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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Februar 1964 An der Stollendecke sehen wir wiederholt sich abspaltende Steinplatten, in der Mi- neursprache „Sargdeckel" genannt. In einem Sicherheitsabstand von 250 m vor der Stollenbrust wird der Abschuß gelöst, während sich alle an die Stollen- wände drücken und die Ohren zuhalten, denn die Druckwelle und das Grollen und Donnern durch die Finsternis des Stollens :sind ganz beachtlich. Stolz prangt dann auf dem abgesprengten Schuttberg die Tafel 313000 m Felbertauern-Richt- stollen" und freudig kreisen einige Fla- schen in der Runde der Gäste, der Bau- leitung mit Dipl.-Ing. Klima, Dipl.-Ing. Rößler und Schachtmeister Seiwald so- wie des 15 Mann starken Drittels. Es ist nur eine kurze Pause im Arbeitsrhythmus der drei Drittel, die jeweils acht Stunden im Stollen arbeiten. Während die Gäste zurückwandern. fahren wieder die Kipper vor zur Aufnahme des Materials, dann rattern wieder die Bohrhämmer, dröhnen die Abschüsse im steten Rhythmus. Für den Laien aber zeigt ein solcher Besuch der Stollenarbeit, unter welchen Gefähr- dungen die Mineure täglich und stünd- lich stehen. Gefährdung der Gesundheit durch Gesteinsstaub und den ätzenden Sprengrauch, Gefährdung des Lebens durch die lauernden Gefahren des Berges. (Aus „Osttiroler Bote" vom 30. Jänner) SIbüe1er 2oftoInndrIdten - Geboren wurden: ein Anton dein Sägearbeiter Alred Koidl und der Gattin, Josefa geb. Ortner, Kitzbühel, Im Gries 11. - Getraut wurden: der Bundesheer- soldat Gottfried Roupec, Kufstein, Jä- gerkaserne, mit der kaufmännischen An- gestellten Gertraud Kometer, Jochberg Nr. 11; der Hilfsarbeiter Josef Gartner, Kitzbühel, Schattbergsiedlung 6, mit dem Hausmädchen Erika Rabitsch, Kitzbühel, Griesenauweg 18. Die kleinen Ovalbilder in Grisaille, die wie verhaltene Begleitmusik zu den mäch- tigen Hauptakkorden mitschwingen, bezie- hen sich ebenfalls auf das Leben der Schutzheiligen. Soweit also stand der Bau vollendet da, als 1728 Dekan Helman die Augen schloß; die hohen Kosten von rund 18.500 Gulden hatten den Voranschlag fast um das Dop- pelte überschritten. Noch aber besaß die Kirche keine Aus- stattung; so ließ Dekan Martin Riester die prachtvolle Kanzel und die fünf Al- täre nach dem Entwurf des tüchtigen Wessobrunner Stukkateurs Anton Gigl in geschliffenem Gipsmarmor ausführen. Nur die echten Marmorarbeiten der Sockel- zone der Altäre verfertigte der Salzburger Steinmetz Georg Doppler. Das Hochaltarblatt - ein in ungewöhn- lich hellen Farben gehaltenes Spätwerk des Salzburger Hofmalers Jacob Zanusi - vereinigt nochmals alle bei der Kirch- - Gestorben ist: die Hausfrau Elisa- beth Hasslacher geb. Schwabegger, Kitzbühel, St.-Johanner Str. 44, 58 Jahre. - Hohes Alter. Am 10. Februar 1964 vollendet der Fischer, Bergführer und Skiführer Klaus Zwicknagl sein 80. Le- bensjahr. Seit 70 Jahren ist der Jubilar Fischer; 55 Jahre war er bei der Stadt- musik und 63 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr. Berühmt war Klaus als Berg- und Skiführer. Heute führt der Jubilar noch die Skiwachsihütte der Skischule auf der Skiwiese und erfreut sich noch guter Gesundheit. Das Skifahren mußte er leider wegen seines Hüftleidens auf- geben. - Wir gratulieren! - Gästefrequenz: 1964 1963 1962 Jänner 2384 2748 2730 Jänner 2366 2723 2810 1. Februar 2297 2636 2933 Februar 2427 2625 3052 Februar 2447 2787 3001 - Heringschmaus bei Planer. Am Aschermittwoch, 12. Februar 1964, wird in den Räumen der Imbißstube Carl Planer der beliebte Heringschmaus gebo- ten. Beginn 20 Uhr. Eine günstige Gele- genheit für Einheimische und Gäste, sich von Tisch zu Tisch glänzend zu unter- halten. Bei Planer wurden schon oft groß- artige Probleme gewälzt. - Kitzbüheler Sportklub. Dienstag, 11. Februar 1964, 20.30 Uhr, Spieler- versammlung im Sportheim. Erscheinen aller Spieler der Kampfmannschaften und der Reserve ist Pflicht! - Mmspreclitag in Kitzbühel. Am Frei- tag, 14. Februar 1964 findet von 9 bis 111 Uhr bei der Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbühel im Beisein von Alminspektor Dipl.