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Photo Henni Angerer-Korn, Kitzbühel, Reisdhof Samstag, 28. November 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 deutscher einen kleinen TAB mit Weih- nachtsliedern. Obwohl wir alle lustig wa- ren, stimmte es uns nachdenklich, daß bei unserem Vortrag von Heimatliedern alle Anwesenden zu weinen anfingen. Trotz- dem war am Schluß die Stimmung groß- artig und anderntags traten wir mit dem großen Ozeandampfer „Bremen" die Heim- reise an. Auch auf der österr. Botschaft in Washington waren wir zu Gast. Die Rückreise verlief wohl auch etwas stürmisch, jedoch waren wir von der Hin- reise bereits so seefest geworden, daß uns die Rückfahrt mit Sturm bis zu Wind- stärke 8 nichts mehr anhaben konnte. Auf der Rückreise lernten wir Bill Fiske, den späteren Bob-Champion, kennen, der uns mit einer Amerikanerin für einen Abend nach St. Moritz holte. Auch bei Chaijapin waren wir des öfteren zu Gast auf Schloß Lebenberg. Die Party in St. Moritz war sehr unterhaltend, obwohl wir damals nicht sehr gut auf die Schweizer zu sprechen waren. Nach unserer Ankunft in St. Moritz hatten wir im Palac Hotel eine kleine Probe, ließen unsere Instrumente in einem versperrten Raum zurück und gingen ski- laufen. Als wir zurückkamen, hatte man der Zither und der Gitarre alle Saiten durchgeschnitten. Aus welchen Motiven dies geschehen ist, wissen wir bis heute noch nicht, jedenfalls mußten wir die ganze übrige Zeit bis zum Konzert damit verbringen, die Zither und die Gitarre neu aufzusaiten und zu stimmen. Am Hahnenkamm hatten wir Aufnah- men für einen englischen Film noch im selben Winter und dann ging es zum er- stemal zu Schallplattenaufnahmen nach Wien. Leider waren damals die techni- schen Einrichtungen nicht so fortgeschrit- ten und so sind auch die Schallplatten nicht so geworden, wie wir es wünschten. Auf Schloß Mittersill gaben wir einen Abend für die Hochzeitsreisenden Königin Juliane und Prinz Bernhard der Nieder- lande. Im Jahre 1937 ging es wieder nach England, durch die Vermittlung des da- maligen Besitzers der Goldenen Garns Herrn Virgil flieder in das Mayfair Hotel nach London. An diesem Engagement nah- men teil: Siegfried Perger, Adi Haiß, Max Oberlindober, Hermann Primus, Ge- brüder Hatz], Helga Mairinger, Hedy Ma- riacher und Toni Praxmair. Es war ein sehr schönes Engagement und wir hatten ausgezeichnete Kritiken. Wir sangen auch im BBC London und hatten dazumal auch unsere erste Fernsehsendung im Alexander- palast London. Wir waren überhaupt die erste Plattlergruppe, die damals im Fern- sehen aufgetreten war. Auf unserer Rückreise besuchten wir die Weltausstellung in Paris und hatten dort drei Tage verbracht. Wir waren pri- vat eingeladen worden. Im Februar 1938 hatte der König Leo- pold von Belgien auf Einladung einer Amerikanerin eine Privatparty im Caf Praxmair, die sehr anregend verlief. und uns mit König Leopold bekannt- machte. Am 10. März 1938 hatten wir unsern letzten Tirolerabend im alten Osterreich. Von diesem Zeitpunkt an konn- te die Gruppe leider nicht mehr auf- treten, weil durch einen Spruch der V. S.