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Kitzbüheler Volksschulen im Schuljahr 1964/65 Die gleichbleibend steigenden Schüler- zahlen bei den Schulanfängern bedeuten nun schon seit Jahren ständige Sehul- raumnöte, mit denen die Direktionen aller Kitzbüheler Pflichtschulen zu tun haben. Erfreulicherweise konnte auch heuer die Führung von Wechselunterricht vermie- den werden, doch sind die Volksschul- klassen auf das neue (nun sechzigjährige) und alte Schulhaus aufgeteilt und es sind wieder Klassen im Marienheim. Den Volksschulen fehlen zudem die notwendi- gen Nebenräume. Das Schulbauproblem wird die nächste große Aufgabe der Stadtgemeinde im Hochbausektor sein müssen. Von steigender Schwierigkeit ist die Besetzung der Lehrerstellen, da wegen des Fehlens von Wohnraum praktisch nie ein erprobter älterer Lehrer mit Familie um Versetzung nach Kitzbühel ansuchen kann. Auch mancher Junglehrer mußte aus die- sem Grund eine Berufung nach Kitzbühel ablehnen. Vom Lehrkörper des Vorjahres wurde von der Knabenvolksschule Lehrer Hugo Bonatti an die Hauptschule be- rufen; an der Mädchenvolksschule schie- den die Lehrkräfte Kaufmann und Mal- zer aus, Frau Irmengart Huter ist be- urlaubt. Neu an der Knabenvolksschule ist Lehrer Hans Krimbacher aus Hopfgar- ten, an der Mädchenvolksschule die Lehr- kräfte Maria Laußermaver und Wil- „Tiroler Bauernzoitun", 24. September 1964 Kitzbühel - das war erhebend! traud Hudetz (Maturantin aus ums- bruck). Die Klassenlehrer an der Knabenvolks- schale: 1 a Heinrich Schweizer, 1 b Ro- bert Schwanninger, 2a Rainer Pflüg- 1er, ',.'b Thusnelda Anibas, 3a Hans Krimbacher. 3 b Direktor Peter Brand- stätter, 4a Hans Wirtenberger, Volks- schuloberstufe Harald Rupert. Unter Direktor Maria Rupert unter- richten als Klassenlehrkräfte an der Mäd- chenvolksschule: 1 a Frida La uß e rma yer, 1 b Wiltrud Iiudetz, 2a Ingeborg FIu- ter, 2b Elisabeth Scherzer, 3a Romana Ra hedorfer, 3b Direktor Maria Ru- pert, 4b Maria Laußermayer, Volks- schuloberstufe Elisabeth E rh a rter. Als Religionslehrer wirken Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer, Kooperator Max Gebauer, Pfarrsekretär Franz Reitsa- mer, Oberlehrerin Maria Laner und - da mit der steigenden Klassenzahl die tJberforderung der Seelsorger im Schul- dienst zu stark wird - mehrere Klassen- lehrkräfte. Zu den derzeit unlösbaren Problemen zählen die vorgeschriebenen Turnstunden, die von den Volksschulklassen praktisch nur zu einem Drittel im Turnsaal, der durch verschiedene Verbesserungen nun ein freundliches Aussehen hat, gehalten werden können. Seite 4 - - - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Oktober 1964 Man weiß, daß unser Tiroler Unter- land es versteht, Feste zu feiern - welt- liche wie kirchliche Feste. Aber daß der Bezirk Kitzbühel am vergangenen Sonn- tag in seiner schmucken Hauptstadt das Bezirksjubiläum des Tiroler Bauernbundes zu einer so großartigen, ja einmaligen Kundgebung brachte, hat wohl alle Fest- teilnehmer freudig überrascht. Der Erntedankgottesdienst in der über- füllten Stadtpfarrkirche, die schönen Erntegaben und feinen Sinnsprüche der Jugend, die tiefschürfende Festpredigt des 11. H. Stadtpfarrers Dr. Kreuzer - al- les umrahmt von der Uraufführung der wunderschönen, dem jubilierenden Tiro- ler Bauernbund gewidmeten Messe von Frau Prof. Hofer - es war ein Fest-, Dank- und Jubelgottesdienst, man fühlte sich wie in einem Dom. Stadtpfarrer Dr. Kreuzer, der Berg- bauernsohn mit dem Doktorat der Philo- sophie und Theologie, nahm sich unser Bauernbundwappen zum Motiv seiner Pre- digt. „Pflug - Bauernhände - Erlöser- hand", es war eine großartige Kanzelrede an das Bauernvolk von Tirol. Das Bild vor wie nach dem Gottes- dienst war ein echtes Tiroler Volksbild - der große Festtag des Bauern- und