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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Juni 1964 exporte aufnehmen, aber mit Agrarpro- werden, wenn auch der Grund schon an- Rege Nachfrage und gute dukten bezahlen. Die Landwirtschaft ist gekauft ist. Preise in Maishofen auch ein bedeutender Konsument. „Gesuadsclirumpfung" der Landwirt- schaft: ein übles Schlagwort. Die EWG beachtet besonders die Landwirtschafts- fragen. In Tirol haben 55 Prozent der Betriebe bereits einen Nebeuerwcrbszweig gefunden, wie es bereits seit Jahrhunder- ten üblich war. Auch der Bergbauer wird erhalten als der Wahrer der äußersten Kulturräume der Heimat. Die höheren Produktionskosten werden für einige Zeit durch die öffentliche Hand getragen wer- den müssen. Fremdenverkehr: Nun gibt es auch EBP- Kredite für Schwimmbäder. Bäder sind kaum Gewinnbetriebe, aber zur Belebung der Wirtschaft, vor allem des hier so ]-Je- deutende-i Fremdenverkehrs notwendig. Bezirksobmann Christian Huber: Straßenfrage: Die Straßen unseres Be- zirks siid Lebensadern des Fremden- verkehrs. Es besteht noch immer die Ge- fahr der Umfahrung Tirols, wenn es nicht rasch weitergeht (Autobahn, Bundesstra- ßen). Erfreulich ist die Entwicklung bei der Fclbertauernstraße, um die unser Bezirk seit langem - gemeinsam mit den Osttirolern - kämpft. Bundeskanzler Dr. Klaus trügt daran entscheidendes Ver- dienst. Ich habe anläßlich meiner Wahl die Straßenfrage als vordringliche Auf- gabe hiiigestcllt. Demgemäß gilt mein Be- mühen und das meiner Mitarbeiter diesen Fragen. Bei der Brixentaler Bundes- straße sind Verhandlungen im Gange, den Bau zu beschleunigen. Bürgermeister Andre Sclirmr: Brixenaler Straße: Es ist mit der Vor- finanzierung eines Bauloses durch eine Baugesellschaft in nächster Zeit zu rech- nen. Die Brixentaler führen ihren Kampf um eine berechtigte Forderung seit Jah- ren und werden ihn durchstehen. Bürgermeister Sebastian Treiehl: Brixentaler Straße: Der Zustand der Straße in einem Fremdenverkehrsgebiet ist unhaltbar. Es sind ständig Petitionen gemacht worden. Nun wurde mit dem Bau begonnen und durch die Vorfinan- zierung ist eine Beschleunigung zu erwar- ten. Schulhausbau: Das alte Schulhaus ist ein Graus. Die Gemeinde hat den Willen zum Bau jnd wird ihn ehestens in Angriff nehmen. Schwimmbad: Der Fremdenverkehr hat enorm zugenommen, dadurch sind zu viele Aufgaben auf einmal akut geworden. Ein Fremdenverkehrsort von der Bedeutung von \Vesnendorf braucht eine derartige Attraktion. Die Nächtigungszahien sind seit dem Winter 1958 von 25.239 auf 57.989 im Jahr 1963 gestiegen und in diesem Winter bei 55.266 gestanden. Vom Sommer 1958 bis zum Sommer 1963 stieg diese Zahl von 33.517 auf 67.118. Leider kann das Schwimmbad nicht rasch gebaut Das Schlußwort hatte Staatssekretär Dr. FIetzenauer. Er gestand, von der Westen- dorfer Jugend (es war eine zahlreiche „Abordnung" aus Brixen mit dabei) au- lierordentlieh überrascht zu sein, da er selten eine so aufgeschlossene und sach- liche Diskussion mit jungen Menschen er- lebt habe. Landesobmanns teliver tre ter Stoll über- reichte an die erfolgreichsten Anfrage- steiler Dr. Josef Ziepi und Horst Hein- zel Buchpreise. Ein Buch erhielt auch Bürgermeister rfreichl. Namens der Bezirksleitung der Jugend- bewegung dankte Obmannstehivertrcter Hans Fuchs, der mit Geschäftsführer Hans Wirtenberger gekommen war, für das rege Interesse, das diese Großveran- staltung der jungen Generation in der Volkspartei gefunden hatte. Danach spiel- ten die „innispatzen" zum Tanz auf. Im inoffiziellen Teil besuchten die Gäste auch die Kellerbar beim Mesrierwirt, wo sie von dem Besitzer Sepp Stöckl willkom- men geheißen wurden. Trotz der „heißen Rhythmen", die aus dem Keller klangen, hatten