- te sie sich aufrichtig für die Einladung zu dieser gelungenen Veranstaltung. Dies ist wohl bezeichnend für das Wesen dieser großen, selbstlosen Frau. Die Ortsgruppe des ARBO in Kitzbühel hatte auf Ersuchen der SPO-Stadtorgani- sation für den Transport der Mütter ge- sorgt, wofür dieser Organisation herzlich gedankt sei. 120 Teilnehmer versammelten sich um 20 Uhr des gleichen Tages beim Brijuwirt in Kirchberg. Die vielen anwesenden Müt- ter sowie Bundesrätin Mitzi Flagleitner, LA. Vizebürgermeister Christian Horn- gacher und die Gemeinderäte Nikolaus Gründhammer und Walter Oberhofer wurden vom Vorsitzenden des frohen Abends Gemeinderat Jakob Rieser be- Kirchberg und Hopfgarten grüßt. Es spielte das Trio Gasser-Prem und Herr Plattner fungierte als Ansager. Großen Anklang fanden die Worte von Bundesrätin Mitzi Hagleitner und LA. Christian Horngacher. Ebenso um 20 Uhr begann beim Michi- wirt in Hopfgarten im überfüllten Saal - es waren 170 Teilnehmer erschienen - die Muttertagsfeier. Hier konzertierte neben dem Duo Meixner-Kerschbaumer noch das Duo Egger-'Weber mit bestem Die Doribildungswoche, veranstaltet von Gemeinde, Pfarre und Schule, hatte einen 1 erfr'iiIi.1i rnifn Ak..,,1 Am Samstag, 25. April sprach dann im wieder vollbesetzten Saale unser Spren- gelarzt Dr. Josef Fischer aus Kirchberg über das Thema: „Deinen Körper gesund erhalten ist besser als Heilen - ärztliche Ratschläge für ein gesundes Leben." Wie horchten die Zuhörer auf, als er unter anderem auch sagte, der beste Arzt und die besten Medikamente nützen nicht viel, wenn die Menschen sich überfordern, wenn das rechte Maß nicht mehr gehalten wird. Der häufige Ärger und Verdruß, die Mißgunst sind größte Feinde der menschlichen Gesundheit. Nach seinem Vortrag sagte ein Zuhörer spontan: „Herr Doktor, von der Seite habe ich Sie noch nie gekannt. Ich hätte gerne noch lange zugehört." Am letzten Dorfbildungsabend, Sonntag, 26. April, war schon eine halbe Stunde vor Beginn der große Reitiwirtsaal voll Erfolg. Gemeinderat Ludwig Lechner er- öffnete den Abend und konnte unter den Anwesenden auch Gemeinderat Otto N i g g- ler und Gemeinderat Jakob Höck begrü- ßen. Auch die Worte von Altbundesrätin Adele Obermayr fanden herzliche Auf- nahme. Ein kleines, süßes Geschenk, als Zei- chen besonderer Ehrung erhielten die zwei ältesten Mütter und die zwei kin- derreichsten Mütter, die sich im Saale befanden. Auch in Hopfgarten war die gute Laune eingekehrt und Frohsinn er- füllte die Mutterherzen. besetzt. Viele bekamen leider keinen Platz mehr. Der Obmann des Gemeinde- verbandes Bürgermeister OH. Franz Kröll aus Mayrhofen sprach in echt kerniger Tiroler Art, getragen von Glaube und Heimatliebe über das Thema: „Die Be- wohner des Dorfes als Bürger der Ge- meinde und des Staates." Er rief alle Zuhörer, besonders die Jungbürger, auf, unsere bodenständige Tiroler Art zu be- wahren und stolz zu sein auf unser schö- nes Heimatland Tirol, auf unser ruhm- reiches Osterreich, das auch heute noch kulturell eine Großmacht ist. Anschließend war die festliche Jung- bürger-Feier. Bürgermeister Andreas Schermer ergriff dabei das Wort und übergab dann an die Jungbürger das schöne Tiroler Jungbürger-Buch. Die be- sten Kenner Tirols kommen darin zu Worte und die besten Lichtbildner stel- len ihre Photos zur