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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger - Samstag, 11. Jänner 1964 I)iläumstagc ablaufen. Für den Bezirk Kitzbühel wird das Jubiläum in der Be- zirksstadi gefeiert, mit der Gestaltung werden sich vornehmlich die Kitzbüheler Jungbauc rn unter Bezirksobmannstellver- treter Georg Berger und Gebictsobmaiin Stefan Ritter beschäftigen. Auf dem kulturellen Sektor werden die begonnen cii Arbeiten verstärkt fortgeführt, vornehmlich in der Frage der Erbhöfe wird der Kulturreferent Schulleiter Peter Brandstätter in Zusammenarbeit mit be- währten Heimatforschern in den Gemein- den weiterarbeite n. 1)er Kulturellen Be- lreuung der Dorfjugend und der Durch- setzung der Jungbürgerfeiern wird ein besonderes Augenmerk zugewandt. Auf jugendpflegerischem und politischem Sek- tor wird weiter eng mit der Oesterreich- scheu Jugendbewegung zusanimeng'earhei- tet. Nach einer regen Aussprache über ak- tuelle Stande;frageu schloß Bezirksobmann Fuchs mit dem Dank an die Gäste uml Mitarbeiter und mit den besten Wünschen für das neue Jahr die arbeitsreiche Aus- schußsitzung. her; der Kopf gefällt mir. Ich muß alle Bilder erhalten; Profilbilder sind sehr wichtig und auch Jugendbilder, denn ein Porträt kann man nicht erfinden!" Der Rundgang durch die Stadt, wel- cher zum Zwecke der Festlegung des Standplatzes gemacht wurde, (lauerte ver- hältnismäßig nur kurze Zeit, denn der große Bildhauer hatte den geeignetsten und schönsten Filzer-Platz bald entdeckt. Es wäre dies der jetzige Gemüsegarten des Stadtspitals mit der hohen Kirchen- mauer als Hintergrund. An Ort und Stelle verfertigte er schnell eine flüchtige Skizze und schrieb im Rathaus an den Herrn Bürgermeister seine Meinung nieder: Der Bischof-Filzer-Platz hat den Vor- teil: Das Denkmal stünde nicht im Fried- hof, wo die heitere Natur des Bi- schofs Filzer nicht hingehört, um sie dauernd zu ehren Die Himmelsrichtung ist günstig, alle Tage würde die Huste von Got- tes Sonne beschienen Der Bischof wäre in der Nähe der ehrwürdigen Kirche und bei den Verstorbenen - und sein Denkmal stünde doch in der Stadt und nicht am Friedhof Da ein neues Spital gebaut wird, wäre der Gemüsegarten dann über- flüssig und könnte in einen intimen Garten umgestaltet werden mit Sitz- bänken im Geviert herum. Die Lage ist die denkbar ruhigste, es wäre die Zuflucht alter Kitzbühe- ler, um in der Sonne sitzend aus- zuruhen und sieh unter Blumen wohlzufühilen. Dabei ist es doch im Stadtzentrum, wo sehr selten Autos vorbeifahren, aber viele Menschen und Fremde - (zum See) vorbei- gehen werden Die ruhige hohe Friedhofmauer wä- re ein herrlicher Hintergrund Ein Gewässer fließt vorbei; man kann eine sechs Meter breite Be- tonplatte darüber machen, um den öffentlichen Zugang zum Gartenplatz um das Denkmal möglich zu machen Kitzbühel bekäme einen neuen in- timen schönen Platz." Der Herr Professor besuchte mit seiner Gattin in diesen Tagen noch Frau \\ etti \V alti, besichtigte den neuen Saal im Hotel Tiefenbrunner und vor der Abreise machte er noch einen Besuch bei Familie Klausner. Die „Zettin", auf die er seine Gedanken niederlegte, werden iohl ver- wahrt. Den letzten Vers, den er im Tie- fenbrunnersaal, über dessen Gestaltung er sich sehr erfreut und beeindruckt zeigte, dichtete, überließ er unserer Redaktion. Er lautet: „Vollendet ist nun nachgerad Der Ambrosianische Papiersalat. Zettel hin und Zettel her - So hat mamfs nun festgehalten, Was sonst in der Luft einher Hinschwebt um nichts zu gestalten. Denn - ein ausgesprochenes Wort Schwebt dahin - man kann's nie finden. Aufgeschrieben lebt es fort, Geistig alle dran zu