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Photo Henni Angerer-Korn, Kitzbühel, Reischhof Samstag, 21. November 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Bürgermusik Mittersill unter Kapell- meister Hans Fcrnsebner spielte hiezu den „Guten Kameraden' und die Böller- schüsse gegen das Felbertal gaben dem soldatischen Treffen der ehemaligen Krie- ger eine festliche Note. Von dort zogen die Heimkehrer, voran mit klingendem Spiel die Musik, zum Heldenkreuz am Friedhof. Hochw. Konsistorialrat Pfarrer Ehrenstraßer und dessen Kirchenchor hielten das Libera ab, was den Heim- kehrern soldatische Ehrfurcht abforderte. Nach der kirchlichen Feier begann im Gasthof Heitzmann die Obmänner- tagung und das kameradschaftliche Bei- sammensein. jährlich ihre Auslandsreisen und die be- reits bekannten Tirolerabeude im Caf Praxmair! Nach der Rückkehr der Sängergruppe aus England wurden bereits 2-3 Tiroler- abende im CaM Praxmair gegeben, auch Mädchen traten dazumal bei diesen Aben- den in Erscheinung. Frl. Mitzi Cullek (jetzige Frau Praxmair) und Frl. Gretl Bodenseer (jetzige Frau Lerchbaumer) waren die ersten weiblichen Mitglieder der Kitzbüheler Nationalsänger. Viele promi- nente Persönlichkeiten kamen schon ins um diese dazumal wohl etwas pro- grammbedürftigen Tirolerabe nde anzuse- hen, aber die Urwüchsigkeit der Vor- führungen bürgte schon damals für einen Erfolg. Anläßlich der ersten Auslandsreise wur- den diese fünf Kitzbüheler Burschen auch eingeladen, bei einer österreichischen Aus- stellung in London anwesend zu sein, die der Ilerzog und die Herzogin von York (später König und Königin von England)' besuchten und ebenfalls durften die Fünf der damaligen Königin Mary bei dieser Ausstellung vorsingen. Der damalige öster- reichische Gesandte Baron v. Frankenstein versicherte uns, daß überall davon ge- sprochen wurde, daß die Kitzbüheler Sän- ger es zus tandegebracht haben, der Kö- nigin ein Lachen abzuringen, was man schon jahrelang bei ihr nicht mehr ge- sehen hat. Der Landesverband der Trachtenvereine Salzburgs hatte am 1. und 2. September 1934 ein großes Volkslied-Wettsingen aus- geschrieben. Selbstverständlich wurde die Gruppe in der Besetzung: Zimmermann, Gebrüder lTatzl, Hermann Primus, Max Oberli n d ober, Toni Praxmair eingeladen und wir fuhren zum Preissingen. In Kon- kurrenz standen zirka 60 Gesangsgruppen, darunter die später bekanntgewordene Trapp-Familie. Bei der Preisverteilung wurde der 1. Preis an die Trapp-Familie übergeben, den Frau Baronin Trapp in Empfang nahm. Den 2. Preis erhielten wir, jedoch noch vor der versammelten Jury überreichte uns Baronin Trapp den ders die erbundenheit der Jochbergwald- TraditioEs-Wallfahrer hüben und drüben vorn Paß Thurii. Die Tagesordnung der Versammlung wurde von Obmann Iluber, Kitzbühel, bekanntgegeben. Dann folgten Tätigkeitsbericht und Kassabericht. Die Neuwahl cii erfolgten einstimmig und brachten folgendes Ergebnis: Obmann: Sebastian Huber, Kitzbühel Stellvertreter Karl Se hä ffer, Mittersill Schriftführer Franz N eubacher, Kitz- Kassier Klaus Seiwald, Kitzbühel Beisitzer Kommerzialrat Schweinberger, Neukirchen, und ein Kamerad aus Mit- tersill. Obmann Karl Schäffer der Kamerad- schaft Mittersill begrüßte die Kameraden Der Jahresbeitrag von 30 Schilling pro Verein dem Tiroler Unterland und d \erei wurde bestätigt. Als nächster Ta- Oberpinzgau. Anschließend hielt der Ob- gungsort wurde F ieberbrunn auserwählt. mann der Oberpinzgauer Kameradschaft Die Kameraden nützten die Zeit des Kommerzialrat Schweinberger aus Neu- li Beisammenseins gut aus, gründeten neue kirchen eine Ansprache an die anwesenden Freundschaften und festigten bisherige Kameraden und unterstrich dabei beson- Beziehurgen. Doppel jubil 400 öum der Kitzbüheler Nationalsänger 35ähriger gestand - 30 Jahre Auslandsreisen Als im Sommer 1929 der Leiter der Medaille ausgezeichnet und dann gesellten Gruppe Toni Praxmair mit seinem San- i sich ab und zu die Gebrüder l-latzl und gesfreund Max Oberlindober ab und zu Sepp Möllinger zu diesen Abenden. Im im Caf für bekannte Gäste Lieder im Winter 1933 führte eine Einladung einer Duett zum Besten gaben, ahnten beide bekannten englischen Aristokratin zur er- nicht, daß sich damit eine Entwicklung steii Auslandsreise! Diese wurde im Früh- anbahnen würde, die zu diesem 35jährigen jahr 1934 durchgeführt. Dazumal bestand Jubiläum führen sollte. Im Spätsommer auch ein kleiner Volksliederchor inner- 1929 wurde dann erstmalig für eine klei- halb ds Männergesangvereins und im ne Reisegruppe der erste „Tirolerabend' Anschluß an das große Preissingen ab- gegeben. Die Mitwirkenden waren: Max solvierte der Chor ein Konzert als Zugabe Oberlindoher, Martin Entstraßer (Bad- zum grßen Sängererfolg in Traunstein hausmascht),Hans Huber (dazumal Kamin- der beiden Obgenannten. Die erste Aus- kehrerlehrlin'g). Max und Prax jodelten laiidsreise wurde im Frühjahr 1934 durch- und die zwei tanzten Schuhplattler. Mit geführt und die Gruppe gastierte einenMo- dieser kleinen Anfangsveranstaltung wurde nat in dem damals äußerst feudalen und die Karriere der „Kitzbüheler National- berühniien englischen Nachtclub, dem sänger-- geboren. Bereits im Winter 29/30 Giro's Club. Von dort weg ging es dann wurde dann einmal wöchentlich ein Ti- noch für einen Monat ins Pavillon Thea tre rolerabend gegeben, allerdings waren nicht nach Glasgow. Seit dieser Zeit absolvier- mehr Mitwirkende als fünf Personen: ten die Kitzbüheler Nationalsänger fast nämlich die zwei Schuhplattler Entstraßer und Huber, Max und Prax, dazu gesellte sich Hermann Primus, der ja eigentlich schon von Anfang an dabei war, weil Primus, Praxmair und Max Oberlindober als Mitglieder des Männergesangverein Kitzbühel ihre Begeisterung zum Volks- lied zeigten. Während des Sommers 1930 wurden ab und zu auch andere Plattlergruppen von Toni Praxmair eingeladen, an solchen Abenden mitzuwirken, den Gesangsteil be- stritten aber Max und Prax und Primus. Dann kam 1931 das große Preissingen in Traunstein. Bei diesem Preissingen wur- den unter 129 Gruppen Max und Prax- mair mit einem Chiemgatier gemischten Chor die ersten Preisträger. Von diesem Moment an ging es eigentlich ziemlich rasch vorwärts. Max und Prax sangen des öfteren im Rundfunk München, wurden von Volkskunstvereinigungen mit einer
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