Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Donnerstag, 24. Dezember 1964 Herrn Bürgermeister nicht mehr möglich, Fremdenverkehrsverband zu Händen von zu einzelnen Problemen Stellung zu neh- Obmann Werner: men. „Dir und dem ganzen Ausschuß die Der Redaktion konnte nach Schluß der herzlichsten Grüße. Die drei Fernseh- Versammlung noch der Kartengruß der aufführungen konnten über unser Pro- Kitzbüheler Nationalsänger aus Notting- gramm hinaus einwandfrei eingebaut ham, England, zugestellt werden. Toni werden. Größe Toni Praxmair mit al- Praxmair schrieb auf die Karte an den leii Mitgliedern» Eröffnung der Paß-Thurn-Umfahrungsstraße Kitzbühel Erfreulicher Bericht über den Fortgang des Baues der Felbertouernstraße Bericht von der 43. Kitzbüheler Gemeinderatsitzung Kassier: Werner Tscholl Schriftführer: Carl Planer Bürgermeister Hermann Reisch berich- daß sich der jährliche Abgang auf 1300.000 tete dem Gemeinderat in der Sitzung vom Schilling beläuft. Diese Mitteilung wurde Beisitzer: Vizebürgermeister Peter Siebe- 18. Dezember 1964, daß bisher für den gerade im Hinblick auf die beabsichtigte rer und Kammerrat Rudolf Witz- Neubau des Krankenhauses, einschließlich Handelsschule in Wörgl, an welcher sich mann. der Teilzahlungen für den Ankauf des die Stadtgemeinde Kitzbühel beteiligen im Sinne der Tagesordnung wurde Baugrundstückes, 7 1/2 Millionen Schilling will, mit Befriedigung aufgenommen. der Generalversammlung der Ausschuß er- ausgegeben wurden. Schwierig war die In einem Schreiben, das vom Vorsitzen- mächtigt, jenen Promillesatz zu beschlie- Anlage des Abwässerkanals, der bis zu den verieseii wurde, gab Landesarchivar ben, welcher für das Aufkommen der Ein- einer Tiefe von sechs Metern unter dem Dr. Eduard Widmoser - ein geborener nahmen aus den Pflichtbeiträgen erforder- Eingang der Villa Sixt geführt werden Kitzbüheler - vom Amt der Tiroler Lan- lich ist. mußte. Für die Vergabe der Lieferung desregierung bekannt, daß er den Auf- der Röntgenanlage wurde der Stadtrat l)e- trag des Kitzbüheler Gemeinderates zur Unter „Allfälliges' kamen eine Reihe stimmt. Vom Gemeinderat wurde dabei Ubernahme der Schriftleitung über die von Mitgliedern zu Wort. Gegenstand e d er Auftrag erteilt, daß bei der An- Herausgabe der Stadtbüchr angenommen schaffung von medizinischen Instrumenten habe. Dr. \Vidmoser bezeichnete in sei- gründlicher Aussprache waren vor allem das Problem Kunsteisbahii, der Ankauf auf keinen Fall gespart werden soll. Beim nem Brief den Auftrag als ehrenvoll und einer Schneemachermaschine und die Pi- Rohbau, dessen Firstfeier am 20. Novem- gab die Versicherung ab, sein Bestes lei- stenpflege bzw. der Ankauf eines Cater- ber begangen werden konnte, herrscht bis sien zu wollen. (Wie wir weiters erfahren pillars. Anträge zur Generalversammlung zum 7. Jänner 1965 .‚Weihnachtsruhe". konnten, wurde der Umfang des ersten auf Grund der Tagesordnung wurden je- Mitte Jätmer wird spätestens mit den In- Bandes bereits fixiert und die Mitarbeiter doch keine eingebracht und so konnte stallationsarbeiten begonnen. Der Bürger- gewonnen.) auch der Haushaltsplan für 1965 unver- meister berichtete weiters, daß von pri- tiber die Verordnung der griesseitigen ändert genehmigt werden. vater Seite unbefugt der als Skiabfahrt Verbauung (Schutz des Stadtbildes) war- Gegen 1.30 Uhr früh schloß Obmann bestimmte Forstweg von Schnee geräumt den Einsprüche vorgelegt. Diese müssen Werner die Versammlung und dankte al- wurde. Daraufhin erfolgten von Seiten mit einer Stellungnahme der Stadt- len Mitgliedern für die rege Mitarbeit der Stadtgemeinde die entsprechenden gemeinde an das Amt der Tiroler Landes- und für das entgegengebrachte Vertrauen. Schutzmaßnahmen. Von der Stadt- regierung weitergereicht werden. Vom Die vorgerückte Stunde machte es auch gemeinde Schwaz wurde in der Angele- Bürgermeister wurde in diesem