- Musikkammer die Gruppe zu internatio- nal gewertet wurde. Anläßlich eines Be- suchs des seinerzeitigen Kulturministers Goebbels wurden wir dennoch herangezo- gen, im Grand Hotel für ihn zu singen und darauf hin erhielten wir die Bewilli- gung, wieder als Sängergruppe auftreten zu dürfen. In Kitzbühel besuchten uns viele prominente Persönlichkeiten und viele Freundschaften brachten uns Engagements, darunter auch ein Gastspiel nach Nor- wegen auf dem Kdf.-Schiff „Robert Lei" und wir sahen die schönen Fjorde in Nor- wegen. Während des Krieges hatten wir Gelegenheit, wenn wir zufälligerweise im Urlaub alle zusammenkamen, im Cafe zu singen. Der Leiter der Gruppe hatte je- doch die Möglichkeit, auch während des Krieges als Solist für die \Vehrmachts- betreuung zu singen. Am 10. Juli 1945 gaben wir im Seebiehl unseren ersten Tirolerabend nach dem Kriege mit den gerade vorhandenen Mit- gliedern für die amerikanischen Offiziere und deren Gäste Maria Cebotari, Gustav Thiesel, Leni Riefenstahl usw. Anschlie- ßend gingen Hermann Primus und Toni Praxmair mit Marika Rökk für die ame- rikanischen Truppen auf Wehrmachts- betreuung und zwar fast 11/2 Jahre. Wir hatten so gute Gelegenheit, die Ameri- kaner kennenzulernen, was uns bei un- seren späteren Besuchen in USA zu gro- ßem Vorteil gereichte. Anläßlich des ersten Wintersportfilmes „Wintermelodie" waren wir in St. Chri- stoph und auch zur Betreuung der fran- zösischen Wehrmacht wurden wir her- angezogen. Im Mai 1946 konnten wir dann wieder an unsere Vorkriegsabende (Grup- pe) anschließen und der Leiter stellte wieder eine Gruppe zusammen. Vorher gingen Toni Praxmair und Hermann Pri- mus anläßlich einer großen Radiosendung nach Knittelfeld, dann führten wir in Kitzbühel in der Besetzung der Gruppe Tirolerabende vor, die sich aus drei Ti- teln zusammenstellten: Sonntag auf der Alm, Südtirol und Bauernhochzeit. Im Stadtsaal Kitzbühel aufgeführt am 19. Mai, i'. Juni und 4. September. Die Mitglieder der Gruppe von damals waren: Siegfried Perger, Franz Eberharter, Fritz Matevi, rFO1i Flatzl, Hermann Primus, Kurt Be- ranek, Sepp Loferer. Auch verschiedene Sendungen in Radio Innsbruck unter den Titeln: der „Fremdenführer", geh'n ma nach Kitzbühel", „auf der Ofenbank", wurden abgehalten. Unsere erste Reise war dann nach Knit- telfeld, am 7. und 8. September 1946, die Mitreisenden waren: Kurt Beranek, Fritz Matevi, Siegfried Perger, Hermann Primus, Toni Hatzl, Adi Haiß, Herta Kof- 1er, Maridi Ilück, Lisl Feiersinger, Lisi Ebner. Dann ging es bereits nach Wien. Es war dort in den Sophiensälen eine große Vor- stellung unter dem Titel: Sang und Klang aus Osterreich. Es wirkten mit: Paul Hör- biger, Franzl Schier, die Solinger Bauern- kapelle, Hannes Aschberger aus Innsbruck, die Salzburger Burschen aus Unken und die Kizbüheler Sänger mit Quartett. Dann absolvierten wir verschiedene Kon- zerte in Schwaz, Mayrhofen, Zell am Zu- 1er, Wörgl, St. Johann, St. Ulrich, Fieber- brunn, Söll, Going, Jochberg, Waidring, Mallnitz, Heiligenblut. Dann wieder begann unsere erste Aus- landstournee am 20. Juni 1948 nach Liechtenstein Maurev, wo wir bei Prinz Liechtenstein sangen und bei ihm zu Gaste waren. 1947-48 gaben wir Konzerte in Zürs und Lech, nebenbei waren wir bei der frau- 1 zösischen Armee eingesetzt und gaben ei- feil TAB wöchentlich in Fieberbrunn, außer verschiedenen Tirolerabenden, die wir in Kitzbühel hatten. Am 1. August
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