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In knapp 20 Wochen wurde der Rohbau unserem Bezirkshauptmann für die posi- und in weiteren 15 Tagen der Dachstuhl i tive Stellungnahme. Alle diese Stellen und fertiggestellt, viele andere haben es uns ermöglicht, Die Stadt dankt den Arbeitern der bei- alle Schwierigkeiten zu beseitigen, um tat- den Firmen und besonders auch Bau- sächlich mit dem Bau beginnen zu können. meister Willi Gesierich, seinem Techniker Nun ist der Rohbau vollendet, es wer- Fritz Osanna, dem Buchhalter Stadtrat den die Offnungen provisorisch verschlos- Gruber, dem Hauptpolier Jakob Pletzer sen und das Haus geheizt, so daß die In- und Polier Michael Oberacher, dem Zim- stallationeu für Strom, Heizung, Lüftung mermeisterpaar Peter Egger sen. und jun., und Sanitäre begonnen werden können. Stadtrat Egger und dem Polier Lipp Noichl. Nun wird der Baufortschritt nicht mehr Dank müssen wir auch sagen den Poli- so augenfällig sein wie beim Rohbau. Es tikern und Behördenleitern. Dem Tiroler ist nun unendlich viel Kleinarbeit zu lei- Landtag für die Zusicherung von 3 MII- sten und es wird Aufgabe unseres Bau- lionen Schilling und unserem Ehrenbürger leiters Ing. Stadler sein, die Organisation Präsident Komm.-Rat Obermoser für seine dieser Arbeiten richtig zu lenken. stete Hilfe, Hofrat Dipl.-Ing. Michi für 1 Wenn wir weiter so Glück haben wie die Beratung in den Bausachen, dem Lan- bisher und wie heuer mit dem Wetter, dessanitätsdirektor Dr. Stockinger für die dann werden wir Ende des nächsten Jah- Beratung in sanitären Fragen, Hofrat Dr. res die Einweihung unseres neuen Kranken- Hautz, der als Hausherr des Altersheimes hauses vornehmen können. uns auch seine Unterstützung zukommen Wir danken allen, die uns bisher zur ließ. Dem Sanitätsrat von Tirol, der Seite gestanden sind und bitten um ihre schließlich die Genehmigung zum Bau gab, 1 Hilfe auch in Zukunft." Mit der Stadtmusik zur Firstfeier Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. November 1964 (en die herren des Gemeinderates das Krankenhaus in Spittal a. d. Drau und im Feber 1963 das Krankenhaus in Schladming. Die Besichtigung in Schlad- ming gab den letzten Anstoß für die wei- teren Beschlüsse und noch im selben Mo- nat wurde vom Gemeinderat die Freigabe der Planungskosten beschlossen und dem Archi tektenehepaar Dipl.-Ing. Herdey, welches das Krankenhaus Schladming pro- jektiert hatte, der Auftrag gegeben, eine Skizze für ein Krankenhaus in Kitzbühel zu entwerfen. Im April 1963 wurde ein weiteres Grundstück vom Aschbachbauern im Ausmaß von 1754 m 2 dazugekauft. Schon am 31. Mai 1963 konnte der Ge- meinderat ein Vorprojekt mit Kosten- berechnung von den Architekten be- handeln und verschiedene Wünsche äußern. Am 21. Juli 1963 fand wieder im Kino- saal eine öffentliche Gemeindeversamm- lung statt, bei der einhellig der Wunsch ausgedrückt wurde, der Krankenhausbau in Kitzbühel ist die vordringlichste Auf- gabe der Stadtgemeinde. Die Gemeinde- vertretung ließ keinen Zweifel darüber, daß die Finanzierung des Krankenhauses nur unter großen Opfern der Bevölkerung möglich ist und appellierte auch an die Spendenfreudigkeit der Kitzbüheler. Nicht nur bei dieser öffentlichen Gemeinde- versammlung, sondern auch bei vielen an- deren Gelegenheiten konnte sich der Ge- meinderat überzeugen, daß die Bevölke- rung von Kitzbühel den Bau des Kranken- hauses verlangt. So konnte der Gemeinde- rat in seiner Sitzung vom 26. Juli 1963 den Baubeschluß fast einstimmig fassen. Bei der Beratung tauchte die Frage auf, ob nicht vor dem Baubeschluß der Chef- arzt zu bestellen sei, nachdem von der Person des Leiters des zukünftigen Kran- kenhauses viel abhängt. Nachdem wir aber wußten, daß Dozent Dr. Berger unser Chefarzt wird, konnten wir diesen Be- schluß zurückstehen. Die Bausteinaktion hat mit August ein- gesetzt und konnte bis heute die ansehn- liche Summe von 11/4 Millionen Schilling erreichen, trotzdem die Bevölkerung von Kitzbühel auch sonst stark zu finanziellen Leistungen