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seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. September 1964 Kitzbüheler Golfwoche vom 6. bis 11. September 1964 Erstmalig werden auf dem Alpengolf- 1 platz in Kitzbühel während der Sport- golfwoche die Preise der Hotelerie Kitz- bühel ausgespielt. September Wettspiel um den Preis „Schloß Kaps", Flaggenwettspiel mit Vorgabe bis 35; Start 9 Uhr. September Wettspiel um den Preis „Restaurant Chizzo", Spiel gegen Ein- heit nach Stableford mit Vorgabe bis 35 mit Grundstock; Start 9 Uhr. September Wettspiel um den Preis der „Postkutsche", Wettspiel gegen Einheit; Start 9 Uhr. September Wettspiel um den Preis der „Tenne", Zählwettspiel mit Vor- gabe bis 35; Start 9 Uhr. September Wettspiel um den Preis „Tennerhof", Flaggenwettspiel mit Vorgabe bis 35; Start 9 Uhr. September Wettspiel um den Preis des „Grand Hotel", Wettspiel gegen Einheit nach Stableford mit Vorgabe bis 35 mit Grundstock; Start 9 Uhr. Wettspielteilnehmer zahlen halbe Greenes. Teilnehmer an allen Turnieren zahlen halbes Nenngeld. Nenngeld für einzelnen Turniere 40 Schilling. Für die Weltspiele aller sechs Turniere gibt es eine Punktewertung. Die drei besten Spie- ler erhalten Ehrenpreise des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel. Nennungs- schluß am Samstag, 5. September für alle Wettspiele, am Vortag des Wett- spiels für einzelne Wettspiele. Marathon-Turnier um den Mercedes-Preis Am 26. August 1964 um 7 Uhr früh hatten sich 19 Teilnehmer für ein Zähl- wettspiel über 72 Löcher am Start ein- gefunden. Jeder Golfer kann einiger- maßen ermessen, was es heißt, an einem Tag achtmal um den ganzen Platz zu gehen, noch dazu bei sengender Hitze, wo das Thermometer im Schatten bis an die 30-Grad-Marke hinaufgeklettert war. Das entspricht einer Fußmarschleistung von zirka 30 Kilometer. Die schnellsten Runden wurden in etwas mehr als einer Stunde gespielt, während die langsamsten dazu fast zwei Stunden benötigten, wes- halb das Turnier buchstäblich bis in die Nacht hineindauerte und am letzten Grün Autos mit Scheinwerfern auffuhren, um das Einputten zu ermöglichen. Mr. Douglas Steiner hat sich trotz sei- ner anstrengenden Tätigkeit als Pro dem Golfclub als Kalligraph zur Verfügung gestellt und hat die Einzelrunden sowie die Gesamtergebnisse in übersichtlicher Form auf die schwarze Tafel gesetzt. Als einzige Frau spielte Frau Maria Sernetz mit und erreichte immerhin den beacht- lichen 13. Platz. Die Ergebnisse, beson- ders der vorderen Ränge, waren besser als im Vorjahr, das war wohl in erster Linie auf die internationale Besetzung zu- rückzuführen. Zum Vergleich seien die Ergebnisse der ersten 6 aus dem Jahr 1,963 in Klammer angeführt: 1. Christian Strenger, Berlin, 297 (325); 2. Klaus Nierlich, Wien, 306 (329); 4. C. Heckeweg, Krefeld, 309 (331); 4. Her- mann Tissies, Zürich, 310 (337); 5. Max Graf Lamberg, Kitzbühel, 312 (339); 6. Fifi Monitzer, Kitzbühel, 317 (344). Gesellenprüfungen mit Auszeichnung Nachstehende Lehrlinge unseres Be- zirks haben die Gesellenprüfungen bzw. die Cehilfenprüfungen mit ‚Auszeichnung" bzw. mit „sehr gutem Erfolg" abgelegt. Am 27. August 1964 starb nach kurzer schwerer Krankheit in Innsbruck trotz Fürsorge größter ärztlicher Kunst, der Tischler und staatlich geprüfte Skilehrer und Inhaber der Skiführerkonzession Karl Weixibaumer im Alter von 64 Jahren. Sein Tod kam für die Angehörigen und Freunde unerwartet. Seine Gattin, Bri- gitte, war mit dem Wagen des Roten Kreuzes unterwegs, um den kranken Mann zurück nach Kitzbühel zu holen. Aber schon in Hopfgarten erhielt sie die Nach- richt, daß Karl schon gestorben ist. Der Krankenwagen mußte nun mit dem To- tenwagen vertauscht werden. Die Kitzbüheler Skilehrer und Skifüh- rer, eine Abordnung des