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Seite 12 Glanzvolles Fest der bäuerl Hauptreferent NR. Dir. Dr. Leitner - Zum 13. Male fand der Bezirksjugend- und Dieistbotentag der Jungbauernschaft am Lieb tmeßtag statt, wiederum war de Marktgemeinde St. Johann der Treff- punkt der bäuerlichen Jugend. Nach ei- nem Gotesdienst in der Dekanatspfarr- kirche, den Koiisistorialrat Dekan Ritter feierte, begaben sich die Teilnehmer zum Gasthof „Bären". Bezirksjungbauern- obmann Hans Fuchs konnte die Fest- versammlung - trotz der Olympiade war der Saal gefüllt - eröffnen und eine Zahl von Ehrengästen begrüßen. Es waren erschienen: Der Bundesobmannstellver tre- ter des Tiroler Bauernbundes KR. Johann Obermoser, Landtagspräsident, der Vize- präsiden: der Landwirtschaftskammer OR. Hörtnagl, Nationalrat Dir. Dr. Alois Leit- ner, Altobmann DR. Haß und Kammer- obmann Landtagsabgeordneter BM. Leon- hard Maiizl, Bezirksobmann Bezirksschul- inspektor Walter Bodner, Bürgermeister Georg Überleitner, Landesjungbauernob- mann Josef Fankhauser, sein verdienter Vorgänger Michael Grander, Ing. Seher- mer, Bezirkssekretär Insp. \Vörgartner, Direktor Ludwig Partl und die Kammer- funktionäre. Nach einem kurzen Bericht des Be- zirksobmannes hielt Nationalrat Dir. I)ipl.-Ing. Dr. Alois Leitn:er das Haupt- referat über die „Zukunft des Tiroler Bauern". Nach einem Hinweis auf die historisch begründete bedeutende Stellung des Tiroler Bauernstandes nannte er das Agrarproblem das gesellschaftliche Pro- blem unserer Industriegesellschaft. Die Entwickhng bringt den Umbau von der Hof- und Dorfgenügsamkeit hinein In die moderne Marktwirtschaft. Da gilt es auch für den Bauern, mit der zweiten tech- nischen Revolution, der Automation, Schritt zu halten. Das Ziel ist neben dem lebensfähigen Familienbetrieb der Neben- erwerbsbetrieb und Erhaltung des Bauern- standes als Teil eines gesunden Landvolks. 1810 waren in Tirol 80 Prozent Bauern, hundert Jahre später noch 44 Prozent, heute nu-- mehr 19 Prozent. Die Bedeu- tung des Nährstandes bleibt. Der Rück- gang ist durch das stärkere Anwachsen der anderen Bevölkerungsstände statistisch krasser zu sehen, als er wirklich ist. Der Bauernhof muß Lebensunterhalt, Lebenssicherheit, Heimat und Entfaltungs- möglichkeit sein und Lebensinhalt blei- ben. Die Aufgaben des Bauernstandes: Sicherung der Ernährung der Weltbevöl- kerung, Bewahrung des Lebensraumes d s Volkes und Streuung von Eigentum. 57 Tiroler Berggemeinden haben in den letz- ten 80 Jahren die Bevölkerungszahl um ein Viertel erhöht. 17 Prozent der Be- vö1kerun Osterreichs leben in Gemeinden bis 1000 Einwohnern und betreuen 41 Prozent der Bodenfläche. insgesamt woh- nen 52 Prozent in Gemeinden bis 5000 Einwohnern, diese besitzen 94 Prozent der Bodeafläche. Kitzühe1er Azeiger idien Jugend in St. Johann Verdiente Mitarbeiter ausgezeichnet Von den 25.000 landwirtschaftlichen Be- trieben Tirols sind 45 Prozent Voll- erwerbsbetriebe, nur 36 Prozent haben einen übergeordneten Nebenerwerb. in Tirol sind fast zwei Drittel der Betriebe Bergbauerngüter. Der Mangel an Arbeits- kräften zwingt zu sinnvoller Rationali- sierung, voraussichtlich zur Gründung von „Maschinenbanken" und zu einem Be- kenntnis zur bäuerlichen Genossenschaft. „Goldene" für Christi Hass im Abfahrtslauf vom 6. Februar 1964 in der Lizum. Kitzbühel bereitet sich auf den Emp- fang von Die Stadt steht unter Flaggenschmuck. Der Bergbauer braucht einen echten Aus- gleich (Transportkosten, Steuererleichte- rung, Ubernahme der \Vegerhaltungs- kosten durch die Gemeinden, wie es auch im EWG-Vertrag vorgesehen ist). Der Bauer geht einer gesicherten Zukunft ent- gegen, wenn eine gesunde Strukturpolitik betrieben wird, die gerechten Einkommen gesichert werden können, die Berufs- ausbildung genützt und die Geschlossen- heit nach außen bewahrt wird. Vizepräsident 011. Hörtnagl überbrachte die Grüße des verhinderten Präsidenten Muigg