Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Mai 1,964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 mit tiefinnerer Anteilnahme und Liebe !aßt uns dieses Hochfest des Glaubens Vorbereiten und feiern. Die Festordnung des Vorjahres hat sich bewährt. Pfarrausschuß und Pfarrkirchenrat; die vier Naturstände der Bevölkerung, die Schuljugend mit dem geschätzten Lehr- körper beider Schulen; die katholische Jungschar und die katholische Jugend aller drei Gliederungen, der Kirchenchor, die Stadtmusikkapelle, die Schützen- kompanie, die Kameradschaften der Kai- serjäger und Heimkehrer; der bewährte Ordnungsdienst; die Jungbauernschaft; der Ordnungsdienst der Stadtpolizei und Gendarmerie; die Traditionsvereine und Fahnenträger sowie die gesamte Bevöl- kerung wird allerherzlichst zur aktiven und würdigen Teilnahme eingeladen. Möge es bei diesem Triumphfest des Glaubens an das allerheiligste Altarsakra- ment womöglich keine Schaulustigen ge- ben, sondern nur aktive Teilnehmer. Die Fronleichnamsprozession darf niemals zur religiös verbrämten Fremdenverkehrs- attraktion herabsinken - Die unver- meidlich kritischen „Zuschauer und Zaun- gäste" haben ein feines Gespür dafür, ob wir Theater spielen, oder mit dem Herzen Liturgie der Liebe feiern. Wieder ergeht an alle Beteiligten die dringende und höfliche Bitte, eifrig mit- zuwirken, daß das Fest würdig verlaufe. Am 3. Altar vor dem Hauptschuleingang wird selbstverständlich während der Meß- opferleier auch die heilige Kommunion ausgeteilt, also Opfermahl gehalten. Besonders auf der Straße und im Wie- sengelände vor dem Moorbad möge auf strengste Disziplin geachtet werden. Es geht nicht an, daß während der heiligen Handlung dort oben laute Schwätzer stö- ren und rauchen. Was die Moslems in ihren Moscheen verlangen, darf auch die katholische Bevölkerung Kitzbühels von den „Zuschauern" der Fronleichnamsfeier erwarten und verlangen. Heuer wird erstmalig die neue kirch- liche Fronleichnamsordnung der Erzdiö- zese durchgeführt: 1. Altar (Tiefenbrunner): Für die heilige Kirche. Altar (Weißes Rößl): Für Volk und Vaterland. Altar (Hauptschuleingang): Für die Feldfrüchte und die Werke mensch- licher Arbeit. Altar (Stadtspital): Für Kitzbühel und alle seine Bewohner. Eine letzte Bitte: Männer und Frauen, Bürgerinnen und Mädchen, tragt zum hei- ligen Fronleichnam Euer angestammtes Festgewand 1 Die gewachsene Tracht der Heimat kleidet Euch am besten. JESUS im Altarsakrament ist aller Schönheit, aller Freude und allen Jubels Urgrund und Inbegriff. Beginn der Fronleichnamsprozession 8 Uhr früh! Wie wir kurz vor Redaktionsschluß er- fahren konnten, weilte der Herr Landes- hauptmann [Jkonomierat Eduard Wailn- öf er am Donnerstag, 21. und Freitag, 22. Mai in Kitzbühel, um hier vor allem den Herrn Bundeskanzler bei seiner Ein- reise nach Tirol zu empfangen. Der Herr Landeshauptmann besprach sich am Don- nerstag abends im Hotel Weißes Rößl mit Kitzbüheler Persönlichkeiten. Uber die Pfingstfeiertage v.ranstaltete der SK Kitzbühel sein traditionelles Pfingstturnier. Am Sonntag standen sich Kirchbichl und Amateure Salzburg gegen- über. Die Kirchbichler (Aufsteiger in die Tiroler Landeliga) lieferten ein mitrei- ßendes Match und konnten den Vierten der Salzburger Landesliga klar mit 5:2 schlagen. Kitzbühel spielte gegen Polizei Salzburg und das Spiel stand nach der regulären Spielzeit 2:2 Unentschieden. Auch das Nachspiel brachte keine Klä- rang und so mußten die Mannschaften zu je 5 Elfmetern antreten. Kitzbühel be- gann und konnte vier Tore