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versuchten, sich dieser Pflicht der Heer- folge zu entziehen. Dies war aber nur da- durch möglich, daß sie sich in ein Ab- hängigkeitsverhältnis eines Großen bega- ben, der dann für sie die Mannschaft stellte, die gestellt werden mußte. Da aber nichts umsonst ist, wie wir wissen, mußte dafür auch etwas gezahlt werden. Und es wurde mit der Aufgabe der Frei- heit indem man sich eitlem Herrn zu Leib und Leben gab, bezahlt. Dieses persönliche Abhängigkeitsverhält- nis nannte man dann Leibeigenschaft. Dem man zu eigen war, der hieß der Leibherr. Diejenigen, die diesem Leibherrn zu eigen waren, nannte man Eigenleute. Der Leibeigene oder Eigenmann durfte nicht seinen Wohnsitz verlassen außer mit Zustimmung seines Leibherrn, er brauchte die Erlaubnis seines Herrn, wenn er eine Ehe schließen wollte, er war zu Frondienst (Herrendienst) verpflichtet und er hatte kein Verfügungsrecht über das Gut, auf dem er saß. Verkaufte sein Herr ein Gut, so wurde er wie eine Sache mitverkauft. Diese Form der Unfreiheit wurde aller- dings in unserem Raum nur in gemäßig- ter Form angewandt. Aber sie bestand. Kaiser Maximilian 1. hob sie aber in Ti- rol gänzlich auf. Als die Herrschaften Kitzbüh.l, Kufstein und Rattenberg zu Tirol kamen, wurde dieses Verbot der Leibeigenschaft auch auf diese Gerichte ausgedehnt, so daß man sagen kann: Seit dem 16. Jahrhundert gab es in Tirol keine Unfreie mehr, sondern nur noch freie Leute, eine Tatsache, die die Tiroler im- mer mt besonderem Stolz vermerkten: „in der Gefiirsteten Grafschaft Tirol sind alle Personen frei!" Daher brauchte die :ufhebLng der Leibeigenschaft durch Kai- ser Josef II. im Jahre 1782 auf Tirol nicht mehr angewandt werden. Neben diesen Eigenleuten, die also nicht nur diaglieh, sondern auch persönlich unfrei waren, gab es noch die Hörigen oder halbfreie. Diese waren persönlich 1 frei, nur dinglich waren sie von einem Grundhlrrn abhängig. Ein Grundherr war 1 jener, der das Eigentum über Grund und Boden besaß und den dazugehörigen Haus und l-Icf von einem Grundholden, eitlem Hörigen bebauen ließ. Die Grundherr- schaft belehnte auf Grund eines Leihe- rechtes Hintersassen mit Haus und Hof. Diese waren daher nicht Eigentümer, son- dern mir Besitzer. Die Form des Leiherechtes, mit dem Seite 9 traditionelien Trabersportgebiet (Ire Pferderennen durchgeführt werden. Für die Kitzbüheler Veranstaltung brin- gen wir in unserer nächsten Ausgabe das Programm. Angestelltenehrung im Handelshaus Werner Am 7. Dezember fand im Gasthof Mü- nichau ein Betriebsabend der Kitzbüheler Firmen \\ erner statt. Bei dieser Feier konnten mehrere Betriebsangehörige für 101 13 und 20ährige Zugehörigkeit zum FIandeishaus Werner geehrt werden und zwar: 20 Jahre: Peter Dag und Sebastian Brun- ii er 13 Jahre: Haus \\ a-gner 10 Jahre: Hildegard Czappek, Paula Prasser, Erika I)engg, Maridi Plct- zer und Georg Pockeiiauer. Im Rahmen des Betriebsabends war ins- besondere Frau Maria Werner, die Gat- (iii des Seniorchefs Max Werner, Gegen- sand besonderer Aufmerksamkeit und Eh- rung, ist doch Frau Werner schon seit 53 Jahren im Geschäft* tätig. Ein Stück vom alten Kitzbühel im Weiler Ecking hat der seit Jahr- hunderten zur Aufbewahrung von Schwarz- pulver verwendete Pulverturm aus- gedient. Im Zusammenhang mit der Er- richtung des Pulverturm-Schleppliftes durch die Bergbahn A. G. Kitzbühel hat sieh der Besitzer des Turmes entschlos- sen, die Pulver- und Sprengmittellagerung nach Gundhabing zu verlegen, wo vor kur- zer Zeit ein zweiter Turm errichtet wur- Grund und Boden, Haus und Hof aus- getan wurde, war verschieden. In Tirol gab es seit 1404 nur mehr das sogenannte Erbleihe- oder Erbbaurecht, das den, der auf dem so ausgetanenen Hof saß, so gut wie zum tatsächlichen Eigentümer unter Wahrung des Obereigentums des Grund- herrn machte. Er konnte praktisch mit seinem Gut tun und lassen, was er wollte. Diesem guten Leiherecht stand ein we- niger gutes gegenüber, das Freistiftrecht. Dieses war vor allem in den Gerichten Kitz- höhe!, Kufstein und Rattenberg und im Pustertal in Elbung. Gemäß des Freistift- rechtes, der Name gibt schon einen Hin- weis, wurde der Bauer nach Gutbedünken des Grundherrn frei und nur für kurze Zeit mit dem Gut bestiftet. Ursprünglich konnte der Stiftsholde sogar nach eitlem Jahr wieder abgestiftet werden, d. 11. der flörige mußte unter Umständen seinen von ihm bebauten Grund und Boden wie- der aufgeben. Dieses ungünstige, schlechte Besitzrecht wich mit der Angliederung unseres Raumes an Tirol dem ausgezeich- neten. Erbbaurecht. (Fortsetzung folgt) Donnerstag. 24. Dezember 1964 Kitzbüheler Anzeiger vorgeführt. Dabei wirken mit: Andreas Gasselfahren in Kitzbühel Feiler (Violine). Josef Berger (Gitarre). 1 Johann Hechenberger (Harfe) und Se \\'ie bereits berichtet, findet das Schlit- Feiler (l1ackbret, die während der Auf- tenrennen und Skikjöring des 1. Nord- nahmen weihnachtliche Lieder vortragen. tiroler Trabrennvereins Kitzbühel am in Schluß wird gemeinsam ein \Veih- Sonntag, 3. Jänner 1964 auf dem Ruadl- nachtslied gespielt. \!og l.FeH statt. Heuer gestalten sieh die Initiator der Sendung war die Land- Pferderennen sehr interessant. Am Stefani- wirtschaftskammer. wobei Landjugend- tag ist die Veranstaltung in St. Johann. referentin Seraphine Putz besonders auf Dort gehen die Pferde erstmals auf die die Aufnahmen in Kitzbühel drängte. \\ 17 interbahn, um ihre Kräfte zu messen. Dieses Lennen war früher auch ein be- liebtes Verkaufsrennen. da gerade St Jo- hann o- LanMjrlten bereitet. dic Möglichkeit zu Neuerwerbungen - Gute Schulerfolge- Der Kitzbüheler Kitzbühel erfolgt dann die erste Revanche 1-iandelsschiiler Hans Egger jun.. Bad- und am Dreikönigtag hält der Trabreim- haussiedlung, errang in einem Wirtschafts- verein Kufstein ein Rennen ab, so daß aufsatz bei der itandeisschule Zell am innerhalb von zehn Tagen in unserem See den ehrenvollen 3. Preis und erhielt eine Ehrengabe und ein Diplom. Wir gra- tulieren! - SOS Kummerkasien! „Daß es \\ eih- nacht wird!' So lautet ein Lied, wieviel Sehnsucht liegt in diesen Worten. Kinder- Sporthotel seiin suei,z . Es braucht ja nicht viel und Kinderaugen leuchten dankbar. Mit Eu- Reisch rer Hilfe, liebe Kummerkasten-Mitarbeiter, 1 mit Hausbar war es auch heuer wieder möglich, arme Restaurant Familien zu beschenken. So wie ihr ge 00 - geben habt, w 1 wie Ihr zusammengeholfen Garkeller habt - ich glaube, darin liegt der Sinn, wiedereröffnet das Geheimnis um Weihnachten - selbst- los helfen! Möge es Euch allen tausend- - fach vergolten werden. Ein frohes Weih- iiachtsfest! Eine Bitte für das neue Jahr: Helft mir auch weiterhin! Käthe Pikl 1 // Gottesdienste in der St. Bernhardkapelle am Hahnenkamm 24. Dezember: Mitternachtsmette Allen verehrten Gästen Sonntag, 27. Dezember. 10 Uhr, und Neu- Gesegnete Weihnachten und ein Prosit 1965 jahrstag, ebenfalls 10 Uhr, hl. Messe.
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