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Samstag, 20. Juni 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Dreifaches Feuerwehrfest in Hochfilzen 60 jähriges Grundungsfest - Fahnenweihe und Spritzenweihe Am Sonntag, 14. Juni 1964 wurden von Pfarrer Geistl. Rat Heinrich Thaler die neue Feuerwehrfahne und die neue Mo- torspritze der freiwilligen Feuerwehr von liochuilzen feierlich eingeweiht. Bei der li Motorspritze handelt es sich um den Er- satz der Spritze, welche beim Waldbrand im Schüttachgraben im Hubschrauber- einsatz beschädigt wurde. Die neue Spritze ist die modernste ihrer Art und ist mit Knopfstarter und automatischer Sauge ausgestattet. Das Fest begann am Vortag mit ei- nem Konzert der Bundesmusikkapelle Hochfilzeii unter Kapellmeister Georg hain. Am Sonntag bestritt die Musik- kapelle den Weckruf und die Feiermusik li bcim Gottesdienst, beim Libera, bei der Fahnenweihe und der Spritzenwcihe. Darni wurde sie für den weiteren Festverlauf von der Bundesmusikkapelle St. Ulrich unter Kapellmeister Richard Mitterer abgelöst. Das Fest nahm einen harmonischen Mittersill als der hauptort des Piriz- gaues, nur 31 Kilometer von der Bezirks- stadt Kitzbühel entfernt, rückt mit dem Ausbau der Felbertauernstraße den Be- zirken Lienz und Kitzbühel näher. Als Ausgangspunkt der Felbert auernstraße er- hält dieser Markt eine besondere Bedeu- tung - ähnlich wie Matrei in Osttirol. Vom Vorstand des „Kitzbüheler An- zeiger" wurde in der letzten Sitzung der Beschluß gefaßt, die Berichterstattung im Text- wie auch im Inseratenteil auf die Nachbarei-te Mit tcrsihl und Elimau auszudehnen. Bisher war diese auf Grund der Gründerstatuten ausschließlich auf den Bezirk Kitzbühel beschränkt. Aus die- sein Grunde ergibt sich für die Schrift- leitung die Möglichkeit, den verehrten Lesern auch über Ereignisse dieser Orte zu berichten. Lbcr Mittersill zu schrei- ben ist leicht, hat doch Kanonikus Jo- sef Lahnsteiner eine Sammlung ge- schichtlicher, kunsthistorischer und hei- Leutnant Oberhauser als Vertreter des Bundesheeres, Dipl.-Ing. Paul Lockmann der OAMAG, Bahnhofvorstand Koch und Gend.-Postenkommandant Karl Mcix n er sowie die Nachbarieuerehren von Lee- gang, Saalbach, Fieberbruiin, Flecken, St. Ulrich, St. Jakob und Waidring, die 1 ieimkehrerkameradschaft Ilochfi lzen und die beiden Musikkapellen. im Namen der Jubelfeuerwehr und im Namen der Ge- meinde dankte der Bürgermeister für die erwiesene Ehre und hielt darauf die Fest- ansprache, welcher wir folgendes entneh- men: limus und Breischaft von den Wehr- männern bewiesen wurde. Groß ist die Zahl der Stunden, in denen die Feuer- wehrleute im Einsatz standen, der eige- nen Gefahr nicht achteten, wenn es galt, Feuer und Hochwasser zu be- kämpfen und die Mitbürger zu be- schützen. Vor noch nicht langer Zeit war die freiwillige Feuerwehr nur mit einer Handpumpe mit Wagen und Schlitten ausgestattet. Heute verfügt sie, dank matkuuudl ichcr Notizen für Freunde der lIcirnat verfaßt und i n (1cm Buch „Ober- pin-gau von Krimnil bis Kaprun" 1956 im Selbstverlag der Offen ti ichkeit zur Ver- fügung gestellt. Dieses Buch ist ein wert- volles literarisches Denkmal der Orte des oberen Pinzgaues, für das die Bewohner (1cm Autor dankbar sein müssen. „Sluhlfclden ist sich selber gleich, Mittersill ist gar tu Königreich" schreibt Lahnsteiner. Ileute bringen wir seinen Aufsatz über die Paß Thurner Straße 1836 bis 1840 entschloß sich die öster- reichische Regierung unter Kaiser Ferdi- iuind, aus strategischen Gründen eine Reiclisstraße über den Thurn zu bauen. Diese Straße bildete für die damalige Zeit ein bautechnisches Meisterwerk und vermittelte zwischen Tirol und Salzburg den Verkehr. Seit der Eröffnung der Bahn der technischen Entwicklung und auch der Unterstützung des Gemeinderates, über jene moderne Ausrüstung, welche die \ oraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit und Hilfsbereitschaft ist. Wenn aber auch heute die modernste, vollautomatische Spritze eingeweiht wird, müssen wir uns darüber im klaren sein, daß im Mittelpunkt immer der Mensch steht! Unsere Gemeinde kann sich glücklich schätzen, daß in die Feu- erwehr und in die Musikkapelle immer wieder junge Menschen eintreten, wel- che sich mit Idealismus der Offentlich- keit widmen. Wir wünschen uns, daß diese jun- gen Feuerwehrmänner gemeinsam mit ihren älteren Kameraden immer für die Worte einstehen, welche die neue Fahne zieren: ‚Gott zur Ehr' - dem Nächsten zur Wehr'!' Liebe Feuerwehrmänner 1 Ich danke Euch im Namen der Gemeinde. daß ihr Eure Freizeit opfert, nun der Ge- meinschaft zu dienen. Und ich bitte Euch, geschlossen zu Eurer Fahne zu stehen, so wie dies Eure Väter in den vergangenen 60 Jahren getan haben. ich danke Euch allen, die mitgeholfen haben, diese schöne Feier zu gestalten und besonders den Spendern der Fah- nennägel. Möge der hl. Florian seine schützende Hand über die ganze Ge- meinde auszubreiten. Gut Heil!" Das Kommando über den Ablauf des Festes lag in den bewährten Händen des Feuerwehrkonirnandanten 1-\ntoui \V i m- rn e r. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia als Chef aller Feuerweh- ren des Bezirks fand anerkennende Worte für die freiwillige Feuerwehr lIochfilzen und dankte auch Pfarrer Geistl. Rat Tha- ler und Bürgermeister Bergmann. Hierauf nahm er die Dekorierung verdienter Feu- erwehrmänner vor. Geehrt wurden: Salzburg—Innsbruck und besonders seit der Pinzgaucr Lokalbahn büßte die Straße an Bedeutung gewaltig ein, der \T er i e1ir erlahmte und (las Gras wuchs mitten auf der Straße. Aber seit Einführung des Autoverkehrs und der Autobuslinie Kitz- bühel—Mittersill, 1913, gewann die Stra- ße wieder, ja in der Nachkregszeit wurde sie größtenteils verbreitert und an un- übersichtlichen Stellen begradigt. An ih- rem Rande wurde 1951 das Fernkabel für die Telephonleitung Zell am See— Innsbruck gelegt. Jetzt ist die Straße eine hochmoderne Gebirgsstraße, die die schönsten Blicke in die \Tenedigergruppe und die Tauernkette, aber auch Tiefblicke in das ganze Salz- achtal gewährt. Die Naturschönheiten und Gehirgszenen bieten reichen Genuß. Auf der Paßhöhe steht an der östlichen Seite das Paß-Wirtshaus, das sich im Laufe der Zeit aus einem Wachtturm an der Grenze entwickelt hat. Es mußte in der Dunkelheit stets eine Latrene vor seinem Hause brennen lassen. „Am 29. Juni 1904 wurde in 1-loch- filzen eine freiwillige Feuerwehr ge- gründet. Diese bestand aus 39 Maiin. Am Kricgerdenkmat gedachten wir aller verstorbenen Gründungsmitglieder und hier am Festplatz jener, welche noch unter uns weilen. Es sind dies Alt- bürgermeister Johann Perterer, Jo- hann Pirchl und Sebastian Trixl. Ih- nen gilt die Hochachtung und der Dank der Gemeinde. \erlaul und war auch durch gutes \vei- ter begünstigt. Nach dem Gottesdienst be- 60 Jahre freiwillige Feuerwehr! Wenn grüßte Bürgermeister Josef Bergmann wir einen kurzen Blick in die Schriften auf dem Kirchplatz die erschienen Ehren- machen, so wird uns erst richtig be- gäste und die auswärtigen Feuerwehren. wußt, wie groß der Wert dieser wich- Von den Ehrengästen erwähnte der Bür- tien Vereininune ist und wieviel Lldea- germeister insbesondere Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Haus v. Trentinaglia, Korn- merzialrat und Ehrenbürger Hermann Gaisbichler mit seiner Gattin, Berta Gaisbichler, in ihrer \ 7 ürde als Fah- nenpatin, den Pfarrherrn Geistl. Rat Heinrich Thaler, die Mitglieder des Ge- meinderates, das Bezirksfeuerwehrkom- mando mit Kommandant Pcter Wieser, Stellvertreter Stefan Brunmier, Feuer- wehr-Bezirksinspektor Sepp Gramider und Löschinspektor Blasius Salve nm oser. „Mittersill is gar a Königreich"
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