schießen. Schon sahen die Polizisten wie die Sie- ger aus, doch Ersatztorhüter Brunner hielt einen Elfmeter bravourös, so daß die Partie weiterhin Unentschieden stand. Das Los gewannen dann die Salzburger, so daß zur großen Uberraschung die bei- den erstklassigen Vereine das Finale be- stritten. Der Präsident des Golf Club Kitzbühel, Prof. Heinrich Harrer, der gleichzeitig auch Präsident des österr. Golfverbandes ist, hat durch seine internationalen Be- ziehungen für das Pfingstwettspiel pro- minente Gäste eingeladen: Otto Dillier, Herausgeber d. schweiz. Golfzeitung, Her- mann Tissis, mehrfacher deutscher Mei- ster, Hugo Flild und Mr. Bull Wright (ka- men mit dem Flugzeug aus Wien, lande- ten in St. Johann). Christian Strenger aus Köln und Stephan Fäustel aus Gar- misch, je mit Handicap 3, waren ebenfalls mit von der Partie. Von einigen Fachleuten wurde schon ein paarmal die Frage aufgeworfen, ob der Kitzbillieler Golfplatz für internatio- nale Veranstaltungen nicht zu leicht sei. Es hat sich diesmal gezeigt, daß trotz guter Beschaffenheit des Platzes und gün- stiger Witterung diese Version nicht zu- trifft, denn allen genannten Golfern, wel- ehe international bekannt sind und über viel Spielerfahrung verfügen, ist es nicht gelungen, ihr Handicap zu spielen oder gar zu unterspielen. Am Freitag früh war der Empfang des Herrn Bundeskanzlers am Hauptbahnhof. Nach einer Frühstücksjause im Hotel „\Veißes Rößl" besichtigten die hohen Gäste das Spanplattenwerk Fritz Egger in Oberndorf und verschiedene andere Objekte und Betriebe. Rathaus, Bahnhof platz und „Weißes Rößl" trugen Flaggenschmuck; über be- sondere Einzelheiten können wir in un- serer nächsten Ausgabe berichten. Am Pfingstmontag spielte Kitzbühel mit mehreren Ersatzleuten gegen ASV Salz- burg und wieder stand das Spiel nach der regulären Spielzeit 2:2. Erst in der letzten Minute des Nachspiels konnten die Salzburger als glückliche Sieger den Platz verlassen. Im Finale schlug Kirchbichl die Poli- zei Salzburg mit 3:1 und konnte somit den Wanderpokal nach Kirchbichl ent- führen. Der KSC dankt hiermit auch den Spen- dern der schönen Pokale Herrn Werner Tseholl und der Sparkasse der Stadt Kitz- l)ühel. - - Am Sonntag geht es wieder in der Meisterschaft weiter. Kitzbühel hat die unangenehme Aufgabe, zum ESV Austria Innsbruck zu fahren. Die unliebsamen Ereignisse der letzten Jahre mit diesem Verein sind noch in Erinnerung. Das Spiel wurde in freundschaftlicher Weise dank der guten Organisation ab- gewickelt. Da der Restaurantbetrieb noch nicht eröffnet war, hat sich die Klub- leitung in hochherziger Weise entschlos- sen, die Wettkämpfer mit erfrischenden Getränken und einem Imbiß zu ver- sorgen. Das Pfingstturnier (um den Mellon- Preis) wurde als Wettspiel gegen Ein- heit bis Handicap 24 in zwei Klassen ausgetragen. Nach Ermittlung der Sie- ger wurde im Schloß Kaps die Preis- verteilung vom Präsidenten Prof. Harrer selbst vorgenommen. Klasse A (Handicap 0-12): 1. Maria Sernetz, Salzburg, 2. Hugo Hild, Wien, 3. Christian Pravda, 4. Prinz AlfiAuers- perg, 5. Hermann Thurnher. - Klasse B (Handicap 13-24): 1. Peter Schott, 2. Klaus v. Rohrer-Flaslmayr, 3. Dr. Luis lIölzl, 4. Jakob Dobringer, 5. Hanns Stolz- lechner (alle Kitzb.) - Bestes Brutto spielte Otto Dillier. - Nach Abschluß des offiziellen Teiles Bundeskanzler Dr. Josef Klaus und Landeshauptmann øk.-Rat Eduard Walinöfer in Kitzbühel SV Kirchbichl - Sieger im Kitzbüheler Pfingstturnier Golf zu Pfingsten 1964 in Kitzbühel
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