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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Juni 1964 Die Segerehrung der Gladbeck-Kitz- bühel wird aber die Ausgangsstellung für dem Goldenen Erinnerungsabzeichen und bühel Bild- und Festscheibe und des Mann- die Wettkämpfe in zwei Jahren in Glad- Gedenkmünzen. schafts-Schießwettkampfes wurde gleich beck bilden. Goldene und silberne Er- König Damian 1. bezeichnete das nach Abschluß des Schießens in der innerungsabzeichen, die die Gladbecker Freundschaftsschießen in der Tiroler Be- Schießhalle durchgeführt. Schützen erhielten, konnten zwar den zu- zirksstadt Kitzbühel als großes Erlebnis Auf der Gladbeck-Kitzbühel-Bildscheibe 1 rückgebliebenen Wanderpokal nicht er- und wies auf die Bedeutung des Schüt- mit dem Wahrzeichen der beiden Städte setzen, aber die ordensgeschmückten zcnwesens im fortschrittlichen Zeitalter gab es für die ersten fünf besten Schüt- Schützenröcke sinnvoll ergänzen. 1 hin. Mit dem Dank an die Kitzbükeler zen Ehrenplaketten mit dem goldenen Die offizielle Anwesenheit des Königs- Schützen für die große Aufmachung die- Leistungs a bzeichen. Die drei besten paares des Bürgerschützenvereins „11u- „Iitz- ser schießsportlichen Veranstaltung und I)ühcler Schützen- auf der Kitzbühel- bertus", Damian und Franziska 1, wurde die gastfreundliche Aufnahme am Schieß- Gladbeck-Bildscheibe (Taxer W., Platt- besonders gewürdigt. Die Schützen-Majc- stand wurden die Schießtage vom Re- ner Heinz und Böck J.) wurden mit gro- i stauen, die die Schießwettkämpfe eifrig genten der Flubertus-Schützen mit einer len Orden ausgezeichnet. verfolgten. erhielten Lhrenfahnen mit begeisterten Lndnote abgeschlossen. A. N. Die beste Dame des Bürgerschützen- Vereins .,fILibertus" auf der Bildscheibc Bei dieser Jugend GladbeckKitzbühel (Maria Haase) erhielt geht es lustig zu! eine Fahne mit dem Maria-Theresien- Glanzvolle Vorstellung der neuen Jungschargruppen Taler. Dem Sieger auf der Gladbeek-Kitz- 1 Darauf haben die Freunde der Jugend war, war schließlich nicht so interessant bühel-Festscheibe Toni Egger, Kitzbühel, in Kitzbühel schon längst gewartet, daß wie die Tatsache, daß die wackeren Krie- wird der Ehrenpokal der Stadt Kitzbühel das Kolpinghaus wieder von der Freudeger der Buhenjungschar allerhand mit- noch bei einem feierlichen Anlaß üb er- der ugend widerhallt. Das war ein Fest- J gemacht hatten. reicht werden. Die nächsten BlattI-Seger tag, wie man ihn nicht alle Tage erlebt, Dagegen ging es im Kolpingsaal gerade- auf dieser Glücksscheibe bekommen Fati- der Festtag der katholischen Jungschar- zu leise zu. Das war auch verständlich, iicn mit Gedenkmünzen. gruppen, die sich an diesemTag erst- denn nun war nicht nur der „weiße Va- Auch für die zwei besten „ilubertus'- mais der Uffcntiichkeit vorstellten. Mit ter" aller Kriegsstämme (das ist also H. 11. Schützer- auf dieser Scheibe (Lewan(low- ungeheurer Begeisterung waren die Buben Kooperator Josef \Vielewski) dabei, der ski und 11. Wodausch) gab es noch Fähii- und Mädchen bei der Sache, um diesen sich für die Jugend aufopfert, sondern ehen mit denkwürdigen Münzen. Tag auch würdevoll zu gestalten. Der nun waren die kritischen Blicke der El- Der Mannschaft des Bürgerschützen-Elternabend am Spätnachmittag war nur tern und Freunde der Jungschar zu er- vereins ‚Hubertus wurde ein passendes der glanzvolle Endpunkt dieses Festtags. tragen. Und sie ertrugen es sear wohl und Erinnerungszeichen mit der „Goldenen Am späten Vormittag hatte Stadtpfarrer stolz, so begutachtet zu werden. Es war Gams" feierlich überreicht Ergreifend war Dr. Kreuzer in der Pfarrkirche das neue eine Vorstellung einer echten Jugend- (lie Ehrung der beiden Stadtmeister 1-1. Banner der Bubenjuiigschar geweiht und gemeinschaft mit einem bunten, flotten Tenbuscli und Viktor 1-löck, die große in einer Ansprache die Kinder zum Dienst Programm. Aus grauer Städte Mauern Plakette--i mit dem Siegeskranz und dem im Solde des Königs dieses Banners auf- stürmten immerhin an die hundert Kin- goldenen Leistungsabzeichen erhielten. Die gerufen. Der Nachmittag war ausgefüllt der hervor, angeführt von den flatteriden 1-lubertus-Schützen zeigten sich nicht als mit einem Geländespiel am Lebenberg- Wimpeln und abgeschlossen mit dem depremierte Verlierer, sondern als kamne- kopf, bei dem es beinahe „wild" zuging, Kriegsgeheul der beinahe waschechter iii- radschaftliche Sportschützen. Die Nieder- wie es bei einer „Millionensuche" wohl dianer. Innerhalb kurzer Zeit hatte 1%.