Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 -- Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Oktober 1964 benamtliche Lehrkräfte beschäftigt, die sich auf alle Pflichtschulen Kitzbühels verteilen. Darüber hinaus hat Bezirks- schulinspektor i. R. Regierungsrat Franz K a le r durch die Ubernahme von Stunden die reibungslose Abwicklung des Unter- richts überhaupt ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler der Be- rufsschule, die wieder nach allgemeinen Verkäufer- und Büroklassen gegliedert ist, haben zwischen 8 Uhr früh und 18.20 Uhr insgesamt 10 Unterrichtsstunden mit einer Gesamtdauer von fast neun vollen Stunden unter Wegrechnung der Pausen und der Mittagspause. Der Schultag für die Berufsschüler ist demnach alles eher als ein vertaner Tag. Aus dieser Konzen- tration des Unterrichts ist zu ersehen, wieviel dem Lehrling an einem verlore- nen Unterrichtstag entgeht. 1: 3-Auswärtsniederlage gegen Kematen Kitzbühel war die ersten zwanzig Mi- nuten überlegen und arbeitete zahlreiche Torchancen heraus. In dieser Drangperiode fiel auch das 1:0 für Kitzbühel durch Bodner. In der Folge fanden unsere Stür- mer noch zahlreiche gute Einschuß- möglichkeiten vor, die aber unausgenützt blieben. In der 40. Minute fiel dann der Ausgleich. Eine Ecke kam hoch in den Strafraum, der Kitzbüheler Torhüter ver- fehlte den Ball und der Kematener Stür- mer hatte wenig Mühe, den Ball ins leere Tor zu köpfeln. Gleich darauf wurde dann unser Tormann bei einer Abwehraktion verletzt. Nach der Pause übernahmen die Gast- geber, die durch den Ausgleichstreffer Auftrieb bekommen hatten, die Initiative. Die Kitzbüheler spielten ohne Zusammen- hang und vor allem die Abwehr stand in diesem Zeitpunkt auf schwachen Füßen. Durch zwei weitere Tormannfehler ka- men dann die Kematner zu ihren Tref- fern. Unser Sturm spielte ohne Flügel und war daher nur in der Mitte gefähr- lich. Man sollte doch einmal zwei gelernte Flügelstürmer einsetzen, da es ja schließ- lich auch eine Reserve gibt und mit den ewigen Notlösungen aufhören. Am kommenden Sonntag spielt die Kampfmannschaft zu Hause gegen Kireh- bichi, die Schüler- und Reservemannschaft gegen St. Johann. Anstoßzeiten: Schüler 10.30 Uhr Reserve 12.30 Uhr Kampfmannschaft 14.15 Uhr Stadtrat Walter Hirnsberger: Seitdem mußten wir uns immer wie- der mit dieser Angelegenheit befassen und gegen Ende September unternahmen Mit- glieder des Stadtrates und Gemeinderates eine Reise nach Süddeutschland zur Be- sichtigung der Anlagen der Rhein-Donau- 011eitung (RDO) von Karlsruhe nach In- golstadt. Die Reise erfolgte auf Wunsch und Einladung, aber natürlich nicht auf Kosten der Projektanten der Transalpine Pipeline. Wir haben dabei gesehen, daß man dort größere Ortschaften und Was- serversorgungsgebiete umgangen hat und haben es gerne geglaubt, wenn man uns versicherte, daß, schon im Interesse einer regelmäßigen und ununterbrochenen Ver- sorgung der Raffinerien, jede mögliche technische Sicherheitsvorkehrung an- gewandt werde. Wir konnten es aber auch nicht überhören, wenn der Vortragende an der Schaltstation zugab, daß ein Bruch an einer Ulleitung in Deutschland aus technischen Mängeln in den letzten Jah- ren vorgekommen ist und es eine 100 Obige Sicherheit durch technische Vorkehrungen natürlich nicht gibt. Tatsächlich errech- nete uns später ein von den Olgeselischaf- Lusammenlassenu ist zu sagen, cials wir durch diese Besichtigungs- und Informa- tionsreise in unserer bisherigen Haltung bestärkt und bestätigt wurden. Dies kam auch in der Gemeinderatssitzung vom 29. September d. J. zum Ausdruck, bei der ein Bericht und eine Diskussion über die Reise stattfand, und wurde am 3. Ok- tober d. J. durch den Stadtrat dem Herrn Landeshauptmann, dem Herrn Präsiden- ten des Tiroler Landtages und Mitgliedern