Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Oktober 1964 ehe auf die Gebrüder GigI aus Wesso- Richard FIölzi und der Gattin, Christine brunn hinweist, und das Hochalterbild geb. Gruber; ein Anton dem Chauffeur erwähnenswert. Im Zuge dieser Restau- Johann Voithofer und der Gattin, Chri- rierung gelang es auch, das ehemalige stine geb. Schwarzenbacher; ein Peter Fastenaltarbiatt F'aistenbergers, das am dem Forstarbeiter Peter Steger und der Dachboden der Kirche einen Dornröschen- Gattin, Adelheid geb. Niederreiter; ein Schlaf hielt und in einem katastrophalen Johannes dem. Landarbeiter Anton Höl- Zustand war, wieder aufzufinden und wie- [er und der Gattin, Elisabeth geb. Aichner; der herzustellen. Dieses Kreuzigungsbild, 1 ein Ewald dem Maurer Franz Eimer das aus dem Jahre 1759 stammt, verdient und der Gattin, Anna geb. Miligrammer; als letztes Werk Simon Benedikt Faisten- eine Sabine dem Schuhmachermeister bergers besondere Beachtung. Keines von Herbert Sinnhuber und der Gattin, Renate seinen insgesamt vier Bildern, die den geb. Dreßel; ein Rudolf dem techn. An- Gekreuzigten darstellen, ist so ergreifend gestellten Rudolf Vavrecka und der Gat- und edel, wie der Auracher Kruzifixus. tiii, Anna geb. Patsch. ner Festpredigt dankte Dr. Neuhardt im Namen des Herrn Pfarrers Josef Hei t- samer allen jenen, die die Restaurierung ermöglichten, unterstützten und mithalfen, das Gotteshaus auf Glanz zu bringen. Im besonderen würdigte er den Diplom- Restaurator Hermann Mayr, der in Au- rach geboren ist und dem hier nach seiner ersten selbständigen Arbeit nur Lob ge- bührt, was auch ein Schreiben des Erz- bischofs von Salzburg Dr. Andreas Rohr- acher ausdrückte. Darauf kam Dr. Neullardt auf die re- ligiösen Gesichtspunkte einer Restaurie- rung zu sprechen. Er stellte dabei drei Dinge als Vergleichspunkte heraus; näm- lich das Gebäude der Kirche, das Gerüst, welches in der Kirche stand und den Al- tar. Er vergaß natürlich nicht, die Ge- schichte der Auracher Kirche kurz zu skizzieren. So stellte er fest, daß diese reizvollste der Tiroler Dorfkirchen, die mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm unseren berühmten Alfons Walde zu vie- len Bildern inspirierte, schon 1365 ur- kundlich erwähnt ist. Der jetzige gotische Bau wurde 1427 dem hl. Rupert geweiht. Aus dieser Zeit sind uns nur noch an der Außenseite die Freskenreste, weEche die lassion Christi darstellen, und im Inneren eine gotische Figur des hl. Rupertus er- halten geblieben. Diese Statue wurde neu- gefaßt und hat hier endlich einen ihr gebührenden Platz gefunden,. nachdem sie jahrhundertelang im Freien gestanden war. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert. Ilievon sind uns die Stukkaturen des Chores, die Kanzel, wel- Von LA. Hans Filzer, Kitzbühel, jr Nordöstlich von Kitzbühel erhebt sich in voller Steile die hintere Lanii ng mit dem anschmiegenden S ugiach alpl; dar- unter gähnt ein großer, kahler Fels- ausbrach, der bis auf eine kleine Lücke an Ostrand noch ringsum von einer schmäch- tigen \Valdumsäumung eingeschlossen ist. Vor 300 Jahren hieß diese Berglehne. Almweide, Waldung und einige Wiesboden umfassend, der Geroldsberg. In einer Bürgebehausung im Bühelbezirk der Stadt Kitzbühel hauste in jenen Jahren ein ge- wisser Gerold, möglich, daß derselbe den genannten Rayon in Besitz hatte und des- sen Name auf diese Lehne übertragen wurde. Darunter liegen die Bergbauern- höfe Waldhausen, damals beim „Gwald- hauser" genannt, Hagstein, damals .