Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 15. Februar 1964 Kitzbilheler Anzeiger Seite 3 rechtzeitig fertiggestellt werden könnten. wodurch wiederum die Inbetriebnahme der gesamten Anlage in Frage gestellt wäre. Kitzbühel am 12. Februar 1934 Uber Tirol hat der Sicherheitskommis- sär im Benehmen mit dem Präsidium des Oberlandesgerichtes und der Oberstaats- anwaltschaft das Standrecht verhängt. Demnach waren Ansammlungen auf den Straßen verboten. Die Gaststätten hatten um 11 Uhr nachts, die Wohnhäuser aber schon um 8 Uhr abends gesperrt zu sein. \uf das Verbrechen des aufriihrerischeq Zusammenrottemis, die Aufreizung hiezu und die Teilnahme daran ist die Todes- strafe angedroht. Der Gemeinderat der Bundeshauptstadt Wien, damit auch der Wiener Landtag, wurden aufgelöst und zugleich Bürger- meister und Landeshauptmann Seitz und der Stadtsenat ihrer Funktion enthoben. Wien erhielt in Bundesminister Richard Schmitz, Vizekanzler a. D., einen Bun- deskommissär. Polizeistunde in Kitzbüliel (Verlautbarung des Kitzbühler Bezirks- verbandes der Handels- und Gewerbe- genossenschaften in den seinerzeitigen „Kitzbüheler Nachrichten"): „Die mit der Verhängung des Stand- rechtes im Bundesland Tirol verbundene Gaststättensperre um 11 Uhr hätte für Kitzbühel während der augenblicklichen Hochsaison einen nie wieder gutzuma- chenden Schaden verursacht. Der Bezirks- verband hat sich daher sofort, nachdem An dieser Stelle muß ganz besonders darauf hingewiesen werden, daß keine Lebensmittel, wie aufgeweichtes Brot, Kartoffeln, gekochter Reis oder andere leicht gärende Nahrungsmittel, gefüttert werden dürfen. Dies wäre äußerst le- bensgefährlich für die Vögel. Sie ver- ursachen Durchfall, und in den meisten Fällen sterben dann die Kerlchen unter großen Qualen. Dasselbe gilt beim Ver- füttern von Fetten, die gesalzen sind. Salz ist für die Vögel Gift! Am nahrhaftesten sind für unsere ge- fiederten Sänger ölhältige Sämereien, die man in jeder Futterhandlung kaufen kann. Wir unterscheiden bei jenen Vogel- arten, mit denen wir es zu tun haben, im allgemeinen Körner- und Weidhfresser: Körnerfresser. Zu ihnen gehören vor allem Meisen, Kleiber, Buch-, Berg- und Grünfink, Dompfaff. Erlen- und Birken- zeisig und andere. Für sie verfüttert man: Hanf, Sonnen- blumenkerne, Mohn, Distel-, Birken- und Erlensamen sowie Sommerrübsamen; fer- ner zerhackte Hase!- und Walnußkerne, Apfel-, Birnen-, Gurken- und Melonen- Gemeinderat Paul Stöckl wurde ein- stimmig in den 'Wasserausschuß gewählt, da sich seine Anregungen als wertvoll er- wiesen hatten. die Verhängung des Standrechts bekannt- geworden war, bemüht, Erleichterungen für Kitzbühel durchzusetzen. Verbands- vorsteher Nationalrat Max Werner hat sich sofort mit der Bundesregierung, ins- besondere mit dem mit der sachlichen Leitung der Angelegenheiten der inneren Verwaltung Bundesminister Dr. Robert Kerber und dem Staatssekretär Dr. Franz Glas (im Kabinett Dollfuß Ii - Schuschni gg), in Verbindung gesetzt und erreicht, daß dem. Herrn Bezirkshaupt- mann von Kitzbühel die Ermächtigung erteilt wurde, im Interesse des Fremden- verkehrs, gegen jederzeitigen Widerruf de bisher übliche Sperrstunde zu bewilligen. Der Bezirkshauptmann hat entgegenkom- menderweise von dieser Berechtigung Ge- brauch gemacht und verfügt, daß im Stadtgebiet Kitzbühel. die Sperrstunde wie bisher eingehalten werden darf. Die Gast- wirte haben jedoch dafür Sorge zu tragen, daß die Sperrstunde genauestens eingehal- len wird und die Gäste rechtzeitig auf- gefordert werden, das Lokal zu verlassen. Jeder Konzessionsinhaber ist bei Vermei- dung des Widerrufes dieser Bewilligung und bei voller Verantwortung verpflich- tet, darauf zu achten, daß in seinem Lo- kal keine Ruhestörungen