die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendparlaments ausgeharrt. Staatssekretär Dr. 1 ietzeniauer. Nationalrat Dr. Leitner und die übrigen Mandatare leisteten abschließend einer Einladung des Ortsobmannes Markus 1 Schermer in die „Pension Scherrner" Fol- ge, wo schon Landeshauptmann Dr. Figl sich anläßlich eines kurzen Aufenthaltes sehr wohl gefühlt hatte. Dr. Hetzenauer dankte dabei nochmals für den anregen- den Abend, der ihm vorn der österr. Ju- gendbewegung, ihren agilen Mitarbeitern in Westendorf und den Teilnehmern be- reitet wurde. in Zusammenarbeit mit der Bezirks- Landwirtschaftskammer Kitzbühel unter- nahm am 23. Mai 1964 der Bienenzucht- zweigverein St. Johann und Umgebung eine Lehrfahrt, die über Eiiman, Wörgl und Rotholz in das Zillertal führte. Von der Bez. -Landw.-Kammer Kitzbü- hei fuhr als fachlicher Berater Wirt- schal tsberater Ing. Josef Wörgötter mit. Auch unser Bezirks-Obmann Willi Stan- ger sowie der Wanderlehrer Ferd. iIechl nahmen an dieser Fahrt teil. in fachlich bester Begleitung ging es bei strahlen- dem Sonnenschein mit zwei Autobussen in das schöne Unterinntal. In Rotholz wurde die erste Standschau gehalten, zu der uns Fachlehrer Andex- hinger von der Landw. Landestehranstalt führte. Imponierend wirkte das neue Bie- nenhaus, in dem auf Kuntseh- und Lüf- teneggerbeuten geimkert wird. So man- cher Teilnehmer wünschte sich im Stillen so ein Bienenhaus in halber Größe. ilerr Andexlinger klärte uns über die Früh- jahrsentwicklung und Tracht in diesem Exporte nach der CSSR Die 243. Zucht viehversteigerung in Maishofen am 30. April 1964 war ge- kennzeichnet durch rege Nachfrage, ute Preise und einen sehr guten Verlauf. Ne- ben den vielen Käufern aus dem Inland sowie aus Bayern und Südtirol war auch eine Einkaufskommission aus der Tsche- choslowakei anwesend, welche in den nächsten Wochen für das große Pinz- gauer Vorbereitungsgebiet in der Slowa- kei einen Großankauf von Kalbinneni tä- tigen wird. Da auf den Versteigerungen stets nur hochträchtige oder beim Kalb stehende Tiere angeboten werden, kenn- ten nur wenige Kalbinnen erworben den. Aufgetrieben wurden insgesamt 22 Tiere und zwar 88 Stiere, 103 Kühe und 31 Kalhiniien. Sämtliche weiblichen Rin- der wurden abverkauft. Der Durch- schnittspreis der Kalbinnen lag um rund 600 Schilling höher. Stiere: Auftrieb 88, gekört 79, ':er- kauft 64 zu Preisen von 5700 bis 44.100 Schilling. Kühe: Auftrieb 103, bewertet und 'er- kauft 91 zu Preisen von 7000 bis 17.100 Schilling. Kalbinnen: Auftrieb 31, bewertet und verkauft 29 zu Preisen von 7100 bis 14.800 Schilling. Die nächste Absatzveranstaltung fand in Maishofen am Donnerstag, 4. Juni 1964 statt, bei der wieder zahlreiche Kü- he und Kalbinmien verkauft wurden. Gebiet auf. Durch die Umstellung der \röiker in das neuerbaute Bienenhaus und durch Obstbaumbespri tzung waren die Völker noch nicht weit erstarkt. Es wird hier getrachtet, die Obstblüte als Tracht voll auszunützen. Leider wird hier nicht auf Einheitsbeute geimkert, die ja bei uns am weitesten verbreitet ist. Da ja fast alle Imker Bauern sind, wurde uns nachher der Rinderstall ge- zeigt, in dem uns die Tiere besonders gut gefielen. Mit Spannung wurde der Gras- trocknungsanlage, zu der uns Ing. Wör- götter führte, entgegengesehen. Diese fort- schrittliche Anlage hat uns stark beein- druckt. Es wurde uns der Arbeitsvorgang gezeigt und erklärt. Der Nährwert des erhaltenen Futters ist enorm groß. Daß in St. Johann, wie früher geplant wurde, diese Anlage nicht zustande kam, ist sehr zu bedauern. Die Fahrt wurde nun fortgesetzt bis Straß, wo wir den Hof des Herrn Jcsef Brandl, Neuhäusl, besichtigten. Dieser Hof wurde im Jahre 1300 erbaut. Hier wurde St. Johanner Imker auf Lehrfahrt!
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