Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 15. August 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Zur Einweihung der St.-Bernhard-Kapelle auf dem Hahnenkamm Zwei Sprüche mögen für den Bau der 1 Arbeitsleistungen als Organisator des St.-Bernhardkapelle zutreffen. Der eine: Baues sowie dem Herrn Baumeister Alois „Gut Ding braucht Weile!" Damit soll Stampfer für seine Bauaufsicht. nur kurz gesagt sein, daß das Werk ge- Zur Bauweise: Das Mauerwerk wurde lungen ist und nun fertig dasteht. Und 1 in Bruchsteinen, Beton bzw. Normal- von der Idee bis zur Vollendung war ziegeln aufgeführt. (Mauerstärke: 50 cm) wirklich eine lange Weile. Die Idee, dort Nur das Gebälk mit der Decke, der Turm oben eine Kapelle zu erbauen, stammt und die Verschindelungen sind aus Holz. von Prof. Clemens Holzmeister, die Der Stiegenaufgang und der Boden der dieser schon vor Jahren mit seinem Hab- 1 Kapelle sind in Südtiroler Porphyr sehr nenkammnachbar Prof. Alfons Walde b€ geschmackvoll ausgeführt. (Spende von sprochen hat. Prof. Holzmeister hat dann Arch. Ing. Karl Berger) Das Dach und nacheinander zwei stark voneinander ab- zwei Wetterseiten außen sind mit Lär- weichende Pläne entworfen, aber beide chenschinde;ln gedeckt. Gegen Blitzschlag wieder zurückgezogen, bis ein dritter erst ist die Kapelle gesichert. seine Zustimmung gefunden hat. Nun erst Der Innenraum der Kapelle bietet für konnte an die Bauausführung geschritten zirka 30 Personen Sitzplätze und für min- destens 50 Personen Stehplätze. Das Altar- Thurner, Ehrenbachhöhe, der als Haupt- bild besteht aus einem Strunk einer am initiator für den Bau der Kapelle an- Hahnenkamm gewachsenen Wettertanne gesehen werden muß, zu dem sich dann mit einer Pietä aus Holz geschnitzt und noch der verstorbene Stadtpfarrer Ehren- gefaßt von akad. Bildhauer Josef Ob er- domherr Joseph Schmid gesellte. moser, Kirchberg, einem geborenen Kitz- Der Baubeginn fällt in den Sommer des biiheler. Es ist auch eine durch ein Gitter Jahres 1961. Jetzt kam aber auch der abgetrennte Sakristeinische mit Schrank oben bereits angedeutete zweite Spruch vorhanden. oft zur Auswirkung: „Wo eine Kirche Die Kapelle ist durch ein über 200 gebaut wird, hat auch der Teufel seine Meter langes Kabel an das Lichtnetz an- Hand im Spiele!" Es gab viele Erschwer- geschlossen und hat daher elektrische Be- nisse, Hindernisse, ja sogar Querschüsse leuchtung. Im Turm hängt eine 80 Kilo- und wie derlei Dinge immer heißen mö- gramm schwere Glocke, welche jetzt noch gen. Aber heute, da dies alles überwun- den ist, ist die Freude über das gelungene kann. Für später ist ein automatisches Werk umso größer. Dies war allerdings Läutwerk vorgesehen. Ebenso soll die nur dank der vielen kleinen und großen Heizanlage sowie die Außengestaltung Helfer und Spender möglich. Es ist un- durch eine Umfriedungsmauer und Pla- möglich, sie hier alle anzuführen. Es war nierungen im kommenden Jahr gemacht oft wirklich rührend, wie viele Helfer werden. Jedenfalls kann schon heute ge- ihre Spenden angeboten haben und es sagt werden, daß die Kapelle von Prof. heute noch tun und manche Firmen und Holzmeister einmalig in die Landschaft Handwerker ihre Leistungen als Spende hineingestellt und ganz meisterhaft dem gegeben haben. Auch viele kleine und Gelände angepaßt worden ist. Die weitere arme Leute haben zum Bau gespendet Beurteilung, sei es Lob oder Tadel, be- und man weiß genau und rechnet es rechtigte oder unberechtigte Kritik, sei ihnen hoch an, daß für diese ein relativ hiemit ruhig den Kunstbeflissenen, Kunst- kleiner Betrag oft ein großes Opfer ist. kennern und jedem einzelnen überlassen. Auch die Jugend hat sich mehrfach in Die Kapelle