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Samstag, 24. Oktober 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite ii seres primären Rechtes auf Wasser kei- nen Kompromiß einer 50 %igen oder auch 75 %igen Sicherheit durch technische Vor- kehrungen geben, sondern nur die ab- solute, 100 %igc Garantie der Unabhän- gigkeit unserer Wasserversorgung von dem durch die 011eitung durchquerten Grund- wassergebiet oder aber den wahrscheinlich besseren und schnelleren Weg der Um- gehung Kitzbühels durch Änderung der Trasse! Diese Umgehung ist technisch durchaus möglich, in der Strecke gleich lang und die sich bietenden Möglichkeiten wurden von uns bereits wiederholt aufgezeigt. Das für Kirchweihsonntag, 18. Oktober 1964 vom 1. Nordtiroler Trabrennverein unter Obmann Max Werner jun. vor- bereitete „Fritz-Klausner-Gedächtnispreis- ranggln' konnte wegen der schlechten Witterung leider nicht abgehalten wer- den. Den ganzen Sonntag fiel Regen trotz der günstigen Wettervorhersagen und erst um 11 Uhr konnte sich das Komitee ent- schließen, dieses Ranggln, für das in al- len Ländern größtes Interesse entgegen- gebracht wurde und das durch die Unter- stützung der Familie Klausner, Kitzbühel, des Fabrikanten Paul Wampl, der Spar- kasse der Stadt Kitzbühel, der Raiffeisen- bezirkskasse Kitzbühel und der heimi- schen Firmen Alfred Polin & Sohn, In- stallationsunternehmen Josef Sax und des Tiefbauunternehmers Georg Kofler und nicht zuletzt der Stadtgemeinde Kitzbühel für die Beflaggung des Rangglplatzes und die Bereitstellung der Podien, abzusagen. In einem separaten Beschluß wurde vereinbart, dieses Ranggln auf den Som- mer 1965 zu verschieben. Am Samstag, 17. Oktober legte der 1. Nordtiroler Trabrennverein in Anwesen- heit der Familien Klausner, Kitzbühel und St. Johann, der Fahnenabordnungen des Kaiserjägerbundes und des Kitzbüheler Turnvereins auf dem Grab Fritz Klaus- ners einen Kranz nieder. Der Hornist der Kaiserjäger Hans Erber blies zum Gebet. Obmann Max Werner jun. hielt folgende Gedenkrede: „Wir stehen heute in dankbarer Er- innerung vor dem Grab Fritz Klausners. Am 18. Jänner 1957 gingst Du von uns, ohne einen Tag krank gewesen zu sein, plötzlich während der Ausübung Deines Berufes, einige 'Wochen nachdem Du Dein 75. Lebensjahr vollenden konntest. Am 22. Jänner 1957 legten wir Dich hier zur letzten Ruhe und zur Retraite senkten sich die Fahnen des Kaiser- jägerbundes, der Kriegerkameradschaft und der freiwilligen Feuerwehr. Mein Vater, Altnationalrat Max Werner, sprach damals im Namen des Verkehrs- vereins, der Jägerschaft und der Wirt- schaftstreibenden ehrende Worte am An diesen Forderungen müssen wir im- verrückbar und konsequent festhalten! Ich glaube, wir könnten etwas anderes gar nicht tun, denn wie wollten wir es vor unseren heutigen Mitbürgern und den künftigen Generationen verantworten? ich bin auch sicher, daß man darüber nicht mehr wird hinweggehen können, denn der Bau einer 011eitung durch Kitz- bühel ist nur mit und nicht gegen den Willen unserer Gemeinde und der Grund- besitzer möglich. Dies steht nun wohl au- ßer Zweifel und wird auch durch die erwähnten Beispiele anderwärts klar er- wiesen. W. I-Iirnsberger offenen Grabe und Vater Primus im Namen der Kaiserjäger. Mit Fritz Klausner verlor Kitzbühel eine Persönlichkeit, die mitgeholfen hat, unserer Stadt im internationalen Frem- denverkehr jene Weltgeltung zu ver- schaffen, die sie heute besitzt. Schon in den zwanziger Jahren warst Du mit den Obmännern Ernst Reisch und Max Werner im Ausschuß des Verkehrs- vereins tätig. Viele Jahre gehörtest Du dem Gemeinderat von Kitzbühel-Land an und hast in dieser verantwortungs- vollen Funktion mit Erfolg die Inter- essen der 'V irtschaftstreibenden vertre- ten. Du befandest Dich