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\\ehrdienstzeil: Osterreich hat die kür- zeste Wehrdienstzeit in Europa, der Prä- senzdienst ist ein Opfer für die Gemein- schaft. Eine Verlängerung der Dienstzeit ist nicht beabsichtigt. Härtefälle werden gewissenhaft geprüft. Ein bestens aus- gerüstetes Berufsheer wäre eine vielleicht ideale Lösung. Die Budgetansätze sind Kompromisse. Wir brauchen eine wir- kungsvollere Landesverteidigung. Wirtschaftliche Zukunft: Das Miß- trauen der Sowjets gegenüber unseren Plänen ist überaus groß, da die Wirt- schaftsgemeinschaft die politischen und militärischen Ziele zu deutlich heraus- stellt. 'Wir erwarten die Präzisierung der Bedingungen für einen Sondervertrag durch die EWG, um zu beweisen, daß wir nur wirtschaftliche Ziele haben. Ihn Hintergrund arbeitet Italien gegen unsere Bestrebungen. Ministerwechsel: Landwirtschaftsmini- ster Dr. Hartmann war anerkannt, er hatte ein europäisches Konzept und euro- päisches Format. Sein Rücktritt war ein persönlicher Entschluß. Verteidigungs- minister Dr. Schleinzer war aktiver Soldat im Weltkrieg und erarbeitete ein politisches Konzept für die Landesvertei- digung. Da er von Beruf Bauer in Kärnten und Agraringenieur ist, arbeitet er nun als Landwirtschaftsminister in seinem beruf- lichen Fach. Der Wechsel ist wohl be- gründet. Landtagsabgeordneter Dr. Schwaiger: Südtirol: Italien hat innenpolitische Schwierigkeiten zu vertuschen, die Ex- pertenkonferenzen haben beinahe keine Fortschritte mehr. Wer fremdsprachige über diese Tatsache, daß Tirol in der Hand seines Sohnes war, dauerte nicht allzu lang. Sein Sohn schien nicht das Wohlgefallen seiner Gemahlin gefunden zu haben, ja im Gegenteil, Margarethes Abneigung gegen ihren Mann wurde so stark, daß sie danach sann, ihn fort- zujagen. "Warum war dies so? Der junge Prinz soll gewalttätig, roh und auch nicht fähig gewesen sein, die ehelichen Pflichten zu erfüllen. Man erzählt, daß Johanns „Lie- be" zu Margarethe darin bestanden haben soll, daß er sie biß. Aber auch der Tiroler Adel war nicht zufrieden. Die Luxemburger brachten im- mer mehr Fremde in das Land und da traf man die Tiroler an einer empfind- lichen Stelle. Wir wollen uns selbst re- gieren und über uns selbst bestimmen, wir brauchen keine fremden Herren, hieß es im ganzen Lande. So war es ganz na- türlich, daß Gräfin Margarethes Verlan- gen und der Wille des Tiroler Volkes 1 neinan derflossen. Eines schönen Tages geschah es, daß Johann von Luxemburg, als er, von der Jagd kommend, durch das Burgtor von Flugzettel wirft, ist weder klug noch ein Held. Bundesstraßen: Mit 7 Prozent der Be- völkerung Osterrei-chs werden wir trotz der Verkehrsdichte den für uns ungün- stigen Schlüssel für die Bundesmittel nicht umwerfen. Das Land hat einen Plan entwickelt, der nicht die Zustimmung der Bundesregierung fand: Darlehensaufnahme und damit ein Programm für acht Jahre in vier Jahren erledigen bei 55 Millionen Zinsendienst in acht Jahren (270 Mil- lionen Darlehen), der durch das Abfangen der Baukostensteigerungen hereinkäme. Auch die Brixentalerstraße war in diesem Programm. Mit Hilfe von Baufirmen wird der Ausbau nun betrieben. Wir brauchen bessere Straßen für unseren Verkehr: Bindesheer: Eine alte Tatsache: Je kür- zer die Ausbildung, desto größer die Ver- luste im Kriegsfall. Beispiele für eiit- schlossene Kleinstaaten, die wehrbereit und befestigt waren und deswegen nicht an- griffen oder nicht erobert wurden, gibt es auch heute noch, so die Schweiz im 2. Weltkrieg. Durch den Präsenzdienst wird keine Existenz gefährdet. Der Einsatz des Mili- tärs ist bei olympischen Spielen überall üblich. Wir wollen keinen Krieg, aber wir brauchen einen Schutz für unsere Freiheit und die Einsatzbereitschaft im Katastrophenfall. Olympiagesetz: Die wesentlich höheren Einnahmen gegen über dem Voranschlag rechtfertigen eine kürzere Laufzeit des Landesgesetzes. Es soll nicht versucht werden, eine Abgabe unter anderem Titel weiterzuführen, sondern die Laufzeit zu verkürzen. Sicher ist: Das Gesetz wird nicht verlängert. Fast sicher: Es wird verkürzt auf 31. März 1965 oder Ende Tirol reiten wollte, die Zugbrücke auf- gezogen sah und die Tore verschlossen fand. Dasselbe war auch auf allen anderen Burgen des Landes der Fall. Der junge Prinz mußte wie ein Fremdling das Land seiner Frau verlassen. Niemals mehr sah er Tirol und Gräfin Margarethe. Der Traum von einem luxemburgischen Tirol war ausgeträumt. Markgraf Ludwig wird Tiroler Landesfürst Dafür sollte ein Traum der Bayern in Erfüllung gehen. Den Tirolern war es klar, daß das Land sofort einen neuen Landes- fürsten bekommen müsse, um allen dro- henden Gefahren wirksam begegnen zu können. Eine Gesandtschaft ging zum Kai- ser Ludwig nach München, um ihm die Hand der Tiroler Landesfürsten anzubie- ten. Die Tiroler rannten beim Kaiser of- fene Türen ein. Schon seit der Zeit, als er das erstemal davon Kunde erhielt, daß die Ehe zwischen Margarethe und Johann keine glückliche sei, trug er den Plan in seinem Kopf herum, seinen verwitweten Sohn, den Markgrafen Ludwig von Bran- denburg, mit der Tiroler Landesfürstin zu verheiraten, falls sich einmal dazu die Seite 5 des laufenden Jahres. Verkehrsverbände und Gemeinden sollen ein stärkeres Ver- trauen in die Landesverwaltung erhalten: Ein Opfer für eine einmalige Sache muß begrenzt und zweckbestimmt bleiben. Zivilschutz: Es geht weniger um Ge- setze und Verordnungen, als um die Ein- sicht des einzelnen, über kurzdauernde Schwierigkeiten selbst hinwegzukommen. Die Zivilbevölkerung ist heute hauptleid- tragend an Kriegen, im 1. Weltkrieg wa- ren 5 von 100 Toten Zivile, im 2. Welt- krieg bereits 48 von 100, im Koreakrieg aber waren nur 16 von 100 Toten Sol- daten. Keine staatliche Macht kann ab- schirmen. Es muß nicht immer zum kras- sesten Fall kommen, der uns niemals über- leben ließe. Maßnahmen, die jeder er- greifen kann, sind: Haltbare Lebensmittel auf Vorrat legen, bei Neubauten „Atom- schutzkeller" bauen (ein besonders aus- geführter Kellerraum, dafür ein Bau- kostenbeitrag des Landes vorgesehen) und mit Interesse der Aufklärung folgen, die in den Gemeinden einsetzt. Zivilschutz geht alle an. Man kann nicht auf Vor- schriften warten, jeder muß selber mittun. Landesbudget: Für 1965 sind 927 Mil- lionen Einnahmen und 943 Millionen Aus- gaben vorgesehen. Im Sportland Tirol sind die Mittel für Sportförderung und Sportanlagen darin gering. Eine höhere Dotierung wird angestrebt. Landtagsabgeordneter Bgm. Manzl: Brixental erstraße: Das Baulos Hopfgar- ten ist vergeben, der Grund eingelöst. Die Vermessungen zwischen Kitzbühel und Kirchberg sind im Gange. Bei der Trassen- führung Hopfgarten—Westendorf gibt es noch Meinungsverschiedenheiten. Es ist Hoffnung, daß der Abschnitt Söll-Leuken- Gelegenheit böte. Er ließ sich sogar von Rechtsgelehrten Gutachten erstellen, ob die Ehe der Gräfin Margarethe mit Jo- hann überhaupt gültig sei. Das Ergebnis dieser Rechtsgutachten war: die Ehe ist ungültig, da sie nicht vollzogen war. Dazu war dem Kaiser auch bekannt, daß die Gräfin Margarethe zu Ludwig eine be- sondere Zuneigung hatte. So wurden sich Kaiser Ludwig und die Tiroler bald einig: Markgraf Ludwig von Brandenburg wird der Gemahl der Gräfin Margarethe von Tirol. Gewitzigt durch die Erfahrung, die die Tiroler mit den Luxemburgern gemacht hatten, verlangte die Tiroler Abordnung vorher die Bestätigung aller Tiroler Rechte und Freiheiten. So stellte Markgraf Lud- wig von Brandenburg dem ganzen Tiroler Volk den großen Freiheitsbrief aus und der Kaiser bestätigte diese bedeutendste Verfassungsurkunde Tirols. Am 10. Februar 1342 war es dann so- weit. In Anwesenheit des Kaisers wurde auf Schloß Tirol die Ehe zwischen Mar- garethe und Ludwig geschlossen. Die Freude des Kaisers und das Glück der Eheleute war groß. Aber ebenso groß Samstag, 21. November 1964 Kitzbüheler Anzeiger das allgemeine Interesse. Wenn alle so zu- sammenstehen, muß man rascher zum Ziel kommen.
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