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ich darf versuchen, die Arbeit der bäu- erlichen Berufsvertretung des Bezirks für die erste Hälfte der Funktionsperiode des derzeitigen Kammervorstandes (1961 bis 1963) zusammengefaßt auszugsweise auf- zuzeigen. Von den vielseitigen Aufgabengebieten darf ich als erstes die fachliche Aufklä- rung und Beratung sowie die Jugendarbeit für den bäuerlichen Berufsstand behan- deln. In der Berichtszeit wurden über die Gemeinschaftsberatung in 587 Veranstal- tungen an 16.343 Teilnehmer und Teil- nehmerinnen Aufklärung und fachliches Wissen vermittelt. Die Bäuerinnen und Bauernmädchen sind an diesen Zahlen mit 233 Veranstal- tungen mit 5655 Teilnehmerinnen be- teiligt. 10.593 Betriebsbesuche der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wirtschafts- beratung sowie der land- und hauswirt- schaftliche Berufsschule vermittelten eine wertvolle Einzelberatung für eine große Zahl von Bauern und Bäuerinnen des Be- zirks. Trotz dieser intensiven Einzelbera- tung nimmt die Inanspruchnahme der Mitarbeiter der Bezirkskammer bei den Sprechtagen ständig zu. So ergab sich zum Beispiel im Jahre 1963 ein Parteien- verkehr von insgesamt 2550 Personen. intensiv und erfolgreich war auch die Landjugendarbeit. Im Berichtszeitraum wurden für die Bauernjugend des Bezirks 131 fachliche und kulturelle Veranstal- tungen durchgeführt, an denen 4939 Bur- schen und Mädchen teilnahmen. Beson- ders erfolgreich haben sich in der letzten Zeit die Dorfbildungswochen entwickelt. So wurden zum Beispiel im Frühjahr 1964 in Jochberg und •Brixen je eine Dorfbildungswoche durchgeführt. Die Bil- dungswoche in Jochberg wurde von ins- gesamt 520 Teilnehmern besucht. In Bri- xen ergab sich sogar eine Teilnehmer- zahl von 780 Personen, davon 350 al- lein an einem Abend. In der land- und hauswirtschaftlichen Fachausbildung legten in den letzten drei Jahren 16 männliche und drei weibliche Anwärter die Meisterprüfung, 32 die Facharbeiter- und 121 die Gehilfenprü- fung ab. Von besonderer Wichtigkeit für die fachliche und charakterliche Ertüchtigung unserer Bauernjugend ist auch der Besuch der landw. Lehranstalt Rotholz und der F!aushaitungsschuie \\ eitau. Es ist er- freulich, daß trotz der Erschwernisse durch den Arbeitskräftemangel, Ableistung des Präsenzdienstes usw. die Schülerzahl aus dem Bezirk Kitzbühel relativ die höchste von den Bezirken Nordtirols ist. Auch die Haushaltungsschule in der Weit- au war immer bis auf den letzten Platz besetzt. Die umfangreiche Arbeit, die seitens der Mitarbeiter der bäuerlichen Berufs- vertretung auf dem Gebiete der Aufklä- rung und Beratung geleistet wurde sowie das im allgemeinen außerordentlich be- grüßenswerte Interesse für die fachlichen Ausbildungsmöglichkeiten erscheinen mir besonders wichtig. Neben den sachlichen Voraussetzungen für die bäuerliche Exi- stenzgrundlage und den Einkommensmög- lichkeiten, die von vielerlei Faktoren ab- hängig sind, ist das fachliche Können und die persönliche Tüchtigkeit jedes einzel- nen unseres Berufsstandes ausschlag- gebend. Bauernschaft und Berufsvertre- tung müssen daher auch weiterhin gerade auf diesem Gebiet alle Möglichkeiten und Voraussetzungen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage unseres Berufsstandes voll ausschöpfen. Wohl auf keinem Gebiet der Landwirt- schaftsförderung im Bezirk wurden in der Nachkriegszeit solche Erfolge erzielt wie auf dem Gebiete des Futterbaues. Um so- wohl den Bauern als auch der Berufs- vertretung eine möglichst konkrete Grund- lage für eine zweckmäßige ilandeisdünger- anwendung zu geben, wurde die Boden- untersuchungsaktion besonders gefördert. Im Jahre 1960 war die erstmalige Unter- suchung für alle Gemeinden des Bezirks abgeschlossen. Im Berichtszeitraum wur- den im Rahmen der zweimaligen Boden- untersuchung 4715 Bodenproben unter- sucht. Die