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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. August 1964 In unserem „Wunderteam" stehen gute Fußballer Das Retourspiel zwischen der Mann- schaft des Kitzbüheler Ski Clubs und ei- ner verstärkten Mannschaft der Linzer Sportpresse sah an die tausend Zuschauer am Sportplatz, die ein interessantes, auch sportlich hochstehendes Spiel erlebten. Dabei bewies sich, daß die Namen unserer besten Skifahrer, des „weißen Wunder- teams' unter allen Umständen noch echte Zugkraft besitzen. Die Sturmreihe mit Toni Sailer, Ernst Hinterseer, Karl Schranz (als Gast), Hias Leitner und Christian Pravda war ebenso wie die Verteidigung der Heimischen technisch den „alten' Fußballern unterlegen, kämpf- te aber mit Geschick und gutem Einsatz. Als Torschützen konnten sich Hias Leit- 11er, Eder und Toni Sailer verzeichnen. Das Spiel endete 4:4. Die Gästemannschaft brachte einige hervorragende Fußballer nach Kitzbühel, kämpfte sehr fair und gewann viel Sym- pathie. Die Zuschauer waren mit den Lei- stungen beider Mannschaften - immerhin handelte es sich um Fußballamateure auf beiden Seiten - vollauf zufrieden und kamen sicher auf ihre Rechnung. im Vor- spiel standen sich zwei Mannschaften mit den besten Nachwuchskräften aus dem Bezirk gegenüber. Die Veranstaltung des KSC - Ski- Club-Veranstaltungen im Sommer sind immerhin neu - war eine nette Bereiche- rung des heurigen Veranstaltungs- programms. Man darf hoffen, daß ein derartiges Spiel auch in den kommenden Jahren stattfindet und wieder solchen Sport bringt. Der Reinertrag wurde dem Fußballklub zur Verfügung gestellt. Am 28. Juli 1964 haben die Mutter- gesellschaften der BP, Esso, Mobil Oil und Shell sowie drei deutsche Minera1- ölgesellschaften die „Transalpine 011ei-, lung in Osterreich Gesellschaft m. b. H., Innsbruck" gegründet. Wie es in einer Aussendung heißt, wird das Unternehmen für den österreichischen Teil der ge- planten Mineralölleitung zuständig sein, die von der nördlichen Adria bis in den Raum Ingolstadt-Neustadt/Donau führen soll. Die Trasse durchquert die Bundesländer, Kärnten und Salzburg in einer Länge von je 25 Kilometern und Tirol in einer Länge von 115 Kilometern. Die Investitionen für den österreichischen Teil werden auf zirka 1 Milliarde Schilling geschätzt, wo- von ein Zehntel auf Tunnelbauten ent- fallen wird. Erste Aufgabe der Gesellschaft ist das Genehmigungsverfahren für den Leitungs- bau. Von den Bedingungen seitens der Behörden wird es unter anderem abhän- gen, ob die Durchführung des Projekts Bericht über die Jahreshauptversammlung des ØAMTC. Kitzbühel Am 26. Juli wurde die Jahreshaupt- versammlung der Bezirksgruppe des (JAMTC beim „Bärenwirt'. in St. Johann abgehalten. Herr Dr. l-lölzl als Obmann der Be- zirksgruppe konnte neben den erschiene- nen Mitgliedern Herrn Obstit. a. D. Schleicher der Landesgruppe des OAMTC begrüßen. Der Leistungsbericht zeigte den Mitgliedern erneut auf, wie sehr der Club um alle Agenden des Auto- und Motorradfahrers bemüht ist. Herr Obstit. Schleicher wies in seinem Refe- rat insbesondere auf die gravierende Stel- lung des Clubs hin und brachte zum Aus- druck, daß gerade die Mitglieder des OAMTC verhalten sind, im Straßen- verkehr durch rücksichtsvolles Verhalten, durch gute Verkehrsdisziplin das ihre zur Vermeidung von Verkehrsunfällen bei- zutragen. Unter dem Vorsitz des Herrn Obstlt. a. D. Schleicher wurde sodann der Aus- schuß der Bezirksgruppe neu gewählt. Mit der Stelle eines Obmanns wurde er- neut das verdienstvolle Mitglied Herr Dr. I[öl zl betraut, sein Stellvertreter ist nun- mehr Herr Justizsekretär Sicherer, die Kassierstelle hat wieder Herr Jusitzrefe- rent Tapeiner übernommen, während als Schriftführer in Zukunft Amtsleiter Res- ner fungieren wird. Ein überaus interessanter Film, der Autorennen der Jahre 1907 bis 1914 zeig- te, beschloß sodann