der Landesregierung neuerlich dargelegt. Wir verschließen uns nicht dem tech- nischen Fortschritt und der wirtschaft- lichen Notwendigkeit, dem steigenden Wärme- und Energiebedarf durch UI- leitungen nachzukommen, unter der Vor- aussetzung, daß das primäre Recht der Bevölkerung auf reines und gesundes Wasser nicht gefährdet wird! Halten wir uns doch vor Augen, daß ein einziger Ulausfluß in unserem Wasser- versorgungsgebiet nicht nur eine vorüber- gehende Beeinträchtigung, sondern un- absehbaren Schaden auf Jahrzehnte zur Folge haben kann! Daher kann es zur Sicherstellung un- Nochmals: Kitzböhel und die Trensolpine Pipeline Seit ich zuletzt darüber im „Kitzbüheler ton unabhängiger Experte, daß bei dem Anzeiger" schrieb, hatte ich Gelegenheit, Rohrdurchmesser von einem Meter und mit anderen Mitgliedern des Kitzbüheler dem großen Druck der projektierten Gemeinderates an einer Besichtigungs- 1 Transalpine-Leitung durch einen Rohr- und Informationsreise nach Süddeutsch- bruch immerhin einige tausend Tonnen land teilzunehmen und dem Vernehmen Dl auslaufen können, auch wenn alle nach soll nun in nächster Zeit eine Vor- Sicherheitsvorkehrungen funktionieren und kommissionierung der Trasse durch Tirol kein menschliches Versagen eintritt. stattfinden. Aus diesen Gründen sehe ich Wir waren bei dieser Gelegenheit auch mich veranlaßt, im folgenden zu dem in Lindau am Bodensee und haben dort obigen wichtigen und aktuellen Thema aus dem Munde des maßgebenden Sach- nochmals Stellung zu nehmen. verständigen dieser Stadt, der sich be- Die Stadt Kitzbühel, welche gegen- i reits seit Jahren mit der Materie befaßt, wärtig im Sommer und Winter von rund die Kehrseite der Medaille kennengelernt. 15.000 Menschen bewohnt wird und deren Bekanntlich fehlt an der 011eitung der Abwässeranlage auf behördliche Anord- i ENI (staatl. italienische Olgesellsehaft) nung für 36.000 Einwohner geplant wur- von Genua nach Ingolstadt nur noch ein de, ist mit ihrer Trink- und Nutzwasser- 20 km langes Stück durch Bregenz und versorgung von dem Grundwasserstrom Lindau. Diese Stadt verweigert die Fer- entlang der Kitzbüheler Ache abhängig. tigstellung der Leitung durch ihr Gebiet Die geplante 011eitung soll diesesWasser- schon seit über zwei Jahren, da ihre 'Was- versorgungsgebiet, beginnend mit den serversorgung aus dem See gefährdet ist Quellen der Ache am Paß Thurn, der und sie hierfür eine vollkommene Sicher- ganzen Länge nach durchqueren und von 1 heit fordert. Wir erfuhren bei dieser Ge- den Tiefbrunnen unseres Wasserwerkes iegenheit auch, daß die ENI-Leitung nicht nur zirka 150 Meter entfernt sein. Auf durch den San-Bernardin-Tunnel, sondern diese Tatsachen habe ich schon ausdrüok- einen eigenen Stollen durch den Splügen- lich hingewiesen. Paß geführt wurde, da der Kanton Tessin In Sorge um die Wasserversorgung der die Durchquerung verweigerte, daß fer- Stadt hat der Gemeinderat daher schon ner auch die Stadt Chur in der Schweiz am 20. Mai d. J. mit einstimmigem Be- durch einen 10 km langen Tunnel um- schluß die Forderung erhoben, daß zu- gangen wurde und schließlich, daß die gleich mit dem Bau der '011eilung Vor- Stadt Bregenz die Durchfahrung ihres sorge für eine einwandfreie Wasser- Wasserversorgungsgebietes am Pfänder versorgung aus einem Raum getroffen verwehrte und damit die Verlegung der werde, der von dem durch die Pipeline Leitung am Bodensee notwendig machte, gefährdeten Grundwassergebiet unabhän- was wiederum Lindau gefährdete, das sein gig ist. Er forderte weiters, daß vor In- Wasser aus dem See bezieht. betriebnahme der 011eitung bereits diese Man sieht also, überall Sorge um das Wasserversorgung einwandfrei sicher- Wasser und dementsprechende Maßnah- gestellt und getestet ist. 1 men!
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