Zusam- dem Herrn Bezirkshauptmann und dem genhcit Handelsschule bekanntgegeben, menhang bekanntgegeben, daß besondere Kaufmann und Lederhosenerzeuger Fritz Schwein es t er Gartenarchitekt Karl Bergei' Die wiedergewählten Ausschußmitglie- der (neu ist nur Johann Hofer) wählten folgenden Vorstand: Obmann Altnationalrat Max Werner (dieser war erstmals bereits 1924 Ob- mann und ist in Tirol zu dcii erfahren- sten aktiven Fremdenverkehrsverbands- ohmännern zu zählen) Stellvertreter: Toni Kofler liehen obrigkheit jederzeit getreu, hold, gehorsam und gewertig sein, iren und ge- mainer stat fromen, ehre und nutz nach eurem büsten vermögen befördern, on schaden und nachtl, müglichsts vleiß war- nen und wenden wellet. Zum vierten, ob ir indert sachen er- fueren, davon burgermais (er, rathe und gemainer stat unrath, unlob oder schaden entsleen möchte, das jr solches ainem burgermaister oder rathe warnungs:_ weise in gehaim anfuegen weitet. Für das fünft, wo jr mit jemands in streit oder irrurg khometi sollet oder werdet, das jr alzeit darumben frid und recht geben und nemen, auch sonst khai- mcii andern oder fremden schirm oder mundherrn, alle weiten ir des burgerrech- ten nit entledigt seyen, suechen noch an- nehmen weidet. Sechstens, das jr mit frembden und auslendern in khainerlay mithellung, con- tract oder raths'chlag nit einlassen, con- trahiereu oder bewilligen wellet. Zum sibenden, das ir sonderlichen und zuvorderisl in religions und glaubens- sachen euch in allem der christlichen na- tholischen kirchen und ordnung gemeß verhalten, und in summa alles anders hai- nein, thuen und laisteii wellet, was ain ge- treuer, aufrechter und redlicher inwohner und burgersgenosse gegen seinem erb- herren und landesfiirsten, auch nach- gesetzter bürgerlicher obrigkhait von alter recht und gewonhait wegen schuldig ist. Für das achte, wann jr khonftig über kurz oder lang ainer oder mer under euch aus den burgerrechten ziechen sollen oder wurden, das der oder dieselben alsdann nit anderst dann vor offnem rathe urlaub ervordern und annemen, sich auch one vorwissen und bewilligen aines hurger- maisters oder rathe nit aus dem burg- friden begeben wellet Beschließl ichen, da ir obbeschriebnen arti- cclii, ainem oder merern, zu wider hand- len wurden, das ir dardurch eurer in- wonerrecht one mitl verworcht haben und gemaine stat euch vom geiselgelt ainichen kreitzer hinauszugehen nit schuldig sein solle." Ich glaube, lieber Leser, daß du den Sinn dieses Inwohnereides ganz verstehst, wenn du ihn langsam und mit Bedacht liest. Eine kleine Unterstützung möchte ich insoforn gewähren, daß ich Dir sage: Der Hauptsinn dieses Eides liegt in der Verpflichtung, alle Gesetze des Landes- herrn, alle Satzungen und Rechte der Stadt zu beachten und zu achten. Diesen Eid mußte der Inwohner mit einem Handschlag bekräftigen und dann das sogenannte Geiselgeld, die Aufnahme- taxe, leisten. Der Ausdruck „Geiselgeld, der im Inwoh nergel übde vorkommt, rührt wahrscheinlich von einem alten Brauch her, (laß der, der in die Genossenschaft dci' Bürger aufgenommen wurde, zum Zei- chen der Aufnahme einen Schlag mit der Geisel bekam. Ähnliches, nämlich den Backenstreich, haben auch wir, als wir gefirmt wurden, erhalten. Auch bei anderen Gelegenheiten kamen solche eine besonders wichtige Handlung u ii ters tützende und unterstreichende For- men vor. In alter Zeit wurden Jünglinge, die mündig, also volljährig erklärt wur- dcii, zu den Marksteinen der Gemeinde geführt, wo ihnen jedesmal ein Backen- streich verabreicht wurde, damit es ihnen ja fest im Gedächtnis haften blieb, wo die Grenzen der Gemeinde verlaufen. Der Schlag mit dem Schwert bei Aufnahme von Knappen in die Ritterschaft gehört ebenfalls zu dieser Merkformen. Auch heute noch erhalten Studenten, wenn sie in eine Verbindung als Bursche auf-
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