die Versammlung. - Den Mitgliedern darf schon jetzt verraten werden, daß die Bezirksgruppe in absehbarer Zeit eine Besichtigung der DK\V-Werke in Ingolstadt beabsichtigt. möglich ist. In Rom wurde für den ita- lienischen Teil das Projekt bereits vor einigen Wochen eingereicht. Bei der Trassenführung am Bodensee sollen neuartige Sicherungen (Auffangbett für eventuell ausfließendes Dl) eingebaut werden, dies wäre die erstmalige Erpro- bung des Verfahrens. Von der Stellung- nahme der Behörden und den Bedingun- gen wird die Art der Trasse durch Nord- osttirol abhängen. Landeshauptmann lJk.-Rat Wallnö f er erklärte vor Tiroler Industriellen, die beabsichtigte Pipeline soll zuerst 20 Mil- lionen Kubikmeter und dann das Doppelte pro Jahr transportieren. „Die erste Re- aktion war negativ, weil man doch be- dachte, daß durch Erdbeben, Hang- rutsche usw. diese Leitung beschädigt werden könnte und durch das versickern- de Rohöl die Grundwasserspeicher un- brauchbar machen würden. Auch haben sich die Vertreter aus Kitzbühel und St. Johann massiv gegen eine solche 011eitung gewehrt. Nun sagen uns aber Experten, daß man gegen Rohrbruch große Sicher- heiten einbauen könnte." Wie der Landes- hauptmann ausführte, seien zirka 12 Mil- lionen an Gewerbesteuer für die Gemein- den zu erwarten. Zum Abschluß sagte der Landeshaupt- mann: „Das Neinsagen fällt mir nicht leichter als das Jasagen, weil wir in Tirol verpflichtet wären, alles zu tun, um dem Land ein wirtschaftliches Ge- wicht zu geben. Daß eine solche Leitung dies bedeutet, darüber kann wohl kein Zweifel sein." Der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel beschloß auf Antrag von Stadtrat Walter lii r n s berg er, beim neuen Ehrenbürger Landtagspräsident Kommerzialrat Johann Ohermoser betreffs der Gründung die- ser Gesellschaft in Innsbruck und der vermutlichen Auswirkungen bei der Füh- rung der Trasse durch Kitzbüheler Ge- biet vorzusprechen und alle Sicherheiten zu verlangen, damit auf keinem Fall eine Verschmutzung des Grundwassers vor- kommen kann. Die Delegation, bestehend aus Bürger- meister Reisch und Stadtrat Hirns- berger sprach am Sonntag, 2. August beim Herrn Landtagspräsidenten vor und konnte von ihm die Zusicherung errei- chen, daß er sich in dem Sinne „keine Pipeline ist die beste Pipeline" ein- setzen wird. Großranggltag derAlpenlünder in Lienz Bayern, Salzburger, Kärntner und Tiroler im neuen Dolomiten-Stadion 1angge1n und Fingerhaggeln sind die uralten Brauchtumssporte der Gebirgs- länder Salzburgs und Tirols. Wo immer sich junge starke Burschen getroffen, galt der unmißverständliche Andraher: Hast a Schneid? Dieser Brauch wird in unse- rer Zeit im festlichen Rahmen hoch- gefeiert, es werden wertvolle Sieger- trophäen gestiftet und hohe Geldpreise für die Gewinner ausgesetzt, dafür kom- men auch aus allen Bundesländern die hochinteressierten Besucher zum Ring- platz und schließen um ihn oft einen zwanzigfachen Zuschaue rgürte!. Ein solches Ranggelfest mit sechs Län- dertreffen bereitet die liebliche Dolomi- tenstadt Lienz auf den 15. August vor. Es wird das größte Fest dieser Art, das interessanteste Sportereignis im Kraft- kampf des ganzen Jahres sein. Minister und Landeshauptleute stifteten wunderbare Siegerpreise. Den Ehren- schutz für dieses Sechs-Länder-Ranggeln haben die Herren NR. Ok.-Rat Franz Kran e bitter und Bürgermeiester Hubert Huber, Lienz, übernommen. Auf dem Festprogramm stehen ein Empfangskonzert d?r Eisenbahner-Stadt- kapelle Lienz, Schuhplattler und viele Trachtler werden zu sehen sein, die Bu- ben von Lienz läuten die Ranggler, Flaggl- zieher und Tauzieher mit Kuhschellen und Juh-Schreie in das Stadion ein. Also echttirolerisch heimatlich steigt ein Fest in der Stadt Lienz. „Transalpine 011eitung in Osterreich" gegründet Kitzbühel protestiert beim Landtagspräsidenten
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