in den Reihen der zehn Kitzbüheler Bürger, welche sich beim Bau der Hahnenkammbahn unter Einsatz des gesamten Vermögens als Bürge und Zahler zur Verfügung stellten. Auch diese Tat spricht für Deine Weitsicht, Dein Verantwortungsbewußt- sein und Deine Liebe für Kitzbühel. In Deiner Jugend holtest Du Dir als Wetturner viele Preise und Lorbeer- kränze und warst einer der besten Tur- ner Deiner Zeit. Unvergeßlich und einmalig aber wa- ren Deine Leistungen und Siege als Ranggler, dem ältesten Kraftsport des Tiroler Unterlandes. Du warst siegreich in Meran, in Innsbruck und in Wien sowie auf allen traditionellen Ranggl- plätzen der Alpenländer. Den heutigen aktiven Rangglern rufen wir Deinen Namen in Erinnerung, die alten wissen es selbst, wie Du diesem beliebten und heimatverbundenen Jugendkraftsport zu siegen verstandest. Vor 60 Jahren war es. Dein 1. Tiroler Kaiserjägerregiment war auf Manöver in Saalfelden. Wäh- rend einer Manöverpause forderte Dich das junge Offizierskorps von den Kai- serjägern und den Kaiserschützen zum Ranggln auf. Darunter befanden sich viele sportgestählte Athleten, Turner und Mattenringer. Ihnen konntest Du Deine Rangglerkunst zeigen und in die- sen Kreisen den Beweis erstellen, daß Ranggln eine Sportart ist, welche dem Ausübenden nicht nur Kraft, sondern auch Schneid, Intelligenz und Schnel- ligkeit abverlangt. Diese improvisierte „Militär-Rangglerkonkurrenz" von Saal- felden, bei welcher Du hintereinander 25 Siege erringen konntest, wurde zur Legende in der k. k. Armee und später bei allen Rangglerfreunden. Als Zeichen der Hochachtung und der Dankbarkeit legen Dir Deine Ti- roler Ranggler einen Kranz auf Dein Grab, denn Du warst nicht nur aktiv als Ranggler, sondern bis ans Lebens- ende als Kampfrichter und Betreuer." Der .‚Rennverein" möchte an dieser Stelle noch allen den Dank aussprechen, welche sich für die Durchführung der Konkurrenz zur Verfügung gestellt hät- ten. Der Rangglersport hat in unseren Breiten einen kräftigen Zug; bei den Ak- tiven wie beim Publikum. Nach den tele- phonischen Anfragen zu schließen, wäre die gesamte Rangglerelite aller Länder nach Kitzbühel gekommen. %cirk9aiuhJritca Sprochtag von Landat Dr. Scheidle n St. Johann Am Montag, 26. Oktober 1964 von 10 bis 12 Uhr hält Herr Landesrat Dr. Her- mann Scheidle im Gemeindehaus der Marktgemeinde St. Johann einen Sprech- tag ab. Landesrat Dr. Scheidle ist Sport- referent und Referent für Wohnungs- und Siedlungsfragen beim Amt der Tiroler Landesregierung. Vereine und Interessenten haben somit Gelegenheit, diesem geschätzten Landes- politiker ihre Wünsche vorzutragen bzw. von ihm Ratschläge zu empfangen. ST. JOHANN - Theater. Das heitere Lustspiel „Die große Uberraschung am Seeblick" von Sippel wird heute, Samstag, 24. Oktober 1964 im Gasthof Bären nochmals auf- geführt. Die erste und zweite Aufführung brachten der St.-Johanner Bühne einen großen Erfolg und die Besucher konnten nicht Platz finden, so daß eine dritte Aufführung angesetzt werden konnte. Beifafl für DipI..Ing. Herz Am 18. Oktober 1964 wurde, wie schon angekündigt, im Kinosaal St. Johann der zweite und letzte Vortrag des Dipl.-Ing. Herz über die Novelle 1964 zur STVO abgehalten. Der St.-Johanner Kinosaal war dabei fast zu klein, um alle jene zu fas- sen, die den Vortrag hören wollten. Es war interessant, daß aus allen Tei- len des Bezirks, sogar von Waidring und Kössen und auch noch viele von Kitz- bühel selbst diesem letzten Vortrag von St. Johann beiwohnten. \Vie beim ersten Vortrag in Kitzbühel erntete der Vortragende für seine Bemü- hungen um die Hebung der Verkehrs- sicherheit und für seinen hervorragenden Vortrag großen Beifall. Fritz-Klausner-GedachtfliSrclflgglfl verschoben
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