Landvolkes in der festlich geschmückten Hauptstadt Kitzbühel. Der Aufmarsch zum schönen weiten Festplatz war an- geführt von einer stolzen Reitergruppe - Jungbauern auf schweren Norikerpferden. Die Schützenkompanien in straffer Diszi- plin, die Musikkapellen mit begeisterndem Spiel, die vier Festwägen mit ihren schö- nen Symbolen von Glaube, Treue, Einig- keit und Erntedank, alles war äußerst gediegen und würdevoll. An der Spitze der Fest- und Ehren- gäste schritten unser Bundesobmann und Landeshaup Imann Wallnöfer, unser Eh- renobmann Kammerpräsident Muigg und unser Bundesobmanns tel lvertreter Land- tagspräsident Obermoser und mit ihnen in der ersten Reihe der 80jährige Alt- bürgermeister Foidl aus Fieberbrunn. Vor sechzig Jahren war er als zwanzigjähriger Jungbauer anwesend hei der Gründung des Tiroler Bauernbundes in Sterzing, also vor sechzig Jahren, und heute noch in der vordersten Linie des Bundes. Das Wetter war dem Jubeltage gnädig. Zum Festakt hatte sich die liebe Sonne auch noch eingefunden. Es war ein strah- lend schönes, farbenfrohes Bild der Masse von Beteiligten und Zuschauern am Rande. Das ganze Geschehen war sichtlich ge- prägt und getragen von der jungen Ge- neration und ganz wesentlich von den Bäuerinnen, die in auffallend starken, schön geordneten Gruppen aus allen Ge- bieten zusammengeströmt waren. Man muß sagen, unsere Bäuerinnen und Mütter des Bezirks Kitzbühel in ihrer gediegenen Tracht. geradezu aristokratisch-bäuerlich, sie gaben dem ganzen Jubelfest in der Kirche, im Festzug und auf dem Festplatz das Gepräge eines uns Gott sei Dank ver- hliebenen und hoffentlich bleibenden Bauernadels. Der Festakt getragen vom schönen Spiel der Musik- kapellen, begann mit der Weihe der Be- zirksbauernbund fahne. Stadtpfarrer Dr. Kreuzer hatte hiefür ein eigenes Weihe- gebet verfaßt, das so tiefsinnig und schön ist, daß NR. Kranebitter angeregt hat, dieses Weihegebet allen Bezirken zur Fahnenweihe zur Verfügung zu stellen. Das wird geschehen. 1-hier aber sei der Fahnenspruch wiedergegeben: Grüne Fahne aus Tirol - sag den Bauern Sinn und Soll! Päpstliche Auszeichnungen für Prälat Achorner und Monsignore Rieser Bei der Dekanekonferenz am 8. Sep- tember 1964 hat der 1-lochwürdigste Herr Erzbischof DI)r. Andreas Rohracher für hochverdiente Diözesanpriester päpstliche Auszeichnungen bekanntgegeben und die päpstlichen Ernennungsurkunden über- reicht. Domdekan Prälat Sebastian Achorner wurde in Würdigung seiner Verdienste in der Diözesanverwaltung und in der Seelsorge zum Apostolischen proto- nota ernannt. Nach dem Tode von Prälat Niedermoser übertrug ihm der neue Erzbischof Dr. An- dreas Rohracher das Amt des Ordinariats- kanzlers und Personalreferenten. Mit Um- sicht und in väterlicher Obsorge für den Klerus hat der Prälat dieses Amt über 17 Jahre innegehabt und hatte in dieser Zeit oft auch die Agenden des erkrankten Generalvikars Weihbischof Dr. Johannes Filzer (t 13. Juli 1962) zu erfüllen. Nach der Entlastung von dieser Aufgabe übernahm Prälat Achorner 1961 für zwei Jahre wieder das Seelsorgeamt und ist derzeit geistlicher Assistent der kath. Frauenbewegung, Vorsitzender der Diö- zesankommission für christliche Kunst und Denkmalpflege und Leiter des Exer- zitiensekretari ats. Universitätsprofessor Monsignore Dr. Jakob Rieser, geboren in Aurach, Mit- glied des Professorenkollegiums der Theo- logischen Fakultät, wurde zum Päpst- lichen Hausprälaten ernannt. Prälat Dr. Jakob Rieser gehört dem Professorenkollegium der Theologischen Fakultät seit 1946 an, in welchem Jahr er die Lehrkanzel für Pastoraltheologie übernahm. In den seither verflossenen Jahren bekleidete er dreimal das Amt des Dekans der Theologischen Fakultät (1951/52, 1957/58 und 1959) und war
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