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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. November 1964 Aussicht auf einen raschen Fortgang be- freundschaftlichen Beziehungen zwischen steht. Immerhin sind schon insgesamt 24 den namensgleichen Geschlechtern haben Millionen Schilling bewilligt, sich aber auch ohne Verwandtschaft enge Beziehungen herstellen lassen, so daß er Bürgermeister Schermer: sich in Kirchherg gerne „wie dahelin tal—Hopfgarten tatsächlich in zwei Jah- ren fertig ist. Das Baulos Kitzbühel— Kirchberg soll sonderfinanziert und daher früher als vorgesehen begonnen werden. Die ursprünglich vorgesehene Trasse wurde inzwischen vielfach abgeändert. Die neue Brixentalerstraße wird eine Schnell- straße mit wenig Ausfahrten. Die alte Straße bleibt voll erhalten und ist als Wirtschaftsweg vor allem für die Brin- 1 gung zugunsten der Landwirtschaft von Vorteil. Die tJbernahme der alten Straße durch das Land bleibt unser Ziel. Bezirksobmann Christian Huber: Ladenschlußzeit: Wie die Regelung sein wird, sie ist für den einzelnen noch immer „falsch" gewesen. Die Samstag- nachmittagssperre auch als Unternehmer- wunsch steigt, die Forderungen der Ar- beitnehmer werden oft genug angemeldet. Die Frage ist auch mit dem Nachwuchs- problem verknüpft, der freie Samstag ist im Vordringen. Arbeit am Samstagnach- mittag ist unpopulär. Im Interesse des Fremdenverkehrs wird eine Regelung für den gesamten Bezirk für drei Sommermonate angestrebt, mit Ausnahmen auch für die Wintersaison. In dieser Zeit soll auch am Samstagnach- mittag offengehalten werden können. Wirtschaftspartei: Ihrem Konzept und ihrer Haltung nach ist die Volkspartei niemals eine Wirtschaftspartei gewesen, Bauer, Arbeitnehmer und Wirtschafts- treibender haben Platz und Berechtigung. Vizepräsident Bgm. Ing. Paufler: Brixenlalerstraße: Die Frequenz spricht für das nächste Baulos Kitzbühel—Kirch- berg. Dieser Abschnitt ist zudem der bil- ligste des gesamten Vorhabens. Wir sind froh, daß endlich angefangen wurde und war auch das Entsetzen des Volkes: ihre Landesfürstin ist ja schon verheiratet! Tatsächlich wurde diese Ehe nicht an- erkannt, der Papst belegte Ludwig, Mar- garethe und den Kaiser mit dem Kirchen- bann und verhängte über das Land und dem Volk von Tirol das Interdikt. Das bedeutete, daß keine Messen gelesen, keine Glocken geläutet, keine Sakramente ge- spendet, keine Prozessionen gehalten wer- den durften. Erst im Jahre 1359 wurde die Ehe für rechtmäßig erklärt. Die Macht des Kaisers war mit dieser Heirat wohl sehr gestiegen, aber sein An- sehen ebenso schwer gesunken. Seine Geg- ner bekamen so sehr Oberwasser, daß es ihnen gelang, ihn 1345 durch die Kur- fürsten des Reiches absetzen und den Bruder des vertriebenen Johann von Lu- xemburg, Markgrafen Karl von Böhmen, zum König wählen zu lassen. Noch bevor es aber zum Ausbruch der Kämpfe kam, starb Kaiser Ludwig der Bayer im Jahre 1347. Dies benutzte Karl IV., um sofort Tirol zu besetzen. Er drang vom Süden her in das Land ein, doch die Stammburg fiel nicht. Das große Geschick Ludwig des Umfahrung von Brixen: Eine Schnell- straße mitten durch das Dorf? Brixen wird sich zur Wehr setzen. Präsident Ober- moser und Landeshauptmann \V alin- öfer haben für (lic Straße etwas übrig. Wir werden uni Einzelheiten noch ringen, aber wegen der Bedeutung der Straße für (las gesamte Tal gibt es nur ciii Zu- sammenstehen. Die Interessen der Ge- Illeifl (Je n müssen rechtzeitig wahrgenom- men werden, zu einer Verzögerung des Baues darf es nicht kommen. Eine interessante Frage hatte am Schluß noch Staatssekretär Dr. fletzenauer zu beantworten, als er um seine verwandt- schaftlichen Beziehungen zu dem in Kirch- barg weitverbreiteten Geschlecht der Het- zenauer befragt wurde. Trotz intensiver Forschungen bis ins 16. Jahrhundert läßt sich eine Verwandtschaft zwischen den im Bezirk Kufstein und den in Kirchberg beheimateten Jietzenauer nicht nach- weisen. Durch die jahrzehntelangen Neben Schloß Lebenberg läuft gegen- wärtig das größte Bauvorhaben ab, das es im Raume Kitzbühel jemals gegeben hat. Die Schweizer E.