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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Mai 1964 Im Nachlaß von Frau Maria Kaler, der Mutter von Regierungsrat Franz Ka- 1er, befand sich ein gedruckter Tätig- keitsbericht des Frauenzweiges vom Roten Kreuz in Kitzbühel. Dieser Verein bestand in Kitzbühel schon in Friedenszeiten; er führte auch einige Jahre das Kitzbüheler Waisenhaus, bevor dieses von der Kon- gregation der Barmherzigen Schwestern übernommen wurde. Eine Tätigkeit für das Rote Kreuz läßt sich in Kitzbühel schon vor der Jahrhundertwende nach- weisen. Laut Gemeinderatsbeschluß vom 24. Februar 1894 unter Bürgermeister Carl Cathrein trat die Stadtgemeinde mit einem Jahresbeitrag von drei Gulden der „Osterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz" bei. Aber schon wenige Monate nach diesem Beitritt erhielt die Stadt von der Kitzbühelerin Amalia Stamer 2060 Gulden und 40 Kreuzer mit der Widmung, dieses Kapital zur Gründung eines städti- schen Waisenhauses für arme Kinder zu verwenden. Die freiwillige Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel bestand seit 1900; am 13. Februar 1913 wurde von Hermann Primus im Gasthof „Ha- risch" offiziell die Freiwillige Rettungs- abteilung Kitzbühel gegründet. An dieser Gründungsversammlung war eine Vertre- tung des Frauenzweigvereins vom Roten Kreuz anwesend. Erster Obmann dieser Rettungsabteilung war August Herold. Die Wirksamkeit des Frauenzweig- vereins vom Roten Kreuz in Kitzbühel hält auch bemerkenswerte lokalhistorische Ereignisse fest, die nach einem halben Jahrhundert einen interessanten Einblick in die Entwicklung dieser freiwilligen Hilfsorganisation und ihr opferfreudiges Wirken gewährt. Er sei daher unserer Siedler wollen noch im heurigen Jahr mit dem Bau ihres Eigenheimes beginnen. Die wenigen bis Jetzt noch frei gebliebenen Parzellen werden an Bauwerber, die die gestellten Bedingungen erfüllen, abgege- ben. Bewerber, die in Kirchdorf ihren Wohnsitz haben, werden bevorzugt. Inter- essenten können sich an den Obmann der Interessengemeinschaft der Siedler Her- mann Gründler in Kirchdorf Nr. 206 wenden, von dem sie auch über alle Ein- zelheiten informiert werden. Das Sparkassengebäude im Blumenschmuck Am Donnerstag dieser Woche wurden beim Sparkassenhaus in der Vorderstadt und beim Haus Caf Praxmair Blumen in wundervoll leuchtenden Farben in die schmiedeisernen Haltevorrichtungen (Schmiedm.eister Toni Pichler) eingesetzt Gleich war das Stadtbild zu seinem Vorteil verändert. Man kann sich leicht vorstellen, um wieviel schöner und einla- dender die Innenstadt aussehen würde, wenn sich alle Hausbesitzer diesem lo- benswerten Beispiel anschließen und ihre Häuser mit Blumen in den verschieden- sten Farben schmücken würden. Erfreu- licherweise hat dieses Beispiel aber schon gewirkt. Wir können berichten, daß ähn- licher Blumenschmuck mit den schmied- eisernen Haltevorrichtungen an den Häu- sern Guido Reisch, Werner, Gerichts- gebäude und Bezi rkshaupimannschaft (Er- kerschmuck) angebracht wurde. Andere werden sicherlich noch folgen und im Verein mit jenen Häusern, welche schon seit Jahr und Tag auf einen geeigneten Blumenschmuck Wert legen, kann sichKitz- hühel im Blumenschmuck im Lande se- hen lassen. Die zahlreichen Gäste werden in eine Stadt, welche freundlichen Blu- menschmuck zeigt, umso lieber zurück- kehren. Scheut also den Mehraufwand und die Mühe bitte nicht! M. v. H. heutigen Generation nicht vorenthalten. „Der Tätigkeitsbericht über das Jahr 1914 - dem großen Weltereignisse ge- mäß, das uns das Jahr gebracht hat - zerfällt in zwei Teile. Während der Friedenszeit war es unser Bestreben, das Interesse der Bevöl- kerung für die Ziele des Vereins zu wek- ken, neue Mitglieder zu werben (wobei uns die junge Filiale St. Johann tatkräf- tig unterstützt) sowie die Krankenpflege auch auf dem Lande zu fördern. Außer der Erhaltung der bestbekannten beiden Krankenschwestern, welche der Verein seit 1910 angestellt hat, ließen wir es uns angelegen sein, die Gerichtsdienerswitwe Maria Besatti zur Landkrankenpflegerin vom Roten Kreuz auszubilden. Sie wurde im Krankenhaus Schwaz ausgebildet und geprüft, mit den für eine Landkranken- pflegerin notwendigen Instrumenten und medizinischen Behelfen ausgestattet. Die 85jährige Witwe Margaret Manzl in St. Johann, Tochter des Freiheits- In Kirchdorf entsteht eine neue Siedlung Das Siedlungsprojekt in Kirchdorf, 1 Herrn Landeshptm.-Stv. Prof. Dr. Hans durch welches ein Grundstück mit einer Gamper, durch Herrn Bezirksobmann Gesamtfläche von 26.157 m 2 parzelliert Komm.-Rat Hermann Gaisbichler und und baulich erschlossen wird, steht nun Herrn Bezirksobmann Bez.-Schulinspektor kurz vor dem Abschluß. In einigen Wo- Walter Bodner. Die Gemeinnützige Bau- ehen wird die Gemeinde mit den Auf- und Siedlungsgenossenschaft Frieden in schließungsarbeiten beginnen, die den Bau Innsbruck hat sich bereiterklärt, das ge- einer Brücke über den Kotzbach, einer 6 /2 samte Grundstück anzukaufen und die Meter breiten Ringstraße innerhalb der notwendigen Vorarbeiten für die Auf- Siedlung sowie die Errichtung der Kanali- schließung zu leisten. Für die „Frieden" sation mit Gemeinschaftskläranlage und 1 haben sich die Herren Dipl.-Ing. Ander- die Trinkwasserversorgung umfassen. Die gassen, Dir. Ing. Kircher und Dr. Gru- Straße erfordert eine Grundfläche von her am Zustandekommen dieses Sied- 3815 m2, während die Parzelle, auf wel- 1 iungsprojektes besonders verdient gemacht. eher die Kläranlage errichtet wird, ein I)cr Gemeinderat von Kirchdorf unter Ausmaß von 246 m 2 hat. Die Erstellung Bürgermeister Michael Nothegger hat des Teilungsplanes und die Vermessung ebenfalls großes Verständnis für dieses wurde von Dipl.-Ing. Pistorius in Kitz- Vorhaben gezeigt und durch Ubernahme bühel durchgeführt, der auch die Pläne 1 der Aufschließungsarbeiten seine Bereit- für Brücke, Straße, Kanal und Wasser- willigkeit zur Unterstützung bewiesen. Versorgung ausgearbeitet hat. Auf 28 Bau- Die Siedlungswerber haben sich zu ei- parzellen mit einer Gesamtfläche von ner Interessengemeinschaft zusammen- 22.096 m2 - die Einzelparzellen haben geschlossen und den Initiator Hermann eine durchschnittliche Größe von zirka Gründler zu ihrem Obmann gewählt und 800 m2 - werden in den nächsten Jah- mit der Geschäftsführung betraut. Sied- ren Eigenheime erstehen. In unmittel- lungswerber, die dieser interessengemein- barer Ortsnähe, in landschaftlich schön- schaft beitreten wollen, müssen österrei- ster Lage, mit herrlichem Rundblick auf i chische Staatsbürger sein, das 18. Lebens- die Kitzbüheler Alpen (Wilder Kaiser und Jahr vollendet haben und einen emma- Kitzbüheler Horn) können achtundzwan- Eigen Verwaltungskostenbeitrag einzahlen. zig Familien ihre eigenen Wohnstätten Die Vergabe der Bauparzellen erfolgt in beziehen. der Reihenfolge der Anmeldung zur In- Das Siedlungsvorhaben wurde bereits tercssengcmeinschaft. Die Planung und im Oktober 1961. auf Initiative des AABB- 1 Baudurchführung ist jedem Siedler im Obmannes in Kirchdorf Hermann Gründ- Rahmen der Tiroler Landesbauordnung 1 er begonnen. Immer wieder auftretende und des genehmigten Teilbebauungsplanes Schwierigkeiten konnten dank der un- selbst überlassen. ermüdlichen Bemühungen und der sehr Die günstigen Bedingungen haben be- geschickten Verhandlungsführung des mi- wirkt, daß bereits ein Großteil der Bau- tiators schließlich doch überwunden wer- parzellen Abnehmer fanden. Einige der den. Besondere Unterstützung fand dieses Siedlungsprojekt durch den damaligen Landesrat und Jetzigen Landeshauptmann Feuernotruf Tel e von Tirol Herrn Ok.-Rat Eduard \Valln- nur für KtzbüheI • 122 ö f er, durch Herrn Landtagspräsident Komm.-Rat Johann Obermoser, durch (Rotem Kreuz) Rettung Te., 144 Das Rote Kreuz in Kitzbühel vor 50 Jahren
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