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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. August 1964 stellung eines Ersatzweges. 'Wie groß die Aufgaben des Straßenreferenten sind, geht aus folgender Statistik hervor: Gesamtlänge der Straßen und Wege der Stadt Kitzbühel 52.845 Meter Gemeindestraßen 42.440 Meter sonstige Straßen bzw. Fahr- wege 38.260 Meter Straßen und Fahrwege au- ßerhalb des verbauten Gebietes für zweispurige Kraftfahrzeuge benützbar, jedoch noch nicht befestigt 161.400 Meter allgemein benützbare Geh- wege und markierte Wanderwege, davon 3.000 Meter staubfrei 20.800 Meter nicht staubfrei, aber ge- schottert 1.37.60J Meter nicht befestigt. Sieberer stellte am Schluß seines Refe- rates den Antrag, der Gemeinderat möge beschließen, an die Bundesbahndirektion die Bitte zu richten, so bald wie möglich mit der Errichtung der unterirdischen Zugzugänge zu beginnen und im Zuge dieser baulichen Maßnahmen auch das Bahnhofsgebäude zu verbessern. Dies ist eine dringende Bitte der Fremdenverkehrs- stadt Kitzbühel und es wird erwartet, daß gemäß der Bedeutung für den Fremden- verkehr hier eine rasche Inangriffnahme der Arbeiten erfolgen wird. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Der Bürgermeister berichtete sodann, daß der Fremdenverkehrsverband Kitzbü- hel am 6. August über den Ankauf einer Schneemachermaschine mit vorerst vier Schneekanonen beschließen wird. Mit die- ser Anlage ist die Erzeugung einer 60 Meter breiten künstlichen Schneepiste auf der Hinterbräuleiten möglich. Die Anlage soll so erstellt werden, daß für den näch- sten Wintr auch der gesamte Ganslern- hang mit einer ebenfalls 60 Meter brei- ten Schneepiste belegt werden kann. Die Bauinvestitionen werden durchwegs vom Fremdenverkehrsverband bestritten; je- doch in der Erhaltung beteiligen sich auch die Bergbahn A. G. mit 35 und die Ski- schule mit 25 Prozent. Von der Gemeinde wird nur die Lieferung von Wasser und Strom zum Selbstkostenpreis verlangt. Nach kurzer Debatte wurde dieses Ver- langen genehmigt. Die Generaldebatte über den Ankauf der Schneemacheranlage im großen Aus- schuß des Fremdenverkehrsverbandes fand in den Abendstunden des Donnerstag, 6. August im Rathaussaal statt. Wegen Re- daktionsschluß können wir über den Aus- gang jedoch erst in unserer kommenden Ausgabe berichten. Gemeinderat Sepp Zw i ck na g 1 stellte den Antrag, den Veranstaltern für das Unterinntal er Verbandstrachtenfest und für das Seefest am Schwarzsee den öf- fentlichen Dank auszusprechen. Beide Ver- anstaltungen haben im Sinne der Gäste- betreuung beachtliche Erfolge aufzuwei- sen. Auch dem Fußballklub gebührt der öffentliche Dank für seine sportliche Tä- tigkeit, insbesondere für das gelungene Spiel zwischen den Sportjournalisten Osterreichs und den Kitzbüheler Skikano- nen, das von Weltmeister und Olympia- sieger Ernst Hinterseer organisiert wurde. An zehn Siedler bzw. Inhaber von Ei- gentumswohnungen aus den Kreisen der Arbeiter und Angestellten erteilte der Ge- meinderat \Vohnbauzuschüsse von ins- gesamt 54.000 Schilling. Im Wohnungsreferat erteilte der Ge- meinderat dem Bürgermeister den Auf- trag, zur Ausnützung des von der Stadt- gemeinde erworbenen Entstraßer-Feldes mit einer Wohnbaugesellschaft Baurechts- verträge zur Erstellung von insgesamt vier Wohnblöcken mit je neun Wohnun- gen abzuschließen. Zur besseren Situie- rung dieser Häuser soll noch versucht werden, einen weiteren Grundstreifen im Ausmaß 5 x 65 Meter zu erwerben. Bei dieser Gelegenheit gab der Bürgermeister bekannt, daß bei der Stadtgemeinde 182 Ansuchen um Zuteilung einer Wohnung vorliegen. Um einen sozialen Mietzins zu errei- chen bestreitet die Gemeinde die Auf- schließungskosten; weiters wird der Bau- grund kostenlos zur Verfügung gestellt. Zum Bau der Brixentaler Bundesstraße Der Bürgermeister verlas ein bedeut- sames Schreiben, das der Staatssekretär im Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau Dr. Vinzenz Kotzina, wel- cher am 12. Juni 1964 in Kitzbühel weilte, an den Präsidenten des Tiroler Landtages Kommerzialrat Johann Obermoser ge- richtet hatte. Dieses Schreiben hat fol- genden 'Wortlaut: „Sehr geehrter herr Landtagspräsi- dent! Ich habe heute, 21. Juli 1964, den Vergabeakt betreffend das Baulos Itter—Hopfgarten auf der Brixentaler Bundesstraße unterschrieben. Wie ich aus dem Akt entnehmen konnte, wird der Bund in diesem Baulos zirka 24 Millionen Schilling verbauen. Ich freue mich, Ihnen dies mitteilen zu können und überlasse es ihnen, die Teilnehmer der seinerzeitigen Besprechung in Kitz- bühel hievon in geeigneter Weise in Kenntnis zu setzen. Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung und besten Grüßen Ihr Dr. Kotzina." Der Inhalt dieses Briefes wurde vom Gemeinderat mit Genugtuung aufgenom- men. Der Bürgermeister äußerte sich wei- ters dahingehend, daß Kitzbühel alles versuchen muß, daß als zweites Baulos „Kitzbühel—Kirchberg" in Angriff ge- nommen wird. Eine ausgiebige und teilweise auch hit- zige Debatte entwickelte sich nach Ver- lesung eines Briefes des Kitzbüheler Eis- sport Clubs in Sachen Kunsteisbahn. Die Wichtigkeit und Bedeutung einer Kunsteisbahn wurde von der Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder immer wieder betont. Nicht geklärt jedoch konnte wer- den, ob der Fußballklub zu Gunsten der Errichtung einer Kunsteisbahn auf den derzeitigen Fußballplatz verzichtet und sich mit einem anderweitigen Platz be- gnügt. Es sollen daher in dieser Richtung Verhandlungen abgewickelt werden. Von mehreren Seiten wurde darauf hingewie- seil, daß die Stadtgemeinde seinerzeit das Fußballfeld mit Blickrichtung auf die Kunsteisbahn erworben habe, da dieses Feld als das einzige geeignete bezeichnet wurde, das die Stadtgemeinde zur Verfü- gung stellen kann. Vizebürgermeister Sic- herer verlangte, daß der Fußballklub ein Einsehen haben müsse und daß die Stadtgemeinde nicht verhalten werden kann, noch ein weiteres Feld für Mil- lionenbeträge anzukaufen. Niemand kann die Verantwortung dafür übernehmen, daß das Kunsteisbahnprojekt eventuell zerschlagen wird. Es hat aber auch keinen Sinn, wenn Vereine ganz überhebliche Anträge stellen und selber keine Lösung finden. Es ist nichts übers Knie zu bre- chen und es muß festgestellt werden, daß sich noch niemand so ernstlich um die Lösung der Grundfrage bemüht hatte, wie der Bürgermeister selbst. Die Gemeinde wird jeder vernünftigen Lösung beipflich- ten und auch mit den nötigen Geldmitteln aushelfen. Es ist wichtig, in dieser An- gelegenheit eine eigene Gemeinderat- sitzung abzuführen, wenn vorher mit al- len maßgebenden Stellen und den zu- ständigen Vereinen eine Vorbesprechung stattgefunden hat. Kitzbühel wird eine Kunsteisbahn bauen, dafür wurde auch bereits ein Platz gekauft. Der Obmann des Turnvereins Ludwig Pfurtscheller erklärte, daß der Turn- verein als einziger grundbesitzender Ver- ein bereit ist, einem Grundtausch zuzu- stimmen. Seinen Grund verschenken je- doch kann der Turnverein nicht. Bürgermeister Reisch wies auf die Schwierigkeiten hin, welche das Projekt „Umfahrungsstraße Brixental" in der Frage eines neuen Fußballplatzes mit sich bringe. Trotzdem kann gesagt werden, daß Ausweichplätze angeboten werden können. Stadtrat Walter Hirnsberger wies ebenfalls darauf hin, daß dort ein Weg gefunden werden könne, wo ein Wille herrsche. Die Sitzung wurde vor Beendigung der Debatte geschlossen, da schon der neue Tag angebrochen war und ein endgülti- ger Beschluß doch nicht hätte herbei- geführt werden können. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 9. August 1964 Kitzbühel: Dr. Osw. Benischek, Tel. 2441 Kirchberg-Brixen: DDr. Alois Gasser, Tel. (0 53 34) 2314 Hopfgarten: Dr. Emil Schneider, Tel. 217 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch- dorb Dr. Gleirscher, Waidring, Tel. (05353) 216
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