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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. August 1964 sehen Spieler Dr. Miklos und Dr. Gei- ger der Kitzbüheler Eishockeymannschaft beitraten, verbesserte sich das Niveau des Teams neuerlich und Erfolge wie gegen Cortina und Paris, Bern und dem al- ten Gegner „Straßenbahn Wien" stell- ten sich ein. Nur einen Schönheitsfehler hatte dieses Jahr. Gegen Innsbruck gab es auf eigenem Platz ein Unentschie- den; in Innsbruck selbst jedoch eine Niederlage. Innsbruck war damals schon ein „Angstgegner" der Kitzbüheler. In- teressant ist aber in diesem Zusammen- hang, daß Kitzbühel gegen gleiche Geg- ner das bessere Resultat erzielen konnte wie Innsbruck. In diesem Winter konnte auch eine zweite Mannschaft aufgestellt werden. Dies erreicht zu haben war der Stolz der Alten wie der Funktionäre. Kitzbü- hels Sympathien galten nun auch dem Eishockeysport. Waren es in den dreißiger Jahren nur 30, bestenfalls 50 zahlende Zuschauer, die den Kämpfen auf dem Eis folgten, so waren es im Winter 1948/1949 das zehnfache und zwanzigfache. Zu- schauer aus allen Schichten der Bevöl- kerung und ihre Begeisterung und ihr Beifall waren die einzige Befriedigung der Klubmitglieder, denn einen Dank im „öffentlichen Sinne" haben sie trotz aller Erfolge nicht geerntet. Mit Beginn der neuen Saison verließ Walter Föger, der seit seinem 12. Lebensjahr in der Mannschaft als Zenter- stürmer tätig war, den Klub, um sich auswärts eine Existenz zu schaf- fen. Was Walter als Sportsmann, nicht nur im Eishockey, sondern auch im Ski- Sport und im Tennissport wie auch als Organisator geleistet hat, sei hiermit nochmals ehrenvoll erwähnt. in der Wintersaison 1950 eilten die Kitzbüheler wiederum von Sieg zu Sieg. Die Ligavereine Stockerau und Hollabrunn wurden hoch geschlagen; Hollabrunn so- gar 19:1 und 24:2; es gab auch einen sensationellen Sieg über den österreichi- schen Meister 1949 „Wiener Eissport- gemeinschaft" sowie über Villach und Salzburg gegen den WAT XVI. Am 1. Februar 1950 wurde die „Wiener Eisrevue" zu einem Auftritt in Kitzbühel verpflichtet, dem dreitausend Zuschauer beiwohnten. Die Offentlichkeit war für diese Vorstellung sehr dankbar. Kitzbühel gewann gegen Agram 3:1, das Retourspiel in Wien wurde jedoch ver- loren; aus finanziellen Gründen konnte kein einziges auswärtiges Spiel absolviert werden und deshalb war auch die Kondi- tion schlecht; da auch gegen Hollabrunn nur ein Unentschieden erreicht wurde, ging der ursprüngliche Spitzenplatz in der Staatsliga wiederum verloren! Auch in der nächsten Saison 1951 glänzte die Kitzbüheler Mannschaft an- fangs durch Siege. Gegen Salzburg 10:1, gegen Thalwil, Schweiz, 9:1 und gegen Cambridge 4:3. Dann gab es den bis- herigen Rekordsieg gegen die Ligamann- schaft Steyr. Diese wurden mit vierzig zu eins und mit elf zu null überrannt; den Kitzbühelern mußten sich in dieser Standard-Spiellaune auch die internatio- nalen Mannschaften von Cambridge (4:3 und 3:1), Soloturn (12:0) und auch Mladost, Zagreb, im wohl schwersten Spiel mit 6:4 beugen. Fliezu schrieb der „Kitz- büheler Anzeiger" vom 5. Jänner 1952 u. a.: „Die Stärke der Kitzbüheler ist eine sehenswerte Mannschaftsleistung, ein hohes technisches Können und eine nie erlahmende Einsatzfreudigkeit. Die Bei- fallsrufe aus dem Publikum, das sich bei allen Spielen recht zahlreich ein- fand, bewiesen die Beliebtheit der Kitz- büheler Eishockeysportler." Das Entscheidungsspiel gegen Inns- bruck ging jedoch wieder verloren. Die erste Niederlage des Jahres! - Zum Verzweifelnfl1 Dafür gab es aber wieder in Südtirol Siege. Der „Dolo- mitensport" schrieb damals: „Kitzbühel war eine äußerst flotte und einheitliche Mannschaft mit gutem Steh- vermögen und flüssigem Kombinations- spiel. Sie tragen auf ihrem Sportabzeichen ein springendes Garnsl und sind nach Südtirol gekommen, um eine große Trefferernte (Bozen 8:2 und St. Ulrich 10:3) mit nach Hause zu nehmen." An dieser Tournee nahmen teil: Talski,, Neumayr, Pfeiffer, Küchl, Schaudeck, Holderied, Kluibenschädl, Mair, Rühl und Jöchl; Schiedsrichter Tischlermeister Fe- lix Kunstowny. Auch Miesbach wurde 1.0:2 geschlagen und Schwarz-Gelb Füssen 12:2 mit dem damaligen „Glanzsturm" Staudinger-Jöchl-Mair. Von der Generalversammlung vom 16. April 1952 wurde Obmann Hubert Leit- ner einstimmig wiedergewählt; aber auch die anderen Funktionäre wurden einstim- mig gewählt. Es waren dies: Emanuel Hartmann, Hans Winden, Geli Sil- berberger, Willi Kind!, Martin Kris- mer, Dr. Luis Hölzl, Hermann H »artner, Alfred Neumayr und Dipl.-Ing. Robert Stampfer; als Sektionsleiter Tennis: Sepp Zwicknagl. Die Saison 1953 begann anders: Siege von Rosenheim, Füssen und Kloten; da- für gab es aber das erste Unentschie- den (3:3) gegen Innsbruck und einen Sieg von 6:1 gegen den Wiener Eislauf- verein; zwei herrliche Punkte für die Staatsmeisterschaft! Wieder Geldnot und mangelhafte Unterstützung verwehrte es der Kitzbüheler Mannschaft, an die Spitze vorzudringen; vor allem gegen die Kunst- eisbahnspieler war unsere Mannschaft klar im Nachteil. Wie rührig die Eishockeyfunktionäre in dieser Zeit aber waren, gebt daraus hervor, daß der Klub im Sommer 1953 die Organisation zur Ablegung des Oster- reichischen Turn- und Sportabzeichens übernommen hatte. Als Prüfer stellte sich wiederum Geli Silberberger zur Ver- fügung. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Turnplatz in der Langau „auf- gefrischt"! Bei der Generalversammlung am 17. Dezember 1953 beim Neuwirt übernahm Peppi Stockklauser die Sektion Tennis. Vielversprechend begann die Saison 1953/1954: glänzende Siege über Schwaz (25:0); Riessersee 8:3, Kloten 3:2 und Grashopers Zürich 9:2 konnten verzeichnet werden. Am Neujahrstag fand das bisher größte Eishockeyspiel, das Kitzbühel je gesehen hatte, statt, namlich das Länderspiel Deutschland gegen Oster- reich, das in Innsbruck wegen der schlech- ten Eisverhältnisse nicht durchgeführt werden konnte. Die bewährte Organisation des Kitzbüheler Eishockeyklubs gewähr- leistete eine reibungslose Abwicklung die- ses großen Sportereignisses. Sieger wurde Deutschland mit einem 6:3-Ergebnis. In diesem Jahr hatte Kitzbühel auch die Spaengler-Cup-Mannschaft Den Haag zu Gaste und unterlag mit nur 6:5 Toren. Mit diesem Spiel reihte sich Kitzbühel in das europäische Klassefeld ein. Am 15. Jänner 1954 gab es den er- sten r- sten Sieg gegen Innsbruck und zwar 5:3; der Wiener Schiedsrichter Aigner strich jedoch den Kitzbühelern zwei Tore und gegen dieses Urteil wurde Protest eingelegt. In diesem Jahr wurde Kitzbühel wieder ASKO-Meister durch einen Sieg gegen Wien mit 10:2. An dieser Meisterschaft nahmen Wien, Niederösterreich, Steier- mark und Salzburg teil. Die Kitzbüheler waren wieder in einer Bombenform. Die Mannschaft brachte weiters Siege gegen Jesenice, Jugoslawien (9:0), gegen die Schweizermannschaften Konolfingen 12:8, Rapperswil 9:4, Chur 8:5 und Thalwil 14:2, gegen Feldkirch 12:2 und 14:4. DANN KAM DIE BOMBE SELBST! Das Innsbrucker Spiel wurde wieder- holt: Kitzbühel siegte 4:3. Kitzbühel hat den Staatsmeister geschlagen! Dann kam das Retourspiel in Kitz- bühel. Das Eisstadion bekam an diesem 24. Februar des Jahres Eintausendneuin- hundertfünfzigundvier - also vor zehn Jahren - einen gewaltigen Zulauf. Viele Wintersportgäste mischten sich unter die Kitzbüheler Eishockeypatrioten und es wurde „Katz und Maus" gespielt. Kitzbühel trat mit folgender Mannschaft an: Tor: Josef Nägele; Verteidiger: En- gelbert und Max Holderied; Sturm 1: Konrad Staudinger, Wolfgang Jöchl und Alfred Maier; Sturm II: Rudolf Monitzer, Remus Paur und Hansei Hir- zinger; Spielführer wiederum Felix Kunstowny (mit einem Innsbrucker Kol- legen). Der Spielverlauf ist schnell skiz- ziert: im ersten Drittel wurden die Inus- brucker mit 4:1 überfahren und im letz- ten Drittel wurde der Endstand mit 5:1 hergestellt. Kitzbühel hat den Staatsmei- ster Innsbruck deklassiert! Und das mit einem Sturm eigener Erzeugung! Die beiden Verteidiger Holderied nahmen (Fortsetzung auf Seite 15)
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