binden Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 12. Jänner 1963 Kitzbühel: Dr. Gottfried Plahl, Tel. 2416 Kirchberg-Brixen: Dr. v. Lichem, Tel. (05357) 237 Hopfgarten: Dr. Emil Schneider, Tel. 217 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch- dorf: Dr. Müller, St. Johann, Telephon (05352) 245 Am 1. Jänner vor 90 Jahren wurde in Kitzbiiliel \\' eihbischof Dr. Johannes Filzer geboren. Er starb in Salzburg am 13. Juli 1962, als die Aveglocken den neuen Tag einläuteten. Seine sterb- lichen l7berreste ruhen im Dom zu Salzburg. - Filzer ist der erste Weib- bischof, den die Domgruft aufnehmen durfte. Schon bei seiner feierlichen Beisetzung am 11. Juli wurde der\\unseh ausgesprodien, dem großen Sohn und Ehrcn3ürger KitzbühelS eine Gedenk- stätte zu errichten. Der Gemeinderat der Stadt Ki(zhiihcl beschäftigte sich schon öfters mit dieser Frage. Nun können wir von einem glücklichen Umstand be- richten, welcher in der Lage wäre, den ilerzeliswuns*di der „Filzer-Freunde" aus Stadt und Land nach einem Denk- mal in Erfüllung geben zu sehen, vor- ausgesetzt, daß der Wunsch mit den erforderlichen realen Opfern begleite wird. chemufürsten abzuführen. „ich liebe Kitzbühel, das wissen die Berge schon längst", schrieb Professor Amnbrosi auf einen Zettel und mit diesen einleitenden Worten wurde de Sitzung im Grandhotel eröffnet. Dem Herrn Pro- fessor wurden zwei Photographien des Bischofs vorgelegt, die eine stammt von Photo Mairinger, Kitzbühel, und wurde am 8. Oktober 1950 aus Anlaß der Ein- weihung des Glockenspiels auf dem Ka- tharinentu rm aufgenommen, und die zweite stellt den Bischof im Profil dar und zwar im „Gebetsandenken" aus dem Verlag Rupertuswerk St. Peter, Salzburg. Dazu schrieb Professor Ambrosi: „Das ist ein waschechter Kitzbühe- Gustinus Ambrosi: „Bischof Filzer wer eine FrohnDtur" im Jahre 1916 machte Professor Am- brosi eine Bronzebüste von Kardinal-Erz- bischof Dr. Katschthaler; diese Büste i:;t seit dem letzten Krieg verschollen. Bi- schof Filzer war in diesem Jahre, als die Büste geschaffen wurde, der Hofkaplan des Kardinal-Erzbischofs und damals schon kam Ambrosi mit Bischof Filzer zusammen. In Kitzbühel weilte Ambrosi schon früher und zwar erstmals im Jahre 1899 in Begleitung seiner Eltern. Er war erst sechs Jahre alt und noch im Besitz des Gehörs. Ein Jahr später erkrankte er an einer Gehirnhautentzünduug und verlor durch diese das Gehör und damit auch die Sprache. Bei der Besprechung im Grandhotel brachte er nun seine Ge- danken zu Papier. Die Fragen und Ant- worten der Gegenseite verdolmetschte die Am vergangeneii Wochenende weilte Gattin des Herrn Professors in der Zei- Piofessur Gustinus Ambrosi, der chensprache. Es war lehrreich und ein- größte Bildhauer Osterreichs, mit seiner drucksvoll, wie flüssig und erhebend das Gattin im Grandhotel in Kitzbühel. Er „Gespräch" seinen Fortgang nahm. traf sich hier mit seinem Freunde Herrn Generaldirektor Dr. Land ertshammer. Es wurde das Material und auch der Die Anwesenheit von Professor Ambrosi Platz besprochen und ein Rundgang durch in Kitzbühel konnten nun Bürgermeister die Stadt für den nächsten Tag verein- in Reisch und Kulturreferent hart. Zur Platzfrage sagte Herr Professor Hans B r e t taue r nützen, im Sinne der Debatten zur Gemeinderatsitzung vom 17. „Alle Fremden sagten mir schon seit November 1963 mit dem Künstler die 40 Jahren: Kitzbühel hat die Eigen- ersten Vorbesprechungen zur Errichtung schaft, daß wo man immer geht und eines D€nkmahcs für den Kitzbüheler Kir- steht, nirgends Peripherie ist, überall Zentrum: Und zum Material: ‚Das Kli- ma Kitzbühels erlaubt nur Granit und Bronze.`
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