Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 1. August 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Wanderung führte zum großen Wasser- fall von Goid.eggweng, eine andere in die Liechtensteinklamm, die größte Klamm der Alpen, und nach St. Johann i. P. Der nahe See lud ein zum Baden. Das Trai- ning zum Erwerb des Sportabzeichens erbrachte sehr gute Leistungen. Das Sportabzeichen erwarben bei den 11- und 12jährigen: Lienhart, Feiler, Hochfilzer, Hirzinger, Kahrer, Laucher, Ober; bei den 13jährigen: Exenberger; bei den 14- jährigen: Klampfer. Ein Aufgabengelände- spiel und der Indianertag führten die Gruppen in alle Windrichtungen. Für die Aufnahme und Bewährung wurden Prü- fungen abgenommen aus: religiösem Wis- sen, Erste Hilfe, Heimat, Wandern und Lager. Singrunden, ein Filmabend und Leseabende brachten Freude. Den Ab- schluß bildeten die Christkönigsfeier mit Aufnahme und Versprechen, ein Fackel- zug uni dcii See und das Lagerfeuer im Schioßhof. Das Lager war herrlich, vol- ler Tatendrang und Erlebnisse, voller Sonne und Freude, ein Lager der Kath. Jungschar. Schwere Unfälle Am Sonntag, 19. Juli 1964 starb in Walchsee Geistl. Rat Pfarrer Joachim Mayr im Alter von 83 Jahren. Mit Pfarrer Mayr ist ein hochbegabter Sprachenkenner, aber auch ein schlichter, eifriger und origineller Seelsorger heim- gegangen. Am 6. September 1903 empfing der Verstorbene die Priesterweihe. Als junger Priester wurde er als Kooperator nach Hofgastein und später nach Bück- stein geschickt, mit dein besonderen Auf- trag, sich der fremdsprachigen Arbeiter, die beim Bau der Tauernbahn und des Tauerntunnels beschäftigt waren, anzuneh- men. Kurze Zeit war er zu Studienzwecken in Prag und in Agram. im Sommer 1905 war er Aushilfspriester in St. Ulrich a. P. 'Während des ersten Weltkrieges war der Verstorbene Garnisoiisseclso rger und hat als solcher sein Sprachentalent in dcii Dienst der Militär-Seelsorge gestellt. Mitte Jänner 1921 wurde er zum Pfarrer von Walchsee ernannt. Pfarrer Mayr sprach nicht nur alle Pfarrer Joachim Mayr von Walchsee t kenner der semitischen Dialekte, der al- ten indogermanischen Sprachgruppen, aber auch vieler afrikanischer und indi- anischer Dialekte. Bis zu seinem Tode arbeitete er an der Ubersetzung einer Grammatik des Stammes der Ayorü-lndi- aner in Bolivien, um durch diese Arbeit den Tiroler Franziskanern und den Hai- leiner Schulschwestern, die dort in der Mission arbeiten, eine Hilfe zu bieten. Neben seinem Sprachentalent war er auch durch seine Kenntnisse in der Ma- thematik und Astronomie bekannt. Pfarrer Mayr stand mit vielen Universi- täten und wissenschaftlichen Instituten in Verbindung. Zahlreiche Sprachenwissen- schaftler waren mit ihm in reger Kor- respondenz - die Leopold-Franzens-Uni- versität in Innsbruck ernannte ihn zu ih- rem Ehrenmitglied. Für seine Gemeinde Walchsee, die er 43 Jahre lang als Seelsorger betreute, war er stets ein eifriger, in seiner Art origineller Pfarrer und Hirte. Der Ge- meinderat hat ihn aus Dankbarkeit zum europäischen Sprachen. Er war ein lhrenbürger ernannt. Die Fellersdiiitzen bei der 500-Jahr-Feier in Oberursel - In Schwendt ereignete sich am 24. Juli gegen 2 Uhr früh ein schwerer Ver- kehrsunfall, bei dem der am 20. Dezem- ber 1947 geborene Schmiedlehrling Georg Huber getötet wurde. Huber fuhr mit dem Volkswagen 1500 seines Vaters in dieser Nacht mit seinen Kameraden Fritz Gantschnigg und dem Schüler Anton Brunnschmid, sämtliche aus St. Johann, sozusagen „in die Nacht hinein'. Nach Gasteig setzte sich Fritz Gantschnigg an das Steuer des Wagens. Aus bisher noch unbekannter Ursache kam der Wagen ins Schleudern und überschlug sich an einer Böschung und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Während Gantschnigg und Brunnschmid glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitten, erlitt