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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger alpinen Skilaufes zum guten Ton, ein Rennen auf der Streif und am y I berühmten Ganslernhang in der Hinterbräuleiten gefahren zu haben. 1952 mußte sich der KSC entschließen, auf Anweisung der FIS die Ab- fahrt von der Streifalpe den internationalen Vorschriften der FIS an- zupassen. - Während Kitzbühel veranstaltungsmäßig riskierte und die Strecke ausMI baute, schufen die fünf Musketiere des KSC durch ihre großen und einmaligen Erfolge bei den internationalen Skirennen den Ruf des Ski- platzes Kitzbühel. Fritz Huber, Christian Pravda, Anderl Molterer und Toni Sauer, zusammen mit dem späteren Olympiasieger Ernst Hinter- seer und Hias Leitner der „Weltklub" des KSC - blieben von 1950 bis ‚ 1957 auf eigener Piste ungeschlagen. Nicht nur die besten Osterreicher, auch die besten Ausländer traten am Hahnenkamm an, um Molterer und Co. zu entthronen und mußten immer wieder als Geschlagene abziehen. Erst der kleine und bescheidene Lermooser Josl Rieder schaffte 1957 das, was man zu diesem Zeitpunkt noch für unmöglich gehalten hatte er schlug den Kitzbüh!er „Weltklub" in der Höhle des Löwen! Was keinem Arlberger in dieser Hohezeit des Kitzbüheler Skiklubs, da auch die Weltmeistertitel und Olympiagoldmedaillen für den KSC reserviert schienen, gelungen war, vollbrachte der sympathische Jos! Rieder. Noch zweimal triumphierte hinterher der „weiße Blitz aus Kitz", der weiß- blonde Anderl Molterer, Osterreichs größter Trophäeniäger aller Zei- ten, der es insgesamt auf vier Hahnenkammsiege brachte, bevor der t Erfolgsstern des KSC zu sinken begann. Was nicht mehr sinken konnte, war die Bedeutung des internatio- nalen Hahnenkammrennens, das nun längst das klassische österreichi- sche alpine Herrenskirennen der Saison geworden war. t Ski-Frankreich jubelte 1960, als der kleine Adrien Duvillard die Oster- reicher erstmals am Hahnenkamm besiegte; genau 26 Jahre nach Welt- meister Emile Allais, der gleich Duvillard aus Mägäve stammte. Nach Weltmeister Guy Perillat, dem zweiten Triumphator der Tricolores am 3 Hahnenkamm, meldeten sich wieder die Arlberger zur Wachablöse: Der sommersprossige Spaßmacher Gerhard Nenning aus Lech (1962) und der elegante Abfahrts-,,Sprinter" Egon Zimmermann (1963) sicherten die Hahnenkammtrophäe für Osterreich und holten sie wieder zurück zum Arlberg, wo sie in den Gründungsjahren 1936/37 eine Heimstätte hatte. Das 25. Hahnenkammrennen in Kitzbühel, das vom 22. bis 24. Jänner ausgetragen wird, erhält noch eine besondere internationale Note, da es der veranstaltende KSC dem Gedenken an die im Jahre 1964 ver- unglückten Skiläufer Bud Werner (USA) und Charles Bozon (Frankreich) gewidmet hat. Der Slalom-Weltmeister Charles Bozon aus Chamonix startete siebenmal um die Hahnenkamm-Trophäe und war in Kitzbühel stets ein gerne gesehener Gast. Der großartige Abfahrer Bud Werner gewann als erster Uberseer 1959 den Abfahrtslauf des Hahnenkamm- rennens und erinnerte die OSV-Elite schon frühzeitig an das schwache ' Abfahrtsjahr, das dann in Squaw Va!ley eine Bestätigung fand. Nur ' ein Traditionsplatz wie Kitzbühel kann es sich leisten, das Andenken großer internationaler Läufer zu ehren, die in der „Skistadt" genauso unvergessen sind, wie in ihrer engeren Heimat. Denn die „Stadt am Hahnenkamm" gehört schon die letzten zwölf Jahre an diesem Jänner- Termin der Weltfamilie des alpinen Skilaufes, die alljährlich mit großer Begeisterung an diesem Platz Einkehr hält. !j Wie früher die Läufer des Kitzbüheler Skiklubs überragten und die internationalen Skirennen beherrschten, so dominiert seit einigen Jahren das internationale Hahnenkammrennen in Kitzbühel alle anderen klas- sischen Skiprüfungen in den Alpen. Der Sieg am Hahnenkamm kommt einer „kleinen Europameisterschaft" gleich, auch wenn es jetzt nicht mehr daraum geht, die „Musketiere" des Weltklubs, die heute im Lager tj der Profis stehen oder aufgehört haben, auf ihren eigenen Pisten zu ‚li schlagen. Wenn das weiße KSC-Wunderteam Christian Pravda, Anderl Molterer, J Toni SalIer, Fritz Huber, Hias Leitner und Ernst Hinterseer bei diesem Jubiläum auch nur als Zuschauer und Berater vertreten sein wird, so gilt - das darf nicht abgestritten werden - ein Großteil des Jubels