irgendwelcher Art vorkommen und Exzesse, die auf starken Alkoholgenuß zurückzuführen wären, hintangehalten werden. Beim ge- kerne. Mischt man einige dieser Säme- reien mit ausgelassenem, ungesalzenem Rinds- oder Hammelfett, so erhält man nach Erkalten eine wunderbare Kraft- nahrung für unsere Kostkinder. Unsere Weichfresser (Zaunkönig, Baum- läufer, Rotkehlchen, Amseln, Hecken- braunelien etc.) fressen gerne Wildbeeren, die man entweder schon vorher gesam- melt und an der Luft getrocknet hat oder aber kaufen muß. Es eignen sich beson- ders: Früchte des schwarzen Hollunders, des Ligusters, der Eberesche, Weißdorn- beeren, Beeren des wilden Weines und auch Korinthen. Ferner Haferflocken, feingehacktes Obst und zerkleinerte Nüsse sowie Fleischstückchen, Grammeln und Mehlwürmer. Sämtliches Futter, das wir geben, muß vor Nässe geschützt werden. Für unsere Weichfresser, die leider sehr oft beim Füttern vernachlässigt werden, baut der „Blaue Kreis" besondere Futterstellen. Vogeltränken, die im Sommer un- entbehrlich waren, sollte man im Winter nicht aufstellen. Das Wasser gefriert bei niederen Temperaturen und ist daher nutzlos. Warmes Wasser würde die Vö- ringsten Vorfall würde die in der Stand- rechtskundmachu ng vorgesehene Sperr- stunde durchgeführt werden. Die Gas iwi rtcgenossenschaft von Kitz- bühel ersucht sämtliche Mitglieder, auf die restlose Durchführung und Einhal- tung dieser Verfügung bedacht zu sein. Das außerordentliche Entgegenkommen der Regierung im Interesse unseres Frem- denverkehrs verdient von jedem einsich- tigen Gastwirt gewürdigt zu werden und erheischt die peinlich genaue Einhaltung der erlassenen 'Weisung." Werner garantierte der Bundesregie- rung Loyal i tätserklärungen von Seiten der Sozialdemokratischen Partei, geführt vom damaligen Vizebürgermeister Hans He- eh elli) e r g er, des Heimwelirführers Rechtsanwalt Dr. Otto v. Zimmeter und der Bezirksführung der Vaterländischen Front unter Bezirksschulinspektor K echt. Die „Ergebenheitserkliirung" des Vize- bürgermeisters Hans Hechenberger wurde sogar „amtlich" verlautbart: „Der sozialdemokratische Vizebürger- meister I'lechenberger von Kitzbühel hat im eigenen sowie im Namen seiner Fraktionsgenossen dem Bezirkshaupt- mann von Kitzbühel Hofrat Marzani eine Loyalitätserkiüruiig abgegeben und versichert, daß die Sozialdemokraten nichts Ungesetzliches begehen werden." In diesen Wochen erlebte die Bevöl- kerung viele politische Einzelheiten: Verboten wurde die Abhaltung des dritten Turnerschmieelaufes am 20. und 21. Jänner 1934 in Kitzbühel. Verboten wurde die Abhaltung der Aka- demischen Skimeisterschaft (2. bis 4. März 1934) in Kitzbühel. gel zum Baden verleiten. Dabei kann das Gefieder gefrieren und Verkühlungen sind dann die Folge. Die Vögel vermögen ih- ren Durst notfalls auch mit Schnee oder kleinen Eisstückchen, die sie aufpicken, zu stillen. Vor allem bedenke man, daß der Jän- ner und Februar, oft auch dci' März die größten Anforderungen an die Tiere stel- len. Denken wir auch stets daran, daß, hat man einmal mit der Fütterung begon- nen, diese tagtäglich fortgeführt werden muß. Wehe, wir vergessen es einmal. Wir würden den Tieren, die so ver- trauensvoll zu uns als Gäste kommen, nichts Gutes damit tun. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Füttern. Für jede richtige Hilfe sind die kleinen Sänger dankbar und werden Ih- nen dann im nächsten Jahr auf ihre Weise bestimmt viel Freude bereiten. Uber alle mit der Vogelfütterung zu- sammenhängenden Fragen erteilt der „Blaue Kreis" (Jugend und Tierschutz), Wien V, Schönbrunnerstraße 16, bereit- willig und prompt Auskunft. Gunther Tauche Vom in allen Ländern verhängten Standrecht ausgenommen
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >