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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Februar 1964 einander passenden Sprichwörter wurden dann zu einem Tanz aufgefordert. We am schnellsten seine Partnerin fand, er- hielt einen Ehrenpreis. Als Sieger gingen folgende Paare hervor: Hilde Hochfilzer mit Ekkehard Hronek, Brigitte Schmid mit Joachim Burger, Herina Reisch mit Ing. Haus Neckamm, Die Stimmung steigerte sich. Es folgte der Auftritt der Sänger: Joachim Burger (als Text- und Ton- dichter), Heimo Huber und Peter Siwek (Klassensprecher). Lied und Text wird in die schon umfangreiche Chronik der Schule Weihs in St. Johann Eingang fin- den. Hier kann man nur schreiben: Ta- lent auf allen Linien. Wir wollen un- seren verehrten Lesern den Text nicht vorenthalten- orenthtlten: Wie Wie Sie wissen, ist die Schule für uns alle ein Problem. Es zu l.isen in acht Jahren ist so mancher zu bequem. Aus Erfahrung wird man klüger und man baut sich einen Plan; Mit Geschick und Raffinesse, daß man nichts beweisen kann. Selbstverständlich wird das Schwindeln nur im Notfall praktiziert. Doch ist's gefährlich, daß es dadurch zur Gewohnheit avanciert. Doch schön langsam in der Achten geht der Ernst des Lebens los, man studiert dann halbe Nächte, plötzlich wird der Eifer groß. Und wir hoffen, daß wir's schaffen, denn wir lernen wirklich viel. Wenn's auch unser Herr Professor manchmal nicht recht glauben will. Trotz der vorolympischen Zeit und der herrschenden Kälte wurde das erste IIopf- gartner Jugendparlament ein voller Erfolg. Die Oesterreichische Jugendbewegung hat- te ein zwar dezimiertes, wie sich aber bald zeigte, harmonisches und allen An- fragen sachlich realistisch beantwortendes Team zusammengeholt: Nationalrat Dipl.- Ing. 1)r. Leitner, den Landesobmann der Kriegsopfer Landtagsabgeordneten T h o- man und für die Gastgebergemeinde den Bürgermeister Landtagsabgeordneten Le- onhard Manzl. Der Saal des Gasthofes „Traube" war bis zum letzten Platz gefüllt, als nach einleitenden Weisen der „Kelchsau.r Dorf- spatzen" Bezirksjungbauernobmann Hans Fuchs namens der OeJB begrüßte. Neben der zahlreich auch von der Kelchs- au und von itter gekommenen jungen Generation wurden Altbürgermeister Mül- ler, Vizebürgermeister Dipl.-ing. Ober- g meiner, Gend.-Postenkommandant Insp. Khemeter und die Lehrerschaft beson- ders willkommen geheißen. Der stell- vertreende Landesobmann der OeJB Tischlermeister Reinhold Stoll, der äl- teste Sohn des frühverstorbenen Sprechers Doch jetzt laßt uns fröhlich feiern, da der Geist noch unbeschwert, denn man weiß nicht, was das Schicksal in der Prüfung uns beschert! Die große Oberraschun, welche auch im Programm als solche angekündigt wurde, war der Auftritt des Schulorche- sters. Dem Orchester gehören an: Peter Siwek, Harald Vasilico, Ekkehard Hronek, Heimo Huber, Joachim Burger und Benno Keplinger. Es war erstaunlich und über- raschend, was diese Schüler mit ihren Instrumenten (Klavier, Gitarre, Harmo- nika, Schlagzeug, Trompete) zu leisten vermochten. Professor Heinrich Tilly glänzte in einer Einlage als Gitarresolist und Professor Ludwig Sehöllenberger als Sänger. Nicht endenwollender Beifall belohnte die Vortragenden. Mit der Versteigerung von verschiede- nen Gegenständen (um die Schulklasse für den Maturantenausflug zu bereichern) durch Schulsprecher Berndt Rossiwall wurde offiziell der Abend beendet. Die Maturanten mit den Ehrengästen, ihren Eltern, ihren Mitschülern der höheren Klassen und den ersten Hochschülern der Weihsschule, welche im Vorjahr matu- rierten (Helmi Karst, Christine Egger, Gabriele Neckamm und Lothar Tirala) - die Hochschüler aus Wien und Graz konnten leider nicht kommen - blieben noch ungezwungen eine Weile beisammen. Der Abend war zu köstlich und die Stim- mung zu fröhlich, als daß man schon so früh hätte