Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Februar 1964 Förderung in Anspruch zu nehmen. Für den Bau der kaufmännischen Berufsschule wurden wiederum 100.000 Schilling ein- gesetzt; diese Schulrücklage ist nun auf 400.000 Schilling angewachsen. Für den Mittelschulbau in St. Johann wurden 150.000 genehmigt. Auch dieser Betrag scheint zum dritten Male im Gemeinde- haushal: auf, so daß der bisherige Beitrag 450.000 Schilling ausmacht. Der Beitrag für den Bau der Berufsschule in Absarn beträgt 88.400 Schilling. Die Ausgaben für Kultur-, Heimat- und Gemeinschaftspflege betragen 557.700 Schilling. Davon für die Ortsverschöne- rung 100.000, für die Stadtchronik 50.000; weiters Beträge für die städtische Musik- schule, für die Beschaffung des Jung- bürgerbuches und Subventionen für kul- turelle Vereine. Die Fürsorge ist mit 918.000 bedacht und das Gesundheitswesen mit 3,372.300 Schilling. Hauptpost im Kapitel Gesund- heitswesen ist der Beitrag für den Bau des Krankenhauses mit 1,500.000 Schil- ling; der Abgang für das Gemeindespital wurde mit 345.000 Schilling berechnet. Der Beitrag für das Bezirkskrankenhaus in St. Johann beträgt 229.300 und für das Landeskrankenhaus 20.000 Schilling. Der Abgang im Gemeindespital wird aus- schlie{licIi auf die niederen Sätze, wel- che die Krankenkassen bezahlen (40 bz w. 38 Schilling), zurückgeführt. In dieser Beziehung steht Kitzbühel mit Matrei und Zell am Zilier im Lande an letzter Stelle. Dabei konnte aber festgestellt werden, daß die Betreuung und Pflege im Stadt- spital vorbildlich ist. Der durchschnitt- liche Kostensatz für einen Patienten wurde einschließlich Abgabe von Medikamenten auf 184 Schilling pro Tag errechnet. Der Beitrag der Krankenkassen beträgt daher nicht einmal ein Viertel der tatsächlichen Kosten. Im Hinblick auf die hohen Kran- kenkassenbeiträge, welche von den Ar- beitnehmern wie auch von dcii Arbeit- gebern zu entrichten sind, wurden im Gemeinderat Drohrufe laut, den Vertrag mit den beiden großen Krankenkassen zu kündigen, da bisher die Ansuchen um Erhöhung der Kostensätze keine Be- rücksichtigung fanden. Es blieb jedoch bei der Drohung, da die Stellung und Macht der Krankenkassen gegenüber einer Gemeinde unangreifbar erscheint. Für die Wohnbauförderung stehen 476.200 Schilling zur Verfügung. 42.600 Siedlung Frieden; 280.000 Schilling für Neubauten und 150.000 Schilling als ver- lorene Baukostenzuschüsse. Zu diesem Be- trag kommt noch die kostenlose Grund- beistellung. Im. Straßenetat scheinen 710.000 für die laufende Erhaltung, Schneeräumung und Sandstreuen auf, 500.000 für die Neuerstellung von Gehsteigen und 300.000 als Eeitrag für die Erstellung der Fuß- gängerunterführung beim Sportplatz. Ge- nehmigt wurde in diesem Zusammenhang ein Betrag von 150.000 Schilling für die Erstellung von WC-Anlagen im Baukörper dieser Unterführung. Zum Kapitel Achenverbauung mußten ebenfalls Mittel bereitgestellt werden. Vom Bezirksbauamt Kufstein wurde das Regulierungsprojekt „Kapserwehr" mit ei- nem Kostenaufwand von acht Millionen Schilling erstellt. Der Beitrag der Stadt- gemeinde beträgt 800.000 Schilling. Da dieser Betrag aber erst entsprechend dem Baufortschritt (Baubeginn 1964) zu ent- richten ist, müssen jene Beträge, welche heuer anfallen, ebenfalls eingespart wer- den. Das Projekt selbst wird vom Ge- meinderat sehr begrüßt, da auch eine Fortführung der Uferpflasterung von der Kapserbrücke bis zur Einmündung des Köglerbaches geplant ist. Wichtige Straßenbauvorhaben wie z. B. die Sanierung des Jochberger Tores, der Neubau der Marchfeldgasse und die Sa- nierung der Ehrenbachgasse mußten we- gen Mangel an Mitteln auf das kommen- de Jahr verschoben werden. Für die Verbesserung von Skiabfahrten wurden heuer nur 50.000 Schilling ein- gesetzt; 106.700 Schilling entfallen auf den Beitrag zu den Olympischen Winter- spielen in Innsbruck und 488.000 Schilling für den Bau der Felbertauernstraße. Für den Bau dieser Straße entrichtete die Stadigemeinde bisher 1,971.000 Schilling. Für die Fertigstellung des Forst- und Skiweges am Schattberg wurden 342.000 Schilling bereitgestellt. Auf den Antrag, dieses Vorhaben auf ein anderes Jahr zu- rückzustellen, u- rückzustell en, erklärten die anwesenden Fachleute, daß dann außerordentliche Schäden auftreten könnten und unbedingt nach der Schneeschmelze die Fertigstel- lung dieses Weges anzustreben ist. Der Nettoaufwand der Stadtgemeinde für die- sen Weg, welcher eine neue unmittelbare Skiabfahrt vom Hahnenkamm erschließt, betrug bisher eine Million. Die Gesamt- kosten betragen 1,900.000 Schilling; Berg- bahn A. G. und Fremdenverkehrsverband stellten einen Betrag von 350.000 Schil- ling zur Verfügung. Der Rest wird durch den Verkauf des geschlägerten Holzes ab- gedeckt. Die Steuersätze wurden wie bisher be- lassen. Erhöht wurde die Kanalbenüt- zungsgebühr und zwar von 50 Groschen auf 1.50 Schilling pro Kubikmeter ver- brauchten Wassers, die Kanalanschluß- gebühr von 6 auf 15 Schilling pro Qua- dratmeter verbaute Fläche (mal Stock- werke, Keller und ausgebautem Dach- stock) und der Wasserzins von 1.20 auf 1.50 je Kubikmeter Wasserverbrauch. Diese Gebührenerhöhungen stehen im Zu- sammenhang mit dem dem Wasserwirt- schaftsfonds vorgelegten General-Kanali- sierungsprojekt (Kostenaufwand 102 Mil- lionen). Die Einnahmen wurden sehr vorsichtig berechnet, vor allem im Hinblick auf die gegenwärtige rückläufige Wintersaison: Gewerbesteuer 3,200.000, Getränkesteuer 2,800.000, Lohnsummensteuer 1,400.000, Vergnügungssteuer 570.000, Grundsteuer B 500.000, Grundsteuer A 87.000, Spiel- bankabgabe 80.000 und Abgabenertrags- anteile 2,901.300 Schilling. Im außerordentlichen Haushaltsplan sind folgende Vorhaben enthalten Kanalisierung, Bauabschnitt 1964 4,048.300 Dieser Betrag findet folgende Bedek- kung: 692.300 aus dem ordentlichen Haushalt; 2,024.100 Darlehen des Wasserwirtschafts- fonds, Bedarfszuweisung (6 Prozent) 243.000, Anschlußgebühren 297.300 und Beitrag des Landes (20 Prozent) 809.600 Schilling. Grundkauf (Teilsumme) für den Bau des neuen Krankenhauses 538.000 Aufgebracht wird diese Summe durch Entnahme aus Sonderrücklage mit 88.100 und Anteil aus dem ordentlichen Haus- halt mit 450.000 Schilling. Friedhof erweiterungsbau 280.000 (160.000 Anteil aus dem ordentlichen Haushalt und 120.000 aus Sonderrück- lagen.) Die Stadtwerke (Elektrowerk und Was- serwerk) benötigen zur Verbesserung und Erwei- terung der Betriebsanlagen einen Investi- tionsaufwand von 2,750.000 Schilling. Die- ser Aufwand wird von den Werken selbst finanziert. Das Schjwarzseebad war schon im ab- gelaufenen Jahr aktiv, so daß auch die Investitionen durch diesen Betrieb durch eigene Mittel getragen werden können. Das städtische Moorbad geht mit 1. April 1964 in den Besitz der im Vor- jahr gegründeten „Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktiengesellschaft" über, wes- halb der Wirtschaftsplan für diesen Be- trieb nur für ein Vierteljahr erstellt werden mußte. Eventuelle Zuwendungen sind aus dem Haushaltsplan zu decken. Zum Wirtschaftsbetrieb der Stadtwerke sprach der Bürgermeister den Verant- wortlichen und allen Bediensteten für die geleistete Arbeit den Dank aus. Für Strom und Wasser ist in Kitzbühel gut gesorgt. Zum Moorbadprojekt berichtete der Bürgermeister, daß nun von Dipl.-Ing. Architekt Otto Albertini, \Vörgl, die neu- en Pläne geliefert wurden. Vorstand und Aufsichtsrat haben nun Gelegenheit, diese zu studieren. Der deutsche Bäderdirektor Jahn, Baden-Baden, wurde ersucht, nach Kitzbühel zu kommen um seinen fach- lichen Rat abzugeben. Nach Schluß der Sitzung sprachen der Bürgermeister und der gesamte Gemeinde- rat Rechnungsrat Georg Geiger zur Voll- endung seines 60. Lebensjahres die Glück- wünsche aus. Bürgermeister Reisch be- zeichnete Geiger als die Seele der städti- schen Finanzverwaltung. Der Jubilar steht
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