und überreichte an verdiente Mit- arbeiter die Ehrenzeichen. Das Ehren- zeichen der Landjugend in Gold erhielten Leni Aufs eh n a i t er, Hansern, Kirchberg, und Gemeinderat Obmann Josef Eden- hauser, innergrub, Fieberbrunn. Das Ehrenzeichen in Silber erreichten: Leon- hard Hölzl, Mairhof, Salvenberg, We- stendorf, Josef St ö c ki, Bichiwies, Bri- xen, und Josef Ehammer, Peterer, Hopf- garten. Mit dem Ehrenzeichen in Bronze wurden ausgezeichnet: Martin Unter- rainer, \Vaindl, Waidrinig, Kaspar Pirn- bacher, Peterer, St. Ulrich a. P., Alois Krall, Aschaber, Brixen, Hans Adels- berger, Wimmer, St. Jakob i. H., Andrä Sammer, Kurz, Sebastian Thaler, Vor- der-Trabichl, Jakob Fuchs, Foisehing, Hans Loigner, Rotenau, Josef Achrai- iler, Moosen, alle Ilopfgarten, Wolfgang Achrainer, Haas, Josef Schwaiger, Kreichling, und Hans Erharter, Steindl, alle Westendorf. Als erster beglückwünschte Präsident Obermoser die Ausgezeichneten und be- stätigte, daß es die Jugend heute schwe- rer hat, eine feste Gemeinschaft zu sein. Das ländlich-bäuerliche Gesellschaftsbild muß erhalten und durch ein gutes Ein- vernehmen zwischen Elternschaft und 1 Schule besonders gepflegt werden. Landesjungbauernobmann Josef Fank- hauser kam nach seiner überzeugenden Samstag, 8. Februar 1964 Wiederwahl zum erstenmal in den Be- zirk. Er überbrachte die Grüße des Bun- desobmannes Landeshauptmann Ok. -Rat Walinöfer und dankte in dessen und im eigenen Namen für die erfolgreiche Durch- führung der Urwahlen. Als besonders er- freulich bezeichnete er die erfolgreiche Breitenarbeit der Oesterreichischen Ju- gendbewegung und die reibungslose Zu- sammenarbeit zwischen Jungbauernsha ft und Jugendbewegung im Interesse der jungen Generation. Zu Beginn der nachmittägigen Feier wurde die Wanderfahne an die Land- jugendgruppe Hopfgarten übergeben, in deren Besitz sie nun endgültig übergeht. Nach dem Fahnenschwingen wurde ein Lichtbildervortrag als Beispiel für die Gestaltung eines Heimatabends geboten, der allgemein Anklang fand. Schließlich brach die Fröhlichkeit vollends durch und zu den Weisen der lustigen St. Johanner wurde bis zum Abend flott getanzt und damit die Zusammengehörigkeit der Jung- bauernschaft erneut gestärkt. Das Hauptverdienst am reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gebührt dem Bezirksausschuß mit Obmann Hans Fuchs, den Kammerbeamten und insbesondere dem unermüdlichen Geschäftsführer Hans Staffner. Viele Kühe und sehr gute Preise in Maishefen Bei starkem Besuch von in- und aus- ländischen Käufern nahm die 240. Ver- steigerung in Maishofen am 30. Jänner einen sehr guten und sehr flotten Verlauf. 174 Kühe und Kalbinnnen wurden auf- getrieben. Besonders die vielen Kühe, die zwei Drittel des Auftriebes ausmachten, waren von gut ausgegeglichener Qualität und auch im Futterzustand verbessert. Wegen der außerordentlichen Nachfrage konnte der Bedarf nicht gedeckt wenden. Die erzielten Preise lagen im Vergleich zur Dezemberversteigerung wegen der bes- seren Qualität etwas höher. Kühe: Auftrieb 109, bewertet 105, ver- kauft 103 zu Preisen von 6700-17.000 Schilling. Kalbinnen: Auftrieb 65, bewertet und verkauft 64 zu Preisen von 6400- 12.400 Schilling. Verkaufsrichtung: Salzburger Gebirgs- gaue 38, Salzburger Flachgau 70, Nord- tirol 7, Oberösterreich 10. Export: Süd- tirol 23, Bayern 19. Den besten Preis erzielte die vom Nord- tiroler Züchter Anton Kerscher, Künstl- bauer in Jochberg, gezüchtete „Viol"- Tochter Kat.-Nr. 84. Diese edle, breite und sehr tiefflankige typische Kuh mit sehr geräumigem, gutem Euter und einer dreijährigen Alpdurchschnittsleistung von 5131 - 4.11 0/0 - 211 Fett k, wurde vom bayerischen Züchter Matthias Mayer in Hainham bei Reichenhall ersteigert. Die nächste Veranstaltung in Maishofen, zu der ein großes Angebot an Kühen und Kalbinnen erwartet wird, findet am Don- nerstag, 27. Februar statt.
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