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Seite 4 Kitzbüheler Anzeier Samsta 20 .Tiirii 1Q(4 Schulleitertagung des Bezirkes Paul Kojetinsky von Hopfgarten baten Kitzbühel um Unterstützung bei den religiösen Die allgemeine Diskussion über „Schule und Gemeinde' wurde durch Kurzrefe- rate des Landlagsabgeordneten Bürger- meister Leonhard Manzl aus Hopfgarten und des Volksschuldirektors Josef Gug- genbichler aus Küssen eingeleitet. An der anschließenden sehr offenen Diskus- sion beteiligten sich auch die Bürgermei- ster Johann Jöehl, Reith, Georg Ober- ieitner, St. Johann, und Josef Berg- mann, Hochfilzen. Breiten Raum nahm das Wohimngs- problem ein. Mit besonderer Genugtuung wurde die Mitteilung der Bürgermeister aufgenommen, daß sie in ihren Gemein- den beabsichtigen, schöne, billige Lehrer- wohnungen zu schaffen und die Lehrer bei der Beschaffung von Eigentumswoh- nungen oder Eigenheimen großzügig zu unterstützen. Die anwesenden Bürgermei- ster iirgermei- ster versicherten, daß sie ihre Kollegen in den anderen Gemeinden von ihren An- sichten unterrichten werden, damit sich im Bezirk der Lehrermangel nicht drük- kend auszuwirken beginne. Die Schulleiter erkannten die Leistungen der Gemeinden seit 1945 voll an, haben sie doch in die- ser wenigen Zeit mehr Schulhäuser ge- schaffen als vorher in Jahrzehnten. Die Bürgermeister zeigten sich erfreut über das Interesse der Lehrerschaft am Ge- meindegeschehen und versprachen, in Hin- kunft auch die schulischen Feierstunden mit den Gemeinden regelmäßig zu besu- chen, um die staatsbürgerliche Erziehung in den Schulen zu unterstützen. Angeregt wurden auch Schulentlaß- bzw. Berufs eintrittsfeiern. Für die außerschulische Mitarbeit stellen sich die Lehrkräfte gerne zur Verfügung; doch muß hier der Grundsatz gelten: Keine außerschuli- sehe Arbeit darf so wichtig sein, daß dar- unter die Schule leidet! Dekan Ehrendomherr Josef Ritter von St. Johann und Administrator Geistl. Rat Vom 5. bis 7. Juni 1964 trafen sich die Schulleiter des Bezirks Kitzbühel im Grilihof, dem Bildungsheim des Landes Tirol. Dr Bezirks s eh ul rat hatte ge- laden ULd alle Schulleiter waren gerne gekommen. Das Thema „Die Stellung des Schulleiters in der heutigen Gesellschaft" wurde in. Referaten und Diskussionen von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dr. En thof er skizzierte den Fremden- verkehr als neue Aufgabe der Gemeinde und zeige Wege der Mithilfe und Mit- gestaltung bei der Bewältigung der Pro- bleme des modernen Fremdenverkehrs. - Ing. 'Weber umriß die Probleme der Erwachsenenbildung. Die Einheit Geist— Seele—Krper droht zu bersten. Um die Jugend vor dem Zerfall dieser Einheit zu bewahren, müsse die Erziehung bei den Erwachsenen einsetzen. Ing. Weber stellte Wegweiser auf, um die heutige Gesch- schaftsstruktur richtig zu deuten und da- nach handeln zu können. Ein Film über Jugendprobleme beleuchtete die erziehe- rische Spannung zwischen Eltern und Kindern. - Der bundesstaatliche Fort- bildungsreferent Dr. Zange ri e entwarf ein klares Bild der gesellschaftlichen und kulturellen Situation der Gegenwart. In treffende Worten bewies er, daß bedeut- same geistige Strömungen von heute den gesellschaftlichen Strukturwandel bewirken. Den Höhepunkt der Tagung bildete die erstmalige Begegnung der Lehrerschaft mit dem Ordinarius für Pädagogik an der Universität Innsbruck Dr. \Vohfgang Bre- zinka. Sin Vortrag beinhaltete die Stel- lung des Schulleiters zu den Schülern, zu den Eltern und zu den Kollegen. Sein besonderes Anliegen war, der Entfrem- dung zwischen Eltern und Schule ent- gegenzuwirken. Nicht nur lebensnah, son- dern wahrhaft lebensecht zeigte er dies auf. Es wäre lobenswert, wenn der Grund- tenor seiner Ausführungen „Nicht auto- ritär, sondern kollegial handeln!" überall Eingang und Gehör fände! Es ist erfreu- lich, daß bei diesen Schulleitertagungen der Ordinarius für Pädagogik mit der li Lehrerschaft in Kontakt treten kann. Es wäre jedcch außerordentlich wünschens- wert und wichtig, daß unsere Schulen je- derzeit 1 ü die wissenschaftliche