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Wo ist ein Volk, dem Gott so nahe wäre Wie unserm Volk der Herr in Brotsgestalt? Die alten und die jungen Häuser schauen Mit ihren blanken Fensteraugen auf das Fest Fronleichnam. Die Fahnen wehn in allen Farben - es gilt dem größten Sieger. Und alte Bäume rauschen mit den fri- schen Blättern harfengleich ihr Lobeslied und ihre Dankeshymnen. Der Flieder duftet dem Herrn der Wohl- gerüche; Die Felder blühn dem Sohn der Lilie ent- gegen wie dem Bräutigam die Braut. Und eine Amsel flötet süß und scheu. Da kommen sie: Sie halten ihren Himmel in Männerfäusten Und tragen IHREN HERRN, DER alle trägt. Kinder, Mädchen, Frauen, Buben, Män- ner, Musikanten - Ein jeder schreitet Vorangelockt zum heiligen Altar. Unaufhaltsam dem Schoß des Lebens ent- gegen Strebt die große Prozession aller Men- schen und Dinge. So strömt das Erdenleben Durch Straßen, Gassen über Plätze hin Und oft auf schmalen Wegen Vom VATER kommend still zu IHM zu- rück. Was aber sprechen sie in ihren Herzen? Sie schweigen, fragen, beten, klagen, Sie lachen und sie weinen IHM zur Ehre, Sie singen, spielen und sie danken Und sagen: „Hochgelobt sei unser höch- stes Gut!" Aus der Monstranz, der goldenen ent- strömen Sonnenstrahlen Göttlicher Liebe in verhülltem Glanz. Und mächtig schirmt der Herr im Segens- zeichen SEIN Volk, SEIN Land und SEINE viel- geliebte Braut. ER bannt die Sünde und den Fluch; ER schenkt Genesung, Heil und Brot und Freude; ER spricht und tut es auch: „MEIN Volk, ich hab' Dich lieb!" Durchs Stadttor zieht die Prozession, um- kreist die Häuser Und vor dem Schultor öffnet sich ihr Schoß Dem großen Opfer. Am Sonntag strebt sie neu anhebend, stetig, strahlend Den grünen Lebenberg hinan. Ihr Menschen in den alten Urnengräbern 1-labt in Hoffnung euch verzehrt. Wir aber dürfen Tag und Sonne schauen Und DEN umjubeln, den ihr nur fern geahnt. Am Fest des brennenden Herzens des Er- lösers Wird der Jubelzug sein Ende finden für dieses Jahr. 'N'Ieiischenherz, Wisse, Du lebst nicht vergebens. Und wenn Du fragst: „Wer liebt denn mich?", Antwortet GOTTES SOHN in der FIosie: „Schau auf mein 1-Terz! Es ist vom Liebespfeil so tief verwundet, Daß alle Welt drin eine Ruhstatt findet - komm auch Du und bleibe!" Fronleichnam - in Dir schlägt das Herz der neuen Welt. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Juni 1964 Eine Gelähmte „bestieg" die Ackerihütte Beispiellos. Kameradschaft der Bergrettungsminner Am Sonntag, 7. Juni 1964 herrschte geben, welche die Bergfreude in gleichem ein richtiges „Kaiserwetter". Der Berg- Maße erlebten wie Ingrid. in das Hütten- rettungsdienst Kitzbühel unter Obmann buch wurde eingetragen: Toni Werner führte an diesem Tag eine „Es war eine Tour, wie wohl nie Einsatziftung im Wilden Kaiser durch. zuvor. Nennen wir sie ‚Sonnenschein Diese klappte wie immer vorzüglich und - Berg Heil'. Dank der Edelweißgilde es wurden hervorragende Leistungen voll- (welcher die meisten Bergrettungsmän- bracht. Zu welchem Geist und zu wel- ner angehören) und der Bergrettung für eher Kameradschaft diese Gebirgstruppe die liebevolle menschliche Tat unserem befähigt ist, haben unsere treuen Berg- Kinde gegenüber. Tausend Dank. Hans rettungsmänner an diesem Sonntag wieder (Vater), Alba (Mutter) und Ingrid einmal exzellent bewiesen. Hauser." Herber[ Koidl, in der Runde der Berg- im Gasthof Miinichau