ihnen, die dem Skilauf in Kitzbühel im In- und Ausland Weltgeltung verschafften. Nicht zuletzt aber gebührt Dank, Anerkennung und hohe Auszeichnung den Initiatoren und bewährten Organisatoren des Hahnenkammrennens, lJ die seit Jahrzehnten nichts unterlassen haben, um das Hahnenkamm rennen zu dem werden zu lassen, was es nun schon seit langem ist - das Schmuck- und Auslagenstück der österreichischen alpinen Ski- sportveranstaltungen! Von der Generalversammlung des Fremdenverkehrsverbundes Kitzbühel verbandes verläßt, sondern durch persön- lichen Kontakt und individuelle Wer- bung günstige Abschlüsse erzielt. Die Verbesserung der Sommersaison wurde nicht zuletzt durch den bestens ge- pflegten Golfplatz, den gelungenen Aus- bau des Clubhauses, durch die interna- tionalen Tennisturniere, die stete Verbes- serung der Badeanstalten am Schwarzsec, die von Kitzbühel nicht wegzudenkenden Platzkonzerte der Stadtmusik, durch den Campingplatz am Bruggerhof mit seinem Donnerstag, 24. Dezember 1964 guten Ruf, durch das „Kitzbüheler Fest", für weiches die Herren Toni Praxmair und Karl Koller verantwortlich zeichnen, das Ilinterinntaler Trachtenverhandsfest, durch das Seefest des Vereins „Die jun- gen Kitzpichler' und durch den „Jahr- markt' als dem Traditionsfest der Stadt- musik günstig beeinflußt. Der Fremden- verkehrsverband bewies bei allen diesen Veranstaltungen seine schützende und för- dernde Hand. Der Fremdenverkehrsverband hat die ihm aus den Aufenthaltstaxen und den Pflicht-- beiträgen zufließenden Mittel planmäßig und sinnvoll eingesetzt. Sollten noch grö- ßere Leistungen gefordert werden, dann müßte man auch das Opfer größerer Auf - cnthaltstaxen bzw. Pfliehtbeiträge auf sich nehmen. Für den kommenden \\'inter wird an- gestrebt, den bereits sehr beliebten Cur- lingsport weiter auszubauen und zu för- dern und auch das im Vorjahr ein- geführte „Gäste-Eisstockschießen" zu un- terstülzen. Für die Schneeräumung der \Vander- und Schlittenwege wurde eine Schneefräse eingestellt. Bei der Gründungsversammlung der „Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktien- gesellschaft" wurde das Ausschußmitglied Bürgermeister Hermann fleisch zum Vor- sitzenden und Obmann Max Werner zum Stellvertreter, die Ausschußmitglieder Vize- bürgermeister Peter Sieberer, Stadtrat Walter FIi rns berger, Diplomkaufmann Fritz Tscholl, Vorstand der Bergbahn A. G. und KammerraL Rudolf Witzmann zu Mitgliedern des Aufsichtsrates gewählt. Der Geschäftsführer des Fremdenverkehrs- verbandes Baron Carl Menshengen wur- de mit Rechtsanwalt Dr. Klaus Reisch und Hotelier Oskar Bartenstein zum Vorstand der Gesellschaft bestellt. Damit ist die starke Verbundenheit des Verban- des mit dem Großprojekt der Kurmittel- anlage und dem Hallenbad dokumentiert. Der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel hat in seiner außerordentlichen General- versammlung vom 12. Dezember 1962 die Lasten der Verzinsung und der Tilgung des aufzunehmenden Baukapitals von zehn Millionen Schilling übernommen. Das Darlehen wurde von der Tirolischen Landeshypothekenanstalt gewährt. Am Schlusse seines Berichtes dankte Obmann Max Werner der Bezirkshaupt- mannschaft, dem Gemeinderat, der Berg- bahn A. G. und der Berg- und Skilift- gesellschaft, der Gendarmerie und Polizei, der Bergrettung und Bergwacht, der Stadt- musik, dem Skiklub, der Skischule, dem Eissportklub, dem Tennisklub, dem Golf- club, dem Curlingclub, dem Trabrenn- verein, dem Eisschützenklub, der Schüt- zenkompanie, der Schützengilde und ins- besondere den Kitzbüheler Nationalsän- gern unter Toni Praxmair, welche sich seit vielen Jahren unschätzbare Verdienste um die Gästewerbung erwarben, dem Ver- ein der jungen „Kitzpichler", der Hotel- lerie, dem Beherbergungsgewerbe und der gesamten Geschäftswelt, den Grundbesit- (Fortsetzung von Seite 2) Beherbergungsbetriebe gezwungen sind, Reisebürogruppen zu erheblich gesenkten Pauschalpreisen aufzunehmen. Die Zahl der voll zahlenden unabhängigen Reisen- den ist auch in Kitzbühel im steten Sin- ken begriffen. Es ist dies ein Trend, dem auch mit stärkster Werbung nicht ent- scheidend entgegengetreten werden kann. Umso mehr wird es notwendig sein, daß die Hotellerie sich nicht auf die all- gemeine Werbung des Fremdenverkehrs-
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