Trachtenvereins, die Mitglieder der Tischlerinnung des ganzen Bezirks und eine große Anzahl von Freunden und Bekannten geleiteten den Verstorbenen auf den Kitzbüheler Bergfriedhof, wo Karl Koller im Namen der Skischule und Sebastian Huber im Namen des Trachtenvereins mit ehrenden Worten von ihm Abschied nahmen. Karl Weixibaumer wurde am 3. Juli 1900 in Walehsee geboren, wo sein Vater die damals übliche Doppelkonzession für das Tischlerei- und Malereigewerbe hatte. Im Jahre 1914 kehrte die Familie Weixl- baumer in den elterlichen Betrieb nach Kitzbühel zurück und der Sohn ging beim Vater in die Lehre. Schon in diesen Welt- kriegsjahren wandte sich der Verstorbene als naturverbundener Mami der Bergstei- gerei und vor allem der Skifahrerei, als der schönsten Sportart überhaupt, zu. Nach dem ersten Weltkrieg betätigte sich Karl Weixlbaumer zuerst als Skiträger und dann als Skiführer. Am 9. Jänner 1926 wurde ihm von der Bezirkshaupt- mannschaft die Skiführerkonzession ver- liehen. In der Konzessionsurkunde hieß es damals: „berechtigt zum selbständigen Betriebe des Skiführergewerbes im Be- zirk Kitzbühel und den angrenzenden Al- pen." Die Skilehrertätigkeit war damals in 'Osterreich noch ein freier Beruf und in keiner Weise geschützt. Nach den ab- heim Angerer, Photograph in Kitz- bühel Josef Oberhauser, Lehrherr Peter Eg- ger, Zimmermeister, Kitzbühel Mit sehr gutem Erfolg Josef Haunholter, beim Lehrherrn Brü- der 5 eh w a i g er, Kraftfahrzeugmecha- niker, St. Johann Georg Hochfilzer, beim Lehrherrn Mau- rermeister Witwe Aloisia Müller, St. Johann Georg Fiatscher, beim Lehrherrn Emil Egger, Schlossermeister, St. Johann Herbert Meier, beim Lehrherrn Sebastian Eder, Tischlermeister, St. Johann elegten Prüfungen erwarb sich der Ver- storbene aber schon 1927 vom Deut- scheu Skiverband die Skilehrer- urkunde Nr. 879 und nach Schaffung des erforderlichen Gesetzes in Osterreich im Jahre 1928, an welcher die damaligen Skischulen von Kitzbühel Wast Monitzer und Sepp Hellensteiner maßgeblich be- ieiligt waren, erwarb sich Weixibaumer das Recht zur Führung des Titels „staat- lich geprüfter Skilehrer". Der Verstorbene war maßgeblich und erfolgreich am Aufbau der heute welt- berühmten Skischule Kitzbühel beteiligt. Er war Gründungsmitglied der im Jahre 1927 gegründeten Skischule Kitzbühel unter der Leitung von Sepp Fiellensteiner und dem Sekretariat des Hauptmann a. D. Leopold Pischl. Parallel wurde damals in Kitz- bühel noch die Skischule Monitzer ge- führt; von ' ,Nast Monitzer bis 1927 und ab diesem Jahr von dessen Bruder Rudi Monitzer bis die Einigungsbestrebungen von Dr. Ekkehard Kofler und Ernst Reisch im Jahre 1935 zum Zusammenschluß der beiden Skischulen führten, unter der or- ganisatorischen Leitung von Baron Karl Menshengen und der technischen Leitung von Sepp Flellensteiner, Rudi Monitzer und Sepp Ritzer. Auch an dieser Fusion als den letzten Akt der Gründung der größten Skischule der Welt war der Ver- sorbene beteiligt wie auch an der Grün- dung des Vereins der „Kitzbüheler Skileh- rer und Skiführer" im Jahre 1950. Mit dieser zweiten wichtigen Fusion in Kitz- bühels Skigeschichte wurde unter der Lei- tung von Karl Koller eine ideale Ar- bitsgrundlage geschaffen, welche in der Folgezeit zum Vorbild der Alpenländer wurde. Im Rahmen eines Festabends erhielt der Verstorbene im Jahre 1954 das Ehren- zichen für seine 25jährige Skilehrer- tLtigkeit verliehen. Eine große Zahl von internationalen Gästen unterrichtete der Verstorbene. Er unterrichtete mit Liebe und Leidenschaft und „Weixei", wie der Wir gratulieren Mit Auszeichnung: (Aus „Tirols gewerbliche Wirtschaft" Helgund Angerer beim Lehrherrn Wil- vom 29. August 1964.) 1 Skilehrer Karl Weixibaumer zum Gedenken 1
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