- ()- lamit den friedlichen Waffen in Kitz- immer der Fall sein muß. Wer Sieger operator \Vielewski mit dn Führern dr schmiede in den großen Kirchen der Stadt Erst die liturgische Bewegung nach dem (Dom, St. Peter, Kollegienkirehe) erhal- Ersten Weltkrieg brachte auch für Form ten; doch auch Prunkkelche in Michael- und Gestalt des Kelches eine tiefgreifende beuern, Kufstein, St. Ulrich, Aura eh Erneuerung. Noch in vertiefterer Schau etc. zeugen von der tiefen Verehrung, als früher erblickt man heute in ihm weit die unsere Ahnen dem hl. Meßopfer ent- über seinem Zweck als Trinkgefäß hin- gegenbrachten. Von den heimischen Mci- aus das Symbol unseres gemeinsamen Op stern des edlen Metalls, die doch vor al- fers und Mahles. In freier Anlehnung an leni für gottesdienstliche Geräte beschäf- i (las Urbild des Tassilokelches entstehen ligt waren, seien nur die fähigsten ge- jetzt mehr becher- und kopalähnliche For- nannt: Durch mehrere Generationen konn- men, die welliger durch überladenen Zie- ten sich die Werkstätten der Weber, rat als durch ihre strenge, einfache Ei- Mayr und Unverdorben in Salzburg, der nienführung wirken wollen. Lang und Pfister in Rattenberg, der Bei jedem Meßopfer ergreift der Prie- Habiitsehek in Tittmoniig und der Hor- ster, nachdem er den Leib des Herrn ge- mayr ii Kitzbühel auf staunenswerter nossen hat, den vor ihm stehenden Kelch 1 [übe behaupten. mit den Worten: „Wie könnte ich dem Mit großem handwerklichem Können, Herrn all das vergelten, was er an mir jedoch Ohne hiebei neue Ideen zu ent- getan! Den Kelch des Heiles will ich wickeln, kopierte das 19. Jahrhundert die ergreifen und anrufen den Namen des Schöpfungen vergangener Epochen. Erle- Herrn. in frohem Jubel rufe ich zum sene Kelche dieser Zeit besitzen dank der Herrn und werde sicher sein vor meinen Widmung hochadeliger Gönner der Dom Feinden." Mag auch in absehbarer Zu- (Kelch des Weihbischofs Balthasar Schit- kunft den Laien der Kelch nur bei höchst ter) und die Pfarrkirche iiopfgarten, seltenen Anlässen zugänglich sein, so liegt während die Erzeugnisse der beiden Salz- in diesem Wort doch für alle Gläubigen burger Goldschmiede Jakob Reitsamer und ein tiefer Sinn beschlossen: In unser ah- Alois Hlter mit ihren gefälligen Bieder- 1er Namen ergreift ja der Priester in fro- meier- und klassizistischen Mustern in hem Jubel den Kelch, in den er bei der zahlreichen Sakristeien vertreten sind. Gabenbereitung all das persönliche Ver- sagen und das opfervolle Leid der Men- schen hineingelegt hat und nun durch das kostbare Erlöserblut tilgt. Von Dr. Johannes Neuhardt ist zum Pfingstfest der erste Kitzbüheler Kirchen- führer erschienen. Dieser ist im Pfarrhof und bei den Kitzbüheler Zeitungs-Stellen erhältlich. Ein kleines, aber umso schö- neres Werk, das über die Geschichte un- serer Stadt, über die Stadtpfarrkirche St. Andreas, über die Liebfrauenkirche, die Katharinenkirche und die Kapuzinerk irche Auskunft gibt. Der Führer ist mit 14 Bildern ausgestattet und erschien im Ver- lag St. Peter, Salzburg. In der „Wiirdi- gung" schreibt Dr. Neuhardt: „Die Fülle sakraler Kunst, die uns jahrhundertelange fruchtbare Verbin- dung katholischen Glauhensgutes mit einem schöpferisch begabten Volk auf so engem Raum hinterlassen hat, gilt uns als Gabe und Aufgabe. Nicht einem interessanten Lichteffekt oder einer exotisch-reizvollen Form verdankt all diese Herrlichkeit der Kultgegenstände ihre Entstehung - sie wurden ge- schaffen und existieren immer noch als Werke lebendigen Glaubens, mensch- lichen Jioffens und Bangens."
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