der junge Huber dabei dcii Tod, welcher noch vor Eintreffen des Arztes eintrat. Den El- tern des Verunglückten wendet sich die Teilnahme der Offentlichkeit zu. - In Kirchdorf verursachte der deut- sche Staatsangehörige Adolf Zimmer- mann, Uriaubsgast in Erpfendorf, einen Unfall, bei dem fünf Personen schwer und sechs leicht verletzt wurden. Alle mußten in das Krankenhaus nach St. Jo- hann eingeliefert werden. Zimmermann fuhr, aus Richtung Kirchdorf kommend, so in die Bundesstraße ein, daß ein aus St. Johann kommender Volksbus aus Fin- kenberg im Zillertal (mit Urlaubsgästen) nicht mehr ausweichen konnte und die Fahrzeuge zusammenfuhren. Zimmermann wurde verhaftet und dem Landesgericht Innsbruck eingeliefert. - Im Walchsee ertrank am 27. Juli der 18jährige Konditorgehilfe Herbert Trixl aus Kirchdorf, Griesenau. Das Un- glück geschah anscheinend ohne Augen- zeugen; die Leiche konnte in nur zwei Meter Tiefe geborgen werden. in der Zeit vom 4. bis 7. Juli 1964 weilten die „Feiler Schützen" aus St. Jo- hann unter dem Kommando von Georg Wagner und in Begleitung von Vize- bürgermeister Stefan Dag, insgesamt 47 Mann, bei der Feier „Oberursel - 500 Jahre Stadt" im Taunus. Die Fahrt wur- de mit dem Reiseomnibus von Georg Schreder unternommen. Die Fahrt ver- lief sehr harmonisch und fruchtbar. Von den Persönlichkeiten der Gastgeber wurde vor allem das disziplinierte Auftreten der Feiler Schützen hervorgehoben. Oberursel ist eine Stadt mit 24.000 Ein- wohnern. Die FeIler Schützen wurden unter auffallenden Sympathiebeweisen empfangen. Am ersten Abend trat die Schuhplattlergruppe 11 ause r heim Bunten Abend auf, welchem 5000 Menschen bei- wohnten. Bei diesem Abend war es ein richtiges „Grieß" um die Seinihonser. Am Sonntag, 5. Juli leitete die Kanone der Feiler Schützen den großen Festzug ein. Dieser dauerte volle zwei Stunden und es waren wiederum die Feiler Schüt- zen mit der Schuhplattler- und Sänger- gruppe, welche den Beifall der Fest- Am Sonntag, 26. Juli 1964 fand in St. Johann das Bezirksschützenfest des Schützenbataillons „Rupert Wintersteller" statt. Den Ehrenschutz über dieses Fest hatten Landtagspräsident Kommerziairat Johann 0 be rmo ser, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia und Bürgermeister Georg Oberleitner inne, besucher erregten. Den Tiroler Abend be- stritt ausschließlich die „Hausergruppe". Ein zum Bersten gefülltes Festzeit fand Vizebürgermeister Stefan Dag vor, als er im Namen der Marktgemeinde St. Johann eine kurze Begrüßungsansprache hielt und sich für den ehrenvollen Empfaiig bedankte. Beim großen Schlußakt am Montag sprach der Oberbürgermeister von Ober- ursel den Feiler Schützen für ihren Be- such, ihr diszipliniertes Auftreten und ihre folkloristischen Glanzleistungen Dank und Anerkennung aus. Obmann und Korn- mandantstell vertreter Wagner (Ing. Luis Vigl war an der Reise verhindert) wurde besonders geehrt und hervorgehoben und Vizebürgermeister Dag hatte noch als letzter Redner Gelegenheit, dem Ober- bürgermeister von Oberursel und dessen Stadtamtsdirektor ein Ehrengeschenk aus St. Johann zu überreichen. Die Fahrt der St. Johanner nach Ober- ursel muß als unbedingter Erfolg, auch in fremdenverkehrsmäßiger Hinsicht, ge- wertet werden. Das geht schon daraus hervor, daß seit dem Besuch in Ober- ursel schon viele Urlaubsgäste in St. Jo- hann begrüßt werden konnten. welche zur Freude der Schützen auch beim Fest anwesend waren. Am Samstag brannte auf der Mauk- spitze am Wilden Kaiser ein „Schätzen- Feuer" und auf der Aiglsaueralm ein Ti- roler Adler. Im Ort wurde ein Fackelzug durchgeführt und nach altem Brauch am Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt. Zum Fest des Wintersteller Schützenbataillons in St. Johann
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