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Die Moorlagerstätten - das schwarze Gold Kitzbühels Zur bevorstehenden Spatenstichleier des Kur-. und Moorbadgebäudes und des Hallenhades in unserer vorigen Ausgabe vom 1. August 1964 veröffentlichten wir eine Notiz der Kur- und Moorbad Aktien- gesellschaft Kitzbühel, mit welcher be- kanntgegeben wurde, daß am 27. Juli 1964 das Bauansuchen zur Errichtung ei- ner neuen Kur- und Moorbadanlage und eines Hallenbades der Stadtgemeinde zur Genehmigung vorgelegt wurde. Die Stadtgemeinde hat dieses Bauansu- chen bereits am 30. Juli der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel zur Prüfung vorgelegt; insbesondere zur Prüfung hin- sichtlich der Einfügung der Objekte in das Kitzbüheler Landschaftsbild. Planverfasser ist der staatl. geprüfte und beeidete Architekt Dipl.-Ing. Alber- tini, Wörgl. Gemäß Auftrag der Kur- und Moorbad Aktiengesellschaft Kitzbü- hel ist dieser gegenwärtig mit der Aus- arbeitung der Unterlagen für die Aus- schreibung der Unternehmerleistungen be- auftragt. Ende nächster Woche hofft die Aktiengesellschaft diese Unterlagen zu er- halten, damit unverzüglich die Bauaus- schreibung durchgeführt werden kann. Sofern keine unerwarteten Verzöge- ungen eintreten, ist zu hoffen, daß noch im September die Spatenstich- feier erfolgen kann! Das „schwarze Gold" Kitzbühels, wie die Moorlagerstätten gerne bezeichnet erden, soll nun endlich in vollem Aus- maße und nach den modernsten Erfah- rungsgrundsätzen der Technik und der Medizin gehoben werden. Zu den Objekten: Die für die Neuerstellung der genann- ten Objekte gebildete Bauparzelle hat ein Ausmaß von 10.000 Quadratmetern und ist über die Klostergasse, einem ge- meindeeigenen Weg, zu erreichen. Besitzer der Bauparzelle ist die am 19. Juni 1963 gegründete „Kur- und Moorbad Aktien- gesellschaft Kitzbühel", 117 Aktionäre, mit einem Gründungskapial von 6,130.000 Schilling. Zu den bedeutendsten Aktio- nären gehören die Stadtgemeinde Kitz- bühel und der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel. Auf dem genannten Grund- stück liegen keine fremden Nutzungs- rechte; auch kein Durchfahrtsrecht. Für die BenLtzung der gemeindeeigenen Zu- fahrt liegt eine schriftliche Zustimmung der Sadtgerneinde vor. Die Trinkwasserversorgung erfolgt durch das städtische Wasserwerk und die Ab- leitung der Abwasser in eine Kläranlage und in die städtische Kanal isierungsanlage. Der Bauwerber ist bereits grundbücher- licher Eigentümer der Liegenschaft. Nach der vcn Dipl.-Ing. Hubert Kleinlercher, staatl. befugter und beeideter Ingenieur- konsuent für das Vermessungswesen in Kitzbühel, vorgenommenen Vermessung hat diese Liegensclaft ein Ausmaß von 10 Ar und 43 Quadratmetern. Die Anrainer des Eigentümers des Bau- platzes sind mit jr einer Parzelle Frau Maria Mainoser und Frau Annette Ebersberg. Kitzbühel, und die Kammer der gewerblichen Nvirtschaft für Tirol in Innsbruck und mit drei Parzellen die Stadtgemeinde Kitzbühel. Die verbaute Fläche der vorgesehenen Objekte beträgt 1785.25 Quadratmeter; der umbaute Raum 20.732.63 Kubikmeter und die Nutzfläche der Betriebsräume beträgt 4188.80 Quadratmeter. Das Kellermauer-werk wird als Stahl- betonske1et und üus Stampfbeton, die Erd- und die Oergeschoßmauerwerke ebenfalls als Stahlbetonskelett, jedoch mit Ausfachunen ausgeführt. Alle Decken werdcn als. Massivdecken ausgeführt und das Dach mit Blech eingedeckt. Der Vohausbau wird in zwei Baustufen durchgeiührt. Da. Knrinittelhatjs in diesem befinden sich im Keller- gesch)ß der Elektr3-Verteiler, der Heiz- stand, der Vei'teileraum, der Heizraum, die Klimaanlage; die Wäscherei und Büg- lerei, die Filtrier- und Chloranlage, die Pumpsttion; weiters die Klimaanlage für die Schwimmhalle, die Trafostation und der Niederspannungsraum, eine Werk- stätte unc ein Lagerraum, ein Aufent- haltsraum. eine Ga:derobe sowie ein WC für Frajea und Männer, die Endstation des Lifts und die Lagerräume für Alt- wäsche uid für Frischwäsche. Flächenausmabe: 25,45 mal 15 bzw. 7,50 mal 28,40 Meter. Im Erdgeschoß die Halle (278.39 Qua- dratmeter), die Garderoben, Damen- und Herren-WC, der Lift, das Büro; die Bä- derabteilung für Knaben, die Bäderabtei- lung für Mädchen und als Hauptkomplex die Bäderabteilung für Erwachsene mit 70 Kabinen und weitere Nebenräume. im ersten Obrgcschoß die Nachruhe- räume, eine Halle (188.90 Quadratmeter), die Massageräume, die Hydrotherapie, Liegeräume, ein Freiluftraum, die Sauna und weitere Räume zu Badezwecken wie ieinigungsdusehen, Armbäder, Fußbäder, interduschen, Wechselsitzäder, Blitz- üsse, Fußwechselbäder und Liege-Arm- äder. im zweiten Obergeschoß: die Unter- wasserkabinen, eine Halle (147.74 Qua- Jratmeter), ein Behandlugsraum, ein Arztraum, die zweite Hydrotherapie, ein Freiluftraum, ein Buherauri, ein Liege- raum, drei Massageräume, der Lift, eine $auna, ein Tauchbecken und Anlagen für \Vecheslsi tzbäder, Reinigungsduschen, Un- terduschen, Arm- urd Fußbäder, Anlagen für Blitzgüsse, für Fußwechselbäder und für Liegearmbäcer sowie Räume für das Badepersonal. Das Hallenbad hat eine Gesamtfläche von 832.19 Qu.dratmetern; das Bassin selbst hat ein Außnzaß von 12.50 mal 25 Metern und ist 1 bis 2.5 Meter tief Den Badegästen stehen 75 Kabinen, 46 Kastln, 222 Schränkchen und 36 Miet- fächer zur Verfügung. Uber den Fortgang in den einzelnen Baustufen folgt nociii Bericht! Der Wunschtraum der Fremdenverkehrs- interessenten Kitzbjhe1s nach einem mo- (lernen Kurmittelhus und nach einem modernen Hallenbad geht der Verwirk- lichung entgegen. Die Planungen vieler Jahre sind abgeschlossen; es wurde ge- plant, geprüft, besichtigt, gerechnet und wieder geplant, wie bei einem verant- wortungsbewußten P rivatunternehmer, wel- cher jeden Schi1lin vor dem Ausgeben umdreht, und es bieten die leitenden Per- sönlichkeiten der jungen Aktiengesell- schaft die Gewähr, daß das Beste ge- schaffen wird.
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