Forschung offen stünden. Die Ergebnisse dieser For- schung trügen sicher bei, das Schulwesen unseres Landes in positivem Sinne zu be- einflussen Consiliarius Dr. Sehramm schilderte treffend, laß der Lehrberuf nicht bloß als „Dienmt", sondern als Sendung an- gesehen werden müsse. Erst durch die Sendung wird der Berufene herausgeho- ben, denn Sendung heißt Auftrag Gottes. Die Erfüllung dieses Auftrages erfordert den Einsatz der ganzen Persönlichkeit. Die Referate der geistigen Elite unseres Landes gipfelten stets in dem Wunsch., die Lehrerschaft möge sich in allen Berei- chen der heutigen Gesellschaft für eine tolerante Zusammenarbeit einsetzen. Eine ganz ausgezeichnete Presse in Innsbruck konnte der gemischte Kolping- chor Kitzbühel verzeichnen. Diese ist eine hohe Auszeichnung für den Chor und die Solisten, wie sie noch nicht verzeich- net werden konnte. Wir bringen im fol- genden Auszüge aus den Rezensionen, die auch im Hinblick auf das Kitzbüheler Fest, bei dem vom Kolpingehor die be- geistert aufgenommene „Kantatenprobe" geboten werden soll, interessant sind. „Tiroler Tageszeitung", Samstag, 13. Juni: „Wegen des großen Publikumsinter- esses, das durch die künstlerisch hoch- wertigen Leistungen chorischer und so- listischer Natur des ersten Konzertes her- vorgerufen wurde, tat der Kitzbüheler „Kolpingchor" gut daran, nach zwei Wo- chen diesen Abend mit kleinen Programm- änderungen zu wiederholen. Der überaus dynamisch, exakt und ambitioniert sin- LJuungen. liies wurde bereitwillig zugesagt. Immer wieder wurde betont, daß im Bezirk Kitzbühel - mit wenigen Aus- nahmen - das Verhältnis Gemeinde— Kirche—Schule wirklich hervorragend ist. Mit sichtlicher Freude konnten dies der Bezirkshauptmann und der Bezirksschul- inspektor bestätigen. Die II. fl. Dekane, die Bürgerineistr und die Schulleiter sind sich darüber ei- nig, daß nur eine verständnisvolle Zu- sammenarbeit - ein sogenanntes Team- work. - zwischen Kirche, Gemeinde und Schule die Gewähr bietet für eine maxi- male Erfüllung der gemeinsamen Auf- gaben. Eine besondere Auszeichnung erfuhr die Tagung durch den Besuch des Landtags- präsidenten Komnierzialrat Johann Ober- in oser und des Landeshauptmannstcllver- treters Prof. Dr. Gamper, die in einer längeren Aussprache Fragen über die Schulgesetzgebung beantworteten. Als bedeutsain wäre zu vermerken, daß die durch die Vorträge und die Diskus- sionen aufgeworfenen Fragen unter den Schulleitern noch lange weiterdiskutiert wurden. Die Tagungsteilnehmer freuten sieh sehr, daß der Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Haus v. Trentinaglia und der Bezirksschuhinspektor Walter Bo d ne r im- mer mit dabei waren. Durch diese Debatten und durch das gemü tue hie Beisammensein am Abend wur- de St. Bürokratius verjagt. Menschen ka- mnen so einander näher und das ist be- stimmt nicht minder wichtig im Interesse unserer Jugend wie in der Bewältigung der großen Aufgaben, die ja nur gemein- sam gelöst werden können. Die vom LA Dir. Max Plattner ins Leben gerufene Schulleitertagung im Grill- hof war auch diesmal wieder ein voller Erfolg. J. B. gende Chor, der besonders in den Frauen- stimmen einen beneidenswert schönen Klangkörper besitzt, konnte seine Sicher- heit und die damit verbunde Gestaltungs- kraft an diesem zweiten Abend dank der zielstrebigen Arbeit: und der künstleri- schen Persönlichkeit seines Dirigenten Hugo Boniatti noch wesentlich steigern. Eine willkommene Auflockerung und Bereicherung erfuhr das Programm durch die Verpflichtung zweier hochbegabter Solisten. Der Gitarrist Josef Berge r er- freute durch zwei technisch und musika- lisch perfekt und sauber vorgetragene Konzertstücke. Der bekannte Baß-Bariton Rudolf Senn erwies sich wieder als kul- tivierter, mit hoher musikalischer Intelli- genz ausgestatteter Lieder- und Arien- interpret, der im Zusammenwirken mit dem Chor besonders in der „Kantaten- probe" - die wiederholt werden mußte Ein echter Kulturträger unseres Landes Pressestimmen zu den Konzertabenden des Kolpingchorcs
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