hält jeder Beurteilung stand, den Dienst dieser Sache gestellt und ih- 1 denn sie ist auf Felsen gebaut. ren Beitrag durch Arbeit und Opfer ge- leistet. Nicht vergessen soll auch all derer Und nun ist es so weit, daß sie ihrer werden, die dem Werk ihre moralische eigentlichen Bestimmung übergeben wer- Unterstützung geliehen haben. Ihnen allen, den kann. Dazu wird sie am vom ersten bis zum letzten, vom klein- sten bis zum größten, vom bekannten bis zum unbekannten stillen Helfer und Spen- der sei vorerst herzlichst „Vergelt's Gott" 1 gesagt. Es sei hier gestattet, nur einigen den besonderen Dank auszusprechen: Der Stadtgemeinde Kitzbühel für die Beistellung des Baugrundes, der Bausteine und namhafter Subventionen, dem Prof. Clemens Holzmeister für seine Planun- gen und die Oberaufsicht beim Bau, der Hahnenkammbahn für die kosten- lose Beförderung des gesamten Baumate- rials, dem verstorbenen Stadtpfarrer Ka- nonikus Joseph Schmid für seine gei- stige und materielle Unterstützung, dem Herrn Dr. Hprhert Thurner für seine VcgtrftnadJrtIeu ST. JOHANN - Gästefrequenz: 1964 1963 August 3081 2622 August 3158 2860 August *) 3162 2910 August 2993 2835 August 2993 2711 August 3005 2454 August 3080 2454 *) höchste bisher erreichte Nächtigangs- ziffer ohne Camping - derzeitiger Stand an Normalbetten beträgt 3100. Pferdesportfest in St. Johann Auf dem Postfeld, wo im Winter die rassigen Schlittenrennen stattfinden, ver- anstaltet die Jungbauernschaft von St. Johann am Sonntag, 16. August 1964 ein Pferdesportfest. Das Fest steht unter dem Ehrenschutz von Herrn Landtagspräsident Kommerzialrat Johann Obermoser, Bau- ernbezirksobmann Landtagsabgeordneten Bürgermeister Leonhard Manzl und in Vertretung des auf Erholungsurlaub be- findlichen Bürgermeisters Vizebürgermei- ster Andre Mariacher. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr mit einer festlichen Auffahrt unter Vor- antritt der Bundesmusikkapelle St. Jo- hann. Nach der „Ausschreibung" werden folgende Disziplinen abgewickelt: vier Haflingergalopp zwei Trabrennen je ein Noriker Quadrill Haflinger Springreiten Noriker Zuchtfahren Trachtenfahren und Haflingerzuchtfahren FIEBERBRUNN - Evangelischer Gottesdienst in der Dorfschule jeden Sonntag um 10 Uhr bis 6. September 1964. WESTENDORF - Geboren wurden: eine Andrea dem BB-Beamten Josef Riedmaim und der Gattin, Anna geb. Erharter, Westendorf, F'eichten 9; ein Peter Herbert dem Land- wirt Josef Schenacher und der Gattin, Anna geb. Berger, Westendorf, Burgegg; eine Edith der Kindergärtnerin Leni Kals, Westendorf, Vorderwindau 15; eine Eli- sabeth dem Forstarbeiter Thomas Er- harter und der Gattin, Marianna geb. \Vurzrainer, Westendorf, Unterwindau 8; ein Peter dem Hüttenwirt Peter Margrei- ter und der Gattin, Anna geb. Fuchs, Westendorf, Gamskogelhütte; eine Re- gina e gina der Landarbeiterin Barbara Berger, Westendorf, Nachtsöllbcrg 176. - Gestorben ist: am 8. August 1964 der Rentner Johann Hupf, gewesener Zeilachbauer, Westendorf, Altersheim, im Alter von 81 Jahren. Sonntag, 23. August 1964 um 10.30 Uhr vom hochwürdigsten Oberhirten Erzbischof Dr. Andreas Rohracher dem im Jahre 1193 verstorbenen Abt und Kirchenlehrer St. Bernhard und der Hl. Maria, Kö- nigin der Berge, geweiht. Schon heute ergeht hinzu die freund- liche Einladung an die gesamte Bevölke- rung von Kitzbühel und der Nachbar- gemeinden, an alle Ämter, Behörden, Ver- eine und Organisationen, Männer, Frauen, Jugend und Kinder, an Freunde und Wohl- täter, Spender und Mitarbeiter, an der Einweihungsfeier auf dem Hahnenkamm teilzunehmen. Helft alle mit, das Fest durch Andacht und Würde feierlich ge- stalten. KG
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