Bauernschaft des Bezirks hat die Untersuchungsergebnisse in einer sehr positiven Form verwertet. So beträgt der [landelsdü ngerverbrauch pro Jahr, ge- messen zum Jahre 1953, mehr als das Viereinhalbfache. Das gemeinsame besondere Bemühen galt nicht nur der Leistungssteigerung, sondern auch der Qualitätsverbesserung auf dem Gebiete des Futterbaues. War es in den ersten Jahren der Nachkriegszeit die Verwendung von Schwedenreutern, die Samstag, 18. Juli 1964 einen bis dahin ungewohnten Aufschwung nahm, so trat seither die Errichtung von Gärfutterbehältern und Heubelüftungen in den Vordergrund. Folgende Zahlen geben darüber Aufschluß: Von 1938 bis 1954 5000 in' Siloraum gebaut Von 1935 bis 1960 5000 rn' Siloraum gebaut Von 1961 bis 1963 5089 m3 Siloraum gebaut Außerdem wurden in den Jahren 1961 bis 1963 31 Heubelüftungsanlagen gebaut, so daß jetzt im Bezirk insgesamt 169 1 leubelüftungsaniagen vorhanden sind. Im Berichtszeitraum wurden 186 ha landwirtschaftliche Nutzfläche kultiviert bzw. rekultiviert. Vorhin angeführte Förderungsmaßnah- rnen für die Jahre 1961 bis 1963 auf dem Gebiete des Pflanzenbaues wurden mit ei- ner insgesamten Beihilfe von 1,421.738 Schilling bezuschußt. Die Erfolge in der Förderung des Fut- terbaues fanden natürlich auch auf vieh- wirtschaftlichem Gebiet, insbesondere in der Steigerung der Milchmarktleistung und der Leistungssteigerung innerhalb der organisierten Viehzucht ihre Auswirkung. Entwicklung der Milchmarktleistung in den letzten Jahren: .Jahr: Kuhbestand: Milchmarktleistung ing. kg: je Kuh: 1955 14.193 10,153.706 715 1957 13.755 14,202.391 1032 1959 14.115 169624.298 1177 1963 14.513 19,770.000 1362 Eine der wichtigsten Aufgaben des letz- ten Jahrzehnts auf tierzüchterischem Ge- biet, die Tbc-Freimachung der Rindieh- bestände, ist beendet. in der Bangbekämp- fung stehen wir im Bezirk vor dem Ab- schluß. Die 1 lerdebuchzucht konnte insbeson- dere in den Umstellungs- und BF-Gebie- ten zahlenmäßig verstärkt werden. Wei- ters hat die freiwillige Milchleistungs- kontrolle ebenfalls über die Umstellungs- und BF-Aktion eine starke Ausdehnung erfahren. Es stehen nunmehr 40 Pro- zent des Kuhbestandes im Bezirk unter Leistungskontrolle. Leider konnte die seinerzeit von unserem Kammervor- stand vorgeschlagene Novellierung des Tierzuchtförderungsgesetzes, die ge- rade in unserem Bezirk auf dem Gebiete der Stierhaltung einen entscheidenden Fortschritt bedeutet hätte, noch nicht re- alisiert werden. im Viehabsatz konnte durch besondere Förderungsmaßnahmen im Herbst 1962 eine Katastrophe vermieden werden. Mit dem privaten und genossenschaftlichen Viehhandel bestehen gute Kontakte. Ins- besondere hat sich der genossenschaftliche Viehabsatz in den letzten drei Jahren außerordentlich gut entwickelt. Weiters darf ich die jährlichen Beiträge der Ge- meinden für die Landwirtschaftsförde- rung, die in erster Linie auch der Tier- zuchtförderung dienen, hervorheben. (Fortsetzung Seite 15) seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Musikkapellen Hopfgarten, Fieber- Requiem für Kanonikus Trigler brunn und Angath. Mit der Knappen- musik Fieberbrunn wird zwar erst heute Am Samstag, 18. Juli 1964 findet in beim Platzkonzert in Fieberbrunii die der Stadtpfarrkirche um 19.30 Uhr ein ,Mitwirkung einvernehmlich geregelt, je- feierliches Requiem für den in Mattsee doch hat Kapellmeister Kaspar Foidl in verstorbenen Kanonikus Stiftspfarrer Jo- seinem Namen erklärt, daß eine Mit- seph Trigler, welcher viele Jahre in Kitzbühel als Stadtkooperator. Benefiziat wirkung beim Kitzbüheler Jahrmarkt als der Katharinenkirche und als Chorregent sicher gelten kann. wirkte, statt. In unserer nächsten Ausgabe bringen Die Seelsorge ladet zur Teilnahme wir ausführlich das Programm. freundlich ein: Die Leistungen der Bezirks-Bauernkammer
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