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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Oktober 1964 Kössen ringt verzweifelt um die Zukunft der Jugend Hauptschulneubau verschlingt das Steueraufkommen von vier Jahren Der Gemeinderat von Kössen unter Bür- liehen Steueraufkommens der Gemeinde. germeister Stefan Reitstätter hat in sei- Da die hohe Landesregierung in ihrer ner Sitzung vom 18. Mai vorigen Jahres Sitzung vom 2. März d. J. der Errichtung den Bau einer Hauptschule beschlossen, der Hauptschule im Sinne des Tiroler Schul- Das Projekt wurde von Dipl.-Arch. Josef erhaltungsgesetzes zugestimmt hat, wer- Gsehösser, Brixlegg, und Architekt Her- den die einzelnen Arbeiten im kommenden bert Rottenspacher, Kössen, ausgearbeitet Winter ausgeschrieben. Nach der Schnee- und konnte bereits der Landesschulbehörde schmelze soll mit dem Bau begonnen wer- zur Begutachtung vorgelegt werden. Das den. Die Bauzeit wurde in Anbetracht, Projekt sieht acht Klassenzimmer, eine daß die Gemeinde Kössen die Finanzie- Turnhalle und andere Schulräume vor und rang allein zu tragen hat, auf vier Jahre hat bei den Gemeindevätern großen An- festgesetzt. Nur eine außergewöhnliche klang gefunden. Man erwartet, daß noch Hilfe könnte dazu beitragen, diese Bau- im Oktober von der Bezirkshauptmann- zeit zu verringern. schaft Kitzbühel die Bauverhandlung Dieses Hauptschulprojekt erfordert von durchgeführt wird; die Baukosten wurden der Gemeinde Kössen Sparmaßnahmen mit acht Millionen Schilling errechnet auf allen Linien, um die gewaltige finan- - das ist der vierfache Betrag des jähr- ziehe Leistung erbringen zu können. Die Zukunft der Jugend wird jedoch alle Op- fer rechtfertigen, auch jenes der Auf- nahme von Darlehen, obwohl Kössen bis- her noch ohne fremde Kapitalien seinen Verpflichtungen nachkommen konnte. Schon seit Jahren beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Schulproblem. An- fangs wurde erwogen, die Volksschul- gebäude von Kössen-Dorf und Kössen- Niederbicht auszubauen, da die Schul- direktionen schon seit Jahren und mit Erfolg die Oberstufe als „ausgebaute Volksschuloberstufe" mit den Zusatz- fächern: Englisch, Kurzschrift, Mathema- tik und Geometrisches Zeichnen führen konnten und sich diese Schultype gut be- währte. Ein direkter Ersatz einer Haupt- schulbildung ist jedoch die Volksschul- oberstufe nicht. Das starke Ansteigen der Schüler- zahlen an den beiden Volksschulen in Wie alljährlich begehen auch heuer am 30. Oktober die österreichischen Spar- kassen den Weltspartag, der eine Einrich- tung zur Pflege und Vertiefung des Spar- gedankens darstellt und anläßlich des er- sten Internationalen Sparkassenkongresses im Jahre 1924 ins Leben gerufen wurde. Als besonders aktuelles Leitmotiv haben die österreichischen Sparkassen diesmal das Motto „damit es uns weiter gut geht - weitersparen!" gewählt. Damit wollen sie ausdrücken. daß der Wohlstand nur dann erhalten und ausgebaut werden kann, wenn in un- serer Wirtschaft eine genügend hohe Spar- rate vorhanden ist. Osterreichs Sparkassen, die, nach Ein- lagen gerechnet, die größte Kreditinsti- tutsgruppe unseres Landes darstellen, um- fassen derzeit 174 Institute, zusammen mit ihren Zweigstellen aber rund 500 Stel- len. Diese nehmen Spareinlagen entgegen, wickeln den bargeldlosen Zahlungsverkehr ab, gewähren Kredite und stehen der Be- völkerung mit einem umfangreichen