auseinandergehen können. Den Maturanten, aber auch den Gästen, war dieser Maturantenball ein schönes Er- lebnis. der kleinen Gewerbetreibenden und Na- tionalrat, führte die Diskussion in beson- nener Ruhe und Sachlichkeit. Die An- fragen wurden freimütig beantwortet, handelte es sich doch auch bei den Beant- wortern um junggebliebene und auch an Jahren junge Mandatare. Die Anfragen betrafen: Koalition, Preis- und Lohn- frage, paritätische Kommission, Sinn des Sparens, Schmutz und Schund in der Kinder- und Jugendliteratur, wirtschaft- liche Einigung Europas, Osthandelsauswei- tung, Bergbauernfrage, Olympiakompanc, Studienförderungsgesetz, Brixentiler Stra- ße, Grundablösen, bäuerliche Existenz- sicherung, Ministerverantwortlichkeit und Lohnerhöhung. Leider können wir nur in Stichworten die interessanten Ausfüh- rungen der einzelnen Beantworter anfüh- ren. Nationalrat Dipl.-Ing. Dr. Leitncr: Koalition: Zusammenarbeit der Gros- parteien oder Erpressung oder Einschüch- terung. Der Auftrag heißt: Zusammen- arbeit. Einen anderen Auftrag müßte das Wahlvolk geben. Preise: Osterreich steht in der euro- päischen „Rangliste" am 13. Platz. Alle Erhöhungen werden in Unterausschüssen vorberaten und durchaus einstimmig be- schlossen. Die Preiserhöhungen sind ein Preis, der für unseren \\'ohlstand im aflgemeinen zu zahlen ist. Aber es gibt noch genug, die keine Konjunktur erleb- ten. Sparen: Die Jugend soll zum Sparen von frühester Zeit an angehalten werden, Sparerziehung ist ganz wesentlich für die Entwicklung der Persönlichkeit. Fast noch wesentlicher aber ist, das ersparte Geld vernünftig anzulegen. Die Disziplin der Hausfrauen gestaltet ganz wesentlich die Preispolitik. Der Staat wird ein Beispiel geben müssen, er kann nicht mehr aus- geben als er hat. Wirtschaftsgemeinschaft: Die Ti- roler Landwirtschaft liefert zu 95 Prozent in EWG-Länder und hat eminentes In- teresse, zu einem Vertrag zu kommen. Die Vorbereitungsrunden in Brüssel waren re- lativ günstig, der Bericht an die Minister ist im Frühjahr zu erwarten. Allerdings besteht noch kein Regierungsbeschluß, im Fall des EWG-Vertrages aus der Frei- Ii andel sgemei nschaft auszuscheiden. Der um die gesamte Frage hochverdiente liandeisminister Dr. Bock rechnet mit echten Verhandlungen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. Eines muß aber festgehalten werden: Die EWG wird für manchen Betrieb Schwierigkeiten und Um- stellungen bringen. Osthandel: Wir wollen mit allen Ländern zu vernünftigen Bedingungen und ohne in Abhängigkeit zu geraten, Handel treiben. Im Osthandel liegt für einen freiheitsbewußten Staat nicht die Zukunft. Bergbauern: In Deutschland wurden Betriebe unter 5 ha lange nicht geför- dert. ]n Mitteleuropa ist der Durch- schnittsbetrieb nur ein Zehntel des ame- rikanischen Farmbetriebes. So kann mau keine Konkurrenz aufziehen. Die bisherige Betriebsstruktur kann kaum geändert wer- den. 55 Prozent unserer Betriebe sind Nebenerwerbsbetriebe. Ein vernünftiger Nebenerwerb muß in die Landwirtschaft kommen. Studienbeihilfen: Ein wertvolles Ge- setz. Voraussetzung für Förderung: Be- dürftigkeit (bei allen Arbeitnehmern und Bauern in Tirol gegeben) und guter Stu- dienfortgang. Bisher wurden rund 23 Pro- zent der Studenten gefördert. Für Stu- denten an Lehrerakademien ist noch keine till fe sichergestellt. Brixemitaler Straße: Vorsprache mit LH. Wailnöfer und Nil. Ku. Dr. Bassctti ergab: 1964 3 Millionen, weitere Mittel in Aussicht. Innenministerium: Die vorgenom- menen Versetzungen begründete der Mini- ster mit der Gewährleistung der Sicher- heit. Jede Rücksich t auf Menschlichkeit war ausgeschaltet. in Tirol bisher drei Fälle von Versetzungen in dieser Aktion. Es fehlt eine gesetzlich fundierte Per- Hopfgarten erlebt ein prächtiges erstes Jugendparlament
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