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100 Jahre Weltkriegsbürgermeister Anton Werner Anton Werner wurde am 18. August 1864 in Kitzbiihel als Sohn des Schlosser- meisters und Begründers des (1860) Han- delshauses Wrner und der Barbara Pich- er, Tochter des Bichlschmiedmeisters .Josef Pichler, geboren. Im Jahre 1909 wurde Anton Werner, der in der Fa- milienchronik als Anton Werner III. ge- führt wird, als 4. Magistratsrat in den Gemeinderat berufen und 1913 wurde er mit dem ehrenvollen und %erantwortungs- vollen Amt eines Bürgermeisters der Stadt iitzbühel betraut. Das Ratsprctokoll vom 27. August 1913 ist noch von Bürgermeister Franz fleisch, dem Magistratsrat Matthias Bachmann und dem Gemeindeausschußmitglied Franz Walde gezeichnet. Das diesem Protokoll folgende vom 27. September 1913 führt bereits die Unterschrift von Anton Werner als Bür- germeister, weiters des Magistratsrates Bachmann urd des Gemeindeausschuß- mitgliedes Carl Planer. tiber die Wahl zum Bürgermeister scheint in diesem Pro- rokoll nichts auf. Franz Reisch als sein Vorgänger hat nach seinem Rücktritt die Wahl Anton Werners unterstützt und stand ihm auch als 3. Magistratsrat in den zwei Periden, in denn er das Amt des Bürgermeisters innehatte, bei. Bürgermeister Anton Werner stand in der ersten Periode folgender Gemeinde- rat zur Seite: Als Magistratsräte: Hans Hirnsberger, Dr. Hans Thaler, Franz Reisch, Matthias Bachmann. Als Gemeindeausscbußmitglieder: Josef Werner, Dr. Josef Spielberger, Thimot Ganzer, Johann Adeisberger, Franz Stitz, Johann Veider, Gar! Planer, Jakob Meixner, Franz Walde, Matthias Höck, Josef Egger, Anton Röthbacher Der erste Beschluß unter Bürgermeister Anton Werner war, für die Schüler jener Eltern, welche nicht Hausbesitzer sind, kostenlos die Lern- und Unterrichtsmittel beizus teilen. In diesem Jahr wurde für das Elektro- werk auch ein Niederspannungs-Dreh- mot]r mit der Begründung angekauft, daß mit diesem Motor die Spannungsverluste zwischen den Betrieben und der alten und neuen Zentrale ausgeglichen werden. Gleichzeitig wurde eine „Lichtverbilli- gung" von 50 auf 45 Heller pro Kilo- wattstunde beschlossen! Jenen Lichtabneh- mern, welche den Strom nach Zählern be- ziehen, wurde ein Sonderrabatt und zwar von 5 Ole bei einem Strombezug bis zu 100 Kronen und 25 o/o bei einem solchen von über 400 Kronen jährlich gewährt. Das Rathaus selbst erhielt die ersten Winterfenster. Für die Fremdenverkehrspropaganda, insbesondere für das Moorbad, wurden 20.000 Sonderdrucke der „Nevynnischen Seeanalyse" - mit E.ildern vom Schwarz- see, vom Moorbad und von der Stadt - bestellt. Für diese Werbung genehmigte der Gemeinderat einstimmig den Betrag von 4000 Kronen. In diesem Jahr gab es auch eine Un- einigkeit mit der Landgemeinde. Haus- besitzer der Landgemeinde kündigten näm- lich den städtischen Strombezug - da- für wurde aber die Erhöhung der Wasser- anschlußgebühr für die Hausbesitzer der Landgemeinde beschlossen. 1914 zog Hans Tscholl neu irr den Gemeinderat. Dcr Voranschlag für das Jahr 1914 betrug 114.489 Kronen; zur Bedeckung stand jedoch nur ein Betrag von 65.536 Kronen zur Verfügung. Um cen Abgang zu recken, mußten alle Ge- meindeumlagen erhöht werden. Die Er- höhung betraf die Grundsteuer, die Haus- zinssteuer, die allgemeine und die be- sondere Erwerbssteuer, die Rentensteuer, die Weinverzehrsteuer, die Fleischver- zehrsteuer, die Branntweinauflage und die Frivatweinauflage. In diesem Jahr wurde auch ein Projekt der Errichtung einer städtischen Milch- zentrale verfaßt, um den Milchpreis pro Liter auf 20 Heller zu halten. Im Tiefen- brunnersaal fand eine stürmische Ver- sammlung der Sozialdemokraten wegen der Milchverte!ueiung statt. Magistratsrat Hans Hirnsberger beantragte die Besteu- erung der Kino- und Theaterkarten; dieser Antrag wurde nber erst nach einigen Jahren zum Beschluß erhoben. Dem Landwirt Sebastian Obermoser wurde eine Subvention von 50 Kronen zur Haltung eines Zuchtstieres genehmigt; las Ansuchen des Zeitungsverlegers Mar- tin Ritzer auf Führung des Stadtwappens jedoch abgelehnt. Am 13. Februar 1914 wurde eine neue Polizeiverordnung erlassen - im Proto- koll wurde dazu vermerkt „mit vernünf- tiger Rücksicht"; auch mußte auf Betrei- ben der Landgemeinde eine Friedhoftaxe Aufgenommen ein Jahr vor dem Tode bei eingeführt werden. einem Ausflug zum Paß Thurn. Am 17. Oktober 194 berichtete Bürger- Das Amt des Bürgermeisters versah Anton meister Anton Werner, daß Kitzbühel für Werne-in dn Weltkriegsjahren zeitweise mit nur einem einzigen Angestellten. 60 Verwundete Platz schaffen muß Als Photo: Max Werner Lazaretträume wurden die Turnhalle,
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