-R ing - Hotel-Finanzie- rung Ges. m. b. H. erweitert mit diesem Bauvorhaben, einem Hotelbau, ihr schon über viele Länder gezogenes Netz von „Ring"-Hotels. Ihr Präsident Herr Dr. Ring ist ein langjähriger und wohlbekann- ter Gast unserer Stadt. Brandenburgers und der harte Abwehr- wille des Tiroler Volkes vereitelten die Pläne König Karl IV. Er mußte wieder das Land verlassen. Der \Vittelsbacher konnte also Tu be- haupten. Und ebenso war die Ehe mit Margarethe Maultasch glücklich, wenn sie auch nur mit einem einzigen Sohn geseg- net war, der zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters, erst neunzehnjährig, an- fangs 1363 starb. Ludwig der Brandenburger hatte 1356 die Herrschaften Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg seiner Frau zum \Vittum ge- geben. So wurde Kitzbühel mit den beiden anderen Gerichten erstmals mit Tirol ver- einigt. Als am 26. Jänner 1363 Margarethe Maultasch mit Zustimmung der Tiroler Landesstände die Grafschaft Tirol dem Habsburger Rudolf IV., dem Stifter, über- gab, kamen auch die Gerichte Kitzbühel, Kufst'ein und Rattenberg an die Habs- l)urger bzw. an Osterreich. Die Wittels- bacher besetzten aber sofort diese drei Grenzbezirke, erhielten sie aber erst 1369 im Frieden von Schärding nach wechsel- vollen Kämpfen mit den Habsburgern zu- rück. fühle. „l)einokratie ist Diskussion und Tat. Es ist zu wenig, die Mängel festzustellen und dann auf Abhilfe zu warten. Keiner kann nur für sich selbst leben, es heißt gemeinsam tragen und mitverantworten. Unsere Aufgabe ist das Gemeinsame. Mit einem Konzept der praktischen Arbeit wird die junge Generation in der Volks- partei an die Ulfentlichkeit treten. Ich freue mich, daß im Bezirk Kitzbühel so :rfreuliche Ansatzpunkte dazu bestehen", sagte Landesobmann Dr. Heinrich J u cii m Schlußwort. Im besonderen dankte er den Diskussionsleitern Bez.-Obmann Ca- ellari und Bez.-Obmstv. Hans Wirten- berger und allen Anfragestellern und Mit- arbeitern. Mit den „Riesbergbuam" stellte Eich im inoffiziellen Teil eine junge und aufstrebende Kapelle vor, die dem Kirch- berger Jugendparlament entsprechend der herzlichen Parlamentsatmosphäre einen schwungvollen Ausklang gehen konnte. Die Firma \\e\ß & Freytag war mit den umfangreichen Vorarbeiten betraut. war die zweispurige Zufahrtsstraße, die Kanalisation und schließlich der Bau- grubenaushub für den 104 Meter langen, 20 Meter breiten und 16 Meter hohen Hochbau zu bewerkstelligen, wobei 9500 Kubikmeter Erdmaterial bewegt vurden. Ler endgültige Ausbau der Straße wird Mitte nächsten Jahres beendet sein. Nun zum Hochbau selbst. Die gesamte Kitzbühel erhält ein Stadtrecht Warum habe ich diese geschichtlichen Ereignisse ausführlicher geschildert? Was haben sie in dieser Abhandlung zu tun? Die Antwort ist einfach: Weil die Regie- rungszeit Ludwig des Brandenburgers für Kitzbühel von besonderer Bedeutung ist, denn in den Jahren 1353 und 1354 ent- stmnden zwei ganz wichtige Rechtsdenk- mäler, nämlich die Stadtrechte von Kitz- bLihel. Der Leser möge Verständnis dafür ha- ben, daß ich, bevor ich auf diese Stadt- rechte eingehe, wieder einen Schritt zu- rückmachen muß. Ich habe schon er- wähnt, daß Kaiser Ludwig der Bayer dem [Jbelstand der Rechtsunsicherheit durch die Schaffung eines allgemein gültigen Rechtsbuches abhelfen wollte, aber zu- nächst durch die folgenden politischen Ereignisse daran gehindert war. Als er endlich seine Macht gefestigt hatte, konnte er an die Durchführung seines Vorhabens schreiten. Er ließ zwei umfassende Rechts- bücher ausarbeiten, eines für die Städte und Märkte und eines für das ganze Laid. Im Jahre 1334 wurde das Stadt- recht und im Jahre 1336 das Landrecht Ring Hotel „Schloß Lebenberg" - größte Hotelbaustelle
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