Dienstleistungsgeschäft zur Verfügung. Derzeit führen die österreichischen Sparkassen rund 2,8 Millionen bewegte Spareinlagenkonten, so daß praktisch fast jeder dritte Osterreicher ein Sparkassen- buch besitzt. Die auf diese Spareinlagen- konten eingelegte Summe betrug Ende Juni 1964 23,1 Milliarden Schilling. Je Sparkassenbuch betrug demnach die durch- schnittliche Sparsumme 8250 Schilling, das heißt, daß gegenüber dem Staats- vertragsjahr 1955, in dem die Durch- schnittseinlage 1901 Schilling betragen hatte, eine Steigerung von 434 °o ein- getreten ist. Werden die gesamten Spareinlagen- konten der Sparkassen auf ihre Größen- ordnung hin untersucht, kommt man zu der interessanten Feststellung, daß rund 86 % aller Konten eine Spareinlagen- summe bis zu 10.000 Schilling aufweisen, während auf Konten bis zu 100.000 Schil- ling über 13 o,/o entfallen. Konten über 100.000 Schilling wurden insgesamt 19.900 festgestellt. Nach wie vor besitzen die Sparkassen ihren Kundenkreis daher im Mittelstand, in den Kreisen der Handel- und Gewerbetreibenden, der Angestellten, der Arbeiter und der freien Berufe. Sehr beachtlich ist auch, daß rund 700.000 Jugendsparer rund 360 Millionen Schil- ling gespart haben. Die Sparkassen ver- walten insgesamt rund 44olo der gesam- ten Spareinlagen aller österreichischen Kreditinstitute. Die Anzahl der Spargirokonten hat sich seit dem Vorjahr um 23.555 auf fast 305.000 erhöht. Die auf Spargirokonten befindlichen Einlagen betrugen Ende Juni 1964 5,4 Milliarden Schilling. Die bar- geldlose Lohn- und Gehaltszahlung weist eine fortschreitende Tendenz auf und es beträgt die Anzahl der Gehaltskonten 77.220. Von den gesamten Sparkassenkrediten entfielen Ende des ersten Halbjahres 1964 anzahl- und betragsmäßig auf die Land- und Forstwirtschaft 15,3 bzw. 5,9 °/o die Industrie 157 bzw. 1198 /o Handel und Gewerbe 23,8 bzw. 24,1 °/o und die freien Berufe und unselbständig Erwerbstätige 47 bzw. 17,5 0/0. 49.125 Kredite wurden für den Wohn- bau (einschließlich Hausreparaturen) im Ausmaß von 5558 Millionen Schilling, d. s. 18,6 bzw. 31,1 c o des gesamten Kreditvolumens, vergeben. Der größte Teil der Kredite entfiel anzahlmäßig auf Kre- dite bis zu einer Höhe von 10.000 Schil- ling (43,6 O/o), allerdings machen diese Kredite nur 3,1 0/ 0 des gesamten Kredit- betrages aus. Auf Kredite von 10.000 bis 50.000 Schilling entfielen anzahlmäßig 3498 ob, betragsmäßig 12,3 %. Kredite von 50.000 bis 300.000 Schilling betragen 14,8 bzw. 24,2 %. Kredite über 300.000 Schil- ling machen anzahlmäßig nur den gerin- geren Prozentsatz von 3 Ob aus, hingegen fallen sie bei der betragsmäßigen Uber- sicht mit 60,4 % des gesamten Kredit- betrages stark ins Gewicht. Diese Leistungen können die österrei- chischen Sparkassen nur durch ihre enge Verbindung mit allen Teilen der österrei- chischen Bevölkerung vollbringen. Der Weltspartag als „Feiertag des Sparers" soll beitragen, diese fruchtbringende Zu- sammenarbeit zwischen den österreichi- schen Sparkassen und der Bevölkerung noch zu vertiefen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie am diesjährigen Weltspartag zu den Besuchern unserer Sparkasse zählen dürf- ten und wenn Sie eine Einlage auf Ihr bereits bestehendes oder neuzueröffnendes Sparkassenbuch tätigten. Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit Zweigstelle St. Johann/T.
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