Verfügung. Mit sicht- licher Freude wurde dieses wertvoll,-- Jungbürger-Geschenk ertvolle Jungbürger-Geschenk entgegengenommen. Mit einem aus frohen Herzen kommenden Dank des Bürgermeisters Schermer an die Bevölkerung, an die Referenten, an die Veranstalter, an die mitwirkende Mu- sik- und Tanzkapelle Brixen, an den Kirchen- und Schülerchor schloß die gut verlaufene Dorf bildungswoche. Es wurde allgemein der Wunsch geäußert, nächstes Jahr wieder eine Dorfbildungs- woche zu veranstalten. Besucht das Kitzbüheler Heimatmuseum Neben der Alfons-Walde-Galerie und dem Franz-Reisch-Gedächtniszimmer se- hen Sie eine große Anzahl von Kunst- gegenständen der alten und neuen Zeit, Werke Kitzbüheler Künstler, Erinnerungs- stücke prominenter Personen und hoch- interessante Gegenstände des „alten Man- nes" aus der prähistorischen Zeit des Bergbaues. Machen Sie, bitte, auch Ihren werten Feriengast auf unser Heimatmuseum auf- merksam! Kustos Walter Moser steht Ihnen als Führer und Kenner zur Verfügung! Muttertagsfeiern in Kitzbühe Viel Applaus erntete das Duo Meixner- Abend kamen immer mehr auf g:schlos- Kerschbaumer für die gelungenen volks- sene Dorfbewohner - über 200 an der tümlichen Vorträge. Eine heitere Attrak- Zahl, besonders darunter viele Jugend- tion bot Zauberkünstler Scherz durch sei- liehe. Am Donnerstag, 23. April, 20 Uhr, ne verblüffenden Tricks. Er wurde wie- sprach im „Reiilwirtssaal" Fachschul- derholt mit starkem Beifall belohnt und inspektor Dr. Enthofer aus Innsbruck hatte sich diesen auch verdient, in anschaulicher Art über die Entwicklung Eine Jause, die den Müttern von Funk- des Bauern- und Arbeiterstandes und tionären der Stadtorganisation Kitzbühel, würdigte die nimmermüde und öfters auch darunter auch Vizebürgermeister Gebhard zu wenig beachtete Arbeit unserer lieben Flärting, serviert wurde, sorgte für das Hausfrauen und Mütter und sprach vom leibliche 'Wohl der lieben Gäste. Aber Fremdenverkehr in wirtschaftlicher Hin- Höhepunkt der Muttertagsveranstaltung sieht. Er verstand es vor allem, das große war die aus tiefstem Herzen einer Mutter Interesse der Bevölkerung für die Dorf- kommende Ansprache von Altbundesrätin 1 bildungsabende zu wecken. Ferner kam Adele Obermayr. Gar manches Mutter- dann Generaldekan Monsignore Johann auge füllte sich mit Tränen. Adele Ober- 1 Maier aus Kufstein und sprach in seiner mayr, erst vor einigen Wochen 70 Jahre gewohnt klaren und überzeugenden Art alt geworden, ist in Kitzbühel keine Un- über Religion, Familie und Fremden- bekannte. Vor mehr als 40 Jahren war verkehr. Gewiß ist der Fremdenverkehr sie hier in der Stadtapotheke beschäftigt, eine zu begrüßende zusätzliche Einnahme- Damals allerdings unter ihrem Mädchen- quelle geworden, aber er wies auch hin namen Adele Husch bekannt, war sie auf die großen sittlichen Gefahren, wenn sozialdemokratische Gemeinderätin der der Gelderverb allein Hauptsache gewor- Stadt Kitzbühel. Zu jener Zeit war Adele den ist und bodenständige Sitte und Art Obermayr oft, gemeinsam mit Freunden, aufgegeben wird. Auch seine Ausführun- Gast bei dem bekannten Arbeiterdichter gen wurden mit Aufmerksamkeit und Bei- Alfons Petzold. fall bedankt. Jungb 00 ürgerfeiern in Brixen im Thale Erfolgreiche Dofbildungswoche
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