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Samstag, 10. Oktober 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 E T R E B E 1 N S T E L L U N G Die Kitzbüheler Hornbahnen stellen den Betrieb ab 12. Oktober und die Huhnenkammbahn ab 9. November 1964 wegen Vornahme der vorgeschriebenen Uberholungsarbeiten ein. Die Wiederaufnahme des fahrplanmäßigen Betrie- bes erfolgt bei der Hahnenkammbahn am 22. November und bei den Kitzbüheler Hornbahnen anfangs Dezember 1964. ü hels Falle zutraf. Die Gemeinde forderte da- Ingolstadt - die Schwesterstadt Kitzb her vermehrte Sicherheiten und diese aus der Zeit der WtteIsbacher wurden auch gegeben. im eigenen Ge- Gibt es neue Beziehungen durch die Transalpine Pipeline? meinderat wurde uas r ur und w iuer leb- haft debattiert,e:s gab Verfechter der 01- In unserer vorigen Ausgabe brachten 1 Ingolstadts (obwohl diese Stadt erst 41 leitung und auch Gegner. Kögler sagte wir einen technischen Bericht über die Jahre später wie Kitzbühel zur Stadt er- dann auch, Murr wollte nicht „Kräh- Rhein - Main - Donau - 011eitung von hoben wurde), mithin zu einer Enkelstadt winket' spielen, denn auch den elektri- Karlsruhe nach Ingolstadt und zwar aus Münchens herabgedrückt. Im Jahre 1447 sehen Überlandleitungen mußten Konzes- Anlaß der Besichtigung durch Stadt- und erlosch die Linie Bayern—Tiigolstadt und sionen gemacht werden. In seiner Eigen- Gemeinderäte von Kitzbühel. Das inter- Kitzbühel fiel an die Linie Bayern— schaft als gewählter Amtsbürgermeister esse unserer verehrten Leserschaft war Landshut und verblieb im Besitz derselben hatte er sodann die Aufgabe, die Verträge nicht gering, so daß wir nun zu unserem 1 bis zum Aussterben dieses Zweiges des für die „Gestattungsrechte" zu legali- Schlußbericht kommen können. \Vittelsbachischen Hauses im Jahre 1503. sieren. In Ingolstadt, auf dem Raffinerie-Die große Bedeutung Kitzbühels in der Der Höhepunkt der Pipeline-Besichti- gelände der „Shell", wurde die Kitzbü- zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geht gung war beim Aufenthalt in Karlsruhe. lider Delegation von den dortigen Direk- schon daraus hervor, daß unsere Stadt Dort wurden der Kitzbüheler Delegation loren begrüßt und durch den Industrie- im Besitz der Landstandschaft war und weitere 011eute vorgestellt und zwar der betrieb geführt. Anwesend waren der Ob- der große „Brandbrief" der bayerischenLeiter der RDO G. E. Einsel, der tech- mann des bayerischen Bauernverbandes und Herzöge auch von Kitzbühel besiegelt nische Direktor Otto Petz, Dr. Rudolf der Kammersekretär des Landwirtschafts- werden mußte. Auch an späteren land- Fischer, Dipl.-Ing. Erwin Flarasser (ein bezirkes Ingolstadt. Von der Rhein— ständischen Briefen hat wiederholt das Südtiroler), weiters Dr. Hansgötz Wer- Main—Donau-011eitung schlossen sich fol- Siegel von Kitzbühel gehangen. ner und der Oberösterreicher Dipl.-Ing. gende Herren der Besichtigung an; diese In der Shell-Raffinerie in Ingolstadt, Albert Hagmüller von der Bechtel waren auch für sämtliche Fragen zustän- welche im Dezember 1963 in Betrieb ge- 1 GmbH. - Dipl.-Ing. Harasser erklärte dig, die sich aus dem Besichtigungsobjekt 1 nommen wurde, werden Heizöle und Treib das „Herz" der Pumpstation, das sich als ergaben. Es waren dies die Herren Harald stoffe erzeugt; aber auch Nebenprodukte technisches Wunderwerk herausstellte Rüster, Chef für öffentliche Angelegen- wie z. B. Propangas, das von dort vom und Dir. Petz die Pumpstation selbst. neiten, Willem van der Heyden, Chef 1 Kitzbüheler HandeishausWerner zuinTeil Auch hier konnte peinlichste Sauberkeit, der Wegerechte, Chefingenieur Ronald jetzt schon direkt bezogen wird. Die Ver- modernste