Kitzbüheler Anzeiger

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Der Eishockeyklub für Kitzhü hels Sportgeltung Die ersten internationalen Spiele nach dem Kriege brachten erstmals auch mehr als tausend Zuschauer auf die Beine und es gehörte zum guten Ton, bei den Eishockeymatchs dabei gewesen zu sein. Kitzbühel wurde in der Provinz ein ge- fürchteter Gegner und in der Meister- schaft der Provinzmannschaften Sieger. Der Aufstieg in die Staatsliga war in greifbare Nähe gerückt. Aber beim ent- scheidenden Aufstiegsspiel gegen „Post" Wien fehlte Walter Föger als Zenter- stürmer wegen eines „Gipshaxn" und mußte von der Zuschauerbank aus sehen, wie seine Mannschaft knapp unterlag. Im Sommer 1947 erfolgte die Um- organisation des Klubs, der wieder seinen alten Namen - Eishockeyklub Kitzbühel - annahm und dem ASKO als Mitglied beitrat. Mit Hilfe dieses Verbandes war es möglich, die gesamte Mannschaft neu auszusrüsten. Aus der Vereinschronik geht hervor, daß dieser Verband gegenüber dem Klub eine vo:bildliche sportliche und soziale Einstellung bewiesen hat, ohne auch nur im geringsten politische Ein- flüsse geltend zu machen. Im Winter 1948, dem schlechtesten in der langen ruhmreichen Geschichte des Vereins, war es nur mit Aufbietung aller Kräfte möglich, den Eishockeysport auf- rechtzuerhalten, weil buchstäblich das Eis, das bei Nacht mit Mühe gemacht wurde, bei Tag unter den Füßen wegschmolz. Hier bewies sich aber der gemeinsame Geist der Jungen wie der Alten, die sich Tag für Tag und Nacht für Nacht ab- mühten, ein Spielfeld zu schaffen. In diesem warmen Winter - einerseits ein Segen für die damalige Heizmaterial- knappheit - konnte außer Kitzbühel kei- ne einzige Provinzmannschaft in Uster- reich eine Eisbahn in Betrieb halten. Kitz- bühel brachte das Wunder zustande, elf Spiele austragen zu können, von denen zehn gewonnen wurden und nur eines, das gegen Innsbruck. verloren ging. Zum erstenmal spielte die Kitzbüheler Mannschaft in Wien auf Kunsteis und zwar um die ASKIJ-Bundesmeisterschaft, welche in der Vorschlußrunde gegen Stra- ßenbahn Wien 8:5 verloren ging. Die Spiele in KiizbüheI waren meist hart, denn die neuen Spielregeln ver- langten starken körperlichen Einsatz. Die Spielart wurde ab diesem Winter viel schneller, die Szenen vor den Toren span- nender md das Geschehen aufregender. Mehrere Spiele wurden aber bei so schlecht€ n Eisverhältnissen ausgetragen, daß marL fast zwei Drittel auf dem Ten- nissand herumlief und gefährliche Stür- ze wohl zum außerordentlichen Gaudium der Zischauer vorkamen, aber für die Aktiven und für das Spielgeschehen selbst nicht erfreulich waren. Trotzcem imponierten die Leistungen der Kitzbüheler und beim Spiel in Wien war dr frühere 'Weltmeister und Olympia- sieger Karli Schäfer, einst Trainer und Lehrer in Kitzbühel, von der Kitzbüheler Mannschaft sehr eingenommen und pro- phezeice f:ir die Zukunft große Erfolge. Auf Grund der Ergebnisse des Win- ters 1943 wurde Kitzbühel in die Oster- reichi she Staatsliga aufgenommen und damit das Ziel erreicht, für das der Klub seit seiner Gründung kämpfte. Die- sen Triumph dankte Kitzbühel in erster Linie seinen treuen Spielern, nun im wahrsten Sinne des Wortes „alten Kämp- fern" und auch