herangezogen wird, z. B. die Aktienzeichnung für den Moorbadbau. So manche Spende war direkt rührend und allen Spendern soll öffentlich der Dank ausgesprochen werden. Nun gingen wieder die Beratungen in- tensiv weiter und es konnte am 25. Ok- tober 1963 das Projekt genehmigt werden, das nun 82 Betten und 10 Säuglingsbetten enthält, nachdem ein kleineres Haus als im Betrieb unrentabel empfunden wurde. Die Vorbereitungen für die Ausschreibun- gen durch das Architektenbüro Herdey wurden termingemäß bis 27. Februar 1964 abgeschlossen und die Ausschreibung der Baumeister- und Zimmermannsarbeiten versendet. Am 14. Mai 1964 erfolgte die Vergabe der Baumeister- und Zimmer- mannsarbeiten, doch wurde durch eine Aufsichtsbeschwerde der Auftrag an den Baumeister bis 10. Juni 1964 verzögert. Die öffentliche Firstfeier beim Bau des neuen Krankenhauses in Kitzbühel war durch ein schönes Herbstwetter aus- gezeichnet. Schon am Nachmittag führte Chefarzt Dozent Dr. Hermann Berger die Kitzbüheler Ärzte durch den Rohbau und machte diese mit den Baulichkeiten vertraut. Um 16 Uhr, nach Eintreffen der Ehrengäste Landtagspräsident und Ehrenbürger der Stadt Kitzbühel und vie- ler Bezirksgemeinden Kommerzialrat Jo- hann Obermoser, dem Finanzreferenten der Tiroler Landesregierung Landesrat Reinhold Unter, weg er, Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia, Hofrat Dr. Ha utz und Oberregierungsrat Dr. S c h um a c he r vom Amt der Tiroler Landesregierung war dann die Besichti- gung, geführt von Chefarzt Dr. Berger und Architekt Dipl.-Ing. W. Andreas Herdey. Um 16.30 Uhr marschierte die Stadtmusik auf und gab unter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger vor dem mit Fahnen geschmückten Rohbau ein Marschkonzert. Inzwischen hatten sich auch viele Kitz- büheler eingefunden, um diese historische Stunde miterleben zu können. Der Zimmerpolier Lipp Noichl von Zimmermeister Peter Egger sprach fol- genden inhaltsreichen Firstspruch durch den Lautsprecher, verfaßt von Stadtrat Christian Egger: Firstspruch für das Kitzbüheler Krankenhaus Vorgetragen von Polier Lipp Noichl, Zimmermeister Peter Egger, Kitzbühel Die Maurer und die Zimmerleit Müssen fest z'ammhalten, Wenn es gilt, für jung und alt Etwas Gutes zu gestalten. Mit Gemeinschaftssinn und Einigkeit Dieses Werk entstanden ist Und mit dem Einsatz unserer ganzen Kraft Noch eher, als gesetzt die Frist. Nun steht der Bau auf festem Grund Aus Eisen, Stein und Holz Und alle, die da mitgeholfen, Bewegt mit Recht der Stolz. Nur edle Menschen mögen walten Und helfen hinter diesen Wänden Den Kranken ihre Schmerzen lindern Und frische Lebenskräfte spenden. Denn wird ein Leidender verzagt, Verzweifelt und verliert den Lebensmut, So kommt es auf den Beistand an Und Medizin wirkt doppelt gut. Groß wird die Freude sein, Wenn in diesem Haus am Aschbachfeld Kitzbühels künftige Erdenbürger Dürfen erblicken das Licht der 'Welt. Und dürfen Maurer und die Zimmerleit Einen Wunsch ins Bauwerk legen. So ist die Bitte an den Herrgott Um seinen Schutz und seinen Segen. Die Ansprache von Bürgermeister Reisch veröffentlichten wir im Wortlaut auf der ersten Seite dieser Ausgabe. Im festlich geschmückten Rathaussaal begrüßte Bürgermeister Reisch nochmals die anwesenden Gäste, insbesondere auch Frau Hechenberger als Dank für die Be- mühungen des verstorbenen Altbürger- meisters Hans Hechenberger bei der Weg- bereitung für ein Krankenhausprojekt; weiters die leitenden Angestellten der Stadtgemeinde und zollte diesen wie allen ihren Kollegen öffentliche Anerkennung und den Dank für die bisher geleistete Mehrarbeit beim Krankenhausbau. Bürger- meister Reisch bedankte sich auch bei der Stadtmusik für die Verschönerung der First- feier. Anschließend erfolgten Ansprachen. Baumeister Ing. Willi Gesierich: „Die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und der Bauleitung war sehr gut und dem Bau förderlich. Ich konnte mich auch von der tadellosen Mitarbeit meiner Leute,
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