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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Donnerstag, 24. Dezember 1964 Von der Generalversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel Obmann Max Werner wiedergewühlt - Haushaltsplan mit 3,745.000 Schilling genehmigt! Am 17. Dezember 1963 fand im Hotel Klausner die Vollversammlung des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel statt. Sie wies sehr guten Besuch auf und dauerte auf Grund der umfangreichen Tages- ordnung bis weit über Mitternacht. Obmann Altnationalrat Max Werner konnte nach Eröffnung der Versammlung insbesondere Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Haus v. Trentinaglia, Bürgermeister Hermann Reisch, Vizebürgermeister Pe- ter Sieberer und Ehrenobmann ltbür- germeister Dr. Camillo v. Buschman be- grüßen. Dem Tätigkeitsb.ericht des Ob- manns entnehmen wir folgende Einzel- hei ten. Infolge der neuen Bestimmungen des Tiroler Fremdenverkehrsgesetzes vom 28. November 1962 erstreckt sich der Tätig- keitsbericht wohl auf das Geschäftsjahr 1964; der Jahresabschluß kann jedoch nur für das Jahr 1963 vorgelegt werden. Der Haushalt wurde in beiden Jahren dadurch ungünstig beeinflußt, weil die Einnahmen aus den Pflichtbeiträgen, wel- che seit 1963 durch das Amt der Tiroler Landesregierung vorgeschrieben und ein- gehoben werden, sehr schleppend ein- gingen. Einerseits gingen die Vorschrei- bungen nach dem neuen Gesetz weit über das bisherige Ausmaß hinaus und lösten daher Einsprüche aus und andererseits war das Gegenteil der Fall und erbrach- teil einen viel geringeren Ertrag als bis- her. Die Pflichtbeiträge 1963 konnten da- her bis heute noch nicht voll abgerechnet werden. Diese Beiträge fehlen dem Ver- band zur Erfüllung seiner Aufgaben. Den Beratungen, welche in Innsbruck- stattfanden, nnsbruck stattfanden, wohnten weiters bei: Landes- rat Komm.-Rat Robert Lackner, der Prä- sident der Tiroler Handelskammer Kom- merzialrat Heinrich Menardi, der Bun- desobmann der Gastwirte Komm.-Rat Dr. Josef Fink, Oberreg.-Rat Dr. Andreas Sa- xc r vom Amt der Tiroler Landesregierung und Dr. Josef Salzmann von der Tiroler Handelskammer. Dieser Arbeitsausschuß gründete wiederum einen engeren Ver- handlungsausschuß, in welchem die Ge- schäftsführer der Fremdenverkehrsverbän- de Kitzbühel, St. Anton, Seefeld und lnns- bruck-Igis berufen wurden. Diese Fach- experten hatten den Auftrag, die von den Mitgliedern des Arbeitsausschusses ge- machten Vorschläge den Vertretern des Amtes der Tiroler Landesregierung bzw. der Tiroler Handelskammer zu unterbrei- ten. In einer inzwischen ergangenen No- velle zum Fremdenverkehrsgesetz fanden einige Vorschläge bereits ihren Nieder- schlag, so insbesondere die Unterteilung der Fremdenverkehrsverbände in vier Ortsklassen und eine Novellierung der Bei- tragsgruppenordnung. Der Fremdenver- kehrsverband Kitzbühel hofft, daß die Änderung des Gesetzes die erforderliche Herabsetzung des Promillesatzes und eine gerechtere Aufteilung der Lasten auf die Pflichtmitglieder erreichen wird. Die Aus- wirkungen werden sich allerdings erst bei der Beitragsvorschreibung 1964 zeigen und dieser Umstand belastet wiederum die Haushalte der Verbände und erschwert ihre finanzielle Lage. Die Geschäftsführung des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel hat es dennoch durch vorsichtige Wirtschaftsführung ver- standen, für das Jahr 1963 einen positiven Geschäftsabschluß zu ermöglichen. Kitzbühel konnte in diesem Jahr trotz der angespannten Finanzlage alle Werbe- aufgaben erfüllen. Prospekte und Plakate sowie Aufsteiler wurden in einer Groß- auflage zur Verfügung gestellt bzw. ver- sandt. Desgleichen Photomaterial zur Be- treuung der Presse, sodann für Gebiets- führer, für Ansiehsmappen für Reise- büros, für Schaufensterschmuck und für seldorf, Köln und Frankfurt am Main aufgenommen. Wertvolle Verbindungen wurden auch mit dem Verkaufspersonal ausländischer Reisebüros durch die Führung und Be- treuung von Studiengesellschaften auf- genommen. Insbesondere mit „Wagons- Lit.s/Cook", mit