‚Höchstein" geschrieben. Oberhalb Hag- stein schmiegt sich noch ein Bauerngütl, Reicher benannt, an die Berglehne, wel- ches nur ein schmächtiger Uberrest des alten Reicherberghofes ist. So etwa bis 1770 war dort eine ur- alte Behausung vorhanden, aus runden Holzstämmen gezimmert, die nur an Wandfugen etwas behauen waren. Da übernahm den Hof ein besonders rühri- ger und unternehmender Hofsprosse, der Die Fresken an der Decke und in den Zwickeln, welche erst 1835 von Joh. End- felder geschaffen wurden, verdienen, nachdem sie jetzt von der .IibermaIung aus dem Beginn dieses Jahrhunderts be- freit wurden, als verhältnismäßig gute Arbeiten hervorgehoben zu werden. Nun ist es gelungen, nach den Erkennt- nissen der modernen Denkmalpflege die verschiedenen Stilrichtungen harmonisch nebeneinander erscheinen zu lassen und das Gotteshaus wieder würdig zur Zierde Gottes zu machen. Othmar Krüpl Mittersill - Geboren wurden: eine Astrid Ma- ria dem Lehrer Manfred Jenni und der Gattin, Anna geb. Hölzl; eine Anna Elise dem Bauern zu Zimmeredt Rudolf Laß- acher und der Gattin, Katharina geb. Schratl; ein Alexander dem Kaufmann i den zwanziger Jahren verfaßt daranging, in dieses höchstgelegene Berg- lehen ein neues Haus zu bauen, wie in solcher Geräumigkeit und schöner Aus- führung im Tale wenige anzutreffen wa- ren. Versehen mit zwei Haustüren und durchgehender Hausflur, stellte er es mitten auf ein dazumal bestehendes Alp- wegel nach Lämmerbiihel, so daß die hier zur Tagzeit verkehrenden Alpler durch diese Hausflur gehen mußten und sie Ge- legenheit zu einer Rastung oder bei bö- sem Wetter zum Unterstand hatten. Unterhalb der unteren dreiseitigen Al- tana, Laben genannt, war eine gleich- lange, gegen 22 Längenmeter erstreckte Hühnersteige angebracht, so daß die Hüh- ner bei schlechterem Wetter einen ge- räumigen Unterstand und Schutz vor den großen Bergraben und Habichten hatten. Neben dem Haus baute er eine große Ge- treidetenne; denn die südseitige Lage des ganzen Distrikts ermöglichte den Anbau und die Ausreifung des Getreides, trotz der Höhenlage, trefflich. Der Wachstum stand infolge des humusreichen Bodens sehr gut, und zwecks Erleichterung der Arbeit legte er in nahen Abständen meh- rere neue Ställe an. Wegen der Steilheit der Felder und Wiesen mußte man da - Getraut wurden: der Malermeister Herbert Stemper mit der Notariatsange- stellten Edeltraut Sieg 1; der Forstarbei- ter Franz Gandler mit der Landarbeite- rin Marianne Gensluckner; der Me- chaniker Franz Podp.eskar mit der Fa- briksarbeiterin Annelies Lemberg er; der Kraftfahrer Josef Grander aus Au- rach mit der Fiarlandtochter Erna Lem- berger; der Gastwirt Johann Steger, Klausnerhof, mit der Serviererin Marianne E ii n; der Fleischhauermeister Johann Heitzmann aus Maishofen mit der Haus- tochter vom Tauernblick Helga Hirner und der Jungbauer zu Biesen Johann Gol- 1er mit der Landarbeiterin Anna Heiß. - Gestorben sind: am 26. September 1964 der Rentner Josef Wagner, 68 Jah- re; am 9. Oktober 1964 ist der Maschi- nist Josef Nocker,. 21 Jahre, beim Bau des Felbertauerntunnels tödlich ver- unglückt. überhaupt von jeher das Heu und Ge- treide auf dem Rücken in die Scheunen tragen. Es boten also die näher zusammen- gerückten Remisen und Ställe bei der Einbringung der Ernte und bei der Dün- gung eine große Erleichterung. Der Wachstum zu Rcicha wurde nun weit berühmt; hieß es doch, die Weizen- körner seien dort so groß, daß sie in den Mühlen zu einer Vorspaltung aufgeschüt- tet werden müssen, und Heu gab es in der großen Mirleiten so viel, daß die Träger bis zu siebenmal am gleichen Platz aufzuladen hatten. Unweit des Hauses rie- selte eine große Sturzquelle herab, die einen guten Antrieb zur Hausmühle er- gab. Als das alles hergestellt war - und eine Kleinigkeit war es nicht, Bretter, Kalk, Sand und Steine über diese steilen Ge- hänge zu schaffen, und so viele Bauten in wenigen Jahren zu vollbringen - da meinte der Reicherer, nun könne ihm nichts mehr fehlen, auch für den Buabn und dessen Nachfolger sei vorgesorgt. Der Bua, Wastel hat er geheißen, kam etwas jung zum Bauersein, da Vater und Mut- ter zeitlich Abschied von ihrem geplag- ten Leben nahmen. Waren ja beide ganz zusammengerackert. Die Hauswirtschaft mußte nun seine einzige Schwester füh- ren, eine etwas hochabschlagende Person. Der Tatzeidrache am Reicherhof zu Kitzbühel
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