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Am 15. November 1964 starb in Kitz- bühel nach schwerer Krankheit der Spiel- leiter der Kitzbüheler Heimatbühne Kauf- mann Fritz Fröhlich im Alter von erst 57 Jahren. Im Frühsommer schon befiel ihn eine schwere Krankheit und trotz Einsatz aller ärztlichen Kunst im Lande und der fürsorglichsten Pflege gelang es nicht, ihm die Gesundheit wieder zu ge- ben. Sein Begräbnis, an dem eine große Anzahl der Bewohner unserer Stadt, wel- che er sich, als geborener Innsbrucker, schon in seiner Jugend zur neuen Heimat erkoren hatte„ an der Spitze Bürgermeister Reisch und die treuen Mitglieder seiner Ileimatbühne, teilnahmen, legte Zeugnis ab von der Beliebtheit des Verstorbenen und der Achtung, die er sich in seinem Leben erwerben konnte. Am offenen Grabe sprach Peter Wieser im Namen der Hei- ma tbühne Worte treuer Verbundenheit und ehrenden Dankes. Fritz Fröhlich war Spielleiter und Cha- rakterdarsteller in einer Person. Die gro- ße Theatertradition Kitzbühels schuf diese Persönlichkeit und viele Talente konnten neben ihm zur Blüte kommen. Es war damals im Kitzbüheler Theaterleben sehr schwierig, sich nach dein unvergeßlichen Dramaturgen und Spielleiter Sebastian Praxmair zu behaupten noch dazu in einer politisch unruhigen und wirtschaft- lich schwierigen Zeit. Fritz Fröhlich grün- dete zuerst ein eigenes Bauerntheater, wurde dann zur Kolpingbühne gerufen und gründete aus dieser die heutige „Hei- matbühne Kitzbühel", die im Jahr seines Todes in Schwaz den wohl größten Tri- umph .ihres Bestehens feiern konnte. Noch auf seinem Krankenbett nahm er die Glückwünsche seiner Freunde entgegen, in der klaren Erkenntnis, daß die Lei- stungen der Bühne letzten Endes doch die Leistungen des Spielleiters Fritz Fröhlich waren, hatten diese ihm für seine Einstu- dierung „Alois, wo warst du heute nacht?" die Gratulationen ausgesprochen. Der Verstorbene war ein Voliblut- theatermann. Wir erinnern uns an seine großen Freilichtaufführungen des Som- mers 1932 im Schulhof. Er studierte das Drama „Meier Helmbrecht" von Eugen Ortner (nach dem Volksepos von \Vern- herr dem Gärtner, das im 13. Jahrhundert in Salzburg entstanden ist), erfüllt mit allen Spannungen, allen Konflikten, allen Zerwürfnissen jener Zeit, aus einer Epoche entfesselter Gewalten. Hiezu schrieb der Chronist: „Die Erstaufführung durch das Bau- erntheater in Kitzbühel im Hof der Hauptschule am 17. August 1932 er- freute sich guten Besuchs. Mit einfa- chen Mitteln, unterstützt von der natür- lichen Anlage des Platzes, hat Alois Wimmer eine wirkungsvolle Szenerie geschaffen. Umsichtig leitete Fritz Fröhlich die Darstellung des Stücks. Alle Anerkennung verdienen die Träger der Hauptrollen: Fritz Fröhlich als Helmbrecht der Alte Am 18. November 1964 fand im Hotel „Goldener Greif" in Kitzbühel eine Ver- sammlung der Obmänner und Funktionäre der Fremdenverbände des ganzen Bezir- kes statt, die vom Amt der Tiroler Lan- desregierung (Abt. Fremdenverkehr) ein- berufen und VOLl Landesrat Komm.-Rat Robert Lackner geleitet wurde. An der Versammlung, die auch von den Bürger- meistern von Kitzbühel, Reith, Brixen, Hopfgarten und Jochberg besucht wurde, nahmen auch die Landtagsabgeordneten Dr. Otto \Vendling, Oek.-Rat Leonhard Manzl und Moser (Alpbach) teil. Vorn Landesverkehrsamt waren der stellv. Lei- ter Dr. Hans Mansbart, Rechnungsrat Christian F ei ers i nger und Werbefach- mann Erich Steinwander erschienen. Hauptpunkt der Tagesordnung waren Kurzberichte der Fremdenverbandsobmän- ner. Folgende Obmänner gaben Berichte ab: Westendorf: Nächtigungsfrequenzen 1963 und 1964 120.000 bzw. 134.000. Westen- dorf arbeitet mit 28 Reisebüros. Die Ge- meinde ist am Fremdenverkehr sehr in- teressiert und leistet echte Fremdenver- kehrsförderung. Das größte Problem ist gegenwärtig der Neubau eines Schwimm- bades. - Samstag, 28. November 1964 zeigte auch diesmal seine große Kunst als Charakterdarsteller. Alois Wimmer als Helmbrecht der Junge spielte mit sicherer Manier und ohne dilletantenhafte Ubertrei- bung. Frau Resi Engl brachte als Mutter H'elmbrecht den großen See- lenzwiespalt gut zur Geltung und Fräu- lein Margit Reymann war eine reizende Gotelinde. Josef Jörer, einwandfrei in der Darstellung des Urban, verriet mit der Sprache noch den Neuling. Franz Hatzl und Rudolf Casagrande kreierten die Rollen der beiden Strauchdiebe Lammspeter und Knachfranz und er- wirkten durch ihr lebhaftes Spiel ein flottes Tempo der Aufführung. Fräu- lein Pepi Mößner als Sybille ist uns als vorzügliche Spielerin längst bekannt. Sie war auch in diesem Stück der ihr gestellten Aufgabe restlos gewachsen. Hervorzuheben wären noch Anton Par- zeller, der einen markanten Profoß auf die Bretter stellte und Ludwig Ober- moser als Kleinknecht. Irma Lusser als Mariele und Hans Hechenberger als Musikant unterstützten in kleineren Hoi- leti die durchwegs guten Leistungen der Hauptdarsteller. Die Stadtmusik und der Männergesangverein haben mit ih- ren Kräften mitgeholfen, eine erfolg- reiche Aufführung des Stückes zu si- chern. "- Fritz Fröhlich verstand es, sich die be- sten Kräfte heranzuziehen und diese zu besten -Leistungen anzueifern. Sein Werk, die Kitzbüheler Heimatbühne, bleibt be- stehen und wird sein Andenken bewahren. Waidring: Die Frequenzen stiegen von 76.000 im Jahre 1963 auf 84.000 1964. Auch Waidring arbeitet vornehmlich mit Reisebüros. Die Gemeinde leistet in der Ortsverschönerung und der Errichtung von Wegen und Plätzen wertvolle Förderung. Obmann Dr. Gleirscher bezeichnete die Neueinführung des Meldebuches als eine Mehrbelastung ohne Nutzen! - St. Ulrich: Rückgang der Frequenzen von 73.000 auf 70.000. Als Ursache wird das Campingverbot in Seenähe bezeich- iet. Als Mangel wurde auch der Umstand bezeichnet, daß der Fremdenverkehrsver- band von den vielen Ausländern, die sich im Ort Villen bauen, nichts hat. - Reith: Frequen'zsteigerung von 24.000 auf 26.000. Erstmals konnte durch die Erstellung eines Skilifts die \Vinterwer- iung betrieben werden. Als wichtigstes Objekt bezeichnete Obmann Ritter den Ausbau der Straße nach Going. - Oberndorf: Steigerung der Frequenzen m zehn Prozent. Als Mangel wurde das Fehlen einer Seilbahn bzw. eines Groß- lifts bezeichnet, obwohl das Gelände zur Verfügung stünde. Obmann Nothdurfter bemängelte weiters das Fehlen eines Be- zirksprospektes sowie das Fehlen von all- Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger 1948 waren wir beim großen Trachten- Im Jahre 1950 begannen wir dann wieder fest in Schwaz, dann ging es nach Bozen, 1 mit regelmäßigen Tirolerabenden im Caf Meran, dazwischen Filmaufnahmen in Praxmair. Die Bürgermusikkapelle von Thiersee. Untermais (in Bozen) holte uns dann noch Im Jahre 1949 erinnerte sich der Di- zweimal nach Meran und nach Bozen für rektor des damaligen Flungarian Re- ihre großen Erntedankfeste. Mit der Stadt- staurant an die Gruppe und wir gingen kapelle Kitzbühel absolvierten wir Kon- das erstemal wieder nach London, in der zerte in Judenburg am 9. und 10. Sep- Besetzung Primus, Haiß, Perger, Hinter- temler 1.949, wir wirkten bei Filmauf nah- seer, Matevi, Lisi Hausberger, Maria me:n mit in Wien und Wels. Wir luden Pirchner, den 2 SaIvener Dirndln. Wir die ältesten Kitzbüheler in das Caf ein, waren wieder Gäste der Tennisspiele in \\imbledon und hatten mit unserem er- sten Auftreten in London einen sehr s'chö- Zwicknagl, Egger, Stitz, Herr Ruch. nen Erfolg, allerdings waren die Nach- Dann begannen wieder unsere großen wirkungen des Krieges noch zu spüren. Auslandsengagements im Jahre 1951. Theaterspielleiter Fritz Fröhlich t Bezirksversammlung der Fremdenverkehrsverbände in Kitzbühel
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