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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Juli 1964 - Graduierung. Am 2. Juli 1964 er- folgte an der Technischen Hochschule in Wien die Graduierung des Günther Rapp, Sohn des Postamtsvorstandes in St. Jo- hann, zum Diplomingenieur für Nachrich- tentechnik. Wir gratulieren! herabgesunken —‚ ist der geplante Güter- 1 hebungen ergaben, daß der Mann bereits wegbau und die eingeleitete Regulierung 1 seit 3. Juni von der Polizeidirektion Wien der Nutzungsrechte am Gemeindewald für wegen Betrug und von deutschen Polizei- die Brandseiten-Bauern lebenswichtig. dienststellen wegen ähnlichen Delikten ge- sucht wird. Preis-Richtigschreiben des österr. Stenographenverbandes Hauptschule St. Johann 32 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 4b und 4c beteiligten sich an dem vom Usterreichischen Stenographen- verband durchgeführten Preis-Richtig- schreiben. Alle 32 eingesandten Arbeiten entspra- chen den Voraussetzungen, die für eine Auszeichnung erforderlich sind. Den Schülern wurde eine Urkunde „für sehr gute Leistung" zuerkannt. Heidemarie Käfe 1, Irmfriede Stadler und Christine Steijile chner erhielten außerdem für besondere Genauigkeit ei- nen Buchpreis. JOCHBERG - Die Heimkehrer veranstalten am 11. und 12. Juli ihr diesjähriges Kamerad- schaftsschießen und laden dazu alle Heim- kehrer und Schützen herzlich ein. HEITH - Servitutsliolzauszeige: Durch Ober- förster Gebetsroither erfolgt di Servituts- holzauszeige am Rauhen Kopf am Mitt- woch, 15. Juli 1964. Zusammenkunft um 9 Uhr am Brixentalerweg Stein 23. KIRCHBERG Restelektrifizierung in Kirchberg Als letzte Ortschaft der Gemeinde Kirchberg wurden in den letzten Wochen die sechs Höfe „an der Brandseite" und das Alpengasthaus „Fieckalm" an das Stromnetz der Tiwag angeschlossen. Hie- zu war die Erstellung einer Hochspan- nungsleitung von Obwiesen auf das Maierl, der Traf ostation „Maierl" und der Nieder- spannungsleitung Maierl-Brandseite-Fleck- alm notwendig. Die Erhebungen über die Versorgung der Ortschaft Brandseite mit Strom wur- de am 11. Februar 1961 vom damaligen Landesrat und heutigen Landeshauptmann Ok.-Rat Eduard \Vallnöfer - auf ein Schreiben Anton Flecksbergers vom 2. Fe- bruar 1961 — veranlaßt. Während der Hof Staudach „unter der Brandseite" noch in diesem Jahr elek- trifiziert wurde, hat sich die Elektrifi- zierung der sechs Höfe „an der Brand- seite" wegen Arbeitsüberlastung der Ti- wag bis heuer verzögert. Da die Brandseite entsiedlungsgeführ- det ist - drei Höfe sind zu Zulehen BRIXEN - Ein guter Fang. Der Gendarmerie- posten verhaftete vorige Woche den deut- schen Staatsangehörigen W. \\'., 50 Jahre alt, wegen Zechprellerei. Die weiteren Er- Am Dienstag, 30. Juni 1964 überreichte Bürgermeister DDr. Alois Lugger die .Jnnsbrucker Kunst förderungspreise" für Dichtung; der Preis für die epische Dich- tung ging an Dr. Helmuth Schinagl, der in seiner Heimatstadt Kitzbühel trotz sei- ner beachtlichen Erfolge viel zu wenig be- kannt ist. Mit fünf Jahren kam Schinagl 1936 nach Kitzbühel, wo sein Vater bi zum frühen Ableben als Kaufmann tätig war. Hier besuchte Schinagl von 1.937 bis 1941 die Volksschule, während der Kriegs- und Nachkriegsjahre oblag er den Studien am Realgymnasium in Innsbruck und Kuf- stein. Nach der Matura im Jahr 1949 studierte er an der philosophischen Fa- kultät der Innsbrucker Universität und Photo-Studio „An der hohen Brücke Wien wurde zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation schrieb er über den Tiroler Dichter Josef Leitgeb. Bis 1957 wirkte Dr. Schinagl als \' ertragslehrer an der Bundes-Haidelsakademie und -Handels- schule in Innsbruck, seither als Fachlehrer an der Städtischen Handelsschule in imst. Seit dem Jahre 1958 ist Dr. Schinagl mit der St. Johannerin Isolde Schwaiger verheiratet und Vater von zwei Söhnen — Johannes und Klemens —‚ die in St. WESTENDORF - Gestorben ist: am 13. Juni 1964 die il Bäuerin Maria Moser, Westendorf, Moserschmid, im Alter von 85 Jahreii. Johann zur Welt kamen. Seine Mutter und seine Schwester bewohnen in Kitz- bühel ein Eigenheim am Sportfeld. Die ersten bedeutenden Erfolge mit sei- nem dichterischen Schaffen erreichte Dr. Schinagl im Rahmen des Osterreichischen College, das dem 22jährigen den ersten Preis für Lyrik und Prosa zuerkannte. Der Preis des College für Lyrik wurde Dr. Schinagl auch 1955 wieder zuerkannt. Im folgenden Jahr erhielt er den ersten Preis für Lyrik der Landeshauptstadt Innsbruck. im Rahmen der sehen Jugendkulturwochen Jugendkulturwochen in Innsbruck wurde Dr. Schinagl insgesamt achtmal mit einem Preis bedacht und wurde damit der am häufigsten Ausgezeichnete aller Teilnehmer. Den diesjährigen Kunstför- derungspreis der Landeshauptstadt erhielt Dr. Schinagl für den Roman „Der blaue Kristall", der noch nicht im Druck er- schienen ist. Im Stil ist Schinagl immer farbig und beeindruckt durch die Unmittelbarkeit (insbesondere in den Grotesken und in der Lyrik) und die treffende Metapher. Manche große Wirkung wird vielleicht durch einen stellenweise etwas zu wei- chen Schnitt des Lyrikers abgeschwächt. Im Humor ist Schinagl treffend, ob es sich um die gesunde Natürlichkeit oder um den Umschlag ins Groteske handelt. Zur Plastik der handelnden Personen tritt der flüssige Dialog. Schinagl wurzelt tief im Wesentlichen. Der alte Ruf des Angelius Silesius „Mensch, werde wesentlich!" scheint das Substrat seines Wollens und Bauens zu sein. Aus dieser Sicht wird sein hartes Abrechnen mit jedem „Schein-Märtyrertum, das sich offeriert, verständlich. In allem, was er schreibt und veröffentlicht, zeigt er sich verantwortungsbewußt. Das Experi- ment ist nicht seine Sache, in der Mo- dernität bleibt Schinagl maßvoll, zurück- haltend. Seine besondere Liebe und seine Pläne liegen in der Dramatik. Sehinagls Themenwahl zeigt von seiner Vielseitigkeit. Seine Themen reichen von der Gesellschaftskritik, dem modernen Erwachsenenmärchen und der Groteske, dem einsamen Menschen (Jobal), dem Künstler (Marc, Faistauer) bis zum Ver- hältnis des Menschen zu Gott (Die Ver- teidigung des Gestas, Die sieben wasser- Um die Demaskierung des scheinbar Großen Zur Verleihung des „lnnsbrucker Kunstförderungspreises" an Helmuth Schinagl
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