-Ing. Brugger ein Almsprechtag statt. Alle Almbauern, die im Jahre 1964 eine Alpverbesserung vorhaben und dieselbe noch nicht angemeldet haben, werden ein- geladen, zu diesem Sprechtag zu erschei- nen. weihe am 8. Mai 1732 genannten Pa- trone: Die Gottesmutter, die beiden hl. Johannes, Barbara und Katharina. Die Statuen der Apostelfürsten dürfte Georg Faistenberger, ein Onkel des Simon Benedikt, geschaffen haben. Die übrigen Altäre sind Johannes Nepomuk und Franz von Assisi (im Chorraum), der Rosen- kranzkönigin und den Bergwerkspatronen Barbara und Daniel (an der Volkseite) geweiht. in ihrem glatten, strengen Auf- bau kündigt sich schon die Kühle des Klassizismus an. Der rechte äußere Seitenaltar birgt außerdem ein kostbares Kleinod: die sit- zende Madonna mit Kind. Das Stück ge- hört einem sehr verbreiteten Typ des Inn- Salzachkreises um 1440 an. Die Orgel (1752) geht auf den Mei- ster Jakob Haas von Mondsee zurück. Die fünf Glocken stammen alle (mit Aus- nahme der großen, 1777 gegossen) aus dem Jahre 1948 und wurden bei Ober- ascher in Salzburg verfertigt. Faschingsumzug der Volksschule Wie in den vergangenen Jahren ma- chen die Kitzbüheler Volksschüler auch heuer wieder am Faschingsdienstag nach- mittags (15 Uhr ab Schulhaus) einen Maskenumzug durch die Stadt. Die Stadt- musikkapelle hat in dankenswerter Weise wieder ihre Mithilfe zugesagt. Wir hof- fen, daß noch etwas Schnee fällt, daß zum Abschluß des Umzuges der Fa- schingslapp traditionsgemäß im Schulhot „eingegraben' werden kann! Bunter Abend der Heimatbühne Kitzbühel Reinertrag für die Bausteineaktion Die Heimatbühne Kitzbühel gibt am Samstag, 15., und Sonntag, 16. Februar, Beginn jeweils 20 Uhr, im Kolpingsaal einen bunten Abend. Der Reinertrag aus beiden Abenden fließt der Bausteineaktion für den Bau des neuen Krankenhauses in Kitzbühel zu. Mitwirkende: Heimatbühne Kitzbühel mit zwei Ein- aktern Kitzbüheler Nationalsänger „Die Lustigen Kitzbüheler" Die Pöll-Dirndln Franz Berger als Humorist Die Bevölkerung wird zum Besuche die- ser Abende freundlichst eingeladen! Buchhaltungskurs in Kitzbühel Die Bezirksstelle der Tiroler Handels- kammer gibt bekannt, daß der schon angekündigte Buchhaltungskurs demnächst beginnen wird. Kurstag ist jeweils Sams- tag vormittags. Kursdauer: 60 Stunden. Kursbeitrag 130.— Schilling. Den Kurs leitet Herr Fachlehrer Leo Tschurtschenthaler, Kitzbühel. Anmeldun- gen nimmt die Bezirksstelle der Tiroler Handelskammer, Kitzbühel, Klostergasse 12 (Tel. 2425), jederzeit entgegen. Die Antoniuskapelle 1669 bis 1674 ließ sie Dekan Jacob v. Berti zu Ehren des großen Paduanei' Wundertäters von einem unbekannten Baumeister errichten. Die Form des Zen- tralbaues zählte damals zu den meist- verwendeten gerade bei Kapellen die- ses Heiligen (Oberau, Söllheim). Josef Schöpf, der letzte große Tiroler Fresken- maler, stellt in dem Kuppelgemälde von 1803 schon in der Sprache des Empire die seligste Jungfrau und den hl. Antonias als Fürsprecher vor Christus dar. Das na- turgetreu gegebene Panorama ist als frü- hes Ortsbild historisch sehr interessant. Leider haben mehrfache Beschädigungen viel von den duftigen Farben zugrundi gehen lassen. Durch die Umgestaltung zur Kriegergedächtniskapelle (1954) er- hielt der intime Raum wieder eine neue, würdige Bestimmung. Das mächtige Kru- zifixus stammt von Josef Haid (1815).
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