britischen Reisebüros in Verbindung mit der Swissair, mit ameri- kanischen Reiseberatern der Lufthansa, mit dem amerikanischen Filmproduzenten Mr. Frank Ginnis und der Direktorin der „\\agons-Lits/Cook in Mexiko-City Mrs. Carmen Muhl, mit dem Publizisten der großen amerikanischen Frauenzeit- schrift „Modern Bride" Mr. Dick Howan und vieler anderer. Großreportagen über Kitzbühel erschienen in der Zeitschrift „Winter und im Buch „101 Skiabfahrten zwischen München und Wien" von Neu- wirth. Die Verbindung mit den für Kitzbühel seit eh und jeh wichtigen britischen Win- tersportgästen wurde durch Einladung von Repräsentanten des Ski Club of Great Bri tain aufrechterhalten. Insgesamt wurden für das wichtigste Kapitel „Werbung" 13030.000 Schilling ausgegeben. Das sind 32,6 Prozent der Haushaltsrechnung. Großes Augenmerk wurde weiters der Pflege des Wegenetzes, der Markierung der Wanderwege und der Pis tenpf lege zugewendet. Bei der unteren Fleckaim- abfahrt und der unteren .Astena lrnabfahrt wurde ein Caterpillar eingesetzt und die Un Lerbergabfahr i wurde händisch ver- bessert. Veranstaltungen der Sport- und Brauch- tumsvereine wurden mit insgesamt 250.000 Schilling subventioniert. Der Aufwand für die Bergrettung betrug 184.000 Schilling (Teibetrag). Die Bergrettung hat, wie schriftliche Unterlagen es bewiesen, klag- los funktioniert. Diese wird auch von der Stadtgemeinde und der Bergbahn A. G. subventioniert. Die Kitzbüheler Berg- rettung wird im In- und Ausland als mustergültig anerkannt. Die Fremdenverkehrsstatistik wies im selten schneearmen Winter 1963/1964 ge- genüber der bisher besten Wintersaison von 1961/1962 mit 284.824 Nächtigun- gen einen leichten Rückgang auf. Die Ubernachtungen im Winter 1963/64 betru- gen 265.781. Hingegen konnte im Sommer 1964 mit 275.979 Nächtigungen eine neue Höchstfrequenz erreicht werden. Die tat- sächlichen Ubcrnachtungsziffemn sind je- (loch bedeutend höher, da weder die kur- taxfreien Kinder, noch die kurtaxfreien Verwandtenbesuche und die Benützer des Campingplatzes in dieser Frequenz ent- halten sind. Der Campingplatz registrierte im Sommer 1964 38.000 Ubernachtungen. Diese Steigerung der Sommerferquenz, so erfreulich sie ist, kam nur dadurch zustande, daß schon fast alle Hotels und (Fortsetzung auf Seite 4) 1 I%itrtI1uUJJLL. JJUI111L Die Erfahrungen, welche mit der neuen hei konnten in vielen in- und ausländi- Beitragsgruppenverordnung gemacht wur- sehen Zeitungen und Magazinen unter- den, haben den Fremdenverkehrsverband gebracht werden, teils aus der Feder des Kitzbühel bewogen, mit anderen Frem- Geschäftsführers, teils durch Beistellung denverkehrsverbänden einen Arbeitsaus- von Unterlagen an Journalisten und Reise- schuß zu bilden mii. dem Ziele, eine No- schriftsteller. Es folgten Fernsehsendun- vellierung des Fremdenverbandsgesetzes gen in Deutschland, England und im In- und der Beitragsgruppenordnung zu er- land und im Sommer wurde der in Kitz- reichen. Diesem Arbeitsausschuß traten bühel gedrehte Spielfilm „Liebesgrüße aus folgende Verbände bei: Innsbruck-igls, Tirol" der Neuen-Delta-Filmgesellschaft Seefeld, St. Anton, Innerötztal, Lienz, unterstützt und damit für eine Werbung Mayrhofen, Ehrwald, Stubaital, St. Jo- benutzt. Dieser Film wird durch die „Con- hann und Kirchberg. Als Vorsitzender stantin-Filmverleihgesellschaft München' wurde der Kitzbüheler Obmann Max vertrieben und wird im gesamten deutsch- Werner gewählt. 1 sprachigen Teil Europas zu sehen sein. \Verbeerfolge durch Inserate in deut- schen, englischen, französischen, schwedi- schen, holländischen und dänischen Zei- tungen, Magazinen, Auto- und Gebietsfüh- rern und Reisehandbüchern konnten ge- bucht werden. Aufwand 400.000 Schilling. Im Zusammenhang mit der Tournee der Kitzbüheler Nationalsänger unter Toni 1 Praxmair in neunzehn englischen Städ- ten, wirkte der Assistent des Geschäfts- führers Dr. Josef Ziepl in Werbesachen: weiters wurden neue Verbindungen mit Reisebüros in Hamburg, Bremen, Han- nover, Bielefeld, Dortmund, Essen, Düs-
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