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Samstag, 21. November 1964 Kunstharz-Ski-Produktion elektronisch gesteuert Kneißl eröffnete Werk ffl in Kufstein Am 15. ovcniber 1964 wurde Werk iii in Betrieb genommen. Eine hochmoderne elektronisch gesteuerte Produktionsanlage ermöglicht eine Kapazitätsspitze von 80.000 Paar Epoxyharz-Ski pro Jahr - diese Zahl liegt um 100 o o über der Produktion der Vorjahre seit 1962. Die steigenden Lieferforderunge n nach der we Itberühm- ten Star-Serie - White-Star, Red-Star, Bitte-Star - verlangten diese beträcht- liche Steigerung der Produktionskapazität und somit den Neubau von Werk III. Am Sonntag, 8. November 1964 wurde der Altbauer Georg Lichtmanegger vulgo Foidlvater von Oberndorf zu Grabe getragen. Der Verstorbene war Ehren- bürger der Gemeinde und stand im 95. Lebensjahr. Seit seinem 90. fand sich all- jährlich an seinem Geburtstag auch eine Abordnung des Gemeinderates mit dem Bürgermeister als Gratulanten ein, worüber schon öfters in unserer Zeitung berichtet werden konnte. Es war stets der Wunsch aller Oberndorfer, daß der Foidlvater den Hunderter erleben möge und nach seinem körperlichen und geistigen Zustand zu schließen, berechtigte dieser Wunsch zu den besten Hoffnungen. Doch das Schick- sal wollte es anders. Die Straße, die er jährlich vielhundertmal von seinem Aus traghäusl zum Bauernhof überquerte, um in unermüdlichem Eifer seiner täg- lichen Arbeit nachzugehen, wurde ihm zum Verhängnis. Von einem Auto erfaßt und zu Boden geschleudert, erlitt er einen Unterschenkelbruch, der ihn endgültig ans Bett fesselte, wo seine robuste Natur noch vier Monate dem Sensenmann trotzte, bis schließlich ein sanfter Tod sein langes, arbeitsreiches Leben beschloß. Das Begräbnis gestaltete sich zu einem großartigen, wenn auch traurigen Festzug, der das ganze Dorf sowie zahlreiche Ver- wandte und Freunde aus dem ganzen Be- zirk in sich vereinigte. Voraus der Lehr- körper mit der gesamten Schuljugend, ge- folgt von der Musikkapelle, deren Mit- gründer und Mitglied der Foidlvater durch über 50 Jahre gewesen war, anschließend die freiwillige Feuerwehr, der Heim- kehrerverein und je zwei der ältesten Ver- einsmitglieder trugen einen vom Verein gestifteten Kranz an der Spitze jeder For- mation; dann schritten zwei Gemeinderäte als Kranzträger für die Gemeinde Obern- dorf, gefolgt von Bürgermeister Franz Höck und Landtagspräsident Koimner- zialrat Johann Obermoser, dessen An- wesenheit dem Verewigten zur besonderen Ehre gereichte, sowie die drei Ehren- bürger von Oberndorf Altbürgermeister Josef Hauser, Altbürgermeister Okono- mierat Simon Lindner und Altsekretär Kitzb Zusammen ni 1962 - bildet das neue Werk eine Ein- heit, (liC ausschließlich auf die Produktion der Star-Serie, also des gesamten Kunst- ha rzsk i-Programms abgestimmt ist. Die Holzskiproduktion läuft in Werk 1 mit 60.000 Paar pro Jahr auf vollen Touren weiter. Mit diesen drei Werken und einer Jah- res-Gesamtkapazität von 140.000 Paar Hickory- und Kuns tharzmodellen gilt Kneißl als der größte Spezialski-Produ- zent der Welt. Kneißl Spezialski werden in 32 Länder der Welt exportiert. Etwa 20 Verkaufsgeschäfte in unserem Bezirk führen „Kneißl-Ski'. Paul Landmann und der Gemeinderat und zahlreiche öffentliche Funktionäre aus dem Bezirk. Der Trauerzug mußte vom Trauerhause aus bis zum Gasthof Lindner und auf der anderen Seite. der Straße wieder zurückmarschieren, damit sich die fast unübersehbare Menschen- menge formieren konnte. Am offenen Grabe dankte der Bürgermeister in be- wegten Worten dem Verewigten für seine großen Verdienste in den verschiedensten Funktionen und zahllosen Ehrenämtern und dafür, daß er trotz der vielen Ämter und der ihm zuteil gewordenen Ehrun- gen, von welchen die vielen Urkunden Zeugnis ablegen, immer der einfache und aufrechte Tiroler Bauer geblieben ist, dem das Wohl seiner Mitmenschen über alles ging und besonders für die persönliche Freundschaft, die der Hingeschiedene trotz eines Altersunterschiedes von 55 Jahren dem Bürgermeister schenkte und dieser beschloß seine Worte mit dem Verspre- chen, daß Oberndorf seinen lieben Foidl- vater nicht vergessen werde. Herr Land- tagspräsident Komm.-Rat Johann Ober- moser widmete dem Verstorbenen eine ergreifende Grabrede und bezeichnete die unzähligen Blumen und Kränze als ein Symbol für die vielen Blumen, die der Foidlvater auf seinem langen verdienst- vollen Lebensweg in Form von guten Wer- ken an seinen Mitmenschen so zahlreich gestreut hat und dankte dem Entschlafe- nen für seine überaus aktive und erfolg- reiche öffentliche Tätigkeit und für die Zusammenarbeit als bäuerlicher Mandatar schon vor 30 und 40 Jahren, als er selbst noch ein junger Politiker war und oft dem Foidlvater für einen guten Rat dank- bar sein konnte. Ein feierlicher Gottesdienst in der reno- vierten Pfarrkirche, die leider die vielen Trauergäste bei weitem nicht aufnehmen konnte, und das anschließende Libera mit der Heldenehrung vor dem Kriegerdenkmal beschloß diese überwältigende Trauerfeier, die besonders bei den auswärtigen Teil- nehmern tiefen Eindruck hinterließ und die einen Tiroler Bauern ehrte, dessen Le- ben uns allen Vorbild sein möge. R. 1. P. KOLP ä:jiI Cücilieikoiizert in Jochberg Der Kolpingchor Kitzbühel gibt heute, Samstag, 21. November, in Jochberg, Gast- hof „Schwarzer Adler' ein Cäcilienkonzert mit alten und neuen Liedern, Volksliedern und Wiener Musik. Beginn 20 Uhr. Eintritt: 10 Schilling. Die musikfreudige Bevölkerung von Joch- berg ist zu diesem interessanten Gast- konzert herzlich eingeladen. Gesamt- leitung: Chormeister Hugo Bonatti, am Flügel: Walter Swoboda. Abfahrt zum Cäcilienkorizert in Joch- berg heute laut Abfahrtsplan bei der Ge- neralprobe. Um pünktliches Erscheinen angesichts der ehrenvollen Einladung und zuverlässige Teilnahme wird gebeten. KIRCHBERG Jahreshauplvrsarnmkrng des Skiklubs Am Samstag, 21. November findet im CaM Beil die 39. Jahreshauptversammlung des SC Kirchberg statt. Wir weisen darauf hin, daß der diesjährigen JH auf Grund der Errichtung der neuen Jugendschanze sowie des Aufbaues der nordischen Sek- tion besondere Bedeutung zukommt. Jedes Mitglied soll es als seine Pflicht ansehen, der Hauptversammlung seiner Interessen- vertretung im österreichischen Skisport beizuwohnen. Beginn 20 Uhr. Nach freund- lichem übereinkommen mit dem Caf6 Beil wurden für alle Teilnehmer der JH die Preise gesenkt und der Musikschutz für den anschließend stattfindenden Tanz er- lassen. 1965 wieder Skispringen in Kirchberg Nach Fertigstellung der Jugendschanze bei der Stadlwies wurde Kirchberg wieder um eine Attraktion bereichert. Einst das größte Springerdorf Österreichs mit mehr- fachen Tiroler und österreichischen Mei- stertiteln bedacht, hat unter der Leitung des nordischen Sportwartes und früher ebenfalls aktiven Springers T. Widmoser den Anfang einer nordischen Sektion im Kirchberger Skiklub geschaffen. Besonders unterstützt durch die Gemeinde und die Lift-AG., die Holz sowie den Bagger für die überaus großen Erdbewegungen und den zu erbauenden Anlaufturm zur Ver- fügung gestellt haben, darf mit einem Bauende von Mitte Dezember bereits fest gerechnet werden. Der besondere Dank gilt aber allen Mitgliedern und freiwilli- gen Helfern, die bisher kein Wetter scheu- ten und jeden Samstag, teilweise sogar Sonntag, recht zahlreich zum Arbeits- einsatz erschienen sind, sowie den vielen Gönnern und Förderern des SCK, die durch ihre finanzielle Hilfe den Bau über- haupt erst ermöglichten. Nach Rück- sprache mit Fachleuten wird das Gelände als ideal angesehen und hier ist es wieder- Ehrenbürger Georg LcMmanegger, Obetndort j' üheler Anzeiger Seite 13 it \\Terk Ii - eröffnet i
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