in Reith wurde rettungsmänner ein Vorbild, hörte von ein Glas getrunken. Rauhe Männerkehlen Ingrid Hauser, der Tochter seines Be- mischten sich mit dem silbernen Lachen rufskameraden bei den Bundesbahnen des Mädchens, welchem an diesem Tage Hans Hauser, daß diese einmal, nur ein die größte Freude, das höchste Glück einzigesmal in ihrem Leben, auf einen widerfuhr. Oft noch wird Ingrid den Berg gebracht werden möchte, und zwar Bergwind hören und fühlen, die Felsen nicht mh einer Bergbahn, sondern auf und Grate schauen, die fürsorgliche Treue Wegen und Steigen. Koidl unterbreitete der Kitzbüheler Bergjugend erleben, wel- diesen kindlichen Wunsch seinen Kamera- ehe in der Erfüllung des Wunsches von den und diese sagten begeistert ihre Mit- wirkung zu. Ingrid wurde also zur Teil- dem Berggruß der Extremisten im Wilden nahme an dieser Einsatzübung im Wilden Kaiser, ohne nach Lohn zu fragen, Näch- Kaiser eingeladen. Wer in Kitzbühel kennt Ingrid Hauser stenliebe praktizierten, wie eine Mutter zu ihrem Kind, wie ein Freund zum Freund. Mag dem einen oder anderen diese selbstlose Bergfahrt gering erscheinen, ge- ring gegenüber Rekorden und Siegen und Preisen; jedem. Menschen mit Herz und Gemüt aber schließt sie Freuden auf, Freuden an die Jugend und deren Ka- meradschaft. Ewig bleibt der blaue Him- mel der Berggefährten und gut ist es, unter solchen Menschen leben zu dürfen. Heimkehrer, Kaiserjäger, Kriegsopfer! Der Ausschuß der Ileimkehrerkametad- schaft Kitzbühel gibt bekannt: Am Sonntag, 21. Juni 1964 findet um 14 Uhr im Gasthof Steuerberg eine kame- radschaftliche Zusammenkunft bei jeder Witterung statt. Dabei Ehrung von lang- jährigen Mitgliedern der Fleimkehrer-Ka- meradschaft. Alle Genannten mit Frauen und Angehörigen sind hiezu herzlich ein- geladen. Kleinbus für ältere Kameraden, Frauen und Gehbehinderte steht ab 13.30 Uhr beim Gasthof Neuwirt zur Verfügung. nicht? Sie erhält in ihrem Rollstuhl einen Wir ziehn nalt dem König durch Felder und Flur bevorzugten Platz bei den Platzkonzerten und bei dcii Cäcilienkonzerteu, sie ist zu sehen ei der Fronleichnamsprozession, bei Festen, halt überall, wo die Stadt- musik erscheint. Musik ist ihre Liebe im Leben und freundlich grüßen sie die Leute, wenn sie erscheint. Um 4.0 früh am Morgen wurde die kleine Ingrid, wie sie immer noch genannt wird, trotz ihrer nun 25 Jahre, mit dem Personerumto von Hansei-Pepei bis zum Gattererbauern in Going gebracht. Dort übernahm Ingrid der „Puch-Haflinger" der Firma Pam-Flügas, Kitzbühel, ge- lenkt von Hans Rothbacher, und mit diesem Fahrzeug gings hinauf bis zur Regalpe. Dort wurde Ingrid in eine Ein- radbahre verfrachtet und auf steilen We- gen auf die Ackerihütte geführt. Vier Bergrettungsmänner leisteten Vorspann und zwei sicherten hinten. Das Bergerlebnis leuchtete auf der Ackerlhütte dem Mädchen aus den Augen. Der frische Bergwind, die Fernsicht auf die Gletscher, auf das traute Kitzbühel und die herrlichen Grasberge zwangen Ingrid die Tränen in die Augen. Es wird vielleicht wenig Menschen auf der Erde Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 14. Juni 1964 Kitzke1: Sprengelarzt Dr. Hubert Spiel- berger, Malinggasse 10, Tel. 2410 Kireher-Brixen: DDr. Alois Gaur, Tel. (0 53 34) 2314 l4eprtra: Dr. Anten Staf1cr, Tel. 237 St. Je dort: Dr. Neurarer, Fieberbrunn, Tel. (05351) 214
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