der jungen Garde. In der Vereinschronik sei auch hiermit festgehalten, daß es in diesem Winter erstmalig möglich war, eine komplette Mannschaft auf das Eis zu schicken, nämlich mit vier Verteidigern und sechs Stürmen. Außerdem fanden sich bereits viele neue Nachwuchsspieler beim Trai- ning ein, die nur darauf warteten,, auch die Probe ihres Könnens ablegen zu dür- fen. Auch die letzten „Heimkehrer" der alten Stammannschaft traten wieder ein, nämlich Fred Neumayr (aus England) und Hans Nagele aus dem „berühmten" Glasenhach. Endlich gab es auch mit Peppi Sax und Felix Egger gleich zwei neue Tcrmänner, die zu den 'besten Er- wartungen berechtigten. Mit dem Ergebnis auf dem Spielfeld und :len Fähigkeiten der neu zum Club gestoßnen Funktionäre wie Willi Kind! und Martin Krismer im Verein mit dem neuen Obmann Hubert Leitner und dem „Arbeitstier" des Klubs Georg Silber- berger, schuf sich der Klub eine un- ersch itterliche Grundlage, und die Ka m farspritze des Erfolges belebte auch den Gemeinderat der Stadt Kitz- bühel unter Bürgermeister Walter Hirns- berger. Der Sommer und Herbst 1948 waren mit Planung und Arbeit ausgefüllt. In eigener Regie erstellte der Klub eine neue Tribüne, das von der Stadtgemeinde zur Verfügung gestellte Klubhaus wurde in _iebevoller Kleinarbeit der Spieler zu ei- nem Schmuckkästchen ausgebaut und zum erstenmal in seiner Geschichte baute der Klub richtige Banden. Im November schon wartete eine herrliche Beleuchtung mit Tiefstrahlern auf die Premiere, so laß man wirkLch den Eindruck haben lonnte, nun in Kitzbühel ein kleines Eisstadion zu besitzen! Alle waren stolz auf die geleistete Ar- beit, dankbar allen, welche den Klub un- terstützten, und alle gewillt, neuerlich das beste zu geben. Um ja keinen Umfaller zu erleben, wurde der tschechische Internationale Jedlicka als Trainer verpflichtet, ver- bissen trainiert und gearbeitet. Das erste Wettspiel der neuen Saison 1948/1949 gegen Salzburg wurde mit nicht weniger ils 16:0 gewonnen. Mit diesem Sieg wurde ein Spieljahr ein- geleitet, das „Eishockey Kitzbühel" die bisher größten Erfolge bringen sollte, wie man sie bisher von einer Natureismann- schaft nicht abwarten konnte. Kitzbühel stieg zu einem internationalen Team auf, das überall in Ehren bestehen konnte. Aus der Mannschaft des Jahres 1930 waren immer noch alle aktiv tätig, ein seltenes Zeichen von Begeisterung und Zusammengehörigkeitsgefühl. Nur Leo Gasser, der bis dahin als Kapitän tätig war, trat als Aktiver zurück; blieb aber trotzdem dem Klub treu verbunden. Er wurde als erster mit dem Ehrenzeichen des Klubs ausgezeichnet. Neuer Mann- schaftsführer wurde Walter F ö g er. Schlag auf Schlag rollten nun im „Kitz- büheler Eisstadion" große sportliche Kämpfe ab; immer neue und populärere Siege wurden errungen. Beim Kampf um den Titel des Usterreichischen ASKtI- Meisters säumten 1800 Menschen das hell- erleuchtete Viereck, wo sich die „Garns- mannschaft" - dieser Titel wurde als Ehrentitel verliehen - gegen den viel- maligen (Jsterrichischen Meister „Eis- hockeyklub Engelmann Wien" zum Kampf stellte und einen sensationellen Sieg und damit den Titel errang. Als die früheren internationalen ungari-
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