Betriebsausstattung und hoch- Cameron und Oberingenieur Luke Legg. treter des bayerischen Bauernverhandes gebildetes Personal wahrgenommen wer- Ingolstadt war früher Universitätsstadt sagten aus, daß die Entschädigungen für den. (bis 1800) und besaß 1939 33.000 Ein- die Grundbesitzer, welche -durch die Ver- Die Pumpstation Karlsruhe liegt, vom wohner, heute sind es 65.000. Wenn wir, legung der 011eitungen zu bezahlen waren, Rhein getrennt, einige Kilometer gegen- im Geschichtsbuch unserer Stadt zurück- im Einvernehmen mit der Bauernhammer über dem Karisruher Kernforschungszen- blättern, dann sagt uns dieses, daß Kitz- festgesetzt wurden. Das gleiche galt auch trum mit dem Forschungsreaktor 2, dem bühel zur Zeit der Wittelsbacher enge für eventuelle Nachfolgeschäden. Der Mehrzweck-Reaktor und dem int. Insti- Beziehungen mit Ingolstadt zu pflegen Schutzstreifen wurde beiderseits mit tut für Transurane (Kosmos, Heft 10. hatte. Dr. Ferd. Kogler berichtete in „Die fünf Meter festgesetzt; in Waldgebieten Oktober 1964): Dieses Gelände im Aus- älteren Stadtrechtsqueilen von Kitzbiihel", der 011eitung bis zu drei Meter. Von maß von zwei Quadratkilometer ist des- daß bei der Länderteilung vom 19. No- 1 selbst war weit und breit keine Spur halb schon für uns in Kitzbühel in- vember 13921 also vor 572 Jahren, zwi- mehr zu sehen; nur mitten in der Raffi- teressant, weil dort Franz Gredler, sehen den bayerischen Herzögen Stefan, nerie die Zuleitungsbögen für die End- Lutzenberg, als wohl „größter Holzknecht Friedrich und Johann, unsere Stadt an station,, von wo aus die großen Tanker aller Zeiten", mit über 500 Holzknechten die Linie Bayern—Ingolstadt fiel. Am 1 gefüllt werden. Der Olgeruch in der 1 aus Tirol und der Steiermark gewaltige 7. Jänner 1393 bestätigte Herzog Ste- 1 Raffinerie war minimal, unverhältnis- 1 Schlägerungen tätigte. fan III. den Bürgern der Stadt Chitz- mäßig geringer wie beim Auspuff eines Die „Olgespräche" in Karlsruhe wurden puchel „all jr gnad, freyheit. . ." und der Mopeds. Auf diesem Umstand waren die nicht in Form einer Generaldebatte, son- Sohn dieses, Herzog Ludwig der Bärtige, Herren Direktoren nicht wenig stolz. dem mehr von Mann zu Mann geführt. beseitigte das bisherige in Kitzbühel gel- Auf der Reise nach Karlsruhe wurde, Interessant war die episodenhafte Mit- tende Stadtrecht von München und setzte wie bereits berichtet, Bürgermeister Kög- teilung von Willem van der Heyden über an dessen Stelle das Stadtrecht von Ingol- Je r von Murr an der Murr besucht. Das die praktischen Auswirkungen eines Rohr- stadt, ebenso wie einst Herzog Heinrich Trinkwasser bezieht dieser Ort von Quel- bruches in Norddeutschland. Bei diesem im Jahre 1321 das formell exterritoriale len und aus Tiefbrunnen. Die Wasser 1 Rohrbruch sind 120 Tonnen Rohöl ausge- Münchner Recht durch das Landshuter liefbohrungen dringen bis zur Muschel- flossen. Der Schaden ereignete sich in- Stadtrecht ersetzt hat. Kitzbühel wurde 1 kalkschichte ein. Auf die Frage von Stadt- 1 folge einer undichten Schweißnaht. In durch dieses Privileg von Herzog Ludwig rat Walter Hirnsherger, ob auch Quell- diesem Falle konnte praktisch festgestellt des Bärtigen formell Ingolstädter ‚ (das zuleitungen bzw. unterirdische Wasser- werden, daß das Rohöl in keinem Falle Racht war ja dem Münchner Stadtrecht ströme von der 011eitung gequert werden, tiefer wie 8 Zentimeter in das Erdreich genau nachgebildet) aus einer Tochter -erwiderte 1 Bürgermeister Kögler, daß in eindrang. Eine Wiese wurde dabei verölt. stadt Münchens zu einer Tochterstadt seinem Gemeindegebiet dies in einem Man kaufte sich zum Zweck eines
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