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Samstag, 1. Februar 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 1eitb Wer sich im Bichicich nicht verirrt - ist kein guter Christ! Aus Reith ein lieber Bürger, mit dem Fußwerk gar kein Würger, beim Eisschießen gut im Rennen, so wie ihn wir halt alle kennen. Beim Stangl war er nicht zu halten, er wollte heim zu seiner „Alten". Mit dem Auto er die Wege kennt, zu Fuß er nach Oberndorf rennt. Beim Anblick der Oberndorfer Kirche ruft er aus, oh weh, oh graus, ich kenn' mich im Bichlach nicht mehr aus. Bei der Olympiade eine „Goldene" wäre zu erwarten, wenn Gidei als Langläufer würde starten. 3odjberq - Preisrodeln. Am Sonntag, 9. Februar 1964 findet das Preisrodeln der Jung- bauern statt. Nennungen sind an Anton Landmann, Jochberg, Schradl, abzugeben. Lrdjterg - Der Gastwirt Karl Schieß!, Gasthof .‚Rößl" in Kirchberg, hat durch das DE- HOGA-Fernstudium die Schulprüfungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe mit gutem Erfolg abgelegt. Die Fach- gebiete wurden in Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper der Staatlichen Höheren Fachschule für das Gaststättengewerbe in Heidelberg und der Höheren Salzburger Hotelfachschule in Bad llofgastein von anerkannten Fachkräften entwickelt und verfaßt. Dem Studienerfolg lagen 26 Lehrbriefe zugrunde. Wir gratulieren! - Der gute Film. Im Filmtheater Kirchberg wird am 8. Februar 1964 de Film „Ein zerstreuter Professor' auf- geführt. Dieser mit heiteren Lberrasehun- Am 17. Dezember 1963 erlitt der Lei- ter der Robert Darblay'schen Forstverwal- tung Kelchsau Oberforstrat Dipl.-liig. Al- fred Nowak bei beruflicher Anwesen- heit in Kitzbühel einen Herzanfall. Zwei sofort herbeigeeilte Ärzte konnten nur mehr seinen Tod feststellen. Mit ihm, der im 60. Lebensjahre stand, hatten die Trauerfamilie einen vorbildli- chen Gatten und Vater, seine Angestell- ten und Arbeiter einen gütigen und über- aus sozialen Vorgesetzten und seine vie- len Bekannten einen aufrichtigen Freund verloren. Oberforstrat Dipl.-Ing. Alfred Nowak wurde am 14. November 1.904 in Gali- ziens Hauptstadt Leinberg geboren. Sein Vater, ein Sudetendeutscher, war damals in der Monarchie als Brückenbaufach- mann beim Bahnbau in Galizien beschäf- tigt und so hielt sich die Familie gerade in Lemberg auf, als Alfred als sechstes Kind das Lieht der Welt erblickte. 1.n Krems a. D. besuchte er dann die Volks- gen gespickte \\ alt-Disney-Film beweist es: ein gescheiter Mensch ist kein dum- mer - auch wenn er zerstreut ;st. Es spielen Fred McMurrav, Nancy Olsen und der Schnauzer Charlie. Ein Film für jwi- ge Menschen Non 8-80. (Jgfrei ab 8 J.). QBrDenöorf - Geboren wurden: eine Maria ii na (1cm Landarbeiter Georg Kurz und der Gattin, Marianiia geb. Gossner, Westen- dorf, Mairhof; eine Aloisia Olga der Kellnerin Agnes Schipflinger, \\ estendorf , Lehmos; eine Maria Theresia der Landarbeiterin Annemarie Schmiederer, \\ estendorf, Unterkienzling; eine Maria Anna dem Sägearbeiter Anton Eiharter und der Gattin, Brunhilde geb. Treichl, \\ estendorf , Neubruch. - Gestorben sind: am 30. November 1963 die Hausgehilfin Maria Sporer, Westendorf, Bichling 34, 23 Jahre; am 10. Dezember 1963 der Hüttenwirt Bern- \\estendorf , Nachtsöll- hard Schafe r, berg 1. - OeJB-Vortrag. Ortsobmann Georg Bernsteiner konnte ein „volles Haus" zu (1cm Vortrag von Dr. Otto Schimpp be- grüßen. Infolge des starken Anklangs des ersten Vortrags mit dem Kilzbüheicr Photographen Hugo Krause waren noch mehr Interessenten gekommen, die es zu bereuen brauchten. Bezirks- obmann Friedhelm Ca p ellar i konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß das Olympia-Fernsehen im Vereinshaus- saal gesichert werden konnte und dankte Bürgermeister Treichl, den Obmännern Sehermer und Bernsteiner sowie der Fir- ma Klingler. Mit dem Wunsch nach wei- teren kulturellen Veranstaltungen dieses Formats durch die Oesterreichische Ju- gendbewegung schloß der Abend. und Realschule und ging anschließend auf die Hochschule für Bodenkultur nach Wien, an der er am 7. Juli 1928 die 3. Staatsprüfung ablegte. Die höhere Staatsprüfung für Forstwirte legte er im Jahre 1.931 ab. Seit 1928 stand der Verblichene mit kurzer Lnterhrechung durch den Militär- dienst im Krieg immer im Berufsleben Als Vermessungsingenieur, als Volonteur in einem Großsägewerk und als Bauleiter einer Tiefbaufirma erwarb er sich um- fangreiche Kenntnisse, die er dann in seinem eigentlichen Beruf als Forst- ingenieur reichlich verwerten konnte. Von Ende 1.929 bis Ende 1939 lernte Oberforstrat Nowak als Forstwirt ver- schiedene forstliche Großbetriebe Oster- reichs, darunter auch das Graf Lamberg'- sehe Gut Gilgenberg, kennen und erwarb sieh in dieser Zeit das berufliche Rüst- zeug, das ihn befähigte, am 1. November 1939 . die Stelle des Forstmeisters der Robert Darblay'sehcn Forstverwaltung in Kelchsau zu übernehmen, eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes im Aus- maß von 3000 ha. Seil. der Rückgabe des Betriebes im Jahre 1946 war Dipl.-Ing. Nowak auch bevollmächtigter Vertreter des Eigentümers, des Großindustriellen Robert Darblav aus l.aris-Corbeil. Ober- forstrat Nowak hat in diesen 2-4 Jahren, gestützt auf seine umfangreichen Fach- kenntnisse uiid durch umsichtige Ge- schäftsführung, aus diesem Betrieb einen der modernsten Forstwirtschaftsbetriebe Tirols gemacht. Unter anderem erschloß er dcii gesamten Betrieb durch eine An- zahl klug angelegter Forstwege. Als einer der größten Arbeitgeber in Hopfgarten galt jedoch seine besondere Obsorge der sozialen Besserstellung seiner Arbeiter und Angestellten und nach Jahren noch wird man in der Kelchsau seiner sozialen Ein- stellung und Güte als Chef gedenken. Neben seiner Familie und schöngeisti- gen Dingen galt seine große Liebe auch der Jagd und \\ildhege. Die Darblay'- sehe Jagd Kurzer-Grund blieb unter sei- ner Leitung trotz mancher Schwierigkei- ten das, WOZU schon sein Amtsvorgänger das Fundament gelegt hatte: Die beste Rotwildjagd des Tiroler Unterlandes. Selbst durchaus kein Schießer, war es doch jedesmal. ein Höhepunkt der Freude seines Lebens, wenn es ihm gehlng, einen kapitalen Hirsch zu strecken. Die von ihm organisierten Treibjagden werden al- len Beteiligten unvergessen bleiben, Jag- den nach bester altösterreichischer \Veid- maunstradition. Nun hat Oberforstrat Dipl.-Ing. Alfred Nowak allzu früh und unerwartet seine tieftrauernde Familie, seine Betriebs- angehörigen und vielen Freunde verlassen. Die große Teilnahme an seiner Einseg- ilung in Kelchsau hat bewiesen, welch. Wertschätzung der Verstorbene genossen hat. Nebst einer großen Trauergemeinde aus Hopfgarten waren der Bezirkshaupt- mann von Kitzbühel, Berufskollegen, Weidmänner und Freunde aus dem gan- zen Land gekommen, um ihm das letzte Geleit zu geben, ja selbst der Sohn des betagten Robert Darbiay war aus Paris herbeigeeilt, um ihn auf seinem letzten Gang zu begleiten. Für seine Freunde sprach an der Bahre der Bezirkshauptmann von Kitzbühel Hof- rat Dr. v. rrrentinaglia bewegte Worte des Abschieds, für seine Berufskollegen bedankte und verabschiedete sich der Lei- ter der Bezirksforstinspektion Kitzbühel Oberforstrat Dipl.-ing. Pacher, für die Gemeinde Hopfgarten und seine soziale Haltung bedankte sich der Bürgermeister von Hopfgarten Landtagsabgeordneter Leonhard Ma nzl. Am selben Tage wurde Oberforstrat Nowak in Schörfling am Attersee, wo er ein Haus besitzt, zur letzten Ruhe ge- bettet. Seinen zahlreichen Freunden und Be- rufskollegen wird er unvergessen bleibenl fiducit In niemoriam Oberforstrat DipI.-higl Mfred Nowak, Kelchsau
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