Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. be Erscheinungsort und Verlagspostamt Kitzbühel t3arntag, 5. oeäember 1964 Urei 1.5C @f)imnci, 3abreobe3ugegebübr 70.— 15. 3arqang, flr. 49 6a., 5 Oercilb ö. YUfotau mo.. 7. 21mbr0 vi.. 8. 1tnrii1(impf. 11L. 9. Malerin zo., 10. eerbert et., ii. zamafue Westendorfer Müttern fiel ein Stein vom Herzen Goldener Ehrenring für KE Am Freitag, 27. November 1964 fand im Gasthof Niederbichihof der Familie Schipflinger il Westendorf, Holzhamm, die Firstfcier --'ür den Rohbau des neuen Westendor [er Kindergartens statt. Diese Firstfeier wurde mit einer Gemeindefeier verbunden, bei welcher Bürgermeister Jo- hann Treiehl in Anwesenheit des gesam- ten Gemeinderates dem Münchner Städte- planer und Städtegründer Fritz Mali in Da nkbarket und Anerkennung seiner Ver- d:enste den mit einstimmigem Gemeinde- ratsbeschluß vom 24. November 1964 ge- schaffeneii „Goldenen Ehrenring der Ge- meinde Westendorf' verlieh. Beifall brau- ste auf; die Musik spielte einen Tusch und der im Vorjahr gegründete Liederkranz \Ves te n dorf, welcher dese Firs tfeier zinn Anlaß nahm, erstmals in der Offentlich- keit aufzutreten, trug ein Lied vor. Zwei Kinder, Christine Schipflinger und Fiori Aschaber, sagten Gedichte auf. Jenes des Mädchens hatte „die Herzen, welche him- melwärts schlagen", zum Inhalt und jenes des Buben „das Lied vom braven Mann". Diei Wetendorfer Mütter übergaben dem Stifter Fritz Mali in einem Brixentaler Trüherl einen schweren Bachstein und die Sprecherin sagie dabei sinnbildlich, daß so ein schwerer Stein den 'Westendorfer Müttern vom Herzen fiel, als sie davon härten und sich im Baufortschritt davon überzeugen konnten, daß sich für den Neubau eines Kindergartens ein edler Stifter gefunden hatte. Der Stifter Fritz Mali erwähnte in einer kurzen, von echter Freude und Rührung getragenen Ansprache, daß er den Ehren- ring mit Würde zu tragen gedenke. Als die eigentlichen Gründer des Kindergar- tens bezeichnete Mali die Familie Schipf- unger von Niederbichln weiche ihm den Urlaubs- und Jagdaufenthalt in Westen- dorf bisher so freundlich und fürsorglich zu gestalten wußte, daß er Westendorf nun als seine zweite Heimat empfinde. Die Christopherusfahrt vom 7. Juni 1964 des Touringclub „Brixental" zum Bichihof nach Oberndorf wurde ihm zur „Schick- salsfahrt". Bei dieser Fahrt konnte er das ndergartenstifter Fritz Mali harte Bemillien der Gemeindeväte von Westendorf am die Verwirklichung der G emei nderobIeme kennenlernen und ver- sprach dort im Rahmen einer Stiftung den iJau ues Kindergartens finanzieren zu wollen. Am 1. Okiober d. J. wurde der Bau durch Baumeister Thomas Huber, Kirch- bichl (Poier Josef Burg stall er), nach den Plänen des Kufsteiner Architekten Sepp Salzburger begonnen. Es handelt sich um rincn eingeschossigen Bau von einer Länge von 36.85 Meter und einer Breite von 12 Meter. Der Kindergarten erhält drei Horte sowie Umkleideräume. Bäder und WC-Anlagen und eine ab- geschlossene Ucimlei t erwohnung. Der lach- stuhl wurde von Zimmermeister Josef K ie dc re r. Westendorf, aufgesetzt. Gegen- wärti werden von ]aumeister Huber die Pflasierarbei ten fortgesetzt, die Zwischen- wände aufgestellt und die Heizschächte betoniert. Fiber den Winter soll nach Mög- lichkeit der Bau prvisorisch geschlossen werdei, so daß die Professionisten ar- beiter. können. Mit der Eröffnung des Kindeieartciis ist schon im nächsten Som- mer zu rechnen. Bürgermeister Trcichl sprach allen am Bau beteiligteri Unternehmern und Arbei- tern für ihre „Schnellarbeit" und Quali- tätsarbeit den Dank aus, insbesondere dankte er im Namen der Gemeinde dem Stifte- Fritz Mali, denn ohne seine Hilfe wäre es der Gemeinde noch viele Jahre nicht möglich gewesen, an den Kinder- garterIciu zu denken, da vorher ein neues Schulhaus gebaut werden muß. Der Ehrening - es ist der erste, den die Gemei-ide verleihen konnte - trägt das Wappen der Gemeinde Westendorf: „ein schwarzes Schild mit weiß-roter lin- ker Seite; im schwarzen Feld der hL Bi- schof Nikolaus, der Kirchenpatron der Pfarre." Der Stifter Fritz Mali, Mitte dreißig, ist seit zwei Jahren Jagdpächter der inne- ren Windau und beschäftigt dort zwei Aufsichtsjäger. Bei München baut Mali gegenwärtig einen Stadtteil für 17.000 Wohnungen. Fast jede Woche verbringt er die Feiertage in Westendorf; im kom- menden Jahr wird auf dem Schipflinger- feld ein eigenes Jagdhaus erstehen. Seine Beliebtheit in Westendorf ist grenzenlos und ohne Beispiel. Er ist auch sehr sport- begeistert, vor allem für den Tennissport. Durch ihn erhielt heuer Westendorf eine moderne Tennissportanlage, die der IM- fentlichkeit zur Verfügung steht. Der Landeshauptmann zum Bauernbundjubilaum In der Tiroler Bauernzeitung vom 26. November 1964 wurde die Titelseite für den obersten Dank aus Anlaß der Durch- führung der Bauermmndjubiläen in den Tiroler Bezirken zur Verfügung gestellt. Landeshauptmann iJltionomieat Eduard Walinöfer, weicher auch der Bezirks- feier in Kitzbühel beiwohnte, schrieb u. a.: „Nun is t es mir wirklich ein Her- zensanliegen, noch einmal allen herz- lich zu dr.nken. Allen, die mitgearbei- tet haben, die aus stadt und Land, von den Bergen herab und aus den Tälern gekommen sind, allen die ihr wohlwol- lendes Interesse am Tiroler Bauernbund bekundet haben. Ich danke herzlich der Geistlichkeit in allen Bezirken für die Gestaltung der wü:digen Gottesdienste, für die eindringlichen Predigten und für das allerwegen bekundete Mitlehen und Mitwirken ani Bauernstand. Ich danke dea Mitgliedern des Tiroler Bauernstandes, den Musikkapellen und Schützenkompanten, den Bäuerinnen, den Freunden des Bauernvolkes und vor allem der in allen Veranstaltungen so stark und diszipliniert vertretenen Jugend." „In Kitzbühel sind viele Hundert Frauen in ihren wunderschönen Trach- ten neben den Männern aus Stadt und Land erschienen. Die ganze Veranstal- tung, kirchlich wie weltlich, hat mich angenehm überrascht, weil ich gerade in Kitzbühel ein so starkes Btld der Ge- meinsamkeit nicht erwartet hatte. Die Veranstaltung war eine andere